Wetter
Der Winter liegt in den letzten Zügen. Die sonnigen Tage mit Temperaturen zwischen 7 und 10 Grad werden mehr, die Nachttemperaturen klettern nicht mehr tiefer als minus 3 Grad. Alle Zeichen stehen auf Vorfrühling.
Gemüsegarten
Kaum zu glauben, aber ich ernte immer noch, wie schon im Newsticker (6) gezeigt, Grünkohl sowie Toskanischen Palmkohl. Letzterer hat den Winter bestens überstanden und kann wirklich unter frosthart eingestuft werden!
Auch einzelne Salatbeigaben lassen sich finden. So hat der Radicchio den Winter ohne Schaden – und ohne Abdeckung! – überstanden. Einige letzte, mickrige Zuckerhutnachzügler gibt es auch, leider viel zu wenige. Dafür brauche ich eindeutig mehr Platz dieses Jahr. Im Hochbeet stehen noch Zicchoriensalate.
Im späten Herbst habe ich nochmal Rucola ausgesät, der unter den selbstgebastelten Kälteschutzhäuschen den Winter überlebt und sogar ein bisschen gewachsen ist. Bald kann ich die ersten Blätter ernten.
Der Rhabarber spitzelt testweise aus der Erde und die Beete können wohl ab der kommenden Woche frühlingsfit gemacht werden.
Drinnen im Wohnzimmer schauen die ersten Paprika-, Chili- und Tomatenkeimlinge mit großen Augen in den Garten und freuen sich auf ein Leben draußen.
Kräuter
Endlich auch wieder frische Kräuter! Die Petersilie vom Vorjahr ist wieder erntebereit und der Schnittsellerie wächst ebenfalls schon wieder.
Mitsuba beschenkt uns mit den ersten würzigen Blättern.
Die Pimpinelle, ein wahres Vitalwunder, ist üppig und wächst uns über den Kopf.
Was macht ihr mit Pimpinelle? Ich hätte Berge davon, aber mir gehen die Ideen aus!
Der Lorbeer hat den ganzen Winter im Freien verbracht und die Frischluftkur hat ihm gut getan. Er wächst vor sich hin und vor zwei Tagen musste ich ihn sogar mangels getrocknetem Nachschub beernten. Der winterharte Rosmarin ist sowieso eine Freude: Er kann den ganzen Winter beerntet werden.
Ungeduldig warte ich auf den Bärlauch. Als kleinen Ersatz holen wir uns ab und zu frischen wilden Lauch aus der nahe gelegenen Au.
Sonstiges Blüh- und Grünzeug
Die Schneeglöckchen blühen! Und die Lenzrosen auch. Besonders freuen mich die aus der Schweiz vor einigen Jahren angereisten Schönheiten, danke!
Hyazinthen, Krokusse, Lauch, Tulpen und Narzissen spitzen allesamt aus dem Boden und warten noch ein bisschen, bis sich der Winter endgültig verzogen hat!
Tierisches
Im Insektenhotel ist es noch ruhig. Gott sei dank, denn die Nahrungsquellen, die der Garten sonst um diese Zeit bietet, wie z.B. Duftschneeball, haben schon im Winter geblüht!
Die Vögel sind dagegen gerade dabei, ihre Aktivitäten mächtig hochzuschrauben! Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Frühling naht.
Arbeiten im Garten
Es kann gewerkelt werden! Clematis schneiden, die letzten Stauden schneiden, die Gräser und viele, viele große Sträucher. Unmengen von Fichten- und Kiefernnadeln vom „Rasen“ entfernen. Die Eiben habe ich vor zwei Tagen allesamt schon geschnitten. Die sind ja nicht sehr kälteempfindlich. Und ab kommender Woche habe ich mir vorgenommen, den Gemüsegarten anzugehen. Dieses Jahr müssen die Beete zum ersten Mal seit 10 Jahren wieder umgegraben werden, um einiges vom dichten Wurzelwerk unserer riesigen Pappel, die sehr nahe steht, zu entfernen, so wie das vor 10 Jahren schon mal gemacht wurde. Die Beete werden sonst von Jahr zu Jahr undurchdringlicher für die Gemüsewurzeln. Wobei ich Wurzelgemüse ja ohnehin nur in den Hochbeeten anbauen kann.
Die Beschriftung der Rosen und einzelner Hostas muss nachgezogen werden, die vielen Bänke und Liegen gepflegt (abgebürstet und geölt) werden.Bis die Natur den nächsten Sprung macht und die wärmeliebenden Gewächse geschnitten werden können, bin ich also mit Arbeit ausgelastet. Zumal ich ja alles ein wenig ruhiger angehen muss, mehr Pausen mache als früher, mich oftmals hinsetze mit einer Tasse Tee und einfach in den Garten hineinlausche.
Befinden
Gut! Und das ist untertrieben. Es ist pure Lebensfreude, die mich überkommt, wenn die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und ich wieder im geliebten Garten werkeln kann. Oft denke ich an die Zeit vor einem Jahr, als ich im Krankenhaus lag und nicht wusste, wie und ob es weiter geht. Und ich bin unendlich dankbar dafür, diesen Frühling so erleben zu können.