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Quitten-Freude!

Unser im März 2007 gepflanztes kleines Quittenbäumchen macht mir seit der Pflanzung viel Freude. Im Frühjahr bringt es wunderschöne weiße, große Blüten hervor und die Blätter sind mit ihrem zarten Flaum streichelweich und samtig, sodass man am liebsten jedesmal beim Vorbeigehen am Baum mit ihnen ein wenig kuscheln möchte.

Nach ausgiebigem Recherchieren haben wir uns letztes Jahr für die Sorte Cydora (ohne „Robusta“ hintendran, das ist eine eigene Sorte) entschieden und die Entscheidung war gut.
Die Sorte Cydora entstand 1988 in der Forschungsanstalt Geisenheim und ist erst seit 1997 im Handel. Unser Lieblingsbaumschuler konnte uns daher nicht mit Sicherheit sagen, ob Cydora selbstfruchtbar ist. Wir gingen das Risiko ein – und sie ist.

2008-10-29_1wzUnser kleines Bäumchen trug heuer bereits gezählte 57 herrlich duftende Quitten. Die Äste des noch zarten Bäumchens bogen sich bedenklich nach unten, die Früchte sind wirklich groß und schwer!

Anscheinend sind Quitten hier bei uns nicht allen bekannt. Oft sind Spaziergänger stehen geblieben, wenn ich draußen war, und haben über den Zaun gefragt, was das denn für auffällig große, leuchtendgelbe Früchte seien.

2008-10-29_2wzDie Sorte Cydora wird als hochtolerant gegenüber Mehltau und Feuerbrand beschrieben, mit zitronen- bis birnenförmigen, leuchtendgelben Früchten, einem intensiven Aroma und einem für Quitten relativ zarten Fruchtfleisch mit wenig Steinzellen.

2008-10-29_4wzEinen Teil der Quitten habe ich ohne viel Schnickschnack zu Marmelade verarbeitet, etwas Gelee habe ich auch gemacht, einen Teil gekocht, püriert und zur weiteren Verarbeitung eingefroren. Dann noch flugs zwei unterschiedliche Quittenliköre angesetzt – und noch immer waren von der eigenen Ernte Quitten übrig. Ich hatte nicht gedacht, dass Quitten so ergiebig sein würden.

Ein lieber Bekannter beschenkte uns dann noch mit einigen Eimern Kontantinopler Quitten. Die haben wir zusammen mit dem Rest der eigenen Quittenernte eingemaischt. Ganz schön viel Arbeit – mussten wir doch die Quitten alle erst vierteln, um sie anschließend in unserer Küchenmaschine zu zerkleinern.

2008-10-29_3wzNun steht das große Gärfass in der Küche, der Gärvorgang hat gerade eingesetzt. Bis daraus Hochprozentiges in trinkbarer Form entstanden ist, vergeht aber noch einiges an Zeit.

Erste Tomaten-Noternte

Heute war wieder einer dieser Tage, die ich nicht mag: Den ganzen Tag dichter Nebel, düsterer Himmel, unterbrochen immer wieder von heftigen Regenfällen – Luftfeuchtigkeit zum Angreifen. Denn kalt ist es nicht. Man konnte mit T-Shirt draußen sein, sofern man nichts gegen das Nass-Werden hat.
Bei meinem kurzen Rundgang – eigentlich sollte ich noch das Sofa hüten – habe ich gesehen, dass im Gemüsegarten schlagartig die Tomaten krank werden. Also musste ich schnell ein paar große Schüsseln holen und den Rest grün abernten und in Sicherheit bringen.

Die Tangellapflanzen, die in einem anderen Freiland-Beet ungeschützt stehen, sind noch kerngesund. Ich lasse sie noch bis zum ersten Frost stehen.

Die unreifen Tomaten dürfen wie üblich in Schachteln im Haus nachreifen. Die meisten tun das auch ganz gut. Zum Kochen sind sie immer noch um Längen besser als gekaufte.

2008-10-16_ErntewzUm unsere Tomaten-Frischversorgung muss ich mir also noch keine Sorgen machen. Der Tomatenhimmel auf der Terrasse hängt nämlich auch noch voller reifer, halbreifer und grüner Früchte. Die Pflanzen auf der Terrasse schauen noch halbwegs gut aus. Bin gespannt, wie lang sie noch durchhalten. Und die Tomaten in den Töpfen an der Hauswand sind ebenfalls noch halbwegs gesund, obwohl sie bei jedem Regen etwas Nässe abbekommen.

Allerdings konnte ich etwas ganz Ungewöhnliches beobachten, das mir gar nicht gefällt: Einige der Paprika- und Chilipflanzen beginnen sich von den Blättern her mit einer dicken wattigen Schicht zu überziehen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Da muss wohl die ungewöhnlich große Feuchtigkeit und der überaus kalte September in diesem Jahr eine Rolle spielen. Jedenfalls werden bei weitem nicht alle Chilis abreifen.

Dafür hatte ich heuer zum ersten Mal eine richtig, richtig gute Paprikaernte heuer – aber dazu ein ander Mal.

Paradiesische Zwischenbilanz

Die Tomatensaison nahm heuer schon beinahe ein frühzeitiges Ende. Nur knapp sind wir in den letzten Nächten am Frost vorbeigeschrammt. Zeit, für eine kurze Zwischenbilanz.

2008-09-19_1wzDie Fotos sind von heute mittag aus dem Gemüsegarten. Dort stehen alle Tomatenpflanzen – bis auf eine einzige, die ich vorsorglich entsorgt habe – relativ gesund da und tragen noch Unmengen unreifer Früchte.

2008-09-19_2wzDie Pflanzen in den Töpfen an den Hauswänden entlang, schauen ganz ähnlich aus. Ich hoffe inständig, dass das Wetter sich wieder bessert und die Temperaturen wieder um ein paar Grad steigen. Noch ein paar Sonnentage, und wir schwimmen wieder in reifen Paradeisern.

Natürlich war der Ertrag nach Sorten recht unterschiedlich. Über die einzelnen Sorten berichte ich dann wieder in den nächsten Monaten. Am meisten überrascht und begeistert hat mich diese namenlose Sorte auf nachstehendem Bild:

2008-09-19_3wzDie Samen habe ich von Gartenfreunden ein paar Straßen weiter bekommen. Sie haben die Sorte irgendwann einmal aus Bulgarien mitgebracht und bauen sie seit Jahren in ihrem Garten an. Ich werde das sicher auch machen, denn die Früchte werden allesamt riesengroß, jede Pflanze trägt unglaublich reich, trotzdem brechen die Rispen nicht wie bei anderen schweren Sorten ab.

2008-09-19_4wzViele dieser unbekannten Paradeiser habe ich abgewogen, im Schnitt liegt das Gewicht einer Frucht bei 750 Gramm. Zudem sind sie unglaublich wohlschmeckend, einfach köstlich!

Mit dem Ertrag meiner sicherlich an die 100 Tomatenpflanzen bin ich in diesem Jahr mehr als zufrieden. Seit Monaten essen wir die Paradeiser in allen Variationen – glücklicherweise können wir uns daran einfach nicht satt essen. Viele Gläser stehen schon eingekocht im Keller, einige Male schon habe ich den Dörrapparat angeworfen und die „paradiesischen Äpfel“ getrocknet.

2008-09-19_5wzAuf der Terrasse herrscht wieder Dschungelatmosphäre wie in den letzten Jahren auch schon. Ein Himmel voller Paradeiser, die einem förmlich in den Mund wachsen – was kann es Schöneres geben für Tomatenfans so wie mich!

Cyclanthera pedata – Hörnchenkürbis

Lesen wir von Kürbissen, denken wir meist an die großen Früchte, die im Herbst in allerlei leuchtenden Farben und Formen an den Straßenständen zum Kauf angeboten werden. Hörnchenkürbisse muss man sich allerdings ganz anders vorstellen: Die Früchte sind grün und sehr klein.

02_2008-09-14wzAm besten schmecken sie – uns zumindest -, wenn sie in etwa die Größe einer relativ großen Olive erreicht haben. Etwas größer sind sie gerade noch essbar. Verpasst man den Erntezeitpunkt jedoch, werden die Kerne hart, das Innenleben schmeckt „wattig“ und die kleinen, an sich zarten Stacheln auf der Schale, pieksen auf der Zunge.

01_2008-09-14wzCyclantheren sind in Peru und Bolivien beheimatet und werden bei uns einjährig kultiviert. Ausgepflanzt nach dem letzten Frost, haben sie eine Weile gebraucht, bis sie in die Gänge kamen. Nun haben sie das Rankgerüst schon lange erobert und auch den links daneben stehenden kleinen Apfelbaum mittlerweile – das Foto ist bereits vor zwei Wochen entstanden – völlig eingesponnen mit ihren langen Ranken.

03_2008-09-14wzNicht nur dass die Pflanzen mit ihren ausgefallenen Blättern und filigranen Blüten ein Hingucker sind, sie liefern mittlerweile massenhaft die sehr gesunden Hörnchenkürbisse.

Der Geschmack liegt laut dem Urteil einiger „Testpersonen“ irgendwo zwischen Gurke, Zuckermais und jungen Zuckererbsen. Wir verwenden die kleinen Hörnchenkürbisse vorwiegend roh in Salaten. Ich kann kaum an den Pflanzen vorbei gehen, ohne davon zu naschen.
Ebenso lassen sie sich gekocht in Suppen und Eintöpfen verwenden, das habe ich aber bisher noch nicht probiert.

Nicht nur uns gefallen die Cyclantheren, auch unsere geflügelten Besucher lieben sie.

04_2008-09-14wzIch hoffe, es stimmt, dass die Hörnchenkürbisse kältetoleranter sind als Gurken. Denn bei uns hat es einen drastischen Temperatursturz gegeben. Noch vor drei Tagen hatte es sommerliche Hitze mit 30 Grad, nun herrscht Eiseskälte mit einer Tageshöchsttemperatur von nur 11 Grad. Frostige 5 Grad sind für die Nacht vorhergesagt. An die vielen Chili- und Tomatenpflanzen, die noch Unmengen von Früchten tragen, mag ich lieber gar nicht denken.

Kräuteröl & Beerenwein

Nun habe ich ja im letzten Post schon ausgiebig über das Wetter gejammert. Leider hat es nix genützt. Nach wie vor immer wieder Regen, nun ist es auch noch kühler geworden und zwischendurch stürmt es wie so oft bei uns.

Da ist es wirklich nicht einfach, mal einen Zeitpunkt zu finden, um Kräuter zu ernten. Vor einigen Tagen habe ich dann, trotz Regen in der vorangegangenen Nacht, die letzten Johanniskrautblüten aus dem Kräutergarten gesammelt, um ein wenigstens ein bisschen Johanniskrautöl für das kommende Jahr anzusetzen. Bei Verbrennungen gibt es nichts Besseres und auch als entspannendes Massageöl ist Johanniskrautöl wunderbar.

2008-07-14_JKklwzDie Lavendelblüte hat ihren Höhepunkt ebenfalls bereits überschritten. Höchste Zeit, um Blüten für einen Ölauszug zu sammeln, den ich dann als Massageöl bzw. zur Weiterverarbeitung als Salbe verwende.

Die Ringelblumen blühen glücklicherweise bis zum Frost. Ein erstes Glas für Ölauszug steht ebenfalls seit ein paar Tagen auf der Fensterbank.

2008-07-14_RBklwzDer Großteil des Ringelblumen-Ölauszugs wird ebenfalls zur Salbe weiterverarbeitet.

2008-07-14_FBklwzIn den beiden großen Gläsern habe ich Likör angesetzt aus diesen köstlichen Beeren:

2008-07-14_SRklwzDie roten und weißen Schwestern der Schwarzen Ribisl (Johannisbeere) vergären bereits seit einigen Wochen im Keller.

2008-07-14_GBklwzDie Gärung ist mittlerweile abgeschlossen, sodass es heute Abend ans Filtrieren gehen kann. Auch wenn die Ausbeute nur eine kleine ist, so bin ich doch sehr gespannt auf das Ergebnis.

Die Brombeerstaude verspricht hingegen in diesem Jahr reiche Ausbeute.

2008-07-14_BBklwzWenn das Wetter mitspielt und die angesetzten Beeren ausreifen können, wird das wieder einige kleine Fässer Brombeerfruchtwein geben.

Nun steht uns angeblich eine weitere regnerische Woche bevor, diesmal mit niedrigeren Temperaturen.