Vom gemütlichen Abendsitzplatz aufgestanden und ein paar Schritte nach vorne gehen wir nun zum Sanddorn, den ich als Baum ziehen möchte (hier das noch kleine Bäumchen mit dem weißen Schild, das einer Fahne gleich um sein schlankes Bein geschlungen ist…).
Rechts vom Sanddorn ein Blick auf den kleinen Platz vor der Senke. Die Rose, die ich in die Säule gepflanzt habe, hat heute ihre erste Blüte geöffnet. In die Spalten der gemauerten Säule stecke ich immer wieder kleine Ableger von Sedum und Mauerpfeffer in der Hoffnung, dass irgendwann einmal die Mauern grünen und blühen.
Doch nun wieder nach links gedreht – von hier aus hat man einen guten Blick über den kleinen Teich zu unserem Liegeplatz unter den Kiefern.
Noch ein wenig weiter nach links geblickt zum Ufer des Teiches, der hier an das erste Baumbeet grenzt. Einen schönen Gegensatz bilden derzeit die ahornähnlichen Blätter des rotlaubigen Holunders Sambucus nigra „Black Lace“ und die filigranen Blätter des Wermut, Artemisia absinthium.
Ein paar Schritte weitergegangen und nochmals zurückgeblickt auf den Teich und den Bachlauf.
Nun wenden wir uns ganz nach links am Teich vorbei. Hier, vom Abendsitzplatz durch das große Rankgerüst mit der William Lobb getrennt, quasi an der Rückwand des Rank-Raumteilers, steht als „mobiler Sitzplatz“ verbringt ein beinahe ausgedienter Stuhl hier seine Greisenjahre. Einen besonderen Platz nimmt der in Baumform geschnittene Holunder, Sambucus nigra, ein. Alljährlich wird er nach dem Winter sehr stark zurückgeschnitten, damit er auch wirklich beerntbar bleibt. Seine Dolden und Früchte dienen uns als Saftlieferanten, Geleegrundlage, Basis für schmackhafte Liköre und andere Köstlichkeiten. Unter dem Holler steht ein ausgedienter alter Spiegel und spiegelt je nach Blickwinkel einen anderen Ausschnitt des Gartens wider. Links neben dem Holler die Rote Krimrose, eine Gallica-Rose.
Der Weg führt uns weiter nach rechts, zwischen dem Baumbeet rechter Hand und dem Langen Beet linker Hand. Im Baumbeet wachsen diverse Stauden, eine Zierquitte, zwei Apfelbeerbäumchen, Rosen und andere Schönheiten. Im Langbeet gedeihen neben dem Holunder noch eine Schlehe, Roter Traubenholunder, die Grüne Rose, die große rotblättrige Berberitze Berberis ottawensis Superba, ein paar Immergrüne für den Winteraspekte, viele Clematis direkt am Holzzaun und ganz am Ende des Beetes wohnt die gelbe Kletterrose Golden Showers, die an einem Seil entlang in die alte, riesige Konifere geführt wird.
Und ganz wichtig im Langen Beet auch: Die Unterpflanzung mit Beinwell, meinem Mulch- und Düngerlieferanten für die Tomatentöpfe.
Über den Weg spannen sich zwei metallene, zierliche und daher kaum sichtbare Rankbögen, die mit Clematis bewachsen werden. In diesem Jahr soll noch ein dritter für die Kletterrose Donau dazukommen.
Durch den letzten Clematisbogen durchgegangen, kann man einen Blick auf die nächste Clematis werfen, die ebenfalls an einem Seil in die Konifere geleitet wird und gerade in voller Blüte steht. Am Stamm der alten Konifere ein Rhododendron in einer alten Zinkwanne, begleitet von einigen Hostas uns streng bewacht vom Hüter des Gartens, der vom Stamm der Konifere aus alle bösen Geister vom Garten abhält.
Nun stehen wir im sog. Wald, den ich schon des öfteren im Blog beschrieben habe (hier am 4. Mai 2008, hier am 6. Juni 2007). Daher durchschreiten wir ihn zügig. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste: Wir können das in der Mitte gelegene Waldbeet rechts umschreiten, vorbei am Baumbeet, in dem die alten Kiefern mit den Kletterrosen stehen und das die rückwärtige Abgrenzung des Liegeplatzes unter den Kiefern bildet.
Oder wir gehen links am Waldbeet vorbei, am Eibenbeet, der Grundstücksgrenze, entlang.
Dieser Weg führt uns zum Clematispavillon, dem hinteren der beiden Pavillons.
Alpinas und Macropetalas machen den Clematispavillon im frühen Frühling zu einem Traum aus weiß, lila, blau und rosa. Leider konnte ich kein Foto von der Blütehochzeit finden.
Da steht doch irgendwas im Pavillon? Ja, das hier:
Der alte Puppenwagen meiner Mutter, der vorübergehend auch Schlafstatt unserer Familienkatzen war, beherbergt derzeit eine Fuchsie. Irgendwann lasse ich mir etwas Kreativeres für das Innenleben des Pavillons einfallen, wenn er mal ganz überwachsen ist… Irgendwas Geheimnisvolles, Mystisches, passend zum eher schattigen, dschungeligen Gartenbereich.
Ein Blick zurück noch in den Teil, den wir gerade durchschritten haben. Das Tor unserer Garteneinfahrt, das ganz hinten im Bild zu sehen ist, will ich nicht zupflanzen. Aber auch hier ist noch Handlungsbedarf. Während die Holzzaunelemente langsam alle mit Clematis überwachsen oder von großen Sträuchern verdeckt werden, ist das Tor (noch) viel zu nackt.