Mit der Sorte Roma bin ich in den Tomatenanbau „eingestiegen“. Die Samen fand ich vor Jahren in einem Baumarkt. Im ersten Jahr herrschten wohl schlechte Bedingungen für Tomaten, denn die ersten Romastauden bekamen sowohl in den Töpfen als auch im Freiland schon sehr früh die Braunfäule. Im Jahr darauf baute ich die Sorte aus diesem Grund nicht mehr an.
Sparsam wie frau aber ist, war da noch das Samenpackerl mit den vielen ungenutzten Samen – und wieder ein Jahr später gab ich der Sorte nochmal eine Chance.
Diesmal bewährte sie sich, wuchs kräftig, trug viel und bot der Braunfäule recht lange Zeit die Stirn.
Die Früchte der rund 1,2 m hohen Pflanzen sind rot, länglich bis eiförmig, manche auch leicht birnenförmig, haben eine leichte Spitze und fallen sehr leicht ab, wenn sie reif sind. Da die Früchte etwas mehlig sind, verwende ich sie gerne zum Trocknen.
Der Ertrag der relativ kleinen Pflanzen ist auch bei mehrtriebigem Wuchs sehr hoch.
Wenn man bei den ersten Anzeichen von Braunfäulebefall sofort die befallenen Blätter entfernt und das Laub kräftigst auslichtet, fangen sich die Pflanzen immer wieder und tragen bis zum Frost. Unabhängig davon, ob sie im Freiland ungeschützt oder an einer Wand etwas geschützter ausgepflanzt sind.
Mittlerweile gehört die Roma zu meinen liebsten Standardsorten.
Kein Regen von Anfang April bis vor eineinhalb Wochen. Und dann die Sintflut.
Die gerade reif gewordenen Taybeeren sogen sich so mit Wasser voll, dass sie glatt am Strauch verschimmelten.
Rosenknospen vermatschten – hier eine Laguna in der alten Kiefer, wo es eigentlich gar nicht so viel hinregnet.
Sumpfschwertlilien mögen zwar nasse Füße, aber das ausdauernde Nass von oben behagte auch ihren schweren Knospen nicht.
Mehltau an den jungen Zucchini-Pflanzen. So früh schon.
Dasselbe Schicksal erleiden die Gurken. Gerade fangen die ersten Gurken an zu wachsen, da werden die Pflanzen wahrscheinlich schon dahingerafft.
Ich werde heute noch mit einer Milchspritzung einen Rettungsversuch starten.
In den Tomaten-Töpfen, die beinahe alle zusätzlich eine Paprika bzw. Chili beherbergen, kam das Wasser gar nicht so schnell zum Abfließen, wie es von oben – trotz des geschützten Standortes an der Hauswand – nachfolgte. Bei meiner größte Chilipflanze begann der Stängel zu faulen. Mit einer Gabe Gesteinsmehl hoffe ich, die Pflanze zu retten. Seit heute früh hebt sie ihre Blätter wieder ganz leicht an.
Meine schönen Spargelsalate im Gemüsegarten waren gerade erntereif bzw. kurz davor. Die ca. ein Meter hohen Pflanzen wurden allesamt vom schweren Regen niedergedrückt, sodass ich die letzten Tage damit verbracht habe, wenigstens ein paar Stängel zu schälen, zu blanchieren und einzufrieren. Letzte Woche gab es mehrmals überbackene Spargelsalat-Stängel mit viel Salat …
Seht ihr die schwarzen Kugerln im Rasen? Das sind schwarze Ribisl. Für Nicht-ÖsterreicherInnen: schwarze Johannisbeeren. Die Ribisln waren alle – die roten, weißen und die schwarzen – gerade richtig reif für die Ernte, als der große Regen im wahrsten Sinne des Wortes über uns kam. Viele sind durch den ausdauernden und heftigen Regen einfach abgefallen. Heute versuche ich noch, einiges davon zu retten. Mal schauen, wie lange die Wettergöttin gnädig ist. Denn vorbei ist es noch nicht mit dem Regen. Nachdem es letzte Woche fünf Tage fast durchgehend sog. Starkregen (ich mag das Wort nicht) gab, gewittert es seither noch immer jeden Tag und es gibt dabei immer auch heftige Niederschläge.
Es kam kein Wasser in unser Haus, auch wenn der Gehsteig schon unter Wasser stand, nur unser Zeitloch war mehrmals für Stunden geflutet. Die Schäden im Garten sind verschmerzbar. Im Haus werfen sich die Parkettböden vor lauter Feuchtigkeit und all unsere Türen klemmen. Meine Seifen im eigentlich trockenen Seifenlager schwitzen allesamt. Wir haben unerträgliche tropische Schwüle, gerade richtig für wettersensible Menschen… Wirklich beschweren darf ich mich aber nicht. Viel schlimmer hat es andere erwischt.
PS: Jetzt sind ein paar Stunden vergangen – und ich will mich nun doch beschweren. Jetzt liegen neben den schwarzen Ribisln noch diese Dinger im Rasen.
Fielen grade mit einer Mordsgeschwindigkeit vom Nordwind geritten vom Himmel. Es sah aus, wie eine weiße Wand, die da runter kam.
Zu meinen alljährlich angebauten Ampeltomaten gehört von Anfang an Tumbling Tom Red.
Keine spektakuläre Sorte, von der man sagen würde, die Tomaten schmecken umwerfend oder schauen außergewöhnlich aus. Aber eine sehr zuverlässige Sorte, die wirklich üppig und schon sehr früh bis zum Frost trägt.
Bei mir wachsen sie immer in den vielen Balkonkisterln rund um die Terrasse und hängen an der Außenseite der Terrasse ca. 50 cm hinunter. Ausgeizen muss man sie nicht, aber ich lichte meistens das Blattwerk etwas aus, um mehr Licht und Luft an die Pflanze zu lassen.
Die Früchte sind fast rund mit einer leichten Tendenz ins Ovale und leuchtend rot. Geschmacklich Durchschnitt, eher fest, lange lagerbar. Die Qualitäten von Tumbling Tom Red sehe ich in der relativ frühen Reife, dem reichen Ertrag im Verhältnis zum geringen Raumanspruch und in der Robustheit der Sorte.
Die Samen dieser Sorte sind in fast jedem Baumarkt mit Samenabteilung erhältlich. Tumbling Tom Red hat übrigens auch ein Geschwisterchen: Tumbling Tom Yellow, das ihm in seinen Qualitäten sehr ähnlich ist und mit den knallig-gelben Früchten eine Zierde in jeder Blumenampel.
Das Tempo der Natur ist unglaublich. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu bestaunen, dafür muss man sich auch von vielen Blüten rasch wieder für ein Jahr verabschieden.
Für zwei Jahre verabschieden muss ich mich vom Muskatellersalbei, dessen Blütenpracht sich gerade dem Ende zuneigt. Er ist zweijährig und ich habe verabsäumt, Pflanzen für die Blüte im kommenden Jahr auszusäen.
Muskatellersalbei (Salvia sclarea) vor Moxakraut
Ebenso zweijährig der Silberblattsalbei, der vor zwei Wochen zu blühen anfing und jetzt allmählich alle Blüten verliert. Auch von ihm muss ich erst Samen für die Aussaat ernten und kann nächstes Jahr somit nicht mit einer Blüte rechnen.
Silberblattsalbei (Salvia argentea)
Ich habe gelesen, dass man die Blütenstände bei beiden abschneiden soll, damit sie auch im nächsten Jahr noch leben und wieder zu blühen beginnen – etwas, das ich nicht über’s Herz gebracht habe.
Dafür blüht auch der dreifarbige Salbei, der nach dem Winter gar nicht gut ausgesehen hat. Der bleibt als ausdauernde Staude hoffentlich auch die nächsten Jahre noch erhalten.
Die Rosenblüte hat ihren Höhepunkt überschritten, dennoch gibt es noch viele Rosen, die sich üppig präsentieren.
Purpurtraum 2000 mit Zufallsdekoration
Ein Blick auf das hintere Rosenbeet mit Astrid Lindgren mit Rosa gallica ‚Versicolor‘.
Hohe Rose hinten: Astrid Lindgren, vorne: Rosa gallica ‚Versicolor
Aspirin mit seinen riesigen Büscheln.
Im selben Beet die Wife of Bath.
Auch die Rosen in den Bäumen haben ihren Blüh-Höhepunkt erreicht. Ich bin immer ganz traurig, wenn nach einem der bei uns üblichen stürmischen Tage der ganze Boden mit Rosenblättern übersät ist.
New Dawn und Laguna in der Kiefer
Am kleinen Bachlauf wächst alle in rasendem Tempo. Die ersten Hostas beginnen bereits mit der Blüte, ebenso Dreimasterblume, Trollblume, Spiräen und die Gräser.
Besonders hübsch derzeit die zarten Blütenstände der rosa Spierstaude. Es dürfte sich um Filipendula rubra ‚Venusta“ handeln.
Auch in den schattigen Bereichen hält die Fülle Einzug.
Kontrastierend dazu gelbe Blütenfülle aus dem trockenen, sonnigen Bereich: Die Gemeine Nachtkerze macht ihrem Namen alle Ehre – ihre Blüten strahlen förmlich und es ist ein wunderbares Schauspiel am Abend das Öffnen der Blüten zu beobachten.
Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
Auch sie eine zweijährige Pflanze, die durch den Kräutergarten vagabundieren darf. In diesem Jahr blockiert sie leider den Zugang etwas…
Ganz andere Fülle kündigt sich hier an:
Oder hier an den beiden im letzten Jahr gepflanzten Säulenäpfeln:
Und ein wenig naschen konnte ich gestern schon von dieser Fülle, den Taybeeren. Sie schmecken köstlich und sind wesentlich größer als Himbeeren.
Es gibt glückliche Leute, die jetzt schon Früchte an den Tomaten haben. Das ist bei mir nicht der Fall. Da ich kein Gewächshaus besitze und die Anzucht auf der Wohnzimmerfensterbank erfolgen muss – zusammen mit Paprikas, Chilis, Gurken, Zucchinis, Kürbissen und anderen Pflanzen -, ist der Platz so beengt, dass ich darauf abziele, so ungefähr Anfang Mai so große Pflanzen zu haben, dass sie gerade noch drinnen Platz haben. Und bis dann die ersten Früchte an den Stauden sind, das dauert eben. Eine Geduldsprobe für ungeduldige Tomatenliebhaberinnen.
Ausgepflanzt habe ich in diesem Jahr ab der letzten Aprilwoche. Erst die Tomaten, die etwas geschützter auf der Terrasse stehen.
Die Ranktomate von Carnica ist schon bald am oberen Ende des Kletterseils angelangt. Ich sollte in den kommenden Tagen die Querseile über die Terrasse spannen.
Sehr kräftig und gedrungen wachsen die beiden Dunkelvioletten Indischen Fleischtomaten (links), ebenso kräftig, aber schon viel höher gewachsen sind rechts die beiden De Berao-Pflanzen. Mit dem Ausgeizen komme ich gerade noch so hinterher. An einigen Pflanzen habe ich allerdings wieder einmal ganz früh schon einen Geiztrieb übersehen, der jetzt bereits blüht und brachte es nicht über’s Herz, ihn auszubrechen. Also werden auch in diesem Jahr wieder die meisten meiner Tomaten zwei- bis drei-triebig wachsen.
Auch in den Kisterln, die die Terrasse umrahmen, wachsen schon lange wieder Ampel- und andere kleinwüchsige Tomaten (in diesem Jahr Rosa Ampeltomate, Tumbling Tom Red und Tumbling Tom Yellow, Yellow Canary, Himbeerrose, Gelbe und Rote Johannisbeertomate, Green Sausage und Minibel). Nach dem Winter pflanze ich immer Stiefmütterchen in die Vorjahreserde der Balkonkästen. Anfang Mai dann werden alle Stiefmütterchen an freie Plätze im Garten verpflanzt, die Erde in den Kästen ausgetauscht und Tomaten gepflanzt. Dazwischen streue ich einige Basilikumsamen und fertig ist die Mahlzeit.
Als nächstes werden alle Töpfe an den Hauswänden bepflanzt. Oben im Bild zu sehen meine Tomatentöpfe an der Südwand unter dem Wohnzimmerfenster. Es gibt noch viele weitere Töpfe, die ich aber nicht alle zeigen werden, denn im Prinzip sehen ja alle gleich aus – fast zumindest. Denn das Laub der einzelnen Tomatensorten unterscheidet sich schon ein wenig.
Die meisten Tomaten sind wieder mit Chilis und Paprikas unterpflanzt, einige auch mit hängenden Ampeltomatensorten.
Als letztes pflanze ich immer die Tomaten aus, die ungeschützt im Gemüsegarten stehen. Dieses Jahr habe ich das in der ersten Maiwoche gemacht – nach genauem Studium verschiedenster Wettervorhersagen auf diversen Webseiten. Und dann ging wie jedes Jahr das Bangen los, ob die Vorhersagen auch zutreffen würden. Haben sie, zumindest in diesem Jahr kam kein Frost mehr, auch keine zu kalten Temperaturen für die Wärmel iebenden Tomaten. Zudem waren sie ja schon sehr abgehärtet durch viele Nächte auf der Terrasse.
Seit einiger Zeit schon blühen alle Tomaten – und nun warte ich mehr oder weniger geduldig auf die ersten Früchte.
Bis dahin sind wir immer noch versorgt mit den eingekochten und getrockneten Tomaten aus der Vorjahresernte. Das hilft – ein wenig zumindest.