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Spätsommerblüte & Herbstzauber

Auch wenn ich es – wie jedes Jahr – kaum glauben will: Der Sommer ist endgültig vorbei.
Auch wenn tagsüber die Sonne vom blauen Himmel funkelt: Es wird früh dunkel, die Nächte sind kühl, es ist Herbst.

Weil mir der Übergang vom Sommer in den Herbst immer sehr schwer fällt, habe ich bei der Bepflanzung der Staudenbeete besonders darauf geachtet, dass auch im Spätsommer und Herbst das Blühen möglichst unvermindert anhält.

2007-08-18_Weg1wzEinige Katzenminzen und Salvien blühen noch immer, manche Clematis haben eine zweite Blüte geschoben, die Phloxe sind grade abgeblüht, die Fetthennen an ihrem Höhepunkt. Das Blau der Bartblume bildet einen richtigen Leuchtpunkt im hinteren Beet. Unsere vier Schmetterlingsflieder setzen immer noch neue Blütenrispen an. Vereinzelt blühen Geranium, einige Glockenblumen, Schafgarben, Agastachen, Malven und andere.2007-08-18_Weg2wz

Im Teebeet und Gemüsegarten leuchten Gelb und Orange um die Wette: Tagetes, Ringelblumen, Zitronenjohanniskraut und Nachtkerzen. Im hinteren Gartenteil sind ebenfalls einige unermüdliche Rosen am Blühen, Sonnenhüte, Minzen sowie Japananemonen. In den schattigen Bereichen blühen einige Wachsglocken, Geranium, Freilandfuchsien, eine Hortensie und die Herbsteisenhüte müssten demnächst ihr Blau zeigen.2007-08-18_Baumbeetwz

Von den vielen Rosen in unserem Garten gibt es immer einige, die mich wieder mit neuen Blüten überraschen. Und wenn ich genauer hinsehe, finde ich noch viele Knospen und darf mich damit auf weitere Blüten in den nächsten Wochen freuen.

2007-08-18_SchneewittchenwzSchneewittchen (oberes Bild) gehört bei mir jedes Jahr zu den Rosen, die sehr spät nochmal richtig durchstarten. Rhapsody in Blue scheint sich ähnlich zu entwickeln. Sie legte eine lange Blühpause im Sommer ein und empfängt den Herbst jetzt mit einer Blütenfülle.

2007-08-18_RhapsodywzGanz besonders die Astern sorgen im Herbstgarten für einen richtigen Blütenrausch. Ich habe Astern in unterschiedlichen Sorten und Höhen (von ca. 25 cm bis ca. 1,5 m) in vielen Farben.
Viele Astern erreichen jetzt ihren Höhepunkt, blühen aber erfahrungsgemäß noch einige Wochen, andere haben ihre ersten Blüten noch nicht geöffnet und lassen auf späte Blütenfülle hoffen.

2007-08-18_AsternwzEbenfalls in den Startlöchern lauern einige Chrysanthemen, die ich erst heuer im Frühling gepflanzt habe. Ich bin gespannt auf ihre Blüten.

2007-08-18_SonnenblumenwzNichts desto Trotz sind die Anzeichen für den Herbst mehr als deutlich.

2007-08-18_MukdeniawzAnfangs wehre ich mich immer gegen die Hinweise der Natur auf das alljährliche Vergehen.

2007-08-18_Blatt1wzWenn jedoch die Zeichen immer deutlicher werden, ist irgendwann Wegschauen nicht mehr möglich.

2007-08-18_Blatt2wzLangsam beginne ich zu sehen.

2007-08-18_AhornwzUnd dann will ich sehen.

2007-08-18_BeerenschmuckwzDer Zauber des Herbstes nimmt mich letztendlich doch – wie jedes Jahr – gefangen.

2007-08-18_Cimicifugawz

Wetterkapriolen

Letzten Mittwoch begann es bei uns sehr stark zu regnen. An und für sich äußerst wünschenswert in unserer Gegend, in der es wenig Niederschläge gibt und der Boden besonders in diesem Jahr sehr ausgetrocknet war. Nur leider goss es am Freitag noch immer ohne Unterbrechung in Strömen, begleitet von Windböen und einer Kälte, die wir sonst nur vom Winter kennen. Freitag Mittag tropfte es dann im Wohnzimmer durch das Dach… Die Kanalisation konnte das Wasser nicht mehr fassen, die Straßen und Gehsteige standen unter Wasser. Hätten wir nicht einen betonierten Zaunsockel rund um das Grundstück – den 70er Jahren sei Dank -, wäre uns das Wasser reingelaufen. Es war auch so schon genug Aufregung mit den Eimern im Wohnzimmer und dem steigenden Wasserpegel und der Frage: Drückt es uns doch das Wasser über die Kanalisation in den Wohnkeller? Hat es nicht. Freitag Nacht ließ der Regen endlich nach, Samstag hatte es aufgehört und so konnten wir zumindest Samstag und Sonntag wie geplant bei unseren Familien im Innviertel verbringen.

Abends unternahm ich mit meiner Schwester noch einen Spaziergang zum See meiner Kindheit, dem Holzöstersee. Einem sehr warmen Moorsee, der sommers zum Baden und winters zum Eislaufen und Stockschießen genutzt wird.

RIMG0005wzAuch in dieser Gegend hatte es heftig geregnet und so stand das Ufer unter Wasser.

RIMG0009wzWie überall heuer, hat der Herbst um einige Wochen früher Einzug gehalten.

RIMG0011wzLeider war es zum Fotografieren bald viel zu dunkel.

RIMG0008wzUnd am nächsten Tag kam wieder der Regen.

RIMG0013wzSomit werde ich das landschaftliche Kleinod „Holzöstersee mit Moor“ ein ander Mal vorstellen, wenn ich bessere Gelegenheit zum Fotografieren habe.

Jetzt muss ich mich erst einmal um den Garten kümmern. Regengüsse und Wind haben in der letzten Woche alles niedergedrückt und umgeweht, die Pappel hat große Äste abgeworfen und die Stangenbohnen kann ich endlich ernten, jetzt wo es nicht mehr ununterbrochen regnet und der Garten nicht mehr schmatzt beim Betreten.

Spätsommersehnsucht

Eisige Kälte hat über Nacht Einzug gehalten. Grau in Grau und strömender Regen. 10 Grad tagsüber, winterliche Temperaturen. Um diese Jahreszeit in unserer Gegend, in der das Klima sehr mild und die Sommer sehr lang sind. Mich hat heute eine große Sehnsucht nach Wärme gepackt und …

… nach dem umwerfenden Duft der Duftnelken im Frühling

RIMG0027wz… nach der Blütenfülle von Frühling und Sommer

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RIMG0037wz… nach dem Duft der unzähligen Rosen im Garten

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RIMG0049wz… nach den vielen hohen, prächtigen Stauden, die trotz Aufbinden von Sturm und Regen längst umgeknickt wurden

RIMG0075wz… nach dem Rosa, Blau und Weiß des Sommers statt des Orange, Rot und Gelb des Herbstes

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RIMG0053wzNoch bemühe ich mich um Optimismus und gebe mich dem Herbst nicht geschlagen.

Kleine Dinge, große Freuden

Ein Spaziergang durch den Garten ist sehr oft ein Weg, bei dem ich geistig Arbeiten notiere, die anstehen.
Immer aber ist so ein Gang durch den eigenen Garten auch ein Spazieren an vielen kleinen Freuden entlang, wie heute wieder.

2007-08-18_BrombeeraustriebwzBei einem der vielen Stürme heuer brachen leider einige Zweige der frisch gepflanzten Stachelbeerhochstämmchen ab, sie wurden einfach von den Böen abgedreht. Ich war ein wenig traurig, steckte sie in ein Stückchen offener Erde und beachtete sie nicht weiter. Heute entdeckte ich plötzlich überall frische grüne Austriebe an den Stecklingen. Nun hab ich Dank Sturm einige Stachelbeerpflänzchen zum Verschenken.

2007-08-18_BilsenkrautwzAn anderer Stelle freue ich mich jedesmal wenn ich vorbeigehe am Bilsenkraut, das sich hier weitab des Kräutergartens ausgesamt hat. Wie in den vorigen Jahren habe ich mich darauf verlassen, dass sich das Bilsenkraut auch heuer wieder im Kräutergarten selber aussamt. Das tat es nicht, schade. Würde ich dieses Jahr keines haben, dachte ich. Doch einige Wochen später entdeckte ich zwei Pflanzen des eigenwilligen Krautes unter der Föhre zwischen den Pflanzkübeln und darf nun dort jedesmal, wenn ich von der Terrasse komme, die wunderschöne Form der Blätter bewundern.

2007-08-18_PhysaliswzVor dem Eingang zur Werkstatt muss ich immer schnell mal schauen, ob sich an der riesigen Physalis-Pflanze schon wieder eine reife Frucht zum Naschen findet. Ein Geschenk einer entfernten Verwandten, an die ich nun wieder öfter denke – immer beim Naschen.

2007-08-23_PflanzkombinationwzEtwas weiter hinten, in der Nähe unserer „Luxus-Liegen“, freue ich mich derzeit immer über diese Pflanz-Kombination. Sie ist aus der Not heraus entstanden, um eine große Lücke zu füllen. Und nun bereitet mir gerade dieser Anblick jeden Tag auf’s Neue Freude. Schade nur, dass das Gras nicht winterhart ist, ich werde es wohl im Herbst ausgraben und versuchen, es in einem Topf drinnen zu überwintern.

2007-08-23_AnemonewzIm Baumbeet steht seit drei Jahren schon eine Anemone japonica Hybride, die einfach nicht blühen wollte. Von anderen höre und lese ich immer, dass die Japonica Anemonen unkomplizierte Gewächse sind, zuverlässig blühen und sich schon nach kurzer Zeit übermäßig ausbreiten. Nicht so meine weiße Dame hier. Sie schob jedes Jahr spärlich Blätter, um zu sagen: Ich lebe. Aber mit Knospen war sie mehr als geizig. Heuer entdeckte ich dann erstmals Knospen und besuchte sie täglich, um nur ja das Aufblühen nicht zu verpassen. Diese Aufmerksamkeit scheint ihr zu gefallen. Sie setzt ständig neue Knospen an und erhellt das Baumbeet erstmals mit ihren strahlenden Blüten. Ganz wunderbar und eine große Freude – gut, dass der Garten mich Geduld gelehrt hat.

2007-08-23_AnemoneDetailwz

Urlaub im Garten

Habt ihr schon einmal versucht, im eigenen Garten so richtig Urlaub zu machen? Mit so richtig meine ich, den ganzen Tag faul herum zu liegen mit einem guten Buch oder einfach mal in der Liege im Schatten zu dösen. Sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, die mit den eigenen Händen geschaffene Umgebung einfach nur zu genießen. Habt ihr?

Wir sind gerade dabei bzw. wir versuchen es. Die Voraussetzungen sind gut: Das Wetter ist halbwegs sonnig und warm, es gibt für jede Tageszeit und für alle Anforderungen an Schatten oder Sonne genug lauschige Plätze im Garten, es gibt einen Pool zum Abkühlen und Rumhängen, der Kühlschrank ist gefüllt, im Keller wartet ein gutes Tröpfchen (oder auch mehrere), spannende Bücher liegen griffbereit, es herrscht Ruhe.

Man liegt nach einem ausgedehnten Frühstück gemütlich in der Liege, hat es sich gerade bequem eingerichtet, da fällt der Blick auf die vielen abgeblühten Rosen. Sollte frau schneiden, damit der Blütenzauber anhält. Macht frau aber nicht, ist ja Urlaubszeit. Überhaupt, so viele verblühte Stauden, schaut schon gar nicht mehr schön aus. Naja, das muss warten – Urlaub! Ohje, der Wermut samt sich gleich aus! Der innere Zeigefinger geht hoch: Frau übe sich in Gelassenheit! Und erst das Unkraut, äh, Beikraut, das wächst ja wie irre, wenn frau mal eine Woche lang nichts tut. Beängstigend, wie schnell die lieben Beikräuter den Garten als Ganzes übernehmen würden! Naja, in einer Woche schaffen sie das nicht, sind dann aber bestimmt besser zu zupfen, weil ja kräftiger und größer. Also schön liegen bleiben, Buch aufklappen, lesen. – Sonne, Durst. Ein kühles Getränk muss her.
Was einem da quasi so über den Weg läuft!

2008-08-19_BrombeerewzEine ganze Menge praller, reifer Brombeeren. Wär‘ doch schade, die verkommen zu lassen, sind ja schnell gepflückt, püriert und eingefroren für die Fruchweinmaische im Winter. Gesagt, getan. Auf zum kühlen Getränk!

2007-08-19_HollerwzAch, schön! Der Holler ist schon reif. Aber da sind ja schon die Vögel ganz eifrig bei der Sache! Geht doch fix: Pflücken abrebeln, rein in das Ansatzglas, Gewürze dazu, Zucker, Wodka drüber und schon ist der Likör angesetzt.
Was wollte ich? Ah ja, was trinken!

2007-08-18_FataliiwzWow! Die ersten Fatalii sind reif. Überhaupt ein super Chili-Jahr heuer. Auch an den anderen Pflanzen leuchten sie rot, lila, gelb und orange. So viele neue Sorten. Bin neugierig, muss ich alle probieren, sollen doch nicht an den Pflanzen vergammeln! Schnell abgeschnitten und rein in den Liegestuhl zum Auffädeln. Die fertigen Chiligirlanden noch ans Esszimmerfenster zum Trocknen hängen, fertig. Und jetzt endlich was trinken. Mmh, sehr erfrischend. Apropos, die Stangenbohnen brauchen auch dringend eine Erfrischung, die tragen so viel, dass der Wasserbedarf ganz enorm ist. Nur rasch den Schlauch aufgedreht und gegossen. Meine Güte, sind da aber viele dran. Länger sollten die nicht mehr hängen.

2007-08-19_BlauhildewzAbernten ist schnell erledigt, kurz blanchieren und ab in die Tiefkühltruhe. Ein gutes Gefühl, muss ich im Winter nur rausholen und schon ist eine köstliche Beilage fertig.
Glas schnappen und auf zur Liege, da wartet das Buch!
Ach was, nur noch schnell ein paar Tomaten für’s Abendessen reinholen, wenn ich schon dabei bin. Dann muss ich nachher nicht wieder herumrennen.

2007-08-19_StripedTurkishwzWahnsinn, die reifen um die Wette! Ich liebe Tomaten! Rasch zwei große Schüsseln geholt, durchgepflückt. Einkochen ist keine große Sache, so nebenbei kann ich noch den Dörrapparat befüllen, lässt sich ja auch ganz fein mit den getrockneten Tomaten kochen. Mmh, riecht wieder gut in der Küche.
So spät schon? Uije, jetzt aber raus – Urlaub!

2007-08-19_BasilikumRotwzDa ich schon dran vorbei muss, könnte ich auch gleich noch das Basilikum für die abendliche Tomatensoße schneiden. Mit dem Saftglas und der Schere in der Hand, die Schüssel unter den Arm geklemmt, ein Blick auf die Basilikumwälder in den Tomatentöpfen. Noch nie habe ich so große Basilikumblätter gesehen und noch nie so hohe Basilikumpflanzen. Ganz wunderbar gewachsen heuer, auch das rote. Kein Wunder, bei der vielen Sonne. Aber schon ganz schön hoch… Und fast alle blühen schon. Blöd, da sollte ich sie dringend ernten und einfrieren, sonst sind sie bald hinüber.

Im Handumdrehen ist die Schüssel voll, die Basilikumpflanzen schauen aus, als hätte ich eben nur mal ein wenig davon abgeknipst. Könnte vielleicht auch noch Pesto machen, das mögen wir doch so gern.

Puh, jetzt war ich aber schnell, muss mich ja beeilen, ist ja Urlaub 😉

Und jetzt aber ab in die Liege – was hab ich gerade gelesen? Am besten ich überflieg nochmal die letzten paar Seiten. Vielleicht vorher noch ein wenig die Füße vertreten, nach dem langen Stehen in der Küche?

2007-08-19_ApfelbeerewzWow, die Apfelbeeren sind schon reif!