Category Archives: Essbares (Gemüse/Kräuter/Früchte)

Löwenzahn-Honig

Schon in Kindertagen habe ich ihn geliebt, den sog. „Löwenzahn-Honig“. Folglich koche ich alljährlich im Frühling ein oder zwei Portionen des köstllichen Blütengelees ein.

Weit muss ich für die Ernte der Grundzutat, nämlich Löwenzahnblüten, nicht gehen: einfach nur ein paar Schritte auf unseren Rasen. Der ist nämlich alles andere als ein klassischer Rasen, er gleicht mehr einer Wiese und bietet somit auch Wildkräuterkulinarisch so einiges: Gundermann, Wegeriche, Rot- und Weißklee, Gänseblümchen, Veilchen, Scharbockskraut, Schafgarbe etc. – und eben auch massenhaft Löwenzahn. Ich finde das praktisch und liebe diese Vielfalt.

Wer das Aroma der sonnigen Löwenzahnblüten ebenso gerne wie ich in Gläser bannt, kann sich an diesem wirklich einfachen Rezept versuchen:

2012-05-04_1wzLöwenzahn-Honig

1 l Löwenzahnblüten pflücken und ganz fest in einen Messbecher stopfen.
Diese dann auf einem Tuch ca. eine halbe Stunde ausgebreitet liegen lassen, in dieser Zeit verziehen sich eventuelle Blütenbewohner und suchen das Weite.
Anschließend die Löwenzahnblüten in einen Topf geben und mit 1 l kochendem Wasser übergießen.
Nun brauchen die Blüten 24 Stunden Pause, um ihren Geschmack abzugeben.
Nach dieser Ruhezeit das Ganze durch ein Tuch gießen, dabei die Blütenmasse so richtig gut ausdrücken.
Die verbliebene Flüssigkeit abmessen und wieder auf 1 l Gesamtmenge mit Wasser auffüllen.
In einem Topf 1 kg Zucker und den Saft einer Zitrone zugeben.
Dann ist Geduld angesagt, denn der Saft muss lange, lange nicht zugedeckt vor sich hin köcheln. Das macht aber gar nichts, denn zwischendurch muss man nicht umrühren und kann sogar mal ausschalten und später weiterköcheln lassen.
Mittels Gelierprobe immer wieder die Konsistenz prüfen. Wenn die Masse honigartige Konsistenz aufweist, in saubere Gläschen abfüllen und gut verschließen.

Tipp:
Eine besondere Gaumenfreude ist es, wenn ein Teil der Löwenzahnblüten durch die die frischen, zarten Austriebe von Fichten oder Tannen ersetzt wird. Dann kommt zum sonnigen Geschmack des Löwenzahns ein erdig-waldiges Aroma dazu.

Wochenend-Nachlese

Was war das für ein schönes Wochenende – Sonne, Wärme, blauer Himmel. Einfach Frühling!

Im Garten hat der erste Löwenzahn gestrahlt. Bald kann ich wieder viele Blätter davon für Salate und Blüten für „Löwenzahn-Honig“ ernten.

2012-03-27_02wzUnd die Marille macht Versprechungen auf Früchte.

2012-03-27_03wzDie protzige Kaiserkrone lässt sich noch ein bisschen Zeit mit ihrer Pracht.

2012-03-27_04wzDafür erstrahlt der Zierpflaumenhimmel schon in zartem Rosa.

2012-03-27_06wzSonntag war Bautag: Das Insektenhotel bekam ein paar Etagenwohnungen dazu und die Ohrenkneifer – Ohrenzwicker – Ohrenschlüpfer – Ohrenkriecher und was es nicht alles noch für Namen für diese Insekten gibt, bekamen zwei neue Häuser in den Zwetschkenbäumen.

2012-03-27_05wzZwei andere Tierchen fühlten sich ebenfalls recht wohl am Sonntag und ließen sich von ihren Frühlingsgefühlen zu artübergreifenden Aktivitäten hinreißen.

2012-03-27_01wzBin schon gespannt auf die Nachkommenschaft – wie die wohl aussehen wird;-)

Neues Leben, Totes & Gutes

Was ist das nur? – Beim morgendlichen Rundgang durch den Gemüsegarten habe ich am Vlies, mit dem ich unter dem Insektenhotel einige Aussaaten abgedeckt habe, solche kleinen kreisrunden Bröckchen entdeckt.

2012-03-18_01wzEin Blick nach oben genügte: Hotelbetrieb! Die ersten „Kleinen“ vom Vorjahr sind geschlüpft und waren auf ihrem ersten „Ausflug“ – und an der Nachkommenschaft wird auch schon wieder fleißig gearbeitet.

2012-03-18_02wzGlücklicherweise gibt es schon einige Blüten im Garten, die nun fleißig besucht werden.

 

2012-03-18_03wzNeben vielen Krokussen, wie oben am Teichrand, zeigen sich schon viele Gänseblümchen, Schneeglöckchen, ein paar Veilchen, Forsythien oder auch Lungenkraut, das sich vor Jahren mal von ganz alleine hier angesiedelt hat.

2012-03-18_04wzDie erste Narzisse hat heute ihre Blüte geöffnet.

2012-03-18_05wzDer Winter-Duftschneeball (Viburnum farreri „Candidissimum“), sonst immer einer der ersten verlässlichen Pollenspender für das fliegende Insektenvolk, schwächelt in diesem Jahr. Viele Blüten sind erst vermatscht, jetzt trocken und braun und öffnen sich daher nicht. Anstatt der strahlend weißen Blütenpracht wie letztes Jahr um diese Zeit zeigt der Strauch sich heuer in Braun-Weiß.

2012-03-19_06wzDas liegt am milden Winter und dem späten Frost mit sehr tiefen Temperaturen, der uns zwei Wochen lang heimsuchte, nachdem schon alles mit dem Austreiben begonnen hatte.

Viele meiner Helleboren sehen jetzt leider so aus – die Blüten alle mitten im Erblühen erfroren.

2012-03-19_07wzWirklich schlimm hat es aber die Rosen erwischt, die zum Teil schon lange frische Triebe hatten. Unzählige völlig schwarze Triebe, ganze Teile einfach erfroren, zwei Pflanzen überhaupt hinüber. Da blutet ein wenig das Herz beim Schneiden!

Deshalb lieber zu etwas Erfreulicherem:

2012-03-19_08wzHeute durfte der Paradeisernachwuchs zum ersten Mal eine Frischluftkur absolvieren. Im Gegensatz zu den Chilis, bei denen wohl schon viel veraltetes Saatgut dabei war, liegt die Keimrate bei den Tomaten recht hoch – das gibt wieder viele Geschenke an Nachbarn, Freunde und Bekannte!

2012-03-19_09wzDer Rucola hat vor zwei Tagen schon das Licht der Welt erblickt, ebenso die Großblättrige Gartenkresse. Die kleinen Salatpflänzchen in meinen selbst gebastelten Gartenhäuschen haben auch nächtliche Minusgrade gut überstanden und wachsen vor sich hin, der Schnittlauch streckt seine grünen Spitzen ans Licht – aber zu ernten ist da noch nichts. Deshalb sind wir heute kurz in die nahe gelegene Au und haben den ersten Bärlauch der Saison geerntet. Wie gut dieses frische Grün tut!

Richtig gut tat auch der Abschluss des heutigen Frühlingstages:

2012-03-18_10wzDie erste Grillerei des Jahres auf unserer Terrasse!

Tomatenplanung 2012

Spät bin ich dieses Jahr dran mit der Planung der Tomatensorten! Von Jahr zu Jahr sammeln sich mehr interessante Sorten an und die Entscheidung fällt mir immer schwerer. Ich versuche wie immer eine Mischung meiner Lieblinge und einiger neuer Sorten unterzubringen. Leider ist der Platz endlich.

Paradeisersorten für 2012

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Noire de Russe

In die Balkonkistern auf der Terrasse und in Ampeln kommen folgende kleinwüchsigen Sorten:
Green Sausage
Himbeerrose
Johannisbeertomate gelb
Minibel

Pendulina
Ampeltomate rosa
Sweet Pea
Tumbling Tom Red
Yellow Canary

Neu davon nur die Sweet Pea (Danke, Anja!), auf die ich schon sehr gespannt bin!

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Goldita

Der Gemüsegarten und sämtliche Töpfe rund um’s Haus werden mit folgenden Sorten bestückt:
Ganz neu für mich:
Anna Russian (Danke, Anja!)
Blondköpfchen (Danke, Anja!)
Chocolate Stripes (Danke, Henry!)
Cream Sausage (Danke, Anja!)
De Berao Black
Evergreen (Danke, Henry!)
Gary Ibsen’s Gold (Danke, Henry!)
Pink Brandywine (Danke, Daniela!)
Königin von Sainte Marthe (Danke, Barbara!)
Schon einmal oder mehrmals angebaut und heuer wieder:
Berner Rosen
Black Cherry
Die kleinen Mohren
Dunkelviolette Indische Fleischtomate
German Gold
Goldita
Green Zebra
Isis Candy
Lämpchen
Mallorquinische Hängetomate
Moskovskij Delikates
Moneymaker
Ranktomate von Carnica
Roma
San Marzano
Schlesische Himbeere
Striped Roman
Striped Turkish
Tangella
Teardrops
Noire de Russe
Valencia
Vogts Bulgarische Fleischtomate
Zahnradtomate
Zieglers Fleisch

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Moskovskij Delikates

Am 23. Februar habe ich die Ampeltomaten alle ausgesät. Heute ist die erste davon, eine Sweet Pea, gekeimt. Das ging flott!

Normalerweise warte ich mit den „großen“ Tomatensorten bis März und säe dann im Lauf der ersten Märzhälfte alle Sorten aus (siehe Tomatenaussaat – einige Tipps). Heute jedoch konnte ich mich angesichts des Aprilwetters – Sturm, Graupelschauer, Nieselregen und dann wieder ein wenig Sonne – nicht mehr zurückhalten und habe ca. die Hälfte der übrigen Sorten angebaut. Irgendeine Freude muss frau sich doch an so einem Tag gönnen.

Habt ihr schon die Tomatensamen in die Erde gebracht?
Und für welche Sorten habt ihr euch entschieden?

Chili- und Paprikaaussaat 2012

Endlich! Wer sein Essen gerne scharf mag, darf sich jetzt schon die Hände schmutzig machen und ans Aussäen gehen: Es ist Zeit für die Chili- und Paprikaaussaat in diesem Jahr!

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Zimbabwe Birds Eye

In diesem winterlosen Winter kann ich es kaum abwarten, bis sich unsere Fensterbänke endlich wieder in kleine Anzuchtstationen verwandeln. Also werden in der zweiten Jännerwoche die Chilis und Paprikasamen in die Erde gebracht. Die Aussaat in der zweiten Jännerwoche hat sich bewährt. Bis zum Auspflanzen sind die Pflanzen schon groß und robust und gerade noch halbwegs ins Warme zu bringen, falls doch noch einmal Frost angesagt ist.

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Dnjepopetrowsk

Die Aussaat bedarf sorgfältiger Planung: Erstens ist der Platz für Chilis und Paprikas – wie für alles andere auch – begrenzt, zweitens will ich jedes Jahr neue Sorten ausprobieren und drittens möchte ich alljährlich zumindest einige meiner Lieblingssorten anbauen, die zuverlässig Ertrag bringen und uns schmecken.

Nun denn, die Chili- und Paprikaplätze 2012 werden vergeben an:

Chilisorten:
Aji Cristal – Schärfe 6
Bhut Jolokia – Schärfe 10++, derzeit schärfste Chili der Welt
Cascabel – Schärfe 4-5
Baskent – Schärfe 7
De Cayenne – Schärfe 8
Dnjepopetrowsk – Schärfe 6
Fresno – Schärfe 5-6
Joes Long – Schärfe 7 (Danke, Al!)
Lemon Drop – Schärfe 7
Madame Jeanette – Schärfe 10 (Ich bezweifle leider, dass die Samen dieser tollen Sorte noch keimfähig sind, aber vielleicht habe ich ja Glück!)
Piri Piri – Schärfe 7
Rocoto Manzano Rot – Schärfe 9
Sarit gat – Schärfe 7
Turuncu Spiral – Schärfe 5-6
Zimbabwe Birds Eye – Schärfe 9

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Madame Jeanette

Paprikasorten:
Corno di Toro Rosso
Cubanelle
Meek and Mild (Al, danke, die Sorte schmeckt köstlich, schon 2011 getestet!)
Neusiedler Ideal
Paradies
Pußtagold
Purple Beauty

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Purple Beauty

Von den Chilis werde ich nur jeweils eine, bei wenigen Sorten allerhöchstens zwei Pflanzen behalten. Bei den Paprikas plane ich mit zwei Pflanzen pro Sorte. Nur die wunderhübsche Purple Beauty darf uns mit ihrer Schönheit in drei Töpfen erfreuen. Das reicht für unseren 2-Personen-Haushalt, um immer auch ausreichend Vorräte anzulegen.

Noch ein kleiner Nachtrag, weil ich oft zur Aussaat gefragt werde:

Im Prinzip säe ich die Chilis/Paprikas nach der selben Vorgangsweise aus wie meine Tomaten. Das habe ich in einem eigenen Beitrag beschrieben:
Tomatenaussaat – einige Tipps
Der Zeitpunkt der Aussaat liegt bei den Chilis um einige Wochen früher als bei den Paradeisern.
Was die im Aussaat-Beitrag erwähnte Stärkung der Tomatenpflanzen betrifft, mache ich das auch bei den Chilis.
Beim Abhärten an der frischen Luft muss man vorsichtig sein: Chilipflanzen sind doch etwas kälteempfindlicher als die Paradeiser.

Wer unter euch sät denn jetzt auch schon Chilis aus – und welche Sorten?