Das Tempo der Natur ist unglaublich. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu bestaunen, dafür muss man sich auch von vielen Blüten rasch wieder für ein Jahr verabschieden.
Für zwei Jahre verabschieden muss ich mich vom Muskatellersalbei, dessen Blütenpracht sich gerade dem Ende zuneigt. Er ist zweijährig und ich habe verabsäumt, Pflanzen für die Blüte im kommenden Jahr auszusäen.

Muskatellersalbei (Salvia sclarea) vor Moxakraut
Ebenso zweijährig der Silberblattsalbei, der vor zwei Wochen zu blühen anfing und jetzt allmählich alle Blüten verliert. Auch von ihm muss ich erst Samen für die Aussaat ernten und kann nächstes Jahr somit nicht mit einer Blüte rechnen.

Silberblattsalbei (Salvia argentea)
Ich habe gelesen, dass man die Blütenstände bei beiden abschneiden soll, damit sie auch im nächsten Jahr noch leben und wieder zu blühen beginnen – etwas, das ich nicht über’s Herz gebracht habe.
Dafür blüht auch der dreifarbige Salbei, der nach dem Winter gar nicht gut ausgesehen hat. Der bleibt als ausdauernde Staude hoffentlich auch die nächsten Jahre noch erhalten.

Dreifarbiger Salbei (Salvia officinalis ‚Tricolor‘)
Die Rosenblüte hat ihren Höhepunkt überschritten, dennoch gibt es noch viele Rosen, die sich üppig präsentieren.

Purpurtraum 2000 mit Zufallsdekoration
Ein Blick auf das hintere Rosenbeet mit Astrid Lindgren mit Rosa gallica ‚Versicolor‘.

Hohe Rose hinten: Astrid Lindgren, vorne: Rosa gallica ‚Versicolor
Aspirin mit seinen riesigen Büscheln.
Im selben Beet die Wife of Bath.
Auch die Rosen in den Bäumen haben ihren Blüh-Höhepunkt erreicht. Ich bin immer ganz traurig, wenn nach einem der bei uns üblichen stürmischen Tage der ganze Boden mit Rosenblättern übersät ist.

New Dawn und Laguna in der Kiefer
Am kleinen Bachlauf wächst alle in rasendem Tempo. Die ersten Hostas beginnen bereits mit der Blüte, ebenso Dreimasterblume, Trollblume, Spiräen und die Gräser.
Besonders hübsch derzeit die zarten Blütenstände der rosa Spierstaude. Es dürfte sich um Filipendula rubra ‚Venusta“ handeln.
Auch in den schattigen Bereichen hält die Fülle Einzug.
Kontrastierend dazu gelbe Blütenfülle aus dem trockenen, sonnigen Bereich: Die Gemeine Nachtkerze macht ihrem Namen alle Ehre – ihre Blüten strahlen förmlich und es ist ein wunderbares Schauspiel am Abend das Öffnen der Blüten zu beobachten.

Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
Auch sie eine zweijährige Pflanze, die durch den Kräutergarten vagabundieren darf. In diesem Jahr blockiert sie leider den Zugang etwas…
Ganz andere Fülle kündigt sich hier an:
Oder hier an den beiden im letzten Jahr gepflanzten Säulenäpfeln:
Und ein wenig naschen konnte ich gestern schon von dieser Fülle, den Taybeeren. Sie schmecken köstlich und sind wesentlich größer als Himbeeren.

Taybeere ‚Medana‘