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Chilis, Paprikas und erste Salate

Endlich wieder Erde unter den Fingernägeln! Sonntag hatte ich endlich Zeit, die Chilis und Paprikas für dieses Jahr zu säen. Etwas spät schon, aber es ging nicht früher. Wir waren ja ein paar Tage weg und die Keimtöpfchen konnte ich nicht alleine lassen, sonst wären sie womöglich ausgetrocknet.

2009-02-03_CubwzDie Qual der Wahl wird von Jahr zu Jahr schlimmer, da wie durch Zauberhand immer mehr Sorten in meinem Bestand auftauchen. Entschieden habe ich mich schließlich für folgende Sorten:

Corno di Torro Rosso: leicht süßlich, Schärfe 0, rot abreifend, 2 Pfl.
Cubanelle: Schärfe 0, von gelb-grün nach orange-rot abreifend, 2 Pfl.
Dulce italiano (Selektion): süß, Schärfe 0, rot abreifend, 2 Pfl.
Gelber Langer Pfefferoni: Schärfe 0, knallgelb abreifend, 1 Pfl.
Kurt: Schärfe 0, rot abreifend, 2 Pfl.
Purple Beauty: Schärfe 0, von grün über schwarzviolett nach rot abreifend, 2 Pfl.
Pusstagold: Schärfe 0, von grün über cremegelb nach rot abreifend, 3 Pfl.
Tinkerbell gelb: Schärfe 0, leuchtend gelb abreifend, 2 Pfl.
Tschechischer Früher: Schärfe 0, rot abreifend, 3 Pfl.
Lombardo: süßlich, Schärfe 0 – 1, von hellgrün über gelb nach rot abreifend, 2 Pfl.
Anaheim: Schärfe 0 – 2, von grün nach rot abreifend, 1 Pfl.
Fresno: Schärfe 5 – 6, von grün über orange nach rot abreifend, 1 Pfl.
Scharfer Pfeffer von Kukljica: Schärfe 5 – 6, rot abreifend, 2 Pfl.
Aj Cristal: Schärfe 6, von grün über orange nach rot abreifend, 1 Pfl.
Dnjepopetrowsk: Schärfe 6 (Selbstschätzung), von grün über schwarz nach rot abreifend, 1 Pfl.
Toskana-Chili: Schärfe 6 (Selbstschätzung), rot abreifend, mehrmals angebaut, 1 Pfl.
Glockenpaprika: Schärfe 6 – 8, rot abreifend, 1 Pfl.
Red Cherry Hot: sehr scharf, rot abreifend, 2 Pfl.
Sibirischer Hauspaprika: Schärfe 7, rot abreifend, 1 Pfl.
Lemon Drop: Schärfe 7, von grün nach gelb abreifend, 1 Pfl.
Thai Pepper: Schärfe 7 – 10, rot abreifend, 1 Pfl.
Rocoto Manzano rot: Schärfe 9, rot abreifend, 1 Pfl.
Madame Jeanette: Schärfe 10+, von grün nach hellorange abreifend, 1 Pfl.

Bin ich froh, dass mein Schatz gerne wirklich scharf isst! Es gibt so schöne, dekorative, aber höllisch scharfe Chilisorten!

Die ersten Salatsorten (Ochsenzunge, Brune d’Hiver, Chinesische Keule, Forellenschluss, Amerikanischer Brauner und Australischer Gelber) sind auch sonntags in die Saatschalen gewandert. Sie stehen nun in einem winzigen Zimmergewächshaus Marke Billigplastik auf einer dicken Styroporplatte und mit Noppenfolie zugedeckt auf der Terrasse. Salate keimen ja nur bei tiefen Temperaturen. Im Zimmer keimen sie nur ganz schlecht und vergeilen sofort. Ich bin gespannt, ob sie bei diesen tiefen Temperaturen (nachts um die minus 2, 3 Grad, tags etwas über 0 Grad) überhaupt keimen. Aber einen Versuch ist es allemal wert.
Aber manchmal träume ich schon von einem kleinen Glashaus…

Tomatensorten: Noire de Russe

Ein paar wenige Samen der Noire de Russe habe ich in einem Gartenforum eingetauscht und letztes Jahr zum ersten Mal angebaut. Ich war hin und weg von den schönen und äußerst aromatischen Tomaten.

2009-NdR1wzDie Früchte sind dunkelbraun bis dunkelrot gefärbt, oben etwas olivgrün geflammt und an der Unterseite ebenfalls leicht dunkel geflammt.

2009-NdR2wzVon der Form her sind die einzelnen Früchte unterschiedlich, von plattrund bis oval, die meisten ein klein wenig gerippt. Die Stängel sitzen recht tief und fest in der Tomate, sodass das Ernten gar nicht so einfach ist. An der Oberseite neigen sie vor allem bei Regenwetter zur Rissbildung.

Geschmacklich gehören sie zu meinen Lieblingen – sehr aromatisch, saftig, würzig, mit schnittfestem Fruchtfleisch. Ideal für Soßen oder auch für eine meiner liebsten sommerlichen Mittagessen: Tomaten mit Mozzarella und Basilikum.

2009-NdR3wzZwei Pflanzen zog ich mehrtriebig in Töpfen an einer Wand, eine Pflanze ungeschützt im Freiland. Alle erreichten ca. 2 m Höhe. Der Ertrag war bei allen dreien recht hoch und ich konnte sie bis zum Frost beernten.

Da ich nur mehr ein Samenkorn aus der Tauschaktion übrig und vergessen habe, selber Saatgut zu nehmen, begab ich mich auf die Suche nach einer Quelle für sortenreinen Samennachschub und wurde nur bei einem deutschen Gartenshop fündig. Üblicherweise habe ich bei meinen Bezugsquellen mit den überaus vielfältigen Tomatensorten kaum Probleme eine bestimmte Sorte zu finden. Also begann ich ein wenig zu recherchieren und fand heraus, dass die Noire de Russe möglicherweise identisch mit der aus Australien kommenden Black Russian sein soll. Der Sortenname Noire de Russe taucht – abgesehen von dem einen deutschen Anbieter – immer nur im Zusammenhang mit französischsprachigen Quellen auf.

Wie dem auch sei, ich versuche es heuer mit meinem einzigen kostbaren Samenkorn und hoffe inständig, dass es gut keimt und sich daraus eine kräftige Pflanze entwickelt.

Tomatensorten: Urbans Gigant

Seit ich angefangen habe mit dem Tomatenanbau bin ich auf der Suche nach der Fleischtomate schlechthin: Sie sollte natürlich geschmacklich hervorragend, fleischig, aber nicht zu „suppig“, sein, nicht zu stark gerippt, mit den Anbaubedingungen im Freiland zurecht kommen, üppig und ausdauernd tragen und möglichst widerstandsfähig gegen die Braunfäule sein. Eh klar, die eierlegende Wollmilchsau unter den Tomaten eben.

2008 baute ich mit Urbans Gigant wieder einmal eine neue Sorte an. Die Samen habe ich aus Gerhard Bohls Samenarchiv. Er beschreibt diese Sorte als „reichtragende, große, schwach gerippte Fleischtomate“, die widerstandsfähig gegen die Braunfäule sein soll.

2009_Urb1wz

Mitte u. rechts hinten: Urans Gigant mit außerordentlich reichem Fruchtansatz, links hinten das gelbe Lämpchen

Anfangs enwickelte sich Urbans Gigant prächtig im Freiland. Die drei Versuchspflanzen waren kräftig und setzten reichlich Früchte an. Allerdings wurden sie Mitte September als einzige Sorte von der Braunfäule befallen. Alle anderen Tomatenstöcke rundherum waren entweder noch völlig gesund bzw. nur sehr leicht an einigen Blättern befallen. Urbans Gigant erwischte es jedoch böse: Innerhalb von einigen Tagen erst die Blätter, dann die Stängel und die Früchte. Sodass ich die Pflanzen schließlich entfernen musste, während alle anderen Sorten noch bis zum Frost weiter getragen haben.

2009_Urb2wz

Die Braunfäule hat bereits die Stängel erwischt

„Reichtragend“ kann ich also bestätigen, „schwach gerippt“ auch, aber die Widerstandsfähigkeit gegen Braunfäule leider nicht.

Die Früchte, die ausgereift waren, haben mir auch nicht sonderlich geschmeckt: Die Schale war hart, die ganze Frucht war irgendwie hart und nicht besonders aromatisch.

Ein Jahr Anbau ist sicherlich zu wenig, um eine Sorte zu beurteilen, aber Urbans Gigant macht in diesem Jahr erst mal Pause bei mir.

Tomatensorten: Lämpchen

Das Lämpchen, auch Laternchen bzw. De Berao gelb, habe ich 2008 zum ersten Mal angebaut. Die Samen stammen aus Gerhard Bohls Samenarchiv. Ursprünglich kommt die Sorte aus Russland.

Die Früchte sind eiförmig, durchschnittlich 6 cm lang und 4 cm im Durchmesser. Ihren Namen tragen sie völlig zurecht: Ich hatte die beiden Lämpchen frei im Gemüsegarten ausgepflanzt und schon von weitem leuchteten mir die „gelben Eier“ förmlich entgegen, sobald sie reif waren.

2009_Laemp1wzDie Pflanzen sind sehr hoch gewachsen, obwohl sie als wahre Winzlinge in die Saison gestartet waren. Am Ende der Saison musste ich mir eine spezielle Konstruktion basteln, um die 2,5 m hohen und gut tragenden Lämpchen nicht kappen zu müssen.

Die Lämpchen gelten wie ihre roten Verwandten, die De Berao, als sehr widerstandsfähig gegen Braunfäule. Das kann ich – zumindest für die vergangene Saison – bestätigen.

2009_Laemp2wzGeschmacklich sind sie, und auch hier zeigt sich die Ähnlichkeit mit der De Berao, nicht herausragend. Sind aber sehr platzfest, dickwandig und wirklich lange lagerfähig. Auch wenn der Geschmack nicht überwältigend ist: Die gute Widerstandsfähigkeit gegen Braunfäule macht den Anbau allemal lohnend, wenn man kein Gewächshaus hat.

Tomatenplanung für 2009

Die letzten eisig-kalten, meist auch grauen Tage habe ich genutzt, um die Gemüseaussaat für das laufende Gartenjahr zu planen. Als erstes mache ich immer die exakte Planung für meine absoluten Lieblinge, die Tomaten: Welche Sorten, wieviele Pflanzen, wo wird welche Sorte untergebracht (Gemüsegarten, Kübel, Kisterl, Standort).

Fleischtomaten:
Beefsteak, rot, 2 Pfl.
Caspian Pink, rosa, 2 Pfl.
Cheroquee Chocolate, dunkel weinrot bis braun, 2 Pfl.
Dunkelviolette Indische Fleischtomate, dunkelrot – braun, 2 Pfl.
Greenwich: grünockergelb, 2 Pfl.
Noire de Russe, dunkelrot bis braun, 1 Pfl.
Valencia: orange, 2 Pfl.
Vogts Bulgarische Fleischtomate: rot, 4 Pfl.

2009-01-09_1wzStabtomaten:
De Berao rot: rot, 2 Pfl.
Die Kleinen Mohren, braunrot, 4 Pfl.
Green Zebra: grün-gelb-gestreift, 1 Pfl.
Ideal: rot, 2 Pfl.
Moskovskij Delikates: rot, 2 Pfl.
Ranktomate von Carnica: rot, 3 Pfl.
Resistente von N.H.: rot, 2 Pfl.
Roma: rot, 2 Pfl.
Striped Roman: rot-gelb-gestreift, 2 Pfl.
Striped Turkish: rot-gelb-orange-gestreift, 2 Pfl.
Tangella: gelb-orange, 3 Pfl.

Cocktailtomaten:
Black Cherry: violett-dunkelrot, 2 Pfl.
Inverno a Grappoli: rot, 2 Pfl.
Mischas gelbe Cocktail: gebl, 1 Pfl.
Sun Drop: orange, 1 Pfl.
Teardrops: rot, 1 Pfl.

Ampeltomaten/sehr kleine Buschtomaten (Anbau in Balkonkästen od. als Unterpflanzung):
Ampeltomate rosa: dunkelrosa, 4 Pfl.
Green Sausage: grün-gelb-gestreift, 4 Pfl.
Himbeerrose: rot mit dunklerem Schimmer, 3 Pfl.
Johannisbeertomate rot: rot, 2 Pfl.
Johannisbeertomate gelb: gelb, 2 Pfl.
Minibel: rot, 3 Pfl.
Pendulina: orange-gelb, 5 Pfl.
Tumbling Tom Red: rot, 4 Pfl.
Yellow Canary: gelb, 5 Pfl.

2009-01-09_2wzDurchzählen, wieviele Pflanzen das sind, mag ich lieber nicht. Aber es sind jedes Jahr in etwa gleich viele, da sich an der Anzahl der tomatentauglichen Plätze – leider – nichts ändert.
Auch wenn es viel erscheint: Wir essen alljährlich die gesamte Ernte auf bzw. wird der Überschuss eingekocht und eingefroren, so haben wir auch nach der Tomatensaison noch etwas von der Süße des Sommers.

Aussäen werde ich um den 9. März herum. Ein wenig fängt es schon an, in den Gartenhänden zu kribbeln…