Category Archives: Garten

Sommerschwüle

Der Sommer ist da. Mit ihm auch Farben im Garten, mit denen ich sonst eher sparsam bin.

2009-07-17_04wzDieses filigrane Geschöpf, eine Leopardenblume (Belmacanda chinensis), steht am Rand des Bachlaufs. Da ich sie vor zwei Jahren selber aus Samen gezogen habe, bereiten mir ihre ungewöhnlich schönen Blüten besonders viel Freude.

2009-07-17_10wzEchinacea ‚Sundown‘, seit letztem Jahr im Garten. Ihre Farbe pendelt irgendwo zwischen rosa und orange.

2009-07-17_05wzHier eine Besonderheit: Ein Stängel trägt zwei zusammen gewachsene Blütenköpfe.

2009-07-17_06wz‚Sundown‘, der Name ist gut gewählt, wie ich meine.

2009-07-17_02wzGut besucht in diesen Tagen: Die Echinacea purpurea, der Purpursonnenhut. Ein wahrer Insektenmagnet.

2009-07-17_03wzEbenso gern angeflogen: Kugeldisteln. Manchmal tummeln sich vier, fünf Insekten gleichzeitig auf einer blauen Nektarkugel.

Leider sind nicht nur Hummeln, Bienen und Wespen aller Art in Scharen unterwegs, sondern auch Gelsenschwärme. Die sehr unangenehme Folge der wochenlangen Regenfälle im Juni spüren wir jetzt erst: Drei Tage lang konnte ich am Wochenanfang den Garten nicht betreten. Sogar auf der Terrasse und mitten in der prallen Sonne wurden wir von Gelsenhorden regelrecht angefallen. Erst gestern Mittag konnte ich wieder nach draußen gehen und endlich die letzten Erbsen im Gemüsegarten ernten. Ich sehe seit einer Woche aus als hätte ich die Beulenpest.

Ein wahres Schauspiel bietet unsere orange farbene Lilie in diesem Jahr. Sie wuchs von Jahr zu Jahr höher. In diesem Sommer ist sie an die zwei Meter hoch und duftet speziell am Abend durch den ganzen Garten.

2009-07-17_07wzKorrespondierend zum Orange der Lilie dieses Betonblatt-Schüsselchen, auf dem Beistelltisch bei den Liegen, ein nettes Geschenk von einer Bloggerfreundin.

2009-07-17_11wzZum ersten Mal blüht der Acanthus spinosus in unserem Garten. (Für Mischa, damit du nicht immer wieder fragen musst: Bärenklau…!)

2009-07-17_08wzVor drei Jahren gepflanzt musste er sich wohl erst etablieren. Allerdings gefällt er mir dort, wo er steht, nun überhaupt nicht. Er braucht einen ruhigen, dunklen Hintergrund, vor dem er so richtig zur Geltung kommen kann. Ich werde ihn wohl umpflanzen müssen.

2009-07-17_09wzDie Samenstände der Strauchpäonien sehen aus wie kuschelige Blüten. Ich schneide sie nie ab, weil ich sie einfach wunderschön finde.

2009-07-17_01wzMit dieser Zisternen-Zufallsdeko wünsche ich euch ein schönes Wochenende – genießt den Sommer und meidet Gelsen!

Sitzplatz an der Zisterne

War wäre ein Garten ohne unterschiedlichste Sitzplätze? Unvorstellbar. Für uns zumindest. Wir bewohnen unseren Garten. Halten uns zu unterschiedlichen Tages- (und Nacht-)Zeiten in unterschiedlichen Gartenzimmern auf, bevorzugen – je nach Jahreszeit, Temperatur, Sonnenstand, Laune oder Tätigkeit – den einen oder anderen unserer zahlreichen Sitzplätze.

2009-07-01_06wzDer erste Sitzplatz im Garten, wenn man ihn über die Terrassenstiege betritt, ist der Sitzplatz an der Zisterne.2009-07-01_07wzHier stehen zwei nostalgisch anmutende Holzstühle unter einer alten Föhre. Vor den Stühlen, direkt im Blick, die Zisterne.

2009-07-01_01wzSie war das einzige brauchbare gestalterische Element, das wir im Garten vorgefunden hatten. Allerdings war sie nichts als ein schwarzes Loch, gefüllt mit Dreck. Wir haben sie freigelegt, gereinigt und lange überlegt, wie wir sie nutzen könnten. Schließlich haben wir eine Pumpe versenkt, mehrere Kofferraumladungen voll Steine in die Zisterne geschlichtet, in deren Mitte einen Schlauch von der Pumpe nach oben geführt und so lange daran herumgebastelt, bis zwischen den Steinen das Wasser gemächlich blubbernd nach oben kam und jetzt mit einem sanften Rauschen über die Steine rinnt.

2009-07-01_03wz Mehrere Jahre funktioniert die Billig-Konstruktion schon recht gut. Manchmal verrutschen die Steine etwas, wenn man zu viel dran herumfummelt, dann müssen wir wieder etwas herum schlichten, bis das Wasser wieder den Weg nimmt, den wir uns vorstellen und nicht einer Fontäne gleich in die Höhe schießt.

2009-07-01_05wzAls „Rückendeckung“ der Stühle haben sich im Lauf der letzten Jahre einige Topfpflanzen angesammelt, bis auf die Engelstrompete allesamt winterhart.

2009-07-01_04wzDiesen Sitzplatz genießen wir recht oft zu unterschiedlichen Tageszeiten das ganze Jahr über. Es ist einfach schön, dem sanften Plätschern des Wassers zu lauschen und seinen Blick ein wenig in den Garten schweifen zu lassen.

2009-07-01_08wzLeider ist’s auch heute wieder nix mit der abendlichen Entspannung draußen. Es regnet in Strömen seit über zwei Wochen. Heute gibt’s wieder Hochwasserwarnung für unser Bundesland.

Zuviel des Guten

Kein Regen von Anfang April bis vor eineinhalb Wochen. Und dann die Sintflut.

2009-07-01a_1wzDie gerade reif gewordenen Taybeeren sogen sich so mit Wasser voll, dass sie glatt am Strauch verschimmelten.

2009-07-01a_2wzRosenknospen vermatschten – hier eine Laguna in der alten Kiefer, wo es eigentlich gar nicht so viel hinregnet.

2009-07-01a_3wzSumpfschwertlilien mögen zwar nasse Füße, aber das ausdauernde Nass von oben behagte auch ihren schweren Knospen nicht.

2009-07-01a_4wzMehltau an den jungen Zucchini-Pflanzen. So früh schon.

2009-07-01a_5wzDasselbe Schicksal erleiden die Gurken. Gerade fangen die ersten Gurken an zu wachsen, da werden die Pflanzen wahrscheinlich schon dahingerafft.

Ich werde heute noch mit einer Milchspritzung einen Rettungsversuch starten.

2009-07-01a_6wzIn den Tomaten-Töpfen, die beinahe alle zusätzlich eine Paprika bzw. Chili beherbergen, kam das Wasser gar nicht so schnell zum Abfließen, wie es von oben – trotz des geschützten Standortes an der Hauswand – nachfolgte. Bei meiner größte Chilipflanze begann der Stängel zu faulen. Mit einer Gabe Gesteinsmehl hoffe ich, die Pflanze zu retten. Seit heute früh hebt sie ihre Blätter wieder ganz leicht an.

2009-07-01a_8wzMeine schönen Spargelsalate im Gemüsegarten waren gerade erntereif bzw. kurz davor. Die ca. ein Meter hohen Pflanzen wurden allesamt vom schweren Regen niedergedrückt, sodass ich die letzten Tage damit verbracht habe, wenigstens ein paar Stängel zu schälen, zu blanchieren und einzufrieren. Letzte Woche gab es mehrmals überbackene Spargelsalat-Stängel mit viel Salat …

2009-07-01a_7wzSeht ihr die schwarzen Kugerln im Rasen? Das sind schwarze Ribisl. Für Nicht-ÖsterreicherInnen: schwarze Johannisbeeren. Die Ribisln waren alle – die roten, weißen und die schwarzen – gerade richtig reif für die Ernte, als der große Regen im wahrsten Sinne des Wortes über uns kam. Viele sind durch den ausdauernden und heftigen Regen einfach abgefallen. Heute versuche ich noch, einiges davon zu retten. Mal schauen, wie lange die Wettergöttin gnädig ist. Denn vorbei ist es noch nicht mit dem Regen. Nachdem es letzte Woche fünf Tage fast durchgehend sog. Starkregen (ich mag das Wort nicht) gab, gewittert es seither noch immer jeden Tag und es gibt dabei immer auch heftige Niederschläge.

Es kam kein Wasser in unser Haus, auch wenn der Gehsteig schon unter Wasser stand, nur unser Zeitloch war mehrmals für Stunden geflutet. Die Schäden im Garten sind verschmerzbar. Im Haus werfen sich die Parkettböden vor lauter Feuchtigkeit und all unsere Türen klemmen. Meine Seifen im eigentlich trockenen Seifenlager schwitzen allesamt. Wir haben unerträgliche tropische Schwüle, gerade richtig für wettersensible Menschen… Wirklich beschweren darf ich mich aber nicht. Viel schlimmer hat es andere erwischt.

PS: Jetzt sind ein paar Stunden vergangen – und ich will mich nun doch beschweren. Jetzt liegen neben den schwarzen Ribisln noch diese Dinger im Rasen.

2009-07-01a_9wzFielen grade mit einer Mordsgeschwindigkeit vom Nordwind geritten vom Himmel. Es sah aus, wie eine weiße Wand, die da runter kam.

In the jungle, the mighty jungle …

2009-06-18_06wzSchlafende Löwen habe ich hier keine gefunden.

2009-06-18_13wzAuch keine wachen.
2009-06-18_08wzObwohl ich wirklich genauestens unter all den Blättern nachgesehen habe.
2009-06-18_10wzAuch nicht unter dem großen Farn.

2009-06-18_09wzDarf’s dafür eine Schlange sein?

2009-06-18_12wz Oh, doch nur ein gebogener Ast, schade eigentlich.
2009-06-18_11wzAber irgendetwas versteckt sich doch da im Blättergewirr?

2009-06-18_02wzJa, gut erspäht!

2009-06-18_03wzMeine neue Lieblingsbank!

Und auf diesen kleinformatigen Dschungel kann ich blicken, wenn ich auf meiner Bank sitze und einfach meinen Gedanken nachhänge.

2009-06-18_05wzNur ein klein wenig den Kopf nach links gedreht, geht’s weiter mit dem üppigen Grün.

2009-06-18_04wzEinige von euch haben gefragt, wie denn das Kein-Projekt jetzt aussieht. Hier ein kleiner Eindruck davon. Der Boden macht sich schon ganz gut, die bepflanzten Tröge am Ende des Blickfeldes brauchen noch eine Weile, bis sie das Dschungelfeeling nicht mehr stören.

2009-06-18_01wzAber ich bin zuversichtlich, dass in zwei Jahren hier dieser Eindruck den Ton angeben wird…

2009-06-18_07wz… und nicht mehr hässlich brauner Rasen und das große Holztor, wie noch zu Beginn dieses Frühjahrs.

PS: Elke hat ihn dann doch noch gefunden, den Löwen in meinem Dschungel – siehe Kommentare!

Langes Gartenwochenende

Das verlängerte Wochenende war ganz und gar dem Garten gewidmet. Wir konnten einen ganz tollen Garten erforschen, auf den ich schon sehr lange neugierig war, es kam ganz lieber Besuch aus einem Gartenforum und am Sonntag besuchten wir noch die Gartentage im Stift Seitenstetten.

Und obwohl ich schon von unseren lieben Besucherinnen ganz tolle Pflanzengeschenke bekam, und obwohl ich eigentlich ja kaum mehr Platz für neue Pflanzen habe, sind doch glatt in Seitenstetten einige Schönheiten in den Kofferraum unseres Autos gehüpft.

An den Hostas kann ich nie vorbei gehen. Und das, obwohl in unserem Garten die Sonne vorherrscht. Da wird es mit den Pflanzplätzen zunehmend schwierig.

2009-06-17_01wzPacific Blue Edger, Sky Dancer, Ghost Spirit, Holy Mouse Ears und Orange Marmelade mussten einfach mit. Ich kam mir richtig maßlos vor, denn auch von unseren Besucherinnen bekam ich u.a. einige dieser Blattschönheiten. Doch, oh Wunder: Alle haben schon einen Standort gefunden. Töpfen sei Dank.

2009-06-17_02wz

Ghost Spirit

An Duftpflanzen komme ich ebenfalls nie vorbei. Die angeblich nach Rosen und Minze duftende Pelargonie Lady Plymouth mit ihren weiß geränderten Blättern steht nun in einem Topf an unserer Zisterne.

2009-06-17_03wzHerb und ein wenig nach Kiefern duftet die folgende Duftpelargonie. Besonders auffallend sind die wunderschön eingeschnittenen Blätter. Sie hat einen Platz am Fuß des Zisternen-Sitzplatzes gefunden. Ganz in Griffweite meiner Fingerspitzen.

2009-06-17_04wzUnd weil man der Nase nie genug Abwechslung bieten kann, konnte ich auch dem feinen Duft des Johannisbeersalbeis, Salvia microphylla, nicht widerstehen. Ganz bestimmt werde ich mich im Spätherbst beim Einräumen der frostempfindlichen Pflanzen wieder verfluchen, weil ich nicht weiß, wohin mit all den kältesensiblen Duftern.

Diese sphärisch anmutende Schönheit ist eine Astrantia major, für die ich ausnahmsweise wirklich schon einen Pflanzplatz wusste, als ich sie kaufte.
2009-06-17_07wzNeben Rosenmelisse, Monarda fistulosa x tetraploid, die mir vorletztes Jahr die Nachbarskatzen hartnäckig totgegraben hatten, musste noch die Echinacea ‚Green Envy‚ mit. Die schwächelt bei mir seit letztem Jahr dermaßen, dass sie Gesellschaft von ihresgleichen vielleicht ein wenig stärken wird.

Kaum vorbei komme ich auch an diesen genügsamen Sonnengeschöpfen. Leider namenlos, aber genau genommen hätte ich ihn mir sowieso nicht gemerkt, wurde dieses Sempervivum verkauft. Es hat auffallend grell rote Spitzen mit kräftigen Härchen. Und schon viele, viele Babys!

2009-06-17_05wzEin ebensolcher Hungerkünstler und genauso rot dieses Sedum, das mir richtiggehend in die Augen sprang und sich gnadenlos aufdrängte. Also erbarmte ich mich.

2009-06-17_06wzDas, was ich wirklich gesucht hatte, fand ich leider nicht: Die Hosta ‚Fire and Ice‚ und eine Damiana-Pflanze. Fire and Ice haben mir die Engerlinge im Topf abgefressen, es ist leider kurz nach dem Austrieb dahingeschieden. Vielen muss es wohl so ergangen sein, denn es war laut „Hostapapst“ völlig ausverkauft.
Und meine armes, kleines Damiana-Pflänzchen, das im Frühling mit der Post ankam, hat es leider nicht geschafft, sich danach bei mir zu etablieren. Da werde ich dann wohl im nächsten Frühling mal eine Reise ins Kräuterparadies antreten müssen und mich derweil in Geduld üben. Das schadet ja angeblich nie.

Als Trost erstand ich dann noch diese drei rostigen Teile. Bepflanzt habe ich bereits zwei davon mit unterschiedlichen Efeu-Sorten.

2009-06-17_08wzBilder konnte ich jedoch nicht mehr von den ausgepflanzten Sachen machen, denn der Sturm hat mich wieder einmal nach drinnen getrieben.