Mit dem wunderschönen Namen „Eisperlensalat“ wird es manchmal bezeichnet, das Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum). Das sagt schon einiges über die Schönheit dieser Pflanze aus.
Die Blätter und Stängel sind überzogen mit kristallgleichen Perlen. Das sind die Saftzellen dieses Mittagsblumengewächses.
Ich hatte ja schon Erfahrung mit der nahen Verwandten, dem Mesembryanthemum cordifolia. Das Mesembryanthemum crystallinum ist die bekanntere Art und taucht seit einigen Jahren ab und zu mal irgendwo als Salatpflanze auf.
Der „Eisperlensalat“ ist wärmebedürftig. Ich habe das Eiskraut im April vorgezogen und Mitte Mai dann ausgepflanzt. Da es viel Sonne mag und wenig Nährstoffe benötigt, habe ich zwei Balkonkisterl damit bepflanzt.
Anfangs entwickeln sich große Blätter, die bei Sonnenschein oder Wassermangel ganz weich werden, kaum kommt der Schatten oder sie bekommen Wasser, werden sie wieder knackig und fest. Die Oberfläche fühlt sich an wie ganz feines, weiches Leder.
Anscheinend sticht die Pflanze ins Auge: So gut wie alle Besucher fragten, was das für ein Gewächs sei. Als ich ihnen dann ein Blatt zum Kosten entgegenstreckte, war die Zurückhaltung erst einmal groß. Aber unsere Gäste sind es gewohnt, immer mal wieder neues Grünzeug zu kosten, also haben alle tapfer auf den Blättern herumgekaut – und waren dann positiv überrascht: „Das schmeckt ja salzig!“, war der überwiegende Tenor. Das stimmt. Das Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum) schmeckt salzig (salziger noch als Mesembryanthemum cordifolia), ist recht knackig und erfrischend.
Verwendet habe ich es vor allem als Beigabe zu Salaten. Es schmeckt auch recht gut, wenn man eines der großen Blätter einfach auf ein frisches Brot mit Butter legt und herzhaft hineinbeißt. Im Sommer reicht das ja oft schon als kleine Mittagsmahlzeit. Angeblich kann man das Eiskraut auch wie Spinat zubereiten, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Recht schnell entwickeln sich neben den großen Blättern auch lange Triebe mit vielen kleinen Blättern, die sich dann hervorragend zum Knabbern eignen… Wenn man die Triebe nicht laufend beerntet, wird das schnell sehr unübersichtlich – aber schön!
Prächtige Pflanzen mit langen schillernden Trieben und einer erheblichen Blattmasse entwickeln sich im Lauf des Sommers. Wunderschön auch die zarten weißen Blüten.
Durch seinen hängenden Wuchs eignet sich der „Eisperlensalat“ auch gut als Unterpflanzung in höheren Töpfen oder als Ampelpflanze. Damit eignet sich der Eisperlensalat auch hervorragend für Topf- oder Balkongärtner.
Ich habe die Masse dieser Pflanze deutlich unterschätzt! Im kommenden Jahr werde ich höchstens eine oder zwei davon anbauen.
Jetzt kann ich auch einen Vergleich ziehen zwischen „Eisperlensalat“ (Mesembryanthemum crystallinum) und dem sog. ausdauernden Eiskraut (Mesembryanthemum cordifolia): Der „Eisperlensalat“ hat deutlich größere Blätter und entwickelt schnell wesentlich mehr Masse. Die Blätter sind allerdings nicht ganz so knackig wie beim ausdauernden Eiskraut, das mit seinen kleinen, festen Blättern im Mund „kleine Explosionen macht“, wie es eine Freundin einmal ausdrückte.
Das ausdauernde Eiskraut ist nur ausdauernd, wenn man es drinnen überwintert, was ich auch dieses Jahr wieder mache. Das ist problemlos zu bewerkstelligen. Ob der Eisperlensalat auch überwintert werden kann, weiß ich nicht. Der Anbau erfolgt bei uns immer einjährig.
Der leicht salzige Geschmack ist beiden zu eigen. Beim Eisperlensalat ist er meiner Meinung nach etwas ausgeprägter als beim ausdauernden Eiskraut.
Eine tolle Pflanze jedenfalls: Optisch herrlich, unkompliziert in der Pflege und recht einfach kulinarisch zu verwerten!
Hier mein erster Beitrag zu den beiden Eiskraut-Arten, auch mit Bildern des ausdauernden Eiskrauts:
Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum bzw. cordifolia)