Schon einige Jahre lang war mir klar, ich würde mich vom Buchs in unserem Garten in absehbarer Zeit verabschieden müssen. Rückten doch beide Gefahren immer näher: Buchsbaumpilz und Buchsbaumzünsler. Und ich wollte keinen beinahe aussichtslosen, teuren und zeitaufwändigen Kampf führen.
So begann ich schon vor einigen Jahren damit, potentielle Ersatzpflanzen auszuprobieren. Einerseits sollten immergrüne Stauden und Sträucher im Winter etwas „Farbe“ ins Grau in Braun bringen, andererseits war ich auf der Suche nach Formgebern in und um meine ansonsten recht bunten, wilden Beete.
Eins vorweg: Die eierlegende Wollmilchsau habe ich nicht gefunden. Aber einige Erfahrungen gemacht, die ich gerne (in mehreren Beiträgen) an andere weitergebe.
So sehr ich auch Thujen in Monokulturmanier verabscheue, als immergrüne „Farbtupfer“ im Winter sind sie einfach gut einsetzbar. In unserem Garten herrschte bei der Übernahme vor 10 Jahren Thujen- und Fichtenmonokultur. Viele Meter riesige Thujen mussten weichen – abgesehen von sechs ca. zweieinhalb Meter hohen, die ich verschlankt und in Form geschnitten habe. Diese standen auch nicht in Reih und Glied, sondern in schön angeordneten Dreiergruppen. Sie bringen einer tiefergelegenen Sonnenterrasse mit ihrer beinahe zypresssenartigen Erscheinung etwas südländisches Flair. Das mag ich.
Und so pflanzte ich einige Jahre später noch zwei Thujen (Thuja occidentalis „Smaragd“), die ich regelmäßg, so alle ein bis zwei Jahre, schmal kegelförmig in Form schneide. Sie flankieren den Sitzplatz auf der Abendbank.
Mittlerweile sind die beiden auch so etwa zweieinhalb Meter hoch. Auf dieser Höhe werde ich sie halten.
Gepflanzt habe ich auch die Thuja occidentalis „Teddy“, einem angeblich kugelrund wachsendem Lebensbaum mit einer „Endhöhe“ von ca. 50 cm. Teddy sollte in Form grüner Kugeln und Kegel Grün in winterliche Beete bringen.
Einige Jahre haben sich die Pflanzen recht gut gehalten, sind auch mit ein ganz klein wenig Schnitt gut in Form geblieben und bildeten im Winter Grün für das Auge. Das hat mich dazu verführt, noch zwei, drei weitere zu pflanzen.
Leider sind sie nach einigen Jahren völlig aus der Form geraten: Obwohl ich die Höhe durch behutsamen Schnitt gehalten habe, sind sie recht wahllos in irgendeine Richtung umgekippt.
Nun liegen sie als immergrüne Kleckse an den Rändern der Beete. Unschön.
Ausgraben mag ich sie auch nicht, immerhin liefern sie Grün im Winter. Nur pflanzen würde ich sie nicht mehr.
Wesentlich zufriedener bin ich hingegen mit der Thuja occidentalis „Danica“, einer zwergwüchsigen, kugelförmig und sehr dicht wachsenden Thuje, die ich wirklich empfehlen kann.
Sie hat sich an verschiedenen Stellen sonnigen Stellen im Garten gut bewährt und lässt sich mit einem einmaligen Schnitt irgendwann im Gartenjahr gut in Form bringen und sehr klein halten. Danica ist als Ersatz für kleinere Buchskugeln durchaus eine gute Alternative.
Nach dem Buchsdesaster letzten Sommer wollte ich einige dieser dankbaren Pflanzen kaufen. Leider musste ich feststellen, dass deren Preis enorm gestiegen ist. Als ich die ersten „Testexemplare“ vor einigen Jahren erstanden habe, waren sie noch zu einem Spottpreis in Baumärkten erhältlich.
Da ich Buchs auch in Töpfen hatte, wollte ich auch eine Thuje auf ihre Topftauglichkeit hin prüfen. Hierfür wählte ich die Thuja occidentalis „Mr. Bowling Ball“ mit ihrem schönen, flachrunden, ballartigen Wuchs. Hiervon habe ich leider kein Foto gefunden, aber er macht sich gut, der Mr. Bowling Ball. Er wirkt etwas zerzaust und die Spitzen verfärben sich im Winter in Richtung Bronze. Aber schon seit Jahren lebt er so vor sich hin und lässt es sich trotz wenig Gießen und spärlich Dünger gut gehen. Auch im Winter bleibt er einfach draußen in seinem ungeschützten Topf. Fazit: Sehr zufrieden.
Die Thujen in unserem Garten sind alle frei stehend und werden regelmäßig als Säulen, Kugeln oder Kegel in Form geschnitten. Statt einiger ca. ein Meter hoher Buchskegel habe ich nun im Spätsommer aufgrund der guten Erfahrungen der letzten Jahre auch Smaragdthujen gepflanzt. Aus ihnen sollen im Lauf der Zeit schön geformte Kegel entstehen, die die gerodeten Buchse ablösen. An den Smaragdthujen und den Danicas reicht ein Schnitt einmal pro Jahr, um sie in Form zu halten. Das ist nicht mehr Aufwand als beim Buchs.
Aber keine Sorge, eine neue Thujenmonokultur wird hier nicht Einzug halten. Ich habe noch viele andere Buchs-Ersatzpflanzen ausprobiert. Dazu mehr in einem der nächsten Beiträge.
Hier geht’s zum zweiten Beitrag über Buchsersatzpflanzen.
@ Edith: Thujas wachsen nicht rasant. Ich komme bei den großen Säulen mit einmal Schneiden pro Jahr gut durch, manchmal siegt die Faulheit und ich schneide sie nur alle zwei Jahre. Das geht auch noch. Die kleinen Kugeln schneide ich auch nur einmal im Jahr. Nur wenn mir nach pingelig zumute ist, schneide ich noch ein zweites Mal. Meist aber nicht.
Liebe Grüße, Margit
Liebe Margrit, wie bin ich froh um diesen Post, schöpfe ich doch Hoffnung, dass ich vielleicht nächsten Winter wieder immergrüne Kugeln im Garten haben werde. Es brauchen tatsächlich keine Buchse zu sein, obwohl sie mir immer sehr gefallen haben. Aber den Kampf gegen Pilz und Zünsler würde ich ja doch verlieren. Deine Erfahrungen sind aufschluss- und hilfreich. Du hast dich ja schon recht früh mit einem Buchsersatz befasst….ich tue es leider erst jetzt. Im Moment sehe ich allerdings die kranken Kugeln nicht, da wir wieder viel Schnee im Garten haben.
Sei lieb gegrüsst,
Barbar
Liebe Margit,
die Bilder von deinen kleinen Thujensorten haben mich sehr überrascht, sie sind wirklich schön und eine Bereicherung für Gärten – ich werde nun bei „Thujen“ nicht mehr nur an die langweiligen Heckenpflanzen denken!
LG, Katrin
Hallo Margit,
die Sorgen um den Buchsbaum kenne ich auch gut, wir haben einige Bestände entsorgen müssen, das war für mich eine echte Krise! Ein Garten ohne die immergrünen und Formgehölze konnte ich mir nicht vorstellen.
Wir haben auch auf Eibe umgestellt, die kann man super in Form schneiden, selbst im Kübel. Allerdings komme ich durch meinen Job auch gut an solche Pflanzen heran.
Kugelthujas kann man jedoch auch sehr gut in Kübel pflanzen, sie werden von alleine grösser und runder und sind sehr robust 🙂
Liebe Grüsse von Annette
Hallo Margit,
ja das mit den Buchsen ist ein echtes Problem. Ich habe verschiedene Sorten und bis jetzt – auf Holz klopf – noch! keine Probleme.
Aber auch ich habe mir schon im letzten Herbst angefangen Eiben zu kaufen. Eine Gartencenter in der Nähe verkauft immer zum Herbstende alle wintergrünen, Baume und Sträucher zu 50 %. Für mich der Anlaß mal langsam vor zu sorgen.
Liebe Grüße Monika, die auf den Frühling wartet.
Bis jetzt sehen noch all meine Buchse top aus, aber früher oder später werde auch ich mit diesen Problemen zu kämpfen haben. Zum Glück stehen schon einige Wacholder und Eiben im Garten, der Garten wird also nicht von heute auf morgen ohne Immergrüne sein. Trotzdem werde ich nach einigen von dir genannten Sorten Ausschau halten und dann auch gleich mitnehmen, so habe ich dann wenigstens gleich einen Ersatz hier stehen
LG Lis
Hallo Margit,
lange Zeit hatte ich keine Lust zum Bloggen, sah irgendwie keinen Sinn mehr darin. Es sind Posts wie dieser, die mir klar gemacht haben, dass Bloggen eine große Bereicherung sein kann. Vielen Dank für diese wertvollen Tipps! Es sieht nämlich so aus, dass der Buchspilz nun auch unseren Garten erreicht hat (ich berichte davon in meinem neuen Post). Ich bin schon sehr auf Deine nächsten Erfahrungsberichte gespannt.
Liebe Grüße, Bärbel
Liebe Margit,
ich bin froh über deine vielen guten Tipps. Momentan neige ich dazu Thuja und Co. eher abzulehnen, weil auch wir eher eine Nadelbaummonokultur übernommen haben. Vor allem die Wachholderhecke ist schlimm, weil sie falsch geschnitten wurde. Ich finde es aber schön, dass du die Gestaltungsmöglichkeiten mit Thuja zeigst und ich denke, ich werde mir dass mit so einem kleinen Kugelexemplar noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
LG Ute
Also die Idee mit den kegelförmig geschnittenen Thujen würde ich mir gerne abschauen, wenn ich dafür Platz im Garten habe. Die sehen wirklich toll aus.
Unsere Buchsbaumhecke ist noch intakt, aber wie ich gehört habe, ist der Buchsbaumzünsler auch schon in unserer Gemeinde angekommen.
lg kathrin
Liebe Margit, vielen Dank, dass Du Deine Buchs-Ersatz-Erfahrungen mit uns teilst. Das Problem wird ja vermutlich früher oder später auf die meisten von uns zukommen, leider!
Zwei meiner Buchsbaumkugeln machen mir momentan auch ein bißchen Sorgen, ich bin mir nur nicht ganz sicher, was die Ursache für die braunen Blätter ist, da sie im (relativ niedrigen) Topf direkt am Grundstückszugang stehen. Und wir haben hier viele Hundespaziergänger….
Obwohl mich das auch ärgern würde, wäre das jedoch die mir liebere Alternative!
Vielen Dank und liebe Grüße, Monika
Hmm, ich hab mir im letzten Jahr eine „Tedy“ gekauft. Da sollte ich dann regelmässig schneiden, oder ? Und meine 2 Danicas muss ich auch endlich mal schneiden. Sie sind gro0 genug. Die sind wirklich immer schön, da hst Du Recht.
Und eine Thuje, die ich als Kegel ziehe habe ich auch. Wir haben den gleichen Geschmack….;-)
lg Frieda
Gute Erfahrungen, die du an uns weitergibst! Es stimmt schon, die Thujen könnten ein guter Ersatz für Buchsbaum sein.
Ich hatte nie Buchsbaum, es gab ihn einfach nicht in unserem über 50 Jahre alten Garten. Aber Thujen gibt es in Form einer Hecke – Lieblingsspielplatz der Igel, da es schön dicht ist. Welche Thuja das allerdings ist, das weiß ich nicht, denn das war wirklich vor unserer Zeit.
Dann gefiel mir einmal eine Smaragd-Thuja, die sehr hoch und schön gewachsen ist. Ich musste mir allerdings anhören, dass sie ausschauen würde, wie auf dem Friedhof.
Und vor meinem Küchenfenster könnte eine riesige Thuja stehen. Da muss ich morgen schauen und vor der hinteren Garage ebenso. Das müssten dann aber Thujen sein, die mein Vater noch gepflanzt hat.
Ich muss die jetzt erforschen!
Lieben Gruß, Brigitte
Beim Lesen deiner Erfahrungen mit den Thujas kam mir eine Frage an dich, wächst Thuja schnell, oder eher langsam? Ich habe da überhaupt keine Ahnung.Deine Experimente sind immer sehr lehrreich, danke, dass du dir dann die Mühe machst, uns davon zu berichten.
Liebe Grüße von Edith
Danke, dass du uns an deinen Experimenten teilhaben lässt. Noch habe ich ja Buchse und ich hoffe, noch recht lange. Aber man weiß ja nie……..
Viele Grüße
Margrit
Also das ‚Teddy‘ eine Endhöhe von 50cm haben soll ist wirklich ein Witz! Ich habe ihn wohl in den 90ern bei meiner Mutter gepflanzt und immer 2 bis 3x im Jahr geschnitten. So kann ich ihn in der Rabatte zwischen 2 Hofeinfahrten etwa in 60 bis 70cm Höhe halten. Allerdings steht er allseitig frei und ist bis jetzt noch nicht so auseinandergebrochen wie bei Dir. Das mag aber auch daran liegen, dass ich teilweise die Triebe auch mal 15 bis 20cm stellenweise einschneide anstatt nur immer die Spitzen zu kappen.
Bei mir im Garten ist er allerdings nach 2 oder 3 Jahren bei starkem Frost eingegangen. Schade, denn auf dem Hochbeet zwischen den Buchsbäumen machte er sich damals gut …
LG Silke
Dein Abendsitzplatz gefällt mir besonders gut! Ich möchte meinen Frühstücksplatz dieses Frühjahr endlich gestalten! Schöne Ideen hast Du! Liebe Grüße, Jule
Ein wirklich aufschlussreicher Post. Ich danke dir ganz herzlich dafür und … hm, uns hat der Buchsbaumzünsler auch eingeholt. Ich mag gar nicht an den Frühling denken und an meine geliebten Buxe. Mal schaun, was das neue Jahr diesbezüglich bringen mag.
Herzliche Grüsse
Ida