Der Wintereinbruch steht kurz bevor. War vor einer Woche noch Schwitzen in Shorts und Sandalen angesagt, heißt’s jetzt: warme Schuhe, Socken, lange Hosen, dicke Pullis und am besten auch noch eine Haube gegen den schneidenden Sturm aus Norden.
Meinen Pflanzen gefällt das genauso wenig wie mir. Also bin ich seit Tagen am Einräumen und Ernten – bei eisigen Temperaturen und stürmischem Nordwind. Sehr unlustig.
Das viele Gemüse, das noch draußen hängt, will aber jetzt geerntet werden. Die Chilis und Paprikas lassen schon ihre Blätter hängen, die Tomaten befinden sich in Schockstarre.
In der Küche herrschen schlachtfeldgleiche Zustände: Es werden Tomaten eingekocht, eingefroren und getrocknet.
Einige davon kommen umgehend zusammen mit mediterranen Kräutern und einer Knoblauchzehe in Olivenöl.
Unmengen von Paprikas harren ihrer Bestimmung. Also habe ich in den letzten Tagen viele von ihnen abgenommen, mit vegetarischem Innenleben versehen und in die Gefriertruhe gesteckt. So geht das Kochen im Winter recht schnell. Schöne Aussichten, bleibt mehr Zeit zum Seifesieden!
Die Paprikas habe ich nach dem Füllen einzeln eingefroren, erst wenn wie gefrostet sind, kommen sie in Gefrierbeutel, so kann ich sie einzeln entnehmen.
Die Hörnchenkürbisse hängen voller kleiner Früchte. Da wir nicht alle in Salaten und Eintöpfen essen können, habe ich versuchsweise mal einige Gläschen davon in einem milden Essig mit vielen Kräutern, Knoblauch und ein paar Chilis eingelegt. Gekostet werden kann erst in einigen Wochen, solange müssen die kleinen Kürbisse durchziehen.
Apropos Chilis: Die Armen sind jetzt so richtig in Hochform. Nutzt alles nix, auch sie müssen geerntet werden. Einige Gläser habe ich noch in Essig mit ganz vielen Kräutern eingelegt, einige größere mittelscharfe Chilis mit der gleichen Fülle wie Paprikas gefüllt und eingefroren. Die werden im Winter zusammen mit den gefüllten Paprikas in einer Tomatensoße serviert. Den Rest werde ich dann wohl noch in den nächsten Tagen zu Chili-Pasten verarbeiten.
Die letzten Teekräuter musste ich auch ernten, bevor der Frost meine heißgeliebten Zitronen- und Minzverbenen erwischt.
Die geernteten Quitten lasse ich noch eine Woche stehen – es duftet himmlisch! Bis dahin sollte ich überlegen, was ich damit anstelle – Gelee, Likör, Schnaps?
Jeden Tag wird’s nun noch kälter, die Nachttemperaturen nähern sich dem Nullpunkt, im Wienerwald soll’s demnächst den ersten Schnee geben. Der Sturm pfeift seit gestern um’s Haus, so auch jetzt wieder. Hoffentlich geht’s diesmal glimpflicher ab als beim letzten Sturm im August. Unser Marillenbaum hat leider trotz sofortiger Stützmaßnahmen und behutsamem Rückschnitt nicht überlebt. Schon seit vielen Wochen steht er kahl und braun da. Wir werden im Frühling wohl einen neuen pflanzen.
Und nun ist’s Zeit für eine Kanne Tee und ein schönes Feuerchen im Kamin. Das sind die Vorteile am Winter.