Sehr oft bekomme ich die Frage zu hören, „Was machst du denn mit den vielen Chilis?“. Ehrlich: Manchmal frage ich mich das selber auch…
Nichts desto trotz hatte ich nie zuviele Chilis. Alle haben bisher immer eine sinnvolle Verwendung gefunden.
Einen Teil der Chilis lege ich jedes Jahr zusammen mit vielen Kräutern ein:
Eingelegte Chilis
Zutaten:
Chilis, Weißweinessig, Wasser, Salz, Pfefferkörner, Senfkörner, Lorbeerblätter, Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut
Zubereitung:
Chilis waschen, abtrocknen lassen und rundherum mit einem Zahnstocher einige Löcher einstechen.
Essiglösung zubereiten: 1,2 l Essig, 1 l Wasser, 45 g Meersalz, einige Senf- und Pfefferkörner sowie einige Lorbeerblätter in einen Kochtopf geben. Das Ganze nur kurz aufkochen, damit der Säuregehalt erhalten bleibt.
Gläser sterilisieren: Gläser und Deckel für ca. 10 Minuten seitlich in einen großen Topf mit kochendem Wasser legen.
Inzwischen die frischen Kräuter waschen und trocken schleudern.
Gläser befüllen: Bunt gemischt Chilischoten, Senfkörner, Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Thymian, Bohnenkraut und Rosmarin in die Gläser geben. Mit dem heißen Essig aufgießen, bis die Gläser voll sind. Luftbläschen entweichen lassen. Dann fest verschrauben.
Vor dem Verzehr sollten die Chilis mindestens vier Wochen in der Essiglösung ziehen.
Mit dieser Konservierungsmethode bleiben die Chilischoten recht knackig, auch die unterschiedlichen Farben bleiben erhalten. Sie schmecken uns so viel besser als mit anderen ebenfalls ausprobierten Methoden, bei denen die fertig befüllten und verschraubten Gläser noch im Backrohr sterilisiert werden.
Die Haltbarkeit beträgt mindestens zwei Jahre. Ich hab extra mal zwei Gläser aufgehoben, um das zu prüfen.
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Thai Pepper
Zerkleinerte Chilis in Öl
Eine recht schnelle Methode Chilis haltbar und vielseitig verwendbar zu machen, ist zerkleinern und in Öl aufbewahren.
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Dazu gebe ich Chilis in so eine kleine Küchenmaschine mit Drehmessern, wo sie fein gehackt werden. Ich püriere sie nicht, sondern verwende sie, wenn noch ganz kleine Stückchen sichtbar sind.
Diese breiige Masse fülle ich in kleine Schraubgläser und übergieße sie mit Sonnenblumenöl, bis das Glas voll ist. Ein paar Mal muss man nachgießen, weil das Öl langsam durch die Masse nach unten vordringt.
Wenn das Glas voll und die Chilimasse schön bedeckt ist, wird es verschraubt und kommt in den Keller.
Ein einmal geöffnetes Glas bewahre ich immer im Kühlschrank auf.
Diese Chilipaste verwende ich zum Würzen für Soßen, für Wok-Gerichte und vieles mehr. Äußerst praktisch.
Ebenso lassen sich die zerkleinerten Chilis in kleinen Dosen einfrieren und bei Bedarf mit einem kleinen Löffel aus der Dose kratzen.
Einfrieren
Einige Chilis friere ich auch ein. Entweder in Scheiben geschnitten, halbiert oder ganz lege ich sie auf eine Platte, damit sie nicht zusammenfrieren. Sind sie erst einmal gefroren, landen sie dann zusammen in einer Dose und harren ihrer Bestimmung auf einer Pizza.
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Black Namaqualand
Grillen
Im Sommer zur Grillzeit ist der Chilibedarf recht hoch und die Verarbeitung recht einfach: Chilis von der Pflanze pflücken und ab auf den Griller damit. Und schon ist eine (je nach Schärfegrad) scharfe, jedenfalls schmackhafte Beilage fertig.
Trocknen
Am einfachsten ist es, Chilis zu trocknen. Dazu fädle ich sie mit einer Nadel auf einen starken Faden, unten dran ein Zetterl mit der Sortenbezeichnung. Am oberen Rand des Esszimmerfensters ist eine Schnur quer gespannt, an der ich im Lauf der Erntezeit die aufgefädelten Chilis anknüpfe und zum Trocknen einfach hängen lasse. So entsteht über die Sommermonate ein recht hübscher, bunter Chili-Vorhang. Das Fenster sollte aber unbedingt genug Sonne abbekommen, damit die Chilis auch richtig trocken werden.
Die getrockneten Chilis kommen dann in Gläser zur Aufbewahrung und mein Schatz mörsert nach Bedarf daraus Pulver – immer nur so viel, wie wir gerade zum Kochen brauchen. Denn frisch gemörsert ist es am besten.
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Fish Pepper
Viele Chilis wandern aber auch aus zu Freunden: Die eingelegten Chilis sind nette, hübsch aussehende Geschenke. Schön zum Verschenken sind auch verschiedenfarbige aufgefädelte und getrocknete Chilis. Und manche „scharfe“ Freunde lassen sich auch gerne mit frischen Chilis beglücken, wenn sie zu Besuch sind.
Gut geeignet als kleines Mitbringsel sind auch aromatisierte Öle. Dazu einfach ein paar getrocknete Chilis in Olivenöl geben, ev. noch Kräuter dazu und schon hat man ein nettes Geschenk. Die Öle lassen sich sehr vielfältig in der Küche verwenden.
Das waren natürlich nur ein paar Vorschläge, was sich mit vielen Chilis alles anstellen lässt. Es gibt noch unzählige leckere Dinge mehr, für die Chilis sich gut verwenden lassen.
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Madame Jeanette
Ein Hinweis noch zum Schluss: Beim Verarbeiten von Chilis ist Vorsicht angebracht. Es kommt sehr schnell zur Reizung der Schleimhäute, wenn man zuviel davon einatmet. Gut bewährt hat sich zum Schutz der Augen das Tragen einer Brille bei der Verarbeitung. Auch sollte man unbedingt mehrmals mit Seife gut die Finger waschen, ehe man sich damit irgendwohin greift…