Schon oft habe ich ja beklagt, wie sehr unser Haus und das Rundherum zu Anfang von Beton und Waschbeton geprägt war: Grau in Grau. Besonders schlimm war auch der Weg, der Kellereingang, Kräutergarten und Garten trennt. Links eine betonierte Mauer, rechts eine nicht schön gearbeitete Mauer aus Schieferplatten, dazwischen Waschbeton. Den Weg völlig umgestalten wollten wir nicht. Es war uns zu aufwändig und auch zu teuer. Also musste eine andere Lösung gefunden werden, das Grau „augenschonend“ zu gestalten.
Mittlerweile hat sich der Anblick dieses Weges drastisch verändert.
Die linke Betonwand lässt sich leider nicht bepflanzen. Also habe ich kleine Terracotta-Töpfe, mit Semperviven und Sedums bepflanzt, und Steine zur Auflockerung drauf platziert.
An der Schieferplatten-Mauer habe ich viele kleine unterschiedliche Tontöpfe befestigt und mit diversen Sedum- und Semperviven-Arten und anderen genügsamen Geschöpfen bepflanzt. In die kleinen Spalten der Mauer bringe ich auch immer wieder ohne Töpfchen Hauswurze und Mauerpfeffer ein, so gut es geht.
Auf diese Weise wirkt die Mauer mittlerweile schon recht belebt.
Als nächstes habe ich die Fugen zwischen den Waschbetonplatten bepflanzt. Nun wachsen dort verschiedene niedrig bleibende Thymianarten, Mauerpfeffer und an der schattigeren Seite auch einige Sternmoos-Polster. Der Weg ist nach wie vor uneingeschränkt begehbar, den niedrigen Pflanzen macht es nichts aus, „betreten“ zu werden. Allerdings ist es recht lustig zu beobachten, wie die meisten BesucherInnen es zu vermeiden versuchen, den Bewuchs zu betreten.
Dieser große Thymianteppich ist in zwei Jahren gewachsen – aus einem echten Winzling in einer nur 5 mm breiten Fuge!
Die Fugen sind zum Teil nur drei Millimeter breit. Ich knipse einfach immer wieder mal Sedum- und Thymianwinzlinge woanders ab und stecke sie in die Fugen. Manche schaffen es nicht, aber immer wieder können sich einige davon etablieren und zu größeren Pölstern heranwachsen.
Unerwünschten Fugenbewuchs gibt es natürlich auch, speziell in den noch nicht bepflanzten Fugen versuchen sich immer wieder Löwenzahn und Klee auszubreiten. Diese Sämlinge fiesle ich umständlich heraus. Wo einmal ein dicht gewachsener Polster Thymian oder Mauerpfeffer ist, haben diese „Unerwünschten“ dann aber kaum noch Chancen, so wird die Arbeit glücklicherweise dann dort weniger.
In manchen Fugen finden sich heuer Sämlinge von der 2 m hohen gelben Schafgarbe und dem 1,5 m hohen Purpurfenchel. Ich habe einige davon stehen gelassen, da sie ja nicht stören, und bin gespannt, zu welcher Höhe sie es zwischen den Fugen schaffen.
Auch das genügsame Johanniskraut hat eine Fuge gleich neben der Mauer des Kräutergartens beansprucht und bringt zu meiner großen Freude – wie viele andere derzeit auch – den Waschbeton zum Blühen!
Wir möchten diesen Sommer eine Beton Steinmauer in unserem Garten aufbauen. Sie soll unseren Gartenweg umschließen und als visuelle Abgrenzung zum Rest des Gartens dienen. Die Bilder von den künstlerischen Gärten sehen toll aus.
@Margit, also unter dem Kies ist erde. Ich werde es einfach mal ausprobieren finde das es nämlich wirklich schön aussieht. Vielleicht gebe ich noch etwas Erde dazu.
Viele Grüße
Nicole
@ Anonym: Worin liegen denn die mit Kies gefüllten Gittersteine – in Kies, in Drainagemörtel?? Wenn in Kies, wird ja darunter Erde sein, nehme ich an – oder ist darunter Beton? Unsere Platten liegen in Kies, darunter ist wieder Erde. Der Thymian braucht sich also nur ein wenig anzustrengen und schon hat er Erde und somit genug Nahrung.
Ich knipse immer sehr kleine Stücke von verschiedenen niedrigen Thymiansorten ab, schaue drauf, dass sie möglichst lang sind und grabe mit einem winzigen Stöckchen ein Loch, wenn möglich, wo ich das Thymianstückchen reinstecke. Anfangs gieße ich die neuen Ableger auch immer wieder.
Manchmal stecke ich aber auch einfach Thymian in eine superschmale Fuge. Manche wachsen an, manche nicht. Ist kein großer Verlust, wenn einige nicht anwachsen, denn Nachschub liefern verschiedene Thymiansorten aus dem Garten eigentlich laufend. Ist nur eine Frage der Geduld;)
Wenn unter den Gittersteinen allerdings eine Schicht Beton ist, dann sehe ich „grau“, nicht grün;)
Liebe Grüße, Margit
Hallo Margit, das finde ich ja eine tolle Idee mit dem bepflanzen von Fugen, Wir haben einen Weg zum Garten (Gittersteine) diese sind mit Kies gefüllt. Nun meine Frage brauchen die Kräuter (Thymian) denn keine Erde zum wachsen? Und wie groß sollten die Triebe sein? Kann man einfach etwas von einer größeren Pflanze abtrennen und direkt in den Kies stecken??? Fragen über Fragen 🙂
Hallo Margit!
Danke für den Link. Es ist immer wieder eine Freude eurern Garten zu begutachten, aber besonders mag ich eben genau diese Stelle. Sie ist einfach entzückend.
LG
Sabine
Nein, diese Bedenken habe ich nicht. Die haben ja keine riesigen Wurzeln. Zudem sind die Platten unserer Waschbetonwege ohnehin schon alle windschief. Vorher wuchsen da ja alle möglichen Koniferen direkt daneben, die haben das Anheben schon erledigt 😉
Liebe Grüße
Margit
P.S. „Hornsauerklee“ ist wohl die richtige Bezeichnung 😉
Hm – schade – Bilder kann ich hier wohl nicht reinsetzen.
LG – Elke
Wir haben einen Pflastersteinweg, in dessen Fugen viel Sauerhornklee mit hübschen gelben Blüten wächst. Das gefällt mir auch gut. Hast du keine Bedenken, dass die vielen Pflänzchen in ihrer Masse mal die Platten anheben? Ansonsten finde ich solche Wege einfach wunderschön.
Herzliche Grüße
Elke