Wie Radfahren

Als ich in die Volksschule ging, mussten es alle lernen, zumindest die Mädchen. Ich war ganz geschickt darin und es hat mir sogar Spaß gemacht.

2010-01_Strick3wzSpäter, in der Oberstufe des Gymnasiums, hieß es, Stricken fördere die Konzentration. Und so nadelten wir im Physiksaal, während uns der Professor in Einsteins Theorien einweihte.

Unmengen an Pullovern, Westen, Schals, Handschuhen und sogar Röcken entstanden so. Kreative Einzelstücke, in denen Einstein, Newton, die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs oder die Grundlagen der Philosophie mit hinein verwoben waren.

Und weil ich Fähigkeiten, die ich einmal erlernt habe, nur ungern verliere, wollte ich herausfinden, ob ich es noch kann, das Stricken und Häkeln. Und siehe da: Mit einer kurzen, halbstündigen Wieder-Einführung in die Nadelkünste durch meine Mutter zu Weihnachten, ging es recht flott und schon war das erste Werk seit Jahrzehnten geschafft.

2010-01_Strick4wzEin Schal ist ja ein Kinderspiel. Handschuhe müssen her. Da muss frau mit dem Nadelspiel arbeiten und in Runden stricken.

2010-01_Strick1wzDie Finger habe ich mir erspart, Stulpen sind es geworden. Aber immerhin: Die Mini-Röhre für den Daumen konnte ich noch.

2010-01_Strick2wzZu den aufgenähten Häkelblümchen hat mich Margrit inspiriert. Auch wenn meine Blumen bei weitem nicht so gut aussehen. Sie sind – abgesehen von der Schal-Umrandung – das erste, das ich seit 25 Jahren wieder gehäkelt habe.

Was noch fehlt? Na das hier:

2010-01_Strick5wzMein Fotomodell ist leider denkbar ungeeignet. Die Kopfform, naja, da müsste mal ein plastischer Chirurg ran. Also lieber ohne Modell:

2010-01_Strick6wzErfreut konnte ich feststellen: Stricken und Häkeln – das ist wie Radfahren. Man verlernt es anscheinend nie, wenn man es einmal konnte. Stricken beruhigt und entspannt, erstaunlicherweise. Und: Es ist toll, etwas aus einem Faden zu erschaffen, das man danach anziehen kann.

Meine Schwester hat auch gleich die Chance ergriffen und eine kleine Strickarbeit bei mir in Auftrag gegeben: Aber, liebes Schwesterherz, du musst Geduld haben!

12 Kommentare zu “Wie Radfahren

  1. Jutta

    Hallo Margit
    Danke für die zwei lieben Besuche,du bist ja ganz tüchtig, es stimmt, was man einmal gelernt hat , ist wie auf einer Festplatte gespeichert nur das hervorholen der Datei dauert halt ein wenig.
    Warum hast du uns den nicht dein Köpfchen gezeigt, wäre schon neugierig auf das niederösterreichische Mädl !
    LG Jutta

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  2. HaBseligkeiten

    ……genau das richtige bei diesem Wetter!!! Da schlummern ja tolle Fähigkeiten in Dir 🙂
    So ein schönes Stickset, da kann ich Dein Schwesterherz gut verstehen 😉
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Dir, Heidi

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  3. Babara

    Wie wahr, liebe Margit, was man einmal erlernt hat ist nach langer „Ruhepause“ wieder auffrischbar. Deine Geschichte habe auch ich so erlebt. Nur kann ich heute nicht mehr so gut die Stricknadeln halten, dafür habe ich den Faden in der Nähmaschine „wieder“ entdeckt. Allerdings entstehen keine Decken, sondern Quilts. Ein wunderbares Hobby im Winter, Stricken, Häkeln, Nähen usw. Deshalb darf es noch etwas Winter bleiben 😉 !!
    Liebe Grüsse,
    Barbara

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  4. Iris

    Hm, also ich kann mich momentan gar nicht entscheiden, was mir besser gefällt – die Strickwaren, die so perfekt aussehen, als hättest Du nie was anderes gemacht, oder Dein selbstgebasteltes Hut-Model ;o).
    Herzliche Grüße und einen optimalen Start ins Wochenende,
    Iris

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  5. SchneiderHein 2

    Liebe Margit, ein herrlich unterhaltsamer Post und ein sehr schönes Ergebnis! Und im Moment sieht es ja leider so aus, als ob Du diese Winter-Ausstattung noch länger gebrauchen kannst …

    Ach ja, das waren noch Zeiten. Ein paar meiner experimentierfreudigen Schul-Stücke schlummern wohl sogar noch auf dem Dachboden. Trainiert habe ich meine Strickfähigkeit seitdem nur noch an dicken Doppelsocken. Aber seitdem ich vor etwa 3 Jahren Blogs kennen und lieben gelernt habe, ruhen meine Handarbeiten. Lediglich ein kleines Täschchen für eine Bärin habe ich noch gehäkelt. Und Radfahren ist noch viel länger her – mein Fahrrad steht seit Ende der 90er im Keller und müsste vorher erst aufgearbeitet werden. Ob ich beides mal in diesem Jahr wieder versuche? Ich vermute nein, denn wenn ich so durch den winterlichen Garten gehe, dann wird es dort wohl reichlich Freizeitbeschäftigung geben, wenn das Wetter wieder etwas angenehmer wird …
    Liebe Grüße
    Silke

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  6. Birgit

    Toll, liebe Margit. Ich habe diese fingerlosen Handschuhe bei Margrit auch schon bewundert. Kannte ich vorher gar nicht. Dein Set ist ja auch absolut klasse geworden. Mir gefallen Farben und Muster sehr gut. Du hast Recht, es gibt Dinge, die verlernt man nicht.
    Liebe Grüße
    Birgit

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  7. Sisah

    Ein ausgesprochen schickes Muster hast Du Dir da ausgesucht! Wie nennt man das?
    Meine strickerischen Fertigkeiten sind auch ähnlich wie bei Dir entstanden, das sog.Fach ‚Nadelarbeit‘ war bis in die sechste Klasse Pflicht, ich habe es da allerdings gehasst! Dann aber in den wilden Sechzigern, Anfang der Siebziger haben wir auch wie Du wieder unter dem Schultisch gestrickt, bei uns war es der Französisch Lehrer, der es auch über dem Tisch erlaubt hat. Meine Mitschülerinnen waren wunderbar geschickt und haben mich dann angesteckt mit diesem Virus!
    LG
    Sisah

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  8. Ute

    Liebe Margit,
    das ist doch sehr beruhigend zu wissen, dass man manche Dinge nie verlernt. Ich kann mich auch noch gut an die Schulstrickerei in der Oberstufe erinnern und ich finde es schade, dass Töchterlein so etwas nie gemacht hat, weil es in den 90ern nicht angesagt war. Habe auch am Wochenende mein Strickzeug hervorgeholt und siehe da, Sohnemann (11) wollte heute wissen wie das geht und hat immerhin vier eigene kleine Reihen gestrickt. Kommt wohl alles irgendwann wieder;-)
    LG von Ute

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  9. Brigitte

    Ist Klasse geworden, Margit! Und diese fingerlosen Handschuhe sind mir eh die liebsten! Außerdem, es beruhigt, das Stricken und man hat dann etwas Schönes, das auch noch nützlich ist. Und bei dieser Wetterlage zur Zeit ist es ein schöner Zeitvertreib.
    Übrigens – ich habe im Physiksaal immer Karten gespielt. *g*

    Lieben Gruss, Brigitte

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  10. Teresa

    Gratuliere! Es ist Dir ein super Set gelungen. Besonders die Stulpen gefallen mir aber eigentlich ist auch der Schal klasse und die Haube…also mir gefällt alles!
    Liebe Grüße
    Teresa

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