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Sitzplatz im Kräutergarten

Im sogenannten Kräutergarten dachte ich anfangs, alle Kräuter unterbringen zu können. Da hatte ich meine Leidenschaft für Kräuter schwerstens unterschätzt. Darüber habe ich hier schon einmal geschrieben.

Nach einem Jahr gestaltete ich das kleine Fleckchen radikal um und gönnte uns einen kleinen Sitzplatz dort.

2009-10-21_01wzDer Kräutergarten ist nach Süden ausgerichtet, die Wand dahinter speichert die Wärme recht gut. Deswegen genießen wir hier gerne die ersten warmen Stunden nach dem Winter oder die letzte Abendwärme.

2009-10-21_02wzIm Frühling wirkt alles noch recht übersichtlich.

2009-10-21_03wzIm Mai beginnen die Rosen im Kräutergarten zu blühen. Die Rugosa-Rose Moje Hammarberg direkt vor den beiden Stühlen gewinnt jedes Jahr das Rennen um die erste geöffnete Blüte.

2009-10-21_04wzDann bietet sich einem dieser Blick: Die ersten Rosenblüten direkt vor der Nase zum ausgiebigen Beschnüffeln, begleitet von unzähligen Knospen der The Fairy links davon, die etwas später mit der Blüte beginnt, dann aber bis zum Frost durchblüht. Und im Hintergrund passen schon die Lavendelknospen auf den richtigen Zeitpunkt.

2009-10-21_05wzKurze Zeit später sitzt man dann für ungefähr einen Monat zwischen Rosen-Blütenwolken. Abgesehen von der Donau im Rücken schieben alle Rosen immer wieder Blüten nach.

2009-10-21_06wzDann beginnen die Lavendel mit ihrer langen Blütezeit und die direkte Sicht vom Sitzplatz aus verändert sich – links The Fairy, dahinter die Lavendelblüten in Blau und Weiß. Rechts neben den Stühlen schieben sich die zartgelben Blüten des Griechischen Bergtees noch ins Bild. Wieder sitzt man schnuppernd auf dem kleinen Platz. Da bei uns stets ein leichtes Lüftchen weht, dominiert einen Monat lang der Lavendel das Duftgeschehen.

2009-10-21_07wzNur kurze Zeit später beginnen die Echinaceen mit ihrer Blüte. Dazwischen schieben sich immer irgendwo Blüten oder Samenstände des Mutterkrauts hoch. Die Königskerzen, Verbascum chaixii Sixteen Candles, inzwischen auch über einen Meter hoch, stehen schon in den Startlöchern.

2009-10-21_08wzLangsam wird’s immer enger im Kräutergarten. Wer nicht weiß, wo der Zugang zu den Stühlen verläuft, tut sich schon schwer, ihn zu finden. Die Nachtkerzen beginnen mit ihrem allabendlichen Spektakel. Man sollte sich die Zeit nehmen, das langsame Öffnen ihrer Blüten zu beobachten. Nach dem Öffnen verströmen sie einen betörenden Duft.

2009-10-21_09wzLinks von den Stühlen wird’s auch immer dschungeliger. Dort wachsen Weinraute, Wermut, Echinaceen, Bilsenkraut, Verbena hastata, Rosmarin, Rainfarn und andere Pflanzen recht unkontrolliert in die Höhe und Breite.
Ach ja, hier zwischen Herzgespann (links), das um die zwei Meter hoch ist und ein toller Insektenmagnet ist, und Beifuß (recht), der noch höher wird, verläuft ein kleiner Trampelpfad. Doch den muss ich im Laufe der Sommers mehrmals freischneiden.

2009-10-21_10wzHier geht gar nichts mehr. Der Nordische Stechapfel, Datura stramonium, hat sich zwischen den Trittplatten ausgesät und darf bleiben. Bis zum Oktober wird er eine stattliche Höhe und Breite erreicht haben.

2009-10-21_11wzWie gut, dass der Duft-Sitzplatz auf mehreren schmalen Pfaden erreichbar ist.

Wespenspinne

Das Rätsel um den kunstvollen Kokon war schnell gelöst: Es ist ein Kokon der Wespenspinne, Argiope bruennichi, wie Frieda mir mitteilte.

2009-09-15_1wzIhren Namen verdankt die Wespenspinne eindeutig der wespenartigen Zeichnung ihres Hinterleibs. Die Weibchen sind um die 2 ,5 cm groß, die Männchen angeblich nur 6 mm und wesentlich unauffälliger. Das erklärt, warum ich bisher nur weibliche Wespenspinnen bei uns gesichtet habe.

2009-09-15_2wzSeit einigen Jahren schon können wir diese wunderschönen Spinnentiere in unserem Garten beobachten, in diesem Jahr gibt es im Garten viele ihrer Art.

Am Foto unten wickelt eine Wespenspinne gerade ihre Beute ein, ehe sie sie tötet und anschließend aussaugt.

2009-09-15_3wzIm gestern gezeigten Kokon überwintert der Nachwuchs der Wespenspinnen. Die jungen Spinnen verlassen den Kokon im Frühling, sobald die Temperaturen für sie warm genug sind.

Also wird nächstes Jahr wieder so ein Jahr, in dem ich alles erst im späteren Frühling schneiden kann. Ich habe jedes mal sonst Angst, die Kokons von Spinnen oder den Nachwuchs der Gottesanbeterinnen auf dem Kompost zu „entsorgen“ – und das will ich keinesfalls. Schließlich bin ich ganz eigennützig und will auch nächstes Jahr so fotogene Mitbewohner, die ich beobachten kann.

Kokon-Kunstwerk

Vor zwei Wochen schon habe ich dieses „Ding“ hier in meinem Riesenmeerträubel entdeckt.

2009-09-14_2wzEin kunstvoller Kokon, geschätzte beinahe 2 cm hoch und 1,5 cm im Durchmesser. Wunderschön anzusehen, wie ein kunstfertig gearbeiteter Lampion.

2009-09-14_1wzVon oben lässt er sich nur schwer fotografieren, zu dicht ist das Netz, das ihn fest hält.

2009-09-14_3wzEr ist jedenfalls verschlossen.

Weiß jemand, worum es sich dabei handelt? Edith, du vielleicht?

Hochbeet – Wofür alte Zaunbretter gut sind

Habt ihr auch Ecken im Garten, die ihr nie fotografiert? Die ihr einfach nicht mögt, weil sie unaufgeräumt und unansehnlich sind oder weil dort einfach nichts wachsen will?
Wir haben so eine Ecke. Leider ist sie das Erste, das man sieht, wenn man unser Grundstück betritt und einen Blick nach rechts wirft.

2009-09-07_1wzEin langer Weg führt zu den Mülltonnen nach hinten und zu den vier Kompostern auf der rechten Seite. Vorne rechts wachsen zwei rote Johannisbeeren, links sollten gelbe Himbeeren und im Anschluss an die Johannisbeeren rote Himbeeren wachsen. Etwas weiter hinten auf der linken Seite stehen noch drei Maibeeren und eine Vogelbeere und rechts an der Grundstücksgrenze befindet sich eine uralte Forsythienhecke.

Die Himbeeren wollten hier einfach nicht wachsen. Es ist halbschattig und recht trocken. Extra für die Himbeeren haben wir sogar vor zwei Jahren eine Bewässerung verlegt. Trotzdem wollten sie nicht. Nun weiß ich auch warum. Am letzten Wochenende gruben wir die Himbeeren aus: Der Boden ist knochenhart, staubtrocken, durchsetzt von Bauschutt, nicht einmal Regenwürmer mögen die Erde. Das Mulchen der letzten fünf Jahre hat nichts gebracht, die Bewässerung hat nichts gebracht.

Am Samstag hat’s uns dann gepackt. Ausgangspunkt der Überlegungen: Was macht man mit alten Zaunbrettern?

2009-09-07_2wzAlso Himbeeren ausgegraben, möglichst samt aller Wurzelfizzelchen, damit sie nur ja nicht wieder irgendwo austreiben. Um arbeiten zu können, mussten wir allerdings zuerst den Hokkaido in den Zaun hängen.

Der Plan: Ein Hochbeet an die Stelle der Himbeeren bauen. Hier könnte ich endlich Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken etc. anbauen. Im Gemüsegarten ist das kaum möglich, weil der Boden zu sehr von unserer alten Pappel durchwurzelt ist und alle Karotten eher Alraunen gleichen als Karotten, einzig erkennbarer Unterschied: Sie schreien nicht beim Ziehen.

Da unsere Doppelgarage mehr einem Materiallager als einer Garage gleicht, fanden wir viel vom benötigten Material dort. Aus alten den Zaunbrettern bauten wir den Korpus. Der wurde dann mit Folie ausgekleidet, damit die Bretter ein wenig vor der Feuchtigkeit geschützt sind.

2009-09-07_3wzAuf den Boden legten wir noch Hasendraht. Nicht dass irgenwann mal Wühlmäuse das neue Paradies entdecken. Es fehlen noch die Abschlussleisten auf der Oberseite. Nur für die Hälfte lagen passende Holzleisten in unserem gut sortierten Materiallager.

2009-09-07_4wzMit dem Befüllen konnte ich auch gleich anfangen. Die Reste eines alten Baumstumpfes, allerlei Geäst, Schnittgut, Häckselmaterial und immer ein bisschen Erde dazwischen. Da ist noch viel Platz – wie praktisch, dass im Herbst Unmengen Schnittgut anfallen.

2009-09-07_5wzDie Mülltonnen haben mittlerweile auch einen neuen Platz erhalten – der Blick auf die Fahrräder ist unvergleichlich besser – und zwischen Hochbeet und Kompostern wird eine Reihe Säuleneiben gepflanzt, die die Sicht auf das Kompostdurcheinander nehmen sollen. Im Frühling werden wir dann die alte Forsythienhecke verjüngen. Mal hoffen, dass sie neu durchtreibt und dann etwas wieder schmaler gehalten werden kann. Dann erst ist die rechte Seite des Wegs fertig.

Links gibt es auch noch einiges zu tun: Gelbe Himbeeren ausgraben, ein kleines Hochbeet, bauen, zwei Eiben pflanzen. Ich denke aber, das muss auf den Frühling warten.

Urlaubsbeschäftigung – Insektenhotel & Florfliegenkasten

Viel haben wir nicht getan in den zwei Wochen Urlaub, die wir zu Hause verbracht haben. Faulenzen, Lesen, Baden und Paradeiser essen. Und – wir haben endlich das hier gebaut:2009-08-30_02wz

Vor einem Zaunelement im Gemüsegarten haben wir vier Pfosten sturmsicher versenkt und darauf eine Heimstatt für allerlei Insektengetier gebastelt. Das Material hatten wir schon lange herum liegen, das meiste waren Reste von irgendwelchen anderen Arbeiten. Darunter dürfen im kommenden Jahr Gurken ranken, sie sind nun praktischerweise etwas regengeschützter als früher.

2009-08-30_01wzNatürlich muss das Ganze jetzt noch entsprechend gefüllt werden. Da passt ganz schön viel hinein, in so eine große Siedlung!

Schon lange lag in der Garage ungenutzt ein Schubladenelement des schwedischen Möbelhauses herum. Das wurde entsprechend umgearbeitet – die Idee dazu habe ich hier gefunden – und dient nun hoffentlich bald Florfliegen als Heimstatt, sehr nützlichen Blattlausvertilgern.

2009-08-30_03wzIn dem roten Farbton, den anscheinend Florfliegen recht attraktiv finden, passt es hervorragend zur tomatigen Umgebung.