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Guter Heinrich – mehrjähriger Spinat für Faule

Den Guten Heinrich kenne ich schon aus meiner Kindheit. Mein Lieblingsbuch als Volksschulkind war „Was blüht denn da?“ von Dietmar Aichele. Irgendwann ist mir bei meinen Streifzügen dieses Gänsefußgewächs aufgefallen und ich habe es nachgeschlagen.

In diesem Bestimmungsbuch trägt er auch den Namen Dorf-Gänsefuß. Das sagt schon sehr viel über ihn aus. Er diente jahrhundertelang oder länger aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen, Eisen und Mineralstoffen als viel verwendete Gemüsepflanze. Eigentlich ist er aber eine Wildpflanze, die die Menschen wohl aufgrund des hohen Stellenwerts für ihre Ernährung in die Gärten geholt haben.

In der freien Natur ist er heute kaum mehr anzutreffen, in den Gärten auch recht selten.Ich habe den Guten Heinrich bald nach dem Anlegen des Gemüsegartens ausgesät und seither freue ich mich jedes Jahr über eine gute Ernte. Der Gute Heinrich ist wirklich ein Guter – er hat nur Vorteile und ist perfekt für faule Gärtner und Permakultur.

Der Dorf-Gänsefuß ist mehrjährig und winterhart. Er ist alljährlich eine der ersten Pflanzen im Gemüsegarten, von der ich ernten kann. Seine Ansprüche sind nicht besonders hoch: Er bekommt im Frühling eine Düngergabe (Kompost oder Hornspäne), wird mäßig gegossen, wächst im Halbschatten und alle drei, vier Jahre pflanze ich ihn an eine andere Stelle im Gemüsegarten. Mittlerweile wächst er zu Versuchszwecken auch an einem anderen Standort im Garten, wo es sehr trocken ist und kaum gedüngt wird. Auch dort liefert er noch eine passable Ernte. Er gehört also wirklich zu den pflegeleichten Gemüsearten. Dazu ist er sehr robust, leidet so gut wie nie an irgendwelchen Krankheiten und auch die Schnecken ziehen andere Pflanzen vor.

In der Mitte der Pflanze beginnt sich der Blütentrieb zu bilden

Der Pflanzabstand sollte ungefähr 30 cm betragen, da die Pflanzen ab dem zweiten Jahr auch recht in die Breite gehen. Ungefähr ab Ende Mai beginnt der Gute Heinrich laufend Blütenstängel zu bilden, die recht hoch werden können. Die Stängel sind beblättert, eher wie lange Triebe, und tragen grüne Blüten. (Man merkt bei meinen Beschreibungen, dass ich leider keine Botanikerin bin! 🙂 ) Apropos Botanik: Sein ursprünglicher lateinischer Name Chenopodium bonus-henricus ist mittlerweile veraltet. Man findet ihn jetzt unter Blitum bonus-henricus und rechnet ihn der Gattung der Fuchsschwanzgewächse zu. Traditionell wurde er zur früher eigenständigen Familie der Gänsefußgewächse gezählt.

Die zarten Blätter des Frühlingsaustriebs mit rötlichem Rand

Verwendet wird der Gute Heinrich wie Spinat. Die ganz jungen Blätter kann man auch roh in den Salat oder Smoothie geben. Die älteren, fast dreieckig anmutenden Blätter sollte man kurz blanchieren, da sie sehr viel Oxalsäure enthalten. Beim Ernten muss man aufpassen, wie ich kürzlich wieder einmal feststellen musste: Obwohl die Blätter eine feste Struktur haben, welken sie sehr rasch. Also sollten sie zügig verarbeitet werden.

Ich mag den Dorf-Gänsefuß auch deshalb lieber als Spinat, weil er eben eine relativ feste Struktur hat und man beim Essen im Gegensatz zu Spinat das Gefühl hat, etwas „zwischen den Zähnen“ zu haben. Die Blätter selber haben relativ lange Stängel, die ich immer mitverarbeite und die dem Essen auch etwas zusätzlichen Biss verleihen. Ebenso verhält es sich mit den Blütentrieben bzw. den Samenständen. Diese ernte ich oft mit und verarbeite sie samt der Blätter.

Geschmacklich scheint mir der Gute Heinrich etwas würziger und intensiver zu sein als Spinat.

Wer jetzt Lust auf den Guten Heinrich bekommen hat: Haltet euch nicht zurück, sät ihn in eure Gärten! Er ist eine lohnende Gemüsepflanze, die nicht viel Aufmerksamkeit braucht und dennoch alljährlich zuverlässig gute Ernten bringt. Einzig am Anfang muss man etwas Geduld haben: Die Pflanzen liefern erst ab dem zweiten Jahr wirklich Blattmasse. Lässt man den Guten Heinrich versamen, findet man ihn in allen möglichen Ecken des Gartens und kann Nachbarn und Gartenfreunde mit dieser praktischen „Spinatpflanze“ für Faule beschenken!

Baumspinat (Chenopodium giganteum)

Der Baumspinat (Chenopodium giganteum), ein Gänsefußgewächs, ist auch unter dem Namen Magentaspreen zu finden. Oft wird er mit Fagopyrum cymosum verwechselt, dem Wilden Buchweizen, der ebenfalls den Beinamen Baumspinat führt.

Wer einmal Chenopodium giganteum gesehen hat,  erkennt schnell, dass Magentaspreen dafür eine sehr treffende Bezeichnung ist. MSp_01wzAlle jungen Triebe und Seitentriebe sind wunderschön magentafarben und so macht er auch in einem Staudenbeet eine gute Figur.

MSp_03wzMittlerweile ist Magentaspreen ein recht bekanntes Spinatgemüse. Als ich jedoch mit dem Gärtnern anfing, kannte ihn noch kaum jemand und ich fand wenig Informationen darüber. Die ersten Samen habe ich mir vor vielen Jahren beim Samenarchiv von Gerhard Bohl bestellt. Anfangs ging ich recht blauäugig zu Gange und habe zwei Reihen Baumspinat in den Gemüsegarten gesät. Das war unnötig, so viel konnten wir nicht davon essen! Denn, wie der lateinische Name schon sagt, der Baumspinat wird gigantisch groß. Wenn es ihm gefällt, er mag gut mit Nährstoffen versorgte Böden in sonniger Lage, wächst er ganz locker über 2,5 m in die Höhe und bekommt sehr kräftige Stängel und viele Seitentriebe. Ist es ihm zu trocken oder zu schattig, bleibt er deutlich kleiner, wächst aber auch noch gut über einen Meter hoch.

Zuhause ist der Baumspinat in Indien, wo er ein bekanntes Spinatgemüse ist. Wir verwenden ihn ebenfalls gedünstet in diversen Gerichten. Die ganz jungen Blätter lassen sich aber auch als Salatbeigabe verwenden.

Geerntet werden die jungen Triebspitzen bzw. die einzelnen Blätter, die recht groß werden können.MSp_04wz Die Blätter sehen aus, als wären sie ganz leicht mit Mehl bestäubt, wie in der Vergrößerung des folgenden Bildes gut zu erkennen ist.

MSp_xxwz Magentaspreen ist einjährig und kann ab März ausgesät werden. Er verbreitet sich sehr, sehr eifrig durch Selbstaussaat, was ich im ersten Jahr völlig unterschätzt habe. Ich mag ja Pflanzen, die sich selber aussäen, das spart Arbeit und sie suchen sich meist einen Platz, an dem sie besonders gut gedeihen. Dem Baumspinat hat es aber überall so gut gefallen, dass wir im zweiten Jahr wahre Plantagen in allen möglichen Ecken des Gartens hatten und ich musste sehr viele Sämlinge auszupfen.MSp_02wzGlücklicherweise erkennt man schon die ganz jungen Sämlinge – wesentlich jünger als auf dem obigen Bild – recht gut an ihrem magentafarbenen Austrieb.

Jetzt lasse ich die Samenstände nicht mehr alle ausreifen, sondern nur noch an der kräftigsten Pflanze – sofern ich nicht wieder nachlässig werde…

MSp_05wzLeider habe ich kein Foto vom ausgewachsenen Baumspinat gemacht, auf dem man die beeindruckende Größe erkennen kann und die sehr dekorativen, längs verlaufenden, farbigen Streifen der Stängel sieht. Ich trockne sie oft und verwende sie als leichte Staudenstützen, da ich sie fast zu schade finde, um sie einfach auf dem Kompost verrotten zu lassen.

Schabzigerklee (Trigonella coerulescens)

Eine Empfehlung für alle die Brot backen ist diese alte, auch unter dem Namen Brotklee bekannte Würzpflanze. Lange war sie fast vergessen. Ich habe den Schabzigerklee über die Arche Noah entdeckt und bin neugierig geworden, da sie vorrangig zum Würzen von Brotteig verwendet wird und ich unser selber Brot backe.

Der Schabzigerklee ist einjährig und völlig unkompliziert im Anbau. Ich säe immer Mitte April zwei Reihen direkt in ein Beet im Gemüsegarten. Er wird ca. 50 cm hoch und blüht in einem sehr, sehr zarten Blau. 2015-01-21_1wzSobald sich die auch für Bienen besonders attraktiven Blüten geöffnet haben, schneide ich den Schabzigerklee knapp über dem Boden ab und hänge die geschnittenen Kräuterbüschel zum Trocknen im kühlen Schatten im Haus auf.

Die Pflanzen treiben wieder neu aus und werden nochmals geschnitten, wenn sich die Blüten gerade zu öffnen beginnen. Auf diese Weise kann man zwei- bis dreimal im Jahr ernten. Ein paar Pflanzen sollte man immer unbeerntet stehen lassen, um Saatgut für die nächste Saison zu gewinnen. Lässt man den Brotklee einfach Blühen und aussamen, muss man sich um den Anbau nicht mehr kümmern. Der Schabzigerklee samt sich recht willig aus. Aber ich finde es sehr praktisch, wenn er in einer Reihe wächst, so lässt er sich besser ernten. 2015-01-21_2wzSind die Kräuterbündel rascheltrocken, zerschneide ich das ganze Kraut samt Stängel, Blättern und Blüten mit einer Schere in relativ kurze Stücke. Am besten macht man das in einer großen Schüssel, weil die trockenen Teile beim Zerschneiden nur so herumfliegen, wie es ihnen gefällt.

2015-01-21_3wzDer für den Schabzigerklee typische Geruch entwickelt sich erst beim getrockneten Kraut.

Nach dem Zerschneiden mahle ich die kurzgeschnittenen Kräuter in einer Kaffeemühle zu feinem Pulver. Achtung beim Mahlen: Der aus der Kaffeemühle aufsteigende feine Staub, kitzelt heftig in der Nase! Den Deckel also immer eine kleine Weile auf der Mühle lassen, bis sich der Großteils des aromatischen Staubs gesetzt hat, dann erst öffnen und das Pulver sofort in ein Glas mit Schraubdeckel füllen.

2015-01-21_4wzDen getrockneten Klee bewahre ich in Schachteln in einem Schrank auf und mahle immer nur zwei Gläser voll bei Bedarf. So bleibt das Aroma länger erhalten.

Der Geschmack lässt sich nicht wirklich beschreiben, er ist sehr würzig, kräftig und ganz eigen. Es duftet intensiv nach frischem Heu, wenn  man das getrocknete Kraut angreift.

Verwendet wird er in unserem Haushalt hauptsächlich zum Brotbacken. In ein Kilo Brotteig kommen ca. zwei Esslöffel gemahlener Schabzigerklee. Das ergibt dann einen sehr würzigen Geschmack. Über frisch gekochte Erdäpfel mit Butter oder in einem Rührei schmeckt er auch grandios. Aber Achtung: Der Geschmack ist wirkich sehr intensiv!

Gelbe Mondseer Melde

Über die Gelbe Mondseer Melde (Atriplex hortensis „Gelbe Mondseer Melde“) bin ich vor einigen Jahren einmal bei einem Arche Noah-Fest gestolpert. Nein, nicht wirklich gestolpert. Da war jemand so gemein und hat in meiner Augenhöhe im Shop der Arche Noah ein Sackerl mit den Samen dieser Melde untergebracht. Reine Absicht, die wussten, dass ich an diesem Tag kommen werde.

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Gelbe Mondseer Melde im Gemüsegarten in Mischkultur mit Petersilie, Tomaten und anderen Nachbarn

Ich dachte, „kenn ich noch nicht“. Und fast reflexartig schoss mein Greifarm nach vorne und schon war die Melde quasi in unserem Garten gelandet.

Wieso heißt die Gelbe Mondseer Melde eigentlich Gelbe Mondseer Melde? Ich weiß nicht so recht. Eigentlich erscheint sie mir eher quietschgrün, von mir aus noch hell-quietschgrün. Aber gelb? Nein, ich finde nicht, dass sie gelb ist. GMM_01wzJetzt einmal abgesehen von der Farbe ist sie unbestritten eine sehr ergiebige, wüchsige Gemüsepflanze, die auch mit Halbschatten sehr gut zurecht kommt.GMM_02wz Schon einige Wochen nach der Aussaat, die ab März direkt ins Beet erfolgen kann, ist die erste Ernte möglich. Man erntet die einzelnen Blätter, wenn man möchte, dass die Pflanze in die Höhe wächst oder aber man knipst den Trieb über den ersten Blättern ganz ab, dann verzweigt sich die Melde und wächst ein wenig in die Breite.

GMM_03wzAm zartesten, und daher auch bestens für Salat geeignet, sind die ganz jungen Blätter. Ältere Blätter lassen sich wie Spinat verwenden und schmecken sehr gut.GMM_04wzDie Blätter werden richtig groß! Im Gegensatz zur Roten Melde, die ich auch anbaue, bei der sie eher klein bleiben.  Die Blätter werden mit zunehmendem Wachstum auch ein wenig gewellt, nicht so glatt und glänzend wie bei der Roten Melde. GMM_05wz Die Gelbe Mondseer Melde, eine Lokalsorte aus dem Raum um den Mondsee im schönen Oberösterreich, meinem Heimatbundesland, befindet sich angeblich seit  mindestens 80 Jahren im Anbau (Quelle: Arche Noah). Sie ist einjährig, samt sich aber, wie alle Melden, sehr gerne selber aus. – Und sie geht gerne fremd. Wenn man also mehrere Meldensorten im Garten sortenrein weitervermehren möchte, muss man Vorkehrungen treffen. Lässt man sie aussamen, hat man unglaublich viel Nachwuchs, der mir aber noch nie lästig wurde. Einige Pflanzen lasse ich weiterwachsen, die ganz jungen ernte ich und lasse den Rest als Mulch auf den Beeten liegen.

Meiner Einschätzung nach wird die ausgewachsene Gelbe Mondseer Melde ca. 1,3 – 1,4 m hoch und ist, im Gegensatz zu manchen Beschreibungen, bei uns hier trotz viel Wind recht standfest.GMM_06wzDer einzige Nachteil: Die schwarzen Blattläuse sind ganz verliebt in die Gelbe Mondseer Melde. Wahrscheinlich, weil sie auf den hell leuchtenden Blättern besonders gut zur Geltung kommen.

Hirschhornwegerich (Plantago coronopus)

Wer erntet nicht im Winter gerne Grünzeug aus dem eigenen Garten! Mit dem Hirschhornwegerich ist das möglich.

Vor einigen Jahren war der Hirschhornwegerich (Plantago coronopus) in unseren Breitengraden noch relativ unbekannt. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich die ersten Samen für dieses ausgefallene Gemüse bezogen habe. Aber da mich immer die Neugier treibt und ich jedes Jahr etwas Neues im Garten auszuprobieren mag, griff ich zu.

Der Hirschhornwegerich gehört, wie der Name schon sagt, zur Familie der Wegerichgewächse. Während seine Brüder, der Breit- und der Spitzwegerich, meist unerwünschte Gäste im Rasen sind (obwohl sie sowohl als Heil-, als auch als Gemüsepflanzen nutzbar sind), genießt der Hirschhornwegerich eine bevorzugte Stellung innerhalb der Familie. Alleine schon seine elegante Erscheinung macht ihn zu etwas Besonderem.

Sein Äußeres brachte ihm sicherlich auch seinen Namen ein, haben doch die auslaufenden Enden seiner Blätter mit etwas Phantasie Ähnlichkeit mit einem Geweih.

HHW_05wzSeit einigen Jahren findet der Hirschhornwegerich auch in unseren Breitengraden immer mehr Liebhaber, die ihn im Garten ziehen. Aber eigentlich ist er eher ein Südländer. Italiener, um genau zu sein. Angeblich fand er schon in der Küche der Römer Verwendung und ist in Italien auch unter dem Namen Erba Stella bekannt.

In diversen „Portraits“ wird er manchmal mit Barba di Frate verwechselt, dem Mönchsbart bzw. Agretti. Einer ebenfalls italienischen Gemüsesorte. Also Vorsicht!

Der HIrschhornwegerich lässt sich sehr leicht aussäen, die feinen Samen keimen willig und rasch bilden sich die rosettenfömigen, mit 10 – 15 cm sehr niedrigen Pflanzen.

Nun kann es an die Ernte gehen: Dabei immer nur die äußeren Blätter ernten, das Herz wie bei einem Pflücksalat stehen lassen. Die Pflanzen können laufend beerntet werden, sogar im Winter. Denn der Hirschhornwegerich ist frosthart und liefert auch bei frostigen Temperaturen ein wenig frisches Grün.

HHW_04wzAnfangs habe ich ihn im Gemüsebeet gesät. Dort hat er sich epidemisch durch Selbstaussaat verbreitet. So musste ich ihm Einhalt gebieten und nun bewohnt er zwei kleine Blumenkisterl, die ich im Winter auf die Terrasse stelle, wo es wärmer ist. Somit ist die winterliche Ernte garantiert.HHW_01wzDer HIrschhornwegerich ist ein sehr genügsames Gemüse, braucht kaum Dünger und nur ganz wenig Platz. Also auch ideal für Balkongärtner!HHW_02wzWer das Aussamen verhindern möchte, muss rechtzeitig die Blütenknospen abknipsen. Die muss man aber nicht wegwerfen, man kann sie essen! Entweder roh knabbern oder dünsten.

Apropos essen: Wie verwendet man eigentlich den edlen Wegerichbruder?

Man kann die Blätter roh im Salat essen. Dafür sollte man die jungen, noch zarteren Blätter nehmen. Sind die Blätter etwas älter, werden sie recht fest. Was mich zur zweiten Verwendungsmöglichkeit bringt, zum Dünsten. Wir mögen den Hirschhornwegerich gewaschen,  einmal durchgeschnitten und mit Zwiebel, viel Knoblauch und Chili in Olivenöl angedünstet über Spaghetti mit Parmesan. Dazu Salat, ein Glas Rotwein-  und eine ausgefallene, schmackhafte Mahlzeit ist perfekt. Die Blütenknospen kann man dabei einfach mitdünsten.

Wenn wir zuviel davon haben, weil er uns wieder einmal über den Kopf wächst, lässt er sich gedünstet auch einfach als kohlehydratfreie Beilage zB zu einem Stück kurzgebratenem Fleisch essen.

Und wenn es noch schneller gehen muss in der Küche, passt der Hirschhornwegerich auch sehr gut unter Rühreier. Noch fein mit Kräutersalz würzen und fertig ist die durch den Hirschhornwwegerich knackige Eierspeise.HHW_03wzDen Geschmack zu beschreiben ist mir nicht wirklich möglich. Er schmeckt jedenfalls gut, wenn man ihn entsprechend zubereitet, hat aber keinen ausgeprägten Eigengeschmack, wie ich finde. Den oft beschriebenen schwach salzigen Geschmack konnte ich nicht herausschmecken.

Ein kleines Balkonkistchen mit zwei bis drei Pflanzen genügt, um zwei Menschen ab und zu mit Hirschhornwegerich zu versorgen.

Bei uns hat er sich schon länger einen Fixplatz in der teilweisen Gemüseselbstversorung erobert.