Auf den ersten Blick sieht der Gemüsegarten noch leer und nackt aus – grade alles Laub entfernt, Kompost eingearbeitet und durchgehackt. Mulchmaterial liegt schon bereit. Aber vorher schnell ein paar Fotos.
In diesem Jahr lag der Garten ca. ein Monat länger unter einer durchgehenden Schneedecke als in den Gartenjahren zuvor. In den letzten Jahren waren die Freilandsalate schon längst groß genug zum Beernten, heuer sind sie noch immer winzig, da ich mit der Bepflanzung erst sehr spät beginnen konnte. Bisher kam ich mit einem Vlies als Schutz im Vorfrühling zurecht, aber über kurz oder lang brauche ich für solch lange Winter doch noch ein ordentliches Frühbeet.
Hinten rechts zu sehen sind die Rankgitter für die Zuckerschoten, die ich schon in Reihen aufgestellt habe. – Heute habe ich den ersten Keimling gesehen! – Nach der Ernte werden sie einfach rausgezogen und sind im nächsten Jahr wieder verwendbar. Das spart mir die bisherige jährliche Bastelarbeit.
Die aus unseren Elefantengras-Stängeln gebastelten Erbsenstützen im Vorjahr haben zwar optisch um Einiges mehr hergemacht, aber ich bin froh, mir diese Zeit aufwändige Arbeit von nun an zu ersparen.
Im Oktober habe ich noch Knoblauch, Sorte Sprint, gesteckt, der den langen Winter erstaunlich gut überstanden hat und schon richtig groß geworden ist.
Vorfreude kommt beim Anblick des Rhabarbers auf, der vor zwei Wochen mit dem Austrieb angefangen hat.
Der Gute Heinrich, Chenopodium bonus-henricus, das erste Spinatgemüse im Jahr, hat schon eine Spaghettisoße spendiert.
Als Salatzugabe eignet sich die ausdauernde Türkische Rauke, Bunias orientalis, die über einen leicht scharfen, rettichartigen Geschmack verfügt.
Ebenfalls in den Salat wandern die Blätter des Blutampfers, Rumex sanguineus var. sanguineus, der im Feuchtbeet wächst und sich in den letzten zwei Jahren gut ausgesamt hat.
Der Chinesische Schnittknoblauch, Allium tuberosum (im Hintergrund zu sehen), und die Winterheckenzwiebel, Allium fistulosum (im Vordergrund), sind neben dem herkömmlichen Schnittlauch auch schon eine Weile zu beernten und wandern in Salate oder klein geschnitten auf die Frühstücksbutterbrote.
Ein ganz zähes Kräutlein ist die Pimpinelle. Kaum ist der Schnee weg, kann man schon einige Blättchen zupfen und damit Suppen oder Salate würzen.
Fast genauso früh dran ist das Mitsuba, Cryptotaenia japonica, ebenfalls mehrjährig. Bald nach dem Tauen konnte ich ein paar Blätter zum Würzen ernten.
Auch für den ersten frischen Kräutertee ist schon gesorgt. Als erstes hat die Weiße Melisse, Nepeta cataria ssp. citriodora, genug Blättchen an die frische Luft geschoben, dass es für eine Kanne reichte.
Ausgesät habe ich draußen schon einiges: Zuckerschoten, Radieschen, Agretti, Hirschhornwegerich, Rattenschwanzrettich, Salate, Algiersalat und im neuen Hochbeet ebenfalls Radieschen sowie Mangold (unter den Null-Euro-Gewächshäusern) und Pastinaken.
Ein paar Zwiebeln sind auch schon gesteckt, leider habe ich viel zu wenig Platz dafür. Drinnen warten Tomaten, Chilis, Paprikas, Gurken, Spargelerbsen, Physalis, Hörnchenkürbis und andere auf das Auspflanzen, wenn die frostigen Zeiten vorbei sind.
Ein Teil der Zucchinis kann dann in das neue „kleine Hochbeet“ wandern, das wir im Frühjahr gebaut haben.
Danach waren noch genug Bretter vom alten Zaun übrig, um ein Beet im Gemüsegarten damit zu umranden. Jetzt sind leider alle aufgebraucht.
Als nächstes werde ich die Feuerbohnen im Freiland legen – aber erst einmal muss die Schlechtwetterphase vorbei gehen, die gestern eingesetzt hat. Uns erwarten wieder recht kühle Temperaturen und einiges an Regen. – Regen war schon dringend nötig.