Fertig ausgebaut ist es noch lange nicht. Doch beinahe täglich kommen neue Hoteltrakte hinzu. Wir sind ebenso fleißig wie unsere Gäste.
Hier müht sich ein häufiger Gast damit ab, die letzte Kammer ordentlich zu verschließen.
Es ist toll, den Hummeln dabei zuzusehen, wie sie Baumaterial vom Erdboden – sehr beliebt ist das Feuchtbeet – zum Hotel transportieren und dann alles schön verspachteln. Ich könnte stundenlang einfach nur beobachten.
Hier ist die obige Kammer schon fast fertig versiegelt.
Und wie das so ist beim Bauen, fällt auch jede Menge Bauschutt an.
Beim Gang durch den Garten begleitet mich zur Zeit der Duft der Hyazinthen. Wie ich diesen Duft liebe! Am liebsten würde ich ständig meine Nase in die süß duftenden Blütenstände stecken.
Der erste intensive „Dufter“, der Winter-Duftschneeball, Viburnum farreri „Candidisimum“, ist nach vielen Wochen der Blüte langsam am Abblühen.
Dafür haben sich die ersten Blüten unserer alten Blutpflaumen am hinteren Ende des Grundstücks pünktlich zum Osterwochenende geöffnet.
Unter den zarten Blütenwolken der drei Bäume werden die Sinne aktiviert: Ein wunderbarer zarter Duft durchzieht die Luft und wird begleitet vom eifrigen Gebrumme unzähliger Insekten, die sich genauso über die Blüten freuen.
Einen Duft, den nur Wenige wirklich mögen, verströmen diese Gewächse:
Die prachtvollen Kaiserkronen, Frittilaria imperialis, haben vor zwei Tagen ihre Blüten geöffnet. Ich mag diese herrschaftlichen Pflanzen schon seit meiner Kindheit sehr gerne.
Ebenfalls seit Kindestagen eine meiner Lieblingspflanzen: die Schlüsselblume.
Sie wächst in Massen am Bach hinter dem elterlichen Grundstück und ich verbinde viele Erinnerungen mit ihr. So habe ich einige Schlüsselblumen vor Jahren in unserem Feuchtbeet angesiedelt, wo sie mir seitdem im Frühling viel Freude und ein wenig heimatliche Gefühle bescheren.
Noch wenige Blüten findet man hier, im linken hinteren Gartenteil, dem sog. Wald, der vor zwei Jahren noch ganz anders aussah und den wir im vorigen Frühjahr umgestaltet haben. Jetzt Anfang April geht hier noch alles sehr zivilisiert zu.
Wie es hier, rund um einen meiner Lieblingsplätze, im Juni aussieht, habe ich im Vorjahr gezeigt.
Derzeit blühen hier einige Narzissen und Tulpen sowie ein paar Christrosen, die vor längerer Zeit aus der Schweiz per Post angereist waren. Alle Pflänzchen zeigen unterschiedliche Blüten – wunderschöne zarte Muster oder auch kräftiges Dunkelrosa.
Der Seidelbastwinzling, im Vorjahr bei der Umgestaltung im „Wald“ gepflanzt, zeigt erstmals einige Blüten.
Kräftigere Farben und mehr Blüten finden sich in anderen Bereichen des Gartens. Im „Roten Beet“ haben knallige rote Tulpen den Frühling eingeläutet. Nun sind sie schon am Abblühen.
Auch im Vorgarten dominieren kräftige Farbtupfer.
Und Farbkombinationen, die ich nur im Frühjahr mag.
Auch rund um den Teich und den Bachlauf blühen jetzt Tulpen – und meine geliebten Kugelprimeln, die sich auch schon versamt haben.
Wo Steine und Holz in den Bach und Teich ragen, hat sich im Lauf der zwei Jahre schon Moos angesiedelt und zeigt derzeit seine zauberhaften Blüten.
Das „Zeitloch“, vor zwei Jahren gebaut (hier nachzulesen, einige können sich bestimmt noch an „das Projekt“ erinnern), wird langsam von den Pflanzen rundherum eingenommen und verliert – wie gewünscht – sein anfangs recht dominantes Erscheinungsbild.
Auch in diesem Jahr schon haben wir einige schöne Nachtstunden damit verbracht, um das Feuer in der neuen Feuerschale, einem Weihnachtsgeschenk, zu sitzen, lange Gespräche zu führen, dem Mond und den Fledermäusen zuzusehen und ganz in Ruhe den eigenen Gedanken nachzuhängen.
Dass es so lange keine Berichte aus dem Garten gab, hängt damit zusammen, dass ich eineinhalb Wochen mit einer Erkältung kämpfte und die Zeit dazwischen mit notwendigen Gartenarbeiten verbracht habe. Denn im Frühling gibt es viel zu tun – vor allem auch im Gemüsegarten. Den zeige ich bald im nächsten Post.
In der letzten Februarwoche taute er langsam weg, der hartnäckige Schnee.
Dann endlich
Tonnen von Laub vom Pseudo-Rasen entfernt
Unmengen Kiefernnadeln und Zapfen aus den Beeten und von der Wiese gerecht
zwischendurch Chilis nachgesät
vertrocknete Stauden in den Beeten abgeschnitten
den wahnsinnig gewordenen Holunder auf handliches Format geschnitten
das beinahe unverrottbare Laub unserer riesigen alten Pappel säckeweise von den Beeten im Gemüsegarten entfernt
zwischendurch Chilis nachgesät
die riesige Brombeere geschnitten
das eingestürzte Bachufer wieder aufgebaut
zwischendurch wieder Chilis nachgesät
die Stauden am und im Teich zurückgeschnitten
die Hostas in den Töpfen gedüngt
ein paar Beerensträucher geschnitten
noch mehr große Sträucher geschnitten
einen riesigen Haufen Häckselmaterial aufgetürmt
mich gefragt, was ich mit den vielen Chilis machen soll – letztendlich sind nämlich dann doch, wenn auch mit großer Verzögerung, wirklich alle gekeimt
noch einen Nistkasten aufgehängt
die ersten Tomaten ausgesät
nach blühenden Krokussen Ausschau gehalten, zwei gefunden
bei zurückgekehrter Eiseskälte und stürmischem Nordwind mit dicker brauner Wollhaube und blitzblauen Ohrenschützern (nein, es gibt kein Foto) unseren Häcksler angeworfen. Der Haufen war weg in Null komma nix, ich eingestaubt von oben bis unten.
Weil ich mittlerweile – wie so viele andere von euch auch – angefangen habe, vom Frühling zu träumen, zeige ich euch heute unseren liebsten Sitzplatz am Abend. Der liebste? Nun ja, meistens. Denn hier kann man wunderbar sitzen und mit dem Gesicht die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfangen.
Zwischen den rosenberankten Säulen betritt man den Rasen, der eigentlich, wenn er nicht gemäht ist, mehr einer Wiese gleicht.
Gleich nach der linken Rosensäule nach links drehen und schon steht man bei der „Abendbank“.
Hier lassen wir viele der schönen Gartentage ausklingen. Zum Höhepunkt der Rosenblüte umfangen einen die zarten Duftwolken von Louise Odier, Mme Isaac Pereire, Bernadette Lafont, William Lobb, Chartreuse de Parme und anderen etwas weiter weg blühenden Rosen.
Durch die Anlage der Beete wirkt der Sitzplatz wie eine kleine Nische. Der Blick ist dem Garten zugewandt.
Das große Rankgerüst rechts teilen sich William Lobb und die Clematis Mme Julia Correvon.
Ziemlich genau gegenüber der Bank liegt einer der beiden kleinen Hügel, zwischen denen das Zeitloch eingebettet ist.
So kann ich auf der Abendbank die letzten Sonnenstrahlen einfangen, dabei meinen Blick über den Garten schweifen lassen – und das genießen, was wir uns in den letzten Jahren hier geschaffen haben.
Wie sehr ich mich darauf wieder freue!
Jänner. Temperaturen immer so knapp um null Grad. Schnee kommt, Schnee taut, Schnee kommt wieder. Winter eben. Was tut eine gärtnernde Frau da am liebsten? Gartenpläne für die wärmere Jahreszeit machen, Aussaatpläne erstellen, Saatgutkataloge wälzen – und: Pflanzen vorziehen auf der Fensterbank!
Die erste Aussaat habe ich am 12. Jänner gemacht: Paprikas und Chilis. Die brauchen bei mir immer recht lang zum Keimen und wachsen auch nicht gerade schnell im Vergleich mit Tomaten, die ich erst viel später aussäe.
In diesem Jahr habe ich folgende Chili- und Paprika-Sorten ausgesät:
– Sweet Chocolate: süßlich, Schärfe 0, von dunkelgrün nach schokoladenbraun abreifend – Corno di Torro Rosso: leicht süßlich, Schärfe 0, rot abreifend – Purple Beauty: Schärfe 0, von grün über schwarzviolett nach rot abreifend – Cubanelle: Schärfe 0, von gelb-grün nach orange-rot abreifend – Banana Sweet: Schärfe 0, gelb abreifend – Pusstagold: Schärfe 0, von grün über cremegelb nach rot abreifend – Neusiedler Ideal: Schärfe 0, von grün über gelb nach rot abreifend – Anaheim: Schärfe 0 – 2, rot abreifend – Fresno: Schärfe 5 – 6, von grün über orange nach rot abreifend – Turuncu Spiral: Schärfe 5 – 6, orange abreifend – Scharfer Pfeffer von Kukljica: Schärfe 5 – 6, rot abreifend – Elefantenhaut: Schärfe 5 – 6, dunkelrot abreifend, genetzt – Toskana-Chili: Schärfe 6, rot abreifend – Aj Cristal: Schärfe 6, von grün über orange nach rot abreifend – Red Cherry Hot: sehr scharf, rot abreifend – Scharfe, gelbe Kugerl: angeblich sehr scharf, Sorte aus Ungarn, tatsächlicher Name unbekannt, gelb abreifend – Habanero bolivia: Schärfe 10, rot abreifend – Bhut Jolokia: Schärfe 10++ (derzeit schärfste Chili der Welt), rot abreifend, Samen von Stefan
Von den meisten Sorten werde ich 2 – 3 Pflanzen behalten. Falls mehr keimen sollten und ihre Jugend gut überstehen, bekommen sie bei Freunden, Bekannten und Nachbarn ein zu Hause.
Chilianzucht – zum Keimen auf dem warmen Heizkörper
Die ersten Keimlinge haben gestern ihre Köpfchen aus der Erde gestreckt.
Bin schon gespannt, wie lange sich das Keimen heuer hinzieht. Letztes Jahr hat es sehr lang gedauert, bis alle gewünschten Sorten zur Keimung kamen.
Bis zur Tomatenaussaat dauert’s noch ein Weilchen. Damit ich aber auch zwischendurch ein wenig in der Erde wühlen darf, habe ich gestern einige andere Samen ausgesät:
– Drachenbaumsamen (Dracaena draco) – ein Mitbringsel aus Teneriffa, das wohl fast jeder gärtnernde Teneriffa-Urlauber von dort mit in die Heimat nimmt
Der älteste „Drago“ in Icod de los Vinos
– Samen von Canna indica und Canna coccinea mill. – die Samen sind mir so nebenbei auf Teneriffa in die Tasche gehüpft. Die Keimung von Cannas kann sich ewig hinziehen, wie ich gelesen habe. Nun ja, mal schauen, ob ein paar irgendwann ihre Köpfchen aus der Erde strecken.
– Ihr kennt das sicher auch: Man kommt aus dem Urlaub und in allen möglichen Taschen und Täschchen findet man Samen. So ging’s mir jedenfalls. Gestern habe ich Samen eines Baumesgefunden, nicht beschriftet natürlich. Auch diese wurden mal in Aussaaterde versenkt. Bin schon gespannt!
– Des weiteren habe ich von einer Gartenfreundin Brutknöllchen der Begonia sutherlandiibekommen. Da ich mich damit nicht auskenne, habe ich sie auch einfach mal in Erde versenkt und werde sie gut feucht halten.
Canna im Botanischen Garten von Puerto de la Cruz
Meine Samenschubladen sind in diesem Jahr übervoll. Einiges habe ich in Foren ertauscht, anderes von Bloggerinnen bekommen, so manche Samen sind mir bei Ausflügen einfach zugeflogen und einige musste ich natürlich auch kaufen. Ich will dieses Jahr wirklich drauf schauen, möglichst viel davon auch auszusäen. Es wäre einfach schade, sie verkommen zu lassen. In den letzten Jahren habe ich ja fast ausschließlich Gemüse ausgesät. Heuer will ich auch einiges an Stauden und Einjährigen anbauen.
Ich frage mich nur schon die ganze Zeit, wohin ich bis zum Auspflanzen mit all den Sämlingen soll – und hoffe auf die wunderbare Fensterbankvermehrung.