Category Archives: Gemüsegarten

Einmal quer durch Zeit und Raum

Juni und Juli waren sehr hektische und teils auch nervenaufreibende Monate. Bloggen und oft auch Gartenarbeit sind in den Hintergrund geraten. Aber wenigstens ein kurzes „Hallo, mich gibt’s noch“ möchte ich wieder einmal vermelden!

Eine der größten Freuden im Juni war die unerwartet große Marillenernte. Unser ursprüngliches Marillenbäumchen hat ja vor zwei Jahren ein Sturm erledigt. Es ist danach trotz Aufrichten und Pflege nicht mehr angewachsen. Also haben wir Nachwuchs besorgt, letzten Herbst erst. Und siehe da: Das kleine Bäumchen trug schon im ersten richtigen Standjahr richtig viel!

2011-06-30_02wzWir haben Marillen gegessen bis zum Umfallen, Kompott gekocht und Marillenknödel fabriziert. Eine Portion konnte ich sogar für den Winter einfrieren.

Auch die Ribisl (Johannisbeeren) sind mittlerweile abgeerntet. Die Ernte fiel recht üppig aus.

2011-06-30_05wzDie weißen Ribisl wurden eingemaischt, die roten und schwarzen erst einmal eingefroren. Die möchte ich dann zusammen mit der Brombeerernte, die auch recht üppig ausfallen wird, verarbeiten.

Ganz neu für mich die Japanische Weinbeere. Erst in diesem Frühling gepflanzt, konnten wir einige Monate schon die ersten Beeren naschen. Eine köstliche Beerenart! Leicht säuerlich, einfach zu ernten und frei von Schädlingen.

2011-06-30_04wzIm Moment kann ich Heidelbeeren naschen und Stachelbeeren gibt es noch. Die Taybeeren sind schon seit eineinhalb Monaten verspeist. Ich liebe es einfach, durch den Garten zu schlendern und hier und da einfach zu naschen.

Sehr viel Freude hatte ich auch mit dem ersten Romaneso.

2011-07-11_02wzDie Pflanze war riesig, beinahe 80 cm im Durchmesser. Prächtig! Der Romanesco hat uns ausgezeichnet gemundet und war wunderschön anzusehen. Ich habe ihn erst einige Tage umschlichen, ehe ich der Schönheit mit dem Messer zu Leibe rückte.

Natürlich liefert der Gemüsegarten schon lange täglich frisches Grün-und Buntzeug;-)
Neben Zucchinis, Paprikas, Rucola, Salaten, frischen Kräutern, Schnittbohnen, Spargelerbsen, Kohlrabis etc. essen wir schon seit geraumer Zeit täglich frische Gurken.

In diesem Jahr habe ich neben den Standardsorten Delikatess, Chinesische Schlangengurken und Marketmore auch eine ganz besondere Gurke, die Lemberger Gurke.

2011-07-11_01wzIhre Schale ist braun-weiß genetzt, das Fruchtfleisch sehr weiß. Eine sehr knackige Gurke! Und schön ist sie auch. Vor allem, wenn man sie nicht schält, das machen wir nie, und im Salat die Schalen braun-weiß blitzen.

Seit der ersten Juli-Woche kann ich endlich auch wieder Paradeiser ernten!

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Tomatensorte „Minibel“

Die erste Sorte, die heuer reife Früchte hatte, war die Tumbling Tom Red. Dicht gefolgt von den gelben und roten Johannisbeertomaten. Mittlerweile liefern auch schon Green Sausage, Himbeerrose, Ampeltomate rosa, Minibel, Goldita und Black Cherry reife Tomaten. Tangella hat das Rennen bei den mittelgroßen Sorten gemacht und die Dunkelviolette Indische Fleischtomate wird als erste der „Großen“ erntereif.

Meine heiß geliebte Gartenbadewanne konnte ich erst an einem Wochenende nutzen.

2011-06-30_01wzDenn die Wochenenden waren meist stürmisch und kühl. Oder durch Verpflichtungen „belegt“. Auch jetzt stürmt es wieder, sodass ich den Garten gar nicht betreten mag.

Dabei wächst alles rasant und die Wildnis wird dichter….

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Blick über das Zeitloch zum Insektenhotel

Die beiden überwinterten Habanero bolivia-Pflanzen tragen schon seit Wochen viele reife Chilis. Das Überwintern hat sich echt ausgezahlt, denn erst jetzt im zweiten Jahr tragen die schon großen Pflanzen wirklich viel.

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Habanero bolivia

Die hübscheste Chilipflanze derzeit aber ist mit Abstand die Bolivian Rainbow. Mit ihren dunklen, violett überhauchten Blättern ist sie auch ohne Fruchtbehang schon ein Blickfang. Aber zu einer Augenweide wird sie dann, wenn sie richtig viele Chilis in unterschiedlichen Reifegraden trägt, wie derzeit.

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Bolivian Rainbow

Bald geht auch schon der Juli zu Ende und das Sommergefühl mag sich noch immer nicht so recht einstellen. Ich hoffe noch!

2011-06-30_06wzPS: Nicht böse sein, wenn ich derzeit nicht kommentiere, das wird sich wieder ändern. Aber ich habe einfach keine Zeit.

Kälteschutz im Gemüsegarten

In unserem Garten haben wir leider kein Gewächshaus. Am Anfang haben wir keines geplant, nun ist ohne größeren Umbau kein Platz mehr und die Kosten sind ja auch nicht ohne. Das bringt mich jedes Jahr im Vorfrühling ins Grübeln: Wie kann ich Salate auspflanzen, wenn es eigentlich noch zu kalt dafür ist?

In der Garage – nein, nein, kein Platz für Autos, ein Platz zum Lagern für altes Holz, Pflanztöpfe, Bewässerungsschläuche, Sommerliegen und sonstige lebensnotwendige Utensilien! – haben wir noch den Rahmen eines alten Lattenrosts aufgehoben. Man weiß ja nie. Und siehe da, wir wussten.

2011-03-06_02wzFlugs an zwei Abenden entstanden daraus – und aus dicker Plastikfolie – zwei kleine, mobile Häuschen für den Gemüsegarten: Holz zurecht schneiden, zusammenschrauben, Folie schneiden, antackern, fertig.

2011-03-06_03wzEin paar Tage später war der Boden endlich soweit aufgetaut, dass ich wenigstens ein paar Salatwinzlinge auspflanzen konnte.

Als Abdeckung für die noch wirklich kalten Nächte erhalten die Häuschen derzeit noch je zwei Lagen Noppenfolie und zwei alte Teppiche. Auch aus dem Garagenfundus natürlich. (Warum andere Leute immer alles gleich wegwerfen?)

2011-03-06_01wzEinige Steine habe ich noch um die kleinen Pflanzen drapiert, die sollen als Wärmespeicher dienen. Ob die Steine wirklich was bringen, kann ich noch nicht sagen. Tagsüber gebe ich die Teppiche und die Noppenfolie von den Häuschen herunter. Je nach Temperatur dürfen die Salatpflanzen auch mal Frischluft tanken. Gegen Abend wird alles wieder abgedeckt.
Auf diese Weise haben meine kleinen Salatpflanzen sogar schon Nächte mit minus sechs, sieben Grad überstanden.

Schönheitspreis bekomme ich dafür keinen, aber praktisch und kostengünstig ist die Lösung allemal.

Rückblick: Hochbeetsaison 2010

Im Herbst 2009 haben wir aus unseren alten Zaunbrettern ein großes Hochbeet in einem bisher recht ungeliebten Teil des Grundstücks gebaut. Über den Hochbeetbau und die Umgestaltung habe ich im September 2009 einen eigenen Beitrag geschrieben.

Im Frühling 2010 verwerteten wir die letzten Reste des alten Zauns, um auch noch ein kleines Hochbeet auf der linken Seite des Wegs zu bauen.

2011-01-28_02wzBefüllt wurde es wie das lange Hochbeet: Unten grober Strauch- und Baumschnitt, dann Häckselmaterial, obenauf dann „gebrauchte“ Erde aus den Tomatentöpfen des letzten Jahres.

Die alte Forsythienhecke, die auf dem unteren Bild so schön blüht, haben wir nach der Blüte heruntergeschnitten auf 20 cm, sie soll nun ganz schmal und recht niedrig gehalten werden, damit das Hochbeet viel Licht bekommt.

April 2010: Die ersten Saaten sind ausgebracht: Radieschen als Markiersaat, Pastinaken in zwei Reihen, unter den Plastikflaschen – den „Null-Euro-Gewächshäusern“ – befinden sich Mangoldsamen.

2011-01-28_01wzAnfang Juli 2010: Die Forsythien beim Zaun sind längst herunter geschnitten und treiben schon wieder etwas aus. So hat das Hochbeet viel Licht. Mangold und Pastinaken gedeihen gut. Die Radieschen sind schon längst verspeist. Jetzt dominieren die Zucchini und Kürbisse das Geschehen.

2011-01-28_03wzHinter den Kompostern wurde eine Schilfmatte angebracht. Am Gehsteig vorbeispazierende Passanten würden sonst garantiert die Nase rümpfen… Zudem hat sich die Schilfmatte als ideale Rankhilfe für die Zucchini und Kürbisse herausgestellt, das hatte ich gar nicht bedacht.

2011-01-28_04wzGanz hinten, nach den Kompostern, wohnt seit einigen Jahren der Bärlauch, den wir 2006 hier angesiedelt haben. Ab Mai stellte ich einen großen Topf mitten in die Bärlauchsiedlung, in dem ich versuchsweise zwei Tomaten zog, um zu sehen, ob die Lichtverhältnisse hier ausreichend sein würden. Auch die Paradeiser leitete ich mit einer Schnur an die Schilfmatte, wo sie dann weiterranken konnten.

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Noire de Russe, August 2010

Dreht man sich um und blickt in die Gegenrichtung, ist ganz rechts hinten noch das kleine Hochbeet zu sehen, das wir im Frühling aus den Resten des Materials gebaut haben. Darin wuchsen im ersten Jahr zwei Zucchinipflanzen.

2011-01-28_05wzAugust 2010: Alles gedeiht recht gut in den neuen Hochbeeten.

2011-01-28_07wzEin Hokkaido darf zwischen Hochbeet und Forsythien den Boden in Beschlag nehmen und hat erste Früchte angesetzt.

2011-01-28_08wzDer Mangold fühlt sich recht wohl und konnte schon mehrmals beerntet werden. Bis zur Pastinakenernte wird noch einige Zeit vergehen.

2011-01-28_10wzDie Rondinis haben die Schilfmatte fest im Griff.

2011-01-28_12wzSie bilden überraschend viele kleine Kürbisse aus. Wenn man sie im jungen Stadium erntet, kann man sie recht gut halbieren und füllen.

2011-01-28_11wzIm kleinen Hochbeet fühlten sich die Zucchini auch recht wohl.

2011-01-28_09wzIm Großen und Ganzen eine echt gelungene Ausdehnung der Gemüseanbaufläche. Ich hätte nicht gedacht, dass auf dieser Seite des Hauses so viel Licht ist. Sogar die Tomaten im Versuchstopf haben sich prächtig entwickelt und bis zum Frost getragen.

In diesem Jahr werde ich noch einige Rankgitter für Bohnen an die Hochbeete bauen. Ob die Forsythienhecke bleiben darf oder ganz weg kommt, ist noch nicht entschieden. Jetzt, wo ich weiß, dass sich der Platz auch für Gemüse gut nutzen lässt, sind ihre Chancen nicht allzu hoch.

Tomatensorten: Early Yellow Striped

Die Early Yellow Striped habe ich im Abstand von einigen Jahren immer wieder einmal angebaut. Die Samen habe ich ursprünglich von Manfred Hahm-Hartmann, der sie unter der Bezeichnung Early Yellow Stripe führt. Im Sortenbuch von Bohl und auch im Tomatenatlas läuft sie unter dem Namen Early Yellow Striped, daran werde ich mich halten.

2010-12_EYSt1rwzDie Early Yellow Striped ist eine Stabtomate mit einem Durchmesser von ca. 3 – 4 cm. In den Jahren, in denen ich sie angebaut habe, gehörte sie zu den frühesten reifen Tomaten. 2006 konnte ich schon Ende Juni die schönen Früchte dieser Sorte genießen.

2010-12_EYStr5wzDie ausgeprägte Streifung verliert sich, je mehr die Tomate ihre eigentliche Farbe – Himbeerrosa mit gelben Streifen – mit annimmt.

2010-12_EYStr2wzBei anderen gestreiften Tomaten, z.B. Green Zebra oder Striped Turkish, konnte ich das nicht in dieser Form beobachten.

2010-12_EYStr4wzGeschmacklich würde ich die Early Yellow Striped als mild, ein wenig süß und sehr saftig bezeichnen. Ihr Nachteil liegt eindeutig in der Empfindlichkeit gegenüber Regen. Die Pflanzen im Freiland trugen weniger als die geschützter stehenden in den Töpfen. Im Freiland sind fast alle Früchte aufgeplatzt.

2010-12_EYStr3wzWer nach einer frühen Tomatensorte sucht und einen etwas geschützten Platz, z.B. an einer Südwand mit Dachüberstand, bieten kann, wird mit der Early Yellow Striped möglicherweise fündig. Auch von der Höhe her, die Pflanzen erreichen ca. 1,5 – 1,8 m, eignet sich diese Sorte gut für den Anbau in Töpfen. – Einfach ausprobieren!

Endlich wieder Erde unter den Nägeln: Chili- und Salataussaat

Während der Winter Pause macht und als Vertretung für ein paar Tage den Frühling vorbei geschickt hat, habe ich mich an die ersten Aussaaten des Jahres gemacht.

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„Milder Aufrechter von Irina“ im Schaugarten der Arche Noah in Schiltern

Wie immer startet mein Gemüsegartenjahr mit der Aussaat der Paprikas und Chilis, die sich ja sehr langsam entwickeln und daher früh gesät werden sollten.
Am 15. Jänner kamen von folgenden Sorten jeweils einige Körner in die Erde:

Aj Cristal – Schärfe 6
Anaheim – Schärfe 2
Baby Bell – Schärfe 1
Baskent – Schärfe 7
Bhut Jolokia – Schärfe 10++ (Stefan, danke für die letztjährigen Samen, letztes Jahr hat meine Pflanze erst zu spät angesetzt und ich hab sie nicht über den Winter gebracht, ich hoffe, dieses Jahr klappt’s mit der schärfsten Chili der Welt!)
Bolivian Rainbow – Schärfe 6
De Cayenne – Schärfe 8
Cubanelle – Schärfe 0
Elefantenrüssel gelb – Schärfe 7
Habanero bolivia – Schärfe 10
Habanero rot/gelb – Schärfe 10
Madame Jeanette – Schärfe – Schärfe 10
Neusiedler Ideal – Schärfe 0
Pepper – milde Schärfe (Danke, Al!)
Pinocchio’s Nose – Schärfe 4 (Danke, Al, ich bin schon neugierig, wie scharf sie bei mir werden!)
Purple Beauty – Schärfe 0
Pußtagold – Schärfe 0
Thai Chili orange – Schärfe sehr scharf
Yolo Wonder – Schärfe 0
Zimbabwe Birds Eye – Schärfe 9

Zur Keimung stehen die Aussaattöpfchen jetzt wie jedes Jahr im Wohnzimmer auf der Heizung – dank der alten, breiten Heizkörpermonster haben sie es kuschelig warm, was für die Keimung von Chilis recht wichtig ist.

Einige der Sorten baue ich zum ersten Mal an und bin daher extrem neugierig!
Jetzt müssen sie aber erst einmal keimen, dann wollen sie gehätschelt werden, ab Mai ausgepflanzt – bis die ersten Chilis des Jahres verkostet werden können und ich unsere Besucher mit neuen scharfen Aromen beglücken kann, gehen noch viele Monate ins Land.

Wie immer in gärtnerischen Dingen heißt es daher: Frau übe sich in Geduld.
Eine Herausforderung!

2011-01-17_01wzTags darauf, am 16. Jänner, habe ich die ersten Salate ausgesät. Diese Mal bin ich streng zu den Keimlingen, zumindest habe ich mir das ganz festvorgenommen. Gesät habe ich in diese Saatschalen, in denen man Salatjungpflanzen kaufen kann (Ja, ja, nur nix wegwerfen, das sich wieder verwenden lässt…), mit kleinen, aber tiefen Abteilungen. Mehrere Samen wurden in jede Vertiefung gesät. Die schwachen Pflänzchen will ich auszupfen und nur jeweils eine Pflanze pro Abteilung übrig lassen, das sich dann gut entwickeln kann.
Theoretisch.
Denn erstens bin ich meistens zu weichherzig und schaffe es nicht, die Schwachen auszusondern, und zweitens gelingt mir die Aussaat von Salat nicht immer, daher überlasse ich es oft der Natur, welche Salate uns in der laufenden Gartensaison beschert werden.

Gesät habe ich folgende Sorten:
Pflücksalat „Amerikanischer Brauner“

Pflücksalat „Australischder Gelber“
Pflücksalat „Cocarde“
Kochsalat „Forellenschluss“
Spargelsalat „Chinesische Keule“

Salat braucht zur Keimung nicht annähernd so viel Wärme wie Chilis, daher stehen die Aussaatschalen in einem kühleren Raum, bis sich die ersten Keimlinge zeigen, dann benötigen sie Licht und werden umgesiedelt.

Und, habt ihr auch schon schmutzige Fingernägel?