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Hülle und Fülle

Das Tempo der Natur ist unglaublich. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu bestaunen, dafür muss man sich auch von vielen Blüten rasch wieder für ein Jahr verabschieden.

Für zwei Jahre verabschieden muss ich mich vom Muskatellersalbei, dessen Blütenpracht sich gerade dem Ende zuneigt. Er ist zweijährig und ich habe verabsäumt, Pflanzen für die Blüte im kommenden Jahr auszusäen.

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Muskatellersalbei (Salvia sclarea) vor Moxakraut

Ebenso zweijährig der Silberblattsalbei, der vor zwei Wochen zu blühen anfing und jetzt allmählich alle Blüten verliert. Auch von ihm muss ich erst Samen für die Aussaat ernten und kann nächstes Jahr somit nicht mit einer Blüte rechnen.

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Silberblattsalbei (Salvia argentea)

Ich habe gelesen, dass man die Blütenstände bei beiden abschneiden soll, damit sie auch im nächsten Jahr noch leben und wieder zu blühen beginnen – etwas, das ich nicht über’s Herz gebracht habe.

Dafür blüht auch der dreifarbige Salbei, der nach dem Winter gar nicht gut ausgesehen hat. Der bleibt als ausdauernde Staude hoffentlich auch die nächsten Jahre noch erhalten.

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Dreifarbiger Salbei (Salvia officinalis ‚Tricolor‘)

Die Rosenblüte hat ihren Höhepunkt überschritten, dennoch gibt es noch viele Rosen, die sich üppig präsentieren.

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Purpurtraum 2000 mit Zufallsdekoration

Ein Blick auf das hintere Rosenbeet mit Astrid Lindgren mit Rosa gallica ‚Versicolor‘.

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Hohe Rose hinten: Astrid Lindgren, vorne: Rosa gallica ‚Versicolor

Aspirin mit seinen riesigen Büscheln.

2009-06-10_08wzIm selben Beet die Wife of Bath.

2009-06-10_09wzAuch die Rosen in den Bäumen haben ihren Blüh-Höhepunkt erreicht. Ich bin immer ganz traurig, wenn nach einem der bei uns üblichen stürmischen Tage der ganze Boden mit Rosenblättern übersät ist.

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New Dawn und Laguna in der Kiefer

Am kleinen Bachlauf wächst alle in rasendem Tempo. Die ersten Hostas beginnen bereits mit der Blüte, ebenso Dreimasterblume, Trollblume, Spiräen und die Gräser.

2009-06-10_14wzBesonders hübsch derzeit die zarten Blütenstände der rosa Spierstaude. Es dürfte sich um Filipendula rubra ‚Venusta“ handeln.

2009-06-10_03wzAuch in den schattigen Bereichen hält die Fülle Einzug.

2009-06-10_13wzKontrastierend dazu gelbe Blütenfülle aus dem trockenen, sonnigen Bereich: Die Gemeine Nachtkerze macht ihrem Namen alle Ehre – ihre Blüten strahlen förmlich und es ist ein wunderbares Schauspiel am Abend das Öffnen der Blüten zu beobachten.

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Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)

Auch sie eine zweijährige Pflanze, die durch den Kräutergarten vagabundieren darf. In diesem Jahr blockiert sie leider den Zugang etwas…

Ganz andere Fülle kündigt sich hier an:

2009-06-10_07wzOder hier an den beiden im letzten Jahr gepflanzten Säulenäpfeln:

2009-06-10_06wzUnd ein wenig naschen konnte ich gestern schon von dieser Fülle, den Taybeeren. Sie schmecken köstlich und sind wesentlich größer als Himbeeren.

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Taybeere ‚Medana‘

Rosenfülle & Blütenduft

Immer wieder stelle ich mir die (zugegebenermaßen dumme) Frage, welcher wohl mein Lieblings-Gartenmonat ist. Derzeit mein Favorit – wie könnte es anders sein: der Mai. Der Mai ist hier bei uns eindeutig der Rosenmonat. Egal, wie streng der Winter ist: Der Mai beschert uns eine wahre Rosenblüten-Pracht.

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Reines des Violettes

So sieht derzeit der Eingangsbereich in den „Hauptgarten“ aus:

RIMG0054wzAn der rechten Säule Mme Isaac Pereire, an der linken Louise Odier. Unten am Bild nochmals aus einer etwas anderen Perspektive. Hier kommt rechts schon das sog. Rote Beet ins Bild, in dem ebenfalls einige Rosen wachsen.

RIMG0050wzRechts an der Säule klettert Mme Isaac Pereire hoch, dann folgen nach links L.D. Braithwaite, gefolgt von der noch kaum erblühten Astrid Gräfin von Hardenberg – ein wahres Duftwunder! – und links noch Prince Noir, bei dem ich mich immer frage, wie der wohl zu seinem Namen gekommen sein mag.

RIMG0044wzAm folgenden Bild das Rote Beet von der „Rückseite“. Aus diesem Blickwinkel sind auch schon einige der dunklen Blüten der „Gräfin“ zu sehen.

RIMG0057wzDamit ich jetzt nicht in Versuchung komme, alle Rosenbüsche vorzustellen, schnell ein Blick in einige andere Gartenbereiche.

Im Kräutergarten dominieren derzeit auch die Rosen. Hinter den Stühlen steht der Rambler Donau in einem riesigen Topf. Wir haben es immer noch nicht geschafft, ihm wenigstens ein halbwegs brauchbares Rankgerüst an die Wand zu basteln. Doch er hält sich vornehm zurück und gebärdet sich als wallender Strauch. Vielleicht werde ich versuchen, ihn halbwegs als Strauchrose zu ziehen. Derzeit bietet er einen recht malerischen Anblick mit seinen überhängenden Trieben.

RIMG0056wzEine der schönsten Rosen im Kräutergarten ist Ferdinand Pichard.

RIMG0087wzDie Rote Krimrose an einem ganz anderen Standort bezaubert vor allem durch ihre recht unterschiedlichen Blütenfarben. Manche Blüten haben ein eher kräftiges, andere ein sehr zartes und manche ein beinahe weißes Gewand.

RIMG0076wzGanz hinten im Garten, im eher schattigen Bereich, verausgabt sich schon seit einigen Wochen Golden Showers. Sie wächst an einem Seil entlang nach oben in einen Baum. Ihre leuchtenden Blüten heben sich wunderschön vom dunklen Hintergrund ab.

RIMG0105wzDie Kletterrosen in den anderen Bäumen beginnen gerade erst zu blühen.

Ganz anders die Rosen am Rosenpavillon. Hier steht alles in voller Blüte. Vorne links Schwanensee, rechts Harlekin und an der Rückseite Leopold Ritter mit einer unglaublichen Fülle in diesem Jahr.

RIMG0043wzAuch in den anderen Gartenbereichen geben die Rosen derzeit den Ton an.

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Roseraie de l’Hay

In den Rosenbeeten sowieso. Da herrscht ein buntes Durcheinander von blühenden Rosen, Storchenschnäbeln, Katzenminze und anderen Stauden.

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Aspirin guckt durch Orangenminzen-Blätter

Stellvertretend hier die Souvenir de la Malmaison, die noch nie so üppig und schön geblüht hat wie in diesem Jahr.

RIMG0068wzÜblicherweise ist sie eine richtig empfindliche Dame. Dieses Jahr – es gab seit Anfang April keinen nennenswerten Regen mehr – scheint ihr aber besonders zu behagen.

Bei all den vielen Rosen, die mit ihrem Duft den Garten zu einem sehr sinnlichen Erlebnis machen, will ich aber keinesfalls die unterschiedlichen Duftnelken außer Acht lassen, die – je nach Windrichtung und Nasen-Standort – die Rosen duftmäßig übertrumpfen.

RIMG0113wzIm Garten gibt es drei Standorte mit diesen wunderbar duftenden Nelken. So klein – und so ein herrlicher Duft!

Vielleicht schaffe ich es, demnächst noch einige der Rosen in den anderen Gartenteilen zu zeigen, aber nach der gezwungenermaßen langen Blog-Abstinenz will ich euch nicht mit lauter Rosenbildern „erschlagen“.

Kein Projekt (3)

Auch im Bereich vor dem Tor haben wir die Oberfläche abgetragen, den Boden etwas gelockert und direkt vor dem Tor versucht, mittels alter Waschbetonplatten – ja, auch die hatten wir hinter dem Haus herumliegen, man weiß ja nie, wofür man solche Dinge noch brauchen kann – eine halbwegs waagrechte Stellfläche zu schaffen.

2009-04-23_01wzDann flugs zwei praktische Pflanztröge gekauft und hinten Rankgitter anmontiert. Die direkt davor gepflanzten Geranium-Sorten sollten die Sicht auf die scheußlichen Waschbetonplatten eigentlich bald verdecken. Zumindest ist so der Plan, ich hoffe, das wissen sie.

2009-04-23_02wzDer abschüssige Teil vor dem Tor wurde wie der Waldweg mit alten Schieferplatten begeh- und betretbar gemacht, dazwischen Bodendecker gepflanzt.
Die alten Zinkwannen und -töpfe unter dem Baumgeist habe ich neu arrangiert. Hoffentlich weiß er das zu würdigen.

2009-04-23_05wzIn der Ecke des Gartens, direkt an der betonierten alten Gartenmauer, wächst schon ein weißbunter Efeu, der es irgendwann schaffen wird, etwas Leben in die düstere Ecke zu bringen. In den Pflanztrögen befinden sich neben Hosta, Farnen und panaschiertem Beinwell auch zwei Efeusorten. Diese werde ich durch die Rankgitter in die Höhe und Breite ziehen.

2009-04-23_04wzAuf diese Weise wird hier hoffentlich in einiger Zeit ein üppig-grüner Eindruck vorherrschen, und bei Bedarf können einige starke Leute die Tröge auch einfach wegtragen.

Nach getaner Arbeit sah der Blick Richtung Tor so aus:

2009-04-23_03wzIm nächsten Jahr ist es hoffentlich schon ein wenig grün eingesponnen.

Und so sieht der Blick vom Tor in die entgegen gesetzte Richtung aus:

2009-04-23_06wzDie Arbeiten sind nun schon seit 10 Tagen abgeschlossen, die Pflanzen gut angewachsen, auch die Rasenkamille, und die erste Mußestunde auf der Bananenbank haben wir gestern auch genossen.

Kein Projekt (2)

Nach einigen weiteren Arbeitsstunden, einem Großeinkauf bei einer Staudengärtnerei und einer geglückten Auktion bei einem Internet-Auktionshaus, sah es schon ganz anders hier aus:

2009-04-21_01wzDie Bananen-Bank wird an heißen Sommertagen ein schattiges, kühles Plätzchen zum Entspannen bieten. Viele meinen ja, wir hätten schon vorher genügend Sitzplätze im Garten gehabt. Ich bin da anderer Ansicht: Lauschige Sitzplätze kann man nicht genug haben – für jede Stimmung, jedes Wetter, jede Tages- und Nachtzeit und für jede Jahreszeit.

Der Bereich unter der Bank ist mit Kieselsteinen „gepflastert“. Einfach möglichst flache Steine hochkant ins feste Erdreich klopfen und immer schön mit der Wasserwaage prüfen. Auf diese Weise wurden in meiner Heimat früher ganze Höfe gepflastert. Mir hat diese kleine Fläche zum Ausprobieren für’s Erste gereicht.

2009-04-21_02wzGepflanzt habe ich in diesem Bereich vor allem Elfenblumen, Geranium, Gedenkmein, Frauenmantel, niederen Geißbart, dazwischen ein paar wenige Hostas. Zwischen den Trittplatten soll sich Römische Kamille breit machen. Ich bin mir nicht sicher, ob es ihr hier nicht zu dunkel sein wird. Aber einen Versuch ist es wert, immerhin blinzelt die Sonne je nach Tageszeit immer wieder mal durch.
Zudem werden wir eine Schlauchleitung hierher verlegen, damit ich in ganz trockenen Phasen einfach mal Regen machen kann, ohne vorher ein entsprechendes Tänzchen hinlegen zu müssen. So werden es die Neuzugänge hoffentlich schaffen, sich hier dauerhaft breit zu machen.

Nicht ganz so schön ist noch der Bereich um das Tor.

2009-04-21_03wzHier warten noch Arbeit und ein letzter Einkauf für das Kein-Projekt.

Kein Projekt (1)

„Kein Projekt“ ist natürlich nicht halb – ach, was sage ich – nicht einmal ein Tausendstel so spannend wie das Projekt. Aber erstens ist für ein zweites „richtiges“ Projekt kein Platz mehr im Garten und zweitens hätten wir in diesem Jahr weder Zeit noch Energie dafür.

Das kleine Kein-Projekt, das wir uns für diesen Frühling vorgenommen haben, ist im hinteren Bereich unseres Gartens, dem sog. „Wald„, angesiedelt.

Zwei Dinge gefallen mir hier gar nicht:

Die Rasenfläche, die ja eigentlich nicht mehr als ein Weg sein sollte, ist keine solche. Die meiste Zeit des Jahres ist hier alles mehr braun als grün. Rasen wächst spärlich in diesem halbschattigen und sehr trockenen Bereich, und mein geliebtes Moos, das sich hier gerne breit machen dürfte, findet es einfach zu trocken. Komisch, auf Fotos sieht es nicht so schlimm aus wie in Wirklichkeit…

2009-04-19_04wzDas Tor (aus der entgegengesetzten Blickrichtung), das höchstens, wenn überhaupt, alle paar Jahre einmal benutzt wird, passt überhaupt nicht zum Eindruck, den dieser Teil des Gartens erwecken sollte: Ich hätte es hier gerne wuchernd, grün, dschungelig. Jetzt hingegen sieht das Tor eben genau nach dem aus, was es ist: Ein großes Holztor. Davor hat sich, wie das in ungeliebten Ecken so ist, schon jede Menge Krempel angesammelt. Zudem ist die Fläche zum Tor hin abschüssig, sodass man nicht einfach mal ein paar Töpfe davor stellen kann. Auch diese Ecke muss sich ändern.

2009-04-19_05wzWie so oft in den letzten Jahren, war die erste Arbeit das Abtragen der Oberfläche. Rasenreste und unerwünschter Bewuchs mussten entfernt werden, der Boden gelockert. Dann – auch wie mir scheint, etwas, das sich zu einer Gewohnheit entwickelt hat, geht’s los mit vielen Steinen.

2009-04-19_01wzDiese Steine lagern haufenweise hinter unserem Haus. Sie sind der „Rest“ dieser Arbeit von vor zwei Jahren. Endlich findet zumindest ein kleiner Teil davon eine sinnvolle Verwendung.

2009-04-19_02wzAuch die verlegten Schieferplatten lagerten noch hinter dem Haus. Die fanden wir bei der ersten radikalen Gartenumgestaltung zu Hauf unter 20 cm Erde überall im Garten verteilt.

2009-04-19_03wzSo, das hatten wir nach einem Arbeitstag geschafft. Fortsetzung folgt.