Oft werde ich von langjährigen Blogbesuchern nach dem Zeitloch gefragt. Die meisten wollen wissen, ob es noch immer so dominant im Garten ist wie zu Anfang. Nun seht selbst, wie es jetzt im Spätherbst aussieht. (Bilder vom Frühling zeige ich im Winter mal.)
Unser Zeitloch ist zwischen zwei kleine Hügel eingebettet. Auf der rückwärtigen Seite des einen Hügels habe ich als untere Begrenzung eine Reihe aus Lonidera nitida gezogen und in Kugelform geschnitten. Dazwischen hat eine kleine Blutbereberitze, Berberis thunbergii „Atropurpurea Nana“, ihren feurigen Auftritt. Eigentlichhätte ich gerne Buchs dafür genommen, aber das war mir schon vor einigen Jahren zu heikel. Die ausgewählten Buchsersatz-Pflanzen muss ich zwar öfter schneiden, aber das geht recht flott.
Diese Rose, deren Namen ich leider vergessen habe, blüht unermüdlich – die Fotos sind alle vom 7. November – bis zum ersten richtig strengen Frost, ein Ausbund an Vitalität.
Die Rückseite des Zeitlochs wurde von einem weiß-grünen Spindelstrauch, Euonymus fortunei „Emerald Gaiety“, schon gut bewachsen, auch eine Staudenclematis lehnt sich hier an.
Nach dieser rückwärtigen Mauer folgt der zweite kleine Hügel. Wir gehen daran vorbei und nehmen die zweite Abzweigung nach links.
Dieses Beet links vom Weg wird im Herbst von Astern dominiert, doch die Rose „Aspirin“ blüht nach wie vor unablässig. Rechts von diesem Weg liegt der Gemüsegarten.
Gleich nach dem Beet biegen wir links ab, an einem kleinen Mäuerchen vorbei und stehen unter dem ersten „Megin-Tor“, benannt nach einem Ort aus einem Roman. Wir haben hier zwei Rankbögen miteinander verbunden und Wein und Clematis gepflanzt.
Rechts vom zweiten Megin-Tor steht meine heiß geliebte Badewanne, jetzt natürlich ungenutzt.
Blickt man beim Durchschreiten der Megin-Tore geradeaus, fällt der Blick auf den sog. Camino, in dem sommers eine hängende Rose blüht – leider ist jetzt von ihr nichts mehr zu sehen. Er bildet den Mittelpunkt des kleinen Platzes, scherzhaft Piazza Camino betitelt, vor dem Zeitloch. Links vom Kamin geht es ab ins Zeitloch, rechts gelangt man über eine winzige Brücke über das kleine Bächlein in den rückwärtigen Gartenbereich.
Ein Blick auf das Gemäuer des Zeitlochs durch die Pflanzen auf dem kleinen Hügel.
Hier wachsen viele duftende Kräuter, Fetthennen, Sonnenhut und einige Berberitzensorten.
Ihre Stacheln sind zwar nicht gerade nett beim Schneiden oder Jäten, aber die Farben im Herbst sind einfach umwerfend schön.
Hier derselbe Hügel von vorne.
Direkt an den beiden Säulen, die den Eingang zum Zeitloch bilden, wachsen zwei Berberis thunbergii „Atropurpurea Nana“, die hier schon wesentlich mehr Richtung Gold verfärbt sind, als auf der eher schattigen Rückseite des Hügels.
Zu Samhain sah es so aus in unserem Zeitloch:
Der Boden ist mittlerweile schon recht dicht mit Teppichthymian bewachsen. In der Mitte thront die große Räucherschale, rechts der noch nicht angeheizte Aztekenofen, jede Menge Räucherwerk, Kerzen, genug Holz und Selbstgebrautes zu trinken sind die Zutaten für eine lange Nacht.
Kuschelig warm war’s und einfach nur schön. Das Zeitloch wurde wieder einmal seinem Namen gerecht.
Nachtrag 2.2.2011: Den versprochenen frühsommerlichen Spaziergang um’s Zeitloch gibt es nun auch als Beitrag:
Frühsommerlicher Gang um’s Zeitloch
PS: Wer die Geschichte der Entstehung unseres Zeitlochs noch nicht kennt – es gibt ja auch „Blog-Frischlinge“ -, kann hier den Beginn nachlesen und dann einfach immer den Links am Ende der Beiträge folgen. – Kaum zu glauben, dass das erst zweieinhalb Jahre her ist!
Liebe Jule,
der Garten ist gar nicht so groß, aber in viele „Gartenräume“ unterteilt. Unser Grundstück ist ca. 1300 m2, darauf steht ein sehr in die Breite gehender 70er-Jahre Bungalow samt angebauter Werkstatt und Doppelgarage (die wir als Gartenutensilien-Lagerraum und Zusatzwerkstatt nutzen). Rund ums Haus sind sehr breite Drainagestreifen aus Kies und dann noch Wege aus Waschbetonplatten. Der Rest ist dann Garten.
Danke für das Lob!
Und zur Zeitreise: Je nach Betrachtung;-) Wir üben aber immer wieder und gerne!
Sehr liebevoll gestaltet ist dein Garten! Darf ich fragen wie groß er ist? Und ist schon eine Zeitreise geglückt?
Liebe Grüße, Jule
ich sag nur ein sprachloses WOW… alle anderen Worte sind da nicht angebracht, und würden zuviel Zeit stehlen, es weiter zu betrachten 🙂
Toll!!!
Bin beim „blogsurfen“ zufällig aufs Zeitloch gestossen und schwer beeindruckt!! Überlege sogar, sowas in unserem Garten so ähnlich auch zu bauen.
Und so ein feines „Bau-Tagebuch“ – muß Spaß gemacht haben, das live mitzulesen.
Hallo Margit,
von dem Zeitloch hatte ich damals gar nichts mitbekommen. Mir gefallen sowohl der Name als auch die Anlage an sich. Da kannman richtig neidisch werden. Gefällt mir richtig gut!!
Liebe Grüße
Sabine
@ alle: Ich danke euch für die netten Worte – tja, und wer mal in der Nähe sein sollte, ist herzlich zu einer „Zeitloch-Sitzung“ eingeladen;-)
Liebe Grüße, Margit
@ Faraday: Ja, für mich hat das Zeitloch auch etwas Mystisches, so war’s ja auch gedacht.
Was deine kurze Nachfrage betrifft: Ich hab‘ kein Copyright auf den Bau, aber wenn das jemand nachbaut, möchte ich schon gerne eine Dokumentation sehen;-)
Liebe Grüße, Margit
Liebe Margit, eigentlich wird der Name „Zeitloch“ dieser schon fast „kuscheligen Kuhle“ nicht gerecht. Loch hat für mich immer einen leichten Hauch von Minderwertigkeit, wenn ich es mal so ausdrücken darf. Und ihr habt da ja wirklich ein wunderschönes Plätzchen geschaffen. Die Bepflanzung hat sich toll entwickelt in den (schon?) zwei Jahren. Mein Kompliment!
Herzliche Grüsse,
Barbara
……so stimmig und kuschelig warm den Novembermond zu begrüßen, das kann ich mir gut vorstellen.
Zu dieser Zeit waren wir gerade zur ägyptischen Sonne unterwegs 😉
Dein Herbstgarten hat eine ganz besondere Ausstrahlung, ich líebe diese Stimmung. Auch meine Schneckenhäuschen sind alle wieder sichtbar und erinnern mich an eine sehr schöne Zeit, liebe Grüße an W.,
Heidi
Liebe Margit,
vielleicht hast du ja selbst schon gemerkt, dass ich eine Vorliebe für „Löcher“ im Garten habe.
Aber dein Zeitloch ist so wunderbar eingewachsen – wirklich ganz toll. Zu gerne würde ich einmal einen Teil der Nacht darin verbringen.
Wirklich eine ganz außergewöhnliche Idee!
LG Anne
Margit, das Zeitloch ist sensationell und ich kannte es nicht. Die Beleutung, alles in orange getaucht, da würde ich gerne in eine Decke eingekuschelt sitzen!
Sigrun
Eine Badewanne und ein kleinen Senkgarten wollte ich auch in meinen zukünftigen Garten stellen. Doch so eine formschöne Wanne, habe ich noch nie gesehen. Ich gratuliere euch zu so einem schönen Garten! Weiterhin Viel Erfolg beim gärtnern.
Liebe Margit
Danke für deine tröstenden Worte wegen meiner Tante, heute waren wir wieder bei ihr, sie wird bald in einer anderen Welt sein. Es fällt mir furchtbar schwer abzuschalten.Auch auf das Blogggerleben kann ich mich nicht konzentrieren.
Deinen Post hast du sehr schön gestaltet mit viel Mühe.
Liebe Grüße Jutta
Habe alles nachgelesen, mensch das ist ja ein phantastisches Projekt!
Muss ein tolles Samhain gewesen sein an diesem besonderen Ort !
Man stösst doch immer wieder auf Gleichgesinnte im virtuellen Leben und im Alltag!
LG Carmen
Wunderschöne Beetgestaltung. Gerade im Herbst sieht man gut, wer’s kann und wer nicht 😉
Die Mauern sind ja tolle Strukturgeber!
Gefällt mir sehr gut!
LG Carmen (so und jetzt muss ich noch das Zeitloch nachlesen…ich blogge seit Januar, aber DAS weiss ich immer noch nicht…)
Ja…das es schon mehr als zwei Jahre her ist…schon erschreckend…das es in eurem „Loch“ zu Samhain *kuschelig* war glaub ich sofort…
irgendwie erinnert es mich an einen „Crain“ frag mich nicht warum…es hat was besonderes…mystisches…?!
Egal…wenn ich Platz im Garten hätte…dann könnte ich mir so etwas auch vorstellen…Ach, jetzt mal kurz nachgefragt…ehm, ist es erlaubt, so etwas wunderschönes nachzubaun?Man hat sich erkundigt nach diesem besagten „Zeitloch“…
Liebe Grüße
Auch ich eingefleischte Realistin mit wenig Sinn für Esoterik bin, muss zugestehen, dass die Fotos Deiner Gartengestaltung sehr anheimelnd (bis unheimlich) wirken…gerade in dieser Jahreszeit! Das Wachsen und Werden der Pflanzen um das Zeitloch beeindruckt. Beim Anblick der letzten Fotos kommt mir dies hier in den Sinn:
Double, double toil and trouble,
Fire burn, and cauldron bubble.
…
Fillet of a fenny snake,
In the cauldron boil and bake.
Eye of newt and toe of frog,
15 Wool of bat and tongue of dog,
Adder’s fork and blind-worm’s sting,
Lizard’s leg and owlet’s wing,
For a charm of powerful trouble,
Like a hell-broth boil and bubble.
( aus Macbeth)….
LG
Sisah
Ich hätte auch nicht gedacht, dass es nun doch schon eine solche Zeit her ist.
So richtig schön finde ich die Umgebung, die eingewachsene, aber auch das Zeitloch selber. So schnuckelig!
Lieben Gruss, Brigitte
Liebe Margit, jetzt habe ich die Gelegenheit genutzt und noch einmal die ganze Entstehungsgeschichte Eures „Lochs“ nachgelesen´, damals, als es aktuell war, habe ich glaube ich, eine Menge verpasst.Und wenn das vor zweieinhalb Jahren war, dann weiß ich auch genau, woran das lag!:(
Schön ist Euer Zeitloch und das Drumherum, ich kann mir vorstellen, dass man dort sommers wie winters sehr gut sitzen und feiern oder sich entspannen kann!
Bei Deinem Kommentar musste ich schmunzeln, aber das haben mir schon einige Leute erzählt, dass sie sonntags morgens beim Frühstück an unsere (eigentlich GGs) Eier denken müssen!:)
Liebe Grüße, Monika
Das ist ja wirklich schon wunderbar eingewachsen und sieht auch gar nicht mehr wie ein „Loch“ aus :-))
LG Lis
Wow – das sieht schon sehr gemütlich aus in eurem Zeitloch und sehr schön eingewachsen ist das auch alles schon. Einfach nur wunderschön! Aber ich habe ja auch mitbekommen, wieviel Arbeit da drin steckt. Das muss man erstmal stemmen.
Lieben Gruß
Elke
…ja wie die Zeit vergeht Margit und wie alles drumherum gewachsen ist…sieht wunderbar aus…lG Geli
Hallo Margit,
erst zweieinhalb Jahre? Ich dachte, Ihr hättet es letztes Jahr gebaut. So vergeht die Zeit. 🙂 Ich finde, Du hast es sehr schön bepflanzt. Diese Herbstfarben sind einfach toll.
Ich wünsche Euch noch viele schöne Stunden im Zeitloch.
Viele Grüße aus dem nassen Norden
Margrit