Am letzten Wochenende waren wir endlich wieder einmal auf Familienbesuch im Innviertel. Der Spaziergang rund um die Huckinger Seen, die einige Kilometer von meinem Elternhaus entfernt sind, war einfach nur schön! Bei diesen sog. „Seen“ handelt es sich in Wirklichkeit um drei kleine Teiche: ein etwas größerer, der an der tiefsten Stelle zwei Meter tief ist und zwei kleine Tümpel. Alle verbunden mit einem kleinen Bach und Überbleibsel der letzten Eiszeit.
Schon der Eintritt in den herbstlichen Mischwald verhieß Glück!
Diese lilabeinigen Gesellen kamen extra zu unserer Begrüßung aus ihrer Höhle am Fuß eines Baumes hervor.
Ein ganz anderer Waldbewohner trug ebenfalls Lila, scheint die Trendfarbe der diesjährigen Schwammerl-Herbstmode zu sein.
Der Blick auf den größeren Teich, den eigentlichen Huckinger See, mit der halbverfallenen Fischerhütte am gegenüber liegenden Ufer.
Der See liegt in einer fast windstillen Senke, sodass die Oberfläche stets spiegelglatt und ruhig daliegt.
Am Ufer entlang stolperte ich schon über die nächsten lilafarbenen Waldbewohner: Ob das nicht getarnte Aliens sind? So Kreischlila können doch Pilze nicht sein!?
Die Herbst verabschiedet sich mit einem Farbfeuerwerk.
Und an manchen Stellen überkamen mich leichte Zweifel.
…oder in irgendwelchen Mangrovensümpfen?
Und warum sind alle Pilze lila?
Doch, halt, nein, nicht alle.
Manche sind weiß und haben – Stacheln! Sehr geheimnisvoll!
Eine wirklich verzauberte Landschaft. Der Weg war dicht umwachsen von Fingerhüten, die alle im kommenden Jahr blühen werden. Noch nie habe ich so viele dieser kraftvollen Pflanzen gesehen!
Aber schon verdichten sich wieder die Zweifel: Wo bin ich? Ich den Louisianas verwunschenen Sümpfen?
Fast unwirklich diese Schönheit aus Farbe, Wasser und Licht.
Und was oder wer hat hier seine Sporen verstreut? – Die Dekoration ist jedenfalls bestens gelungen, inklusive Farn in der linken Ecke und Feder. Die Natur ist die beste Dekorateurin – oder war hier jemand am Werk und will etwas damit sagen? Oder handelt es sich gar um eine Invasion kleiner weißer Außerirdischer?
Und was bitte, beobachten diese zarten Geschöpfe so genau von ihrer Terrasse aus?
Ah, ja, vielleicht diesen kleinen Tümpel, wie er so strahlend in der Sonne daliegt?
Genau wie der dritte der Teiche, über dem ebenfalls jemand den Scheinwerfer für uns angedreht hat! Dieses Leuchten mitten in einem alten, hohen Mischwald verstärkte den verzauberten, unwirklichen Eindruck.
Diese Schwammerl waren wirklich verführerisch. Quadratmeterweise bedecken sie den Boden entlang des ganzen Wegs. Davon könnte man sich wahrscheinlich eine ganze Weile ernähren, so viele sind dort zu finden. – Aber sollte man das auch tun? Ich bin leider keine Pilzkennerin!
Wir haben sie jedenfalls einfach nur bestaunt. Ebenso wie diesen Baum am Huckinger See. Ganz schräg geworden über die Jahre.
Kein Wunder, bei den vielen Schwammerln!
Und wer sich jetzt fragt, wie man denn die Huckinger Seen erwandern kann: Hier ein Link.