Ungerecht ist die Welt.
Unsere Kiwi, die wir vor sieben Jahren in den Garten gepflanzt haben, dient nun in einigen Beeten als Mulch.
Sie hat neben den Wurzen den Zaun zum Nachbargrundstück behübscht. 2008 haben wir für sie extra eine Pergola gebaut, damit sie genug Platz hat, sich zu entfalten.
Wunderschön hat sie geblüht. Ihre großen, weich behaarten Blätter haben im Sommer Schatten gespendet.
Gern bin ich in der Kiwilaube gesessen und habe dem Plätschern der Zisterne gelauscht, mit einem guten Buch in der Hand oder einfach nur meinen Gedanken nachhängend.
So sah es noch vor drei Tagen aus.
„Jenny“ ist nicht mehr. Sie war eine selbstfruchtende Sorte, die keinen männlichen Bestäuber benötigt. Angeblich. Leider war ich vor sieben Jahren noch nicht ganz so bewandert in Sachen Pflanzen und fand es ungeheuer praktisch, nur eine Kiwi pflanzen zu müssen. Heute erkenne ich darin eine Verkaufsmasche, mehr nicht.
Nun also ist „Jenny“ durch den Häcksler gegangen und zu Mulch geworden.
Wir sind gierig und wollen schließlich auch Früchte ernten. Möglichst viele.
„Purpurna Sadowa“, eine glatte, rotschalige und rotfleischige Kiwi, und eine männliche Befruchtersorte sind eingezogen.
Ganz kahl sieht es jetzt hier aus. Trostlos irgendwie, genau so wie das Regenwetter.