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Hostakaufrausch

Letztes Wochenende waren wir bei meinem Lieblingsbaumarkt. Der Kauf von Moniereisen stand auf dem Plan. Beim Bummel durch die gut sortierte Pflanzenabteilung stolperte ich über zwei riesige Regale mit frisch eingetroffenen Hostas – schöne, gut gewachsene Pflanzen in verschiedensten Sorten. So ein Zufall, hatte ich doch heuer im Frühjahr die Beete im Halbschatten vergrößert und sogar ein ganz neues „Waldbeet“ angelegt, in dem noch viel Platz ist.
Hostas standen dafür auf meiner Wunschliste ganz oben.

Also schlug ich zu. Zögerlich wählte ich ein paar Pflanzen, frau will ja nicht gierig erscheinen. Da kam mein Schatz des Weges: „Warum nimmst du nicht von jeder Sorte eine? Sind doch so günstig!“
Gesagt, getan. Mann ist gierig und frau hat eine gute Ausrede…
Und so sprangen 11 verschiedene Hostas in mein Einkaufswagerl: Austin Dickinson, Striptease, Electrum Stater, Whirlwind, Wide Brim, Patriot, Abiqua Moonbeam, Frances Williams, Lunar Eclipse, Honeysong und Alvatine Taylor.

Hostakaufrausch1_2007-05-13wzGestern kam ich endlich dazu, sie auszupflanzen. Die meisten kamen ins neue „Waldbeet“ oder in die Beete um die alten Kiefern, einige vor die im März fertig gesetzte Eibenhecke, ein paar auch in Töpfe.

Hostakaufrausch2_2007-05-15wzDie Pflanzen waren so groß, dass ich einige sogar schon teilen und in andere Gartenbereiche pflanzen konnte.

Hostakaufrausch3_2007-05-15wzPassenderweise hat es heute kräftig geregnet und etwas abgekühlt. Den frisch eingezogenen Bewohnern wird das sicher gut tun.

Hostakaufrausch4_2007-05-15wz

Niveau-Unterschiede

Als Kind des Alpenvorlandes mag ich hügelige Landschaften. Gelandet bin ich schließlich hier in der weiten Ebene des Marchfeldes. Mittlerweile kann ich dieser schier unendlichen Weite und dem dadurch unbegrenzten Horizont durchaus etwas abgewinnen, die Seele wird weit, ein Gefühl von Unendlichkeit beschleicht einen.

Auch unser Grundstück ist völlig flach ohne großartige Niveauunterschiede. Unser Vorgänger, der Erbauer des Hauses, hat lediglich eine kleine „Senke“ geschafften: Eine tiefergelegene und dadurch relativ windgeschützte kleine Terrasse vor dem Ausgang zum Garten. Der Rest ist flach.

Auf Bildern anderer Gärten bewundere ich immer terrassierte Hänge, gestützt von Trockenmauern, durchzogen mit serpentinenartigen Wegen und kleinen Sitzplätzen. Ja, es gefällt einem wohl immer, was man nicht hat…

Um auf unserem flachen Gelände ohne großen Aufwand wenigstens eine kleine Erhebung zu schaffen, haben wir im Frühling 2006 zwei kleine Stützmauern gebaut und etwas Erde aufgeschüttet. So entstand der Anfang eines Weges, der vom Gemüsegarten zwischen den beiden Mäuerchen hindurch auf die gegenüberliegende Seite des Gartens führt.

Maeuerchen2006-04-09wzBepflanzt habe ich das Beet vorwiegend mit Rosen, dazu Phlox, Tulpen, Geranium, Fingerhüte, Astern und viele andere Begleiterinnen. Auch die Töpfe mit den Minzen sind hier untergebracht und sind jetzt – umwachsen von Katzenminze, Fingerhüten und Phlox – schon fast nicht mehr zu sehen.Maeuerchen2006-06-28wzHeuer haben wir den Weg aus dem Gemüsegarten zwischen den Mäuerchen hindurch weitergeführt und den großen Rankbogen für die Weinreben gebaut. Ergänzt wurde der riesige Bogen mit je einem Beet links und rechts, in dem jetzt auch Weigelien, Schneeball, Sommerflieder und ein Traubenholunder (Sambucus racemosa „Sutherland Gold“) wachsen. So kommt ganz langsam wenigstens etwas Höhe in die Ebene.

Maeuerchen2007-05-02wzUnd auch wenn wir keinen Hanggarten haben, wächst der Garten langsam in die Höhe.

Mauerchendetail2007-05-02wzEin Projekt, das uns mehr in die Tiefe führen wird, ist für Frühling 2008 geplant. Mehr wird dazu noch nicht verraten!

Vergängliche Frühlingspracht & kein Regen

So sehr ich mich über jede neue geöffnete Blüte freue, so traurig bin ich auch darüber, wie schnell die Pracht des Frühlings wieder vergeht. Die Tulpenblüte neigt sich schon dem Ende zu. Die wenigen Blüten der ersten von mir gepflanzten Baumpäonie entfalten ihre riesigen Blüten nur für einige Tage. Ganze drei Blüten sind heuer an der rosafarbenen Pfingstrose zu erwarten – zwei davon sind schon offen, die dritte verharrt noch als Knospe.

Vergaenglich1wzUnd immer noch ist es staubtrocken, kein Tropfen Regen ist gefallen. Das Verblühen wird durch die anhaltende Trockenheit noch beschleunigt. So weit die Wetterprognose reicht, wird auch kein Regen in unserer Gegend fallen.

Ich wundere mich über den sorglosen Umgang mit Wasser in der Nachbarschaft: Da werden Gehsteige (!) gewaschen und saftig-grüner Rasen tagtäglich gesprenkelt. Welch Vergeudung. Unser Rasen wurde heuer noch nie gesprenkelt. Trotzdem ist er noch annehmbar grün. Okay, es ist auch kein richtiger Rasen, mehr eine Wiese mit Klee, Schafgarbe, Löwenzahn, Geänseblümchen, Primeln und anderen nicht „rasentauglichen“ Pflanzen…

Heiß und trocken

Der Frühling heuer ist unglaublich heiß und leider knochentrocken. Seit vielen Wochen hat es nicht richtig geregnet, auch der Winter war ja schon fast niederschlagslos.

So geht das Blühen und Verblühen noch rasanter vonstatten als es sonst der Fall ist. Die Tulpen, kaum aufgeblüht, verlieren schon tags darauf ihre Blütenblätter. Heute kam statt des prognostizierten Regens leider kräftiger Wind, der die bereits angetrockneten Blütenblätter von den bunten Kelchen fegte wie nix und den Boden noch mehr austrocknet.

So hab ich in den letzten Tagen doch angefangen, die Beete nach einer Düngung mit Hornspänen mit einer dicken Schicht aus Rindenmulch abzudecken, um dem Austrocknen wenigstens etwas entgegenzusetzen und einiges an Wasser zu sparen. Eigentlich hab‘ ich ja was, gegen die „Rindenmulch-Krankheit“, die ansteckend wie eine Seuche zu sein scheint: Im Baumarkt sieht man die Leute ganze Kofferräume voll mit Rindenmulch hamstern, weil’s so „ordentlich ausschaut“. Tja, was soll ich sagen: Eigenes Häckselmaterial hatte ich leider nicht annähernd genug…Farnaustrieb1wzIn den schattigeren Beeten und im neuen Waldbeet sieht das ja auch gar nicht so schlecht aus.

Farnaustrieb2wzDort beobachte ich zur Zeit mit großer Freude den Austrieb der verschiedenen Hostas und Farne.

Hostaaustrieb1wz

Geschafft…

Das zweite, hintere Beet beim Weinrank-Bogen ist nun auch fertig: Rasen weg, umgegraben, Kanten verlegt. Nun können beide bepflanzt werden. Die Liste für den Sträucherkauf morgen ist fertig, hoffentlich bekomme ich auch alles, was ich mir ausgesucht habe.Weinbeete1wz

Was wir mit den Unmengen an Rasensoden machen, die sich im Laufe des heurigen Frühlings schon angesammelt haben, ist mir noch nicht ganz klar… Erst mal werden sie in offenen Säcken zwischengelagert, wo jedoch die vielen Säcke zwischengelagert werden – ? Eine Verwendungsmöglichkeit habe ich schon angedacht, doch die bedeutet erst mal sehr viel Arbeit an einem ganz neuen Projekt im Garten. Und ob ich mir das heuer im Frühling noch antun will, weiß ich noch nicht. Immerhin habe ich schon einiges neu angelegt und mein Bedarf an schwerer Arbeit ist vorerst gedeckt.

Weinbeet2wzVorerst – denn wer weiß schon, ob mich nicht doch noch ein erneuter Arbeitsanfall überkommt…

Dicentra spectabiliswzHeute haben sich bei einer meiner liebsten Frühlingspflanzen, dem guten alten „Tränenden Herz“ (Dicentra spectabilis) die ersten Blüten geöffnet. Diese Blüten dieser Staude hab‘ ich schon als Kind im Garten meiner Eltern bestaunt und tue es heute noch genauso gerne und oft. Erfreulicherweise kann ich sie nun im eigenen Garten bewundern.

Es gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, jeden Tag als erstes eine Runde durch den Garten zu drehen und zu schauen, welche Blüten sich gerade öffnen – und natürlich wird auch alles ausgiebig beschnuppert. Glücklicherweise sieht mich dabei niemand…