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Neue Obstsorte: Der Gurkenbaum

Schon mal gesehen?

Bei uns im Garten gibt es seit Jahren eine spezielle Sorte Obstbaum: den Gurkenbaum. Seit einigen Jahren erfreut sich diese Sorte immer größerer Beliebtheit. Zum Erstaunen unserer GartenbesucherInnen.

Lustigerweise sind es ganz unterschiedliche Baumarten, die Gurken tragen:. Angefangen hat damit der Marillenbaum, dann hat es auch den Apfelbaum erwischt, kurze Zeit später war sogar die alte Fichte betroffen 🙂

Nanu, eigenartige Fichtenzapfen!

Da Gurken von Natur aus Kletterpflanzen sind und sich mit ihren Ranken gut festhalten können, wachsen bei uns die Gurken nicht nur im Gemüsegarten am Zaun, wo sie als Rankhilfe Baugitter bekommen. Sie dürfen auch Bäume erobern. Angefangen hat es mit einem Versuch in einer ausgedienten Waschmaschinentrommel unter dem Marillenbaum. Die Gurke fühlte sich sichtlich wohl und bald schon trug der Marillenbaum neben orangen Marillen auch grüne Gurken.

Vier Gurken hängen aus der Krone des Marillenbaums.

Dann weitete ich den Versuch aus und eine Gurke durfte den Apfelbaum erobern. Was ihr sichtlich Vergüngen bereitete. Endlich trug der faule Apfelbaum auch mal Früchte. Äpfel wollte er nach acht Jahren immer noch nicht tragen – was ihm letztendlich zum Verhängnis wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wie ich feststellen durfte, sind Gurken nicht wählerisch. Es ist ihnen egal, ob Blatt- oder Nadelbaum. Sie leben mit beiden in Harmonie und erobern genauso zielstrebig wie Marillen- und Apfelbaum auch Nadelbäume.

Die Ranken der Lemberger Gurke ergreifen Besitz von der Fichte.

Mittlerweile mache ich mir die Kletterfreudigkeit der Gurken zunutze und pflanze jedes Jahr einige Gurken (Schlangengurken, Mini-Schlangengurken und Lemberger Gurken) in großen Pflanzkübeln unter Bäumen. Auch der leichte Schatten scheint ihnen sehr zu behagen und sie liefern mehr Ertrag als die Gurken, die ganz brav im Gemüsegarten die Baugitter beranken.

Hier sieht man, wie gut sich die Gurke selber am Baum festhält.

Also, wenn ihr meint, keinen Platz für Gurken zu haben: Einfach einen Kübel unter einen Baum, gute Erde einfüllen, etwas Langzeitdünger, zB Hornspäne, dazugeben, Gurke reinpflanzen und los geht’s mit dem Gurkenbaum!

Achtung, Werbung: Neue Selbstversorger-Bibel

Wer schon länger in meinem Blog mitliest, weiß, dass ich so gut wie nie für etwas Werbung mache. Ausgenommen einmal ein Buch von Erich Stekovic zu meiner Lieblingsgemüsesorten, den Tomaten.

Nun mache ich zum zweiten Mal in 11 Jahren eine Ausnahme und zwar für das Buch „Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten“ von Andrea Heistinger, das dieses Jahr im Löwenzahn-Verlag erschienen ist.

„Selbstversorgung“, dieser Begriff lässt bei vielen sofort ein romantisch verklärtes Bild aufkommen von Menschen, die mehr oder weniger abgeschottet in der Natur leben und für ihr leibliches Auskommen selber sorgen oder sorgen müssen. Das neue Buch „Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten“ von Andrea Heistinger rüttelt schon auf den ersten Seiten an diesem unrealistischen, nicht mehr zeitgemäßen Bild des Selbstversorgers.

Das Buch beschreibt verschiedene Formen der modernen Selbstversorgung. Es wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten heutzutage für Menschen bestehen, sich selbst mit gesunder Nahrung zu versorgen. Vom eigenen Garten, über eine Mietparzelle bis hin zu solidarischer Landwirtschaft oder Food-Kooperativen gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sich allein oder gemeinsam mit anderen um die Versorgung mit gesundem, regionalem und saisonalem Essen zu kümmern.

Heistinger führt die Leser Schritt für Schritt an die Selbstversorgung heran: Sie zeigt Möglichkeiten auf, weist auf notwendige Voraussetzungen dafür hin und regt an, die eigenen Bedürfnisse, den Bedarf und die Vorstellungen in Bezug auf Nahrung und auch auf die dafür aufgewendete Arbeit genau zu hinterfragen.

Ein Selbsttest gibt Auskunft darüber, welcher Selbstversorgertyp man von seinen Voraussetzungen her (Lebensstil, Erfahrung, räumliche Gegebenheiten etc.) ist.

Dieses Buch hat das Zeug, zur „Bibel“ für jeden zu werden, der sich für Selbstversorgung interessiert.

Es gibt Auskunft über Boden, verschiedene Arten der Düngung, von Bokashi, Kompost, Mulchen, Komposttee, Pflanzenjauchen, verschiedene Beetformen mit ihren Vor- und Nachteilen werden vorgestellt ebenso wie die erforderlichen Gerätschaften, um einen Garten selber anzulegen und zu pflegen.

Der intersssierte Leser wird durch das gesamte Gartenjahr begleitet. Von der Planung über die Aussaat, das Abhärten, Pflanzen bis hin zur Ernte und zu Lagermöglichkeiten bietet Heistinger einen fundierten Überblick über das Gemüsegärtnern. Auch auf die speziellen Möglichkeiten im Winter und sogar auf den Klimawandel wird eingegangen.

Für Gemüsegarten-Anfänger bietet das Buch auch eine gute Übersicht über verschiedenste Gemüsearten und Kräuter, deren Aussaatzeitpunkt, Besonderheiten und Bedürfnisse – versehen mit ganz speziellen Sortentipps. Dasselbe trifft auch auf den Obstanbau zu. Ein Überblick über Arten und Sorten, das fachmännische Pflanzen und Pflegen bis hin zu Anlage einer Streuobstwiese und zu Konservierungsmethoden ist alles in diesem Wälzer zu finden.

Sogar über Bienen- und Hühnerhaltung findet sich ein Kapitel. Sehr viele moderne Selbstversorger legen sich ja eine kleine Hühnerschar zu, um Eier von glücklichen Hühnern genießen zu können – und nebenbei noch den Garten düngen zu lassen 😉

Hätte es dieses Buch schon vor 15 Jahren gegeben, wäre mein Bücherschrank weit weniger vollgestopft mit Literatur zum Thema Selbstversorgung, Gemüsegarten, Gemüsearten, Permakultur, Hausgarten, Pflanzenschutz, Düngung etc. Als ich angefangen habe mit dem Gärtnern, habe ich dutzende Bücher gekauft, die das Thema von verschiedenen Seiten her beleuchten. Das kann man sich nun sparen. Die neue „Selbstversorger-Bibel“ ist ein All in One-Werk.

Ich kann dieses Standardwerk nur jedem ans Herz legen, der sich dafür interessiert, sich mit gesundem Gemüse und Obst selber zu versorgen – ob nun aus dem eigenen Hausgarten, auf einer Pachtparzelle, einem Kleingarten oder durch Gründung einer Food-Kooperative.

Andrea Heistinger
Arche Noah
„Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten“
Individuelle und gemeinschaftliche Wege und Möglichkeiten
Löwenzahn-Verlag, 2018
472 Seiten
ISBN 978-3-7066-2548-7

Ein Federbett fürs Gemüse

Wir lieben unser Gemüse.
Und weil wir das tun, betten wir es dieses Jahr ganz weich. Es soll sich wohlfühlen und entspannt heran wachsen.

2015-03-11_04wzWir haben extra unsere Bettpölster (ja, in Österreich darf die Mehrzahl Pölster heißen!) geopfert, um es den Salaten, Paradeisern und all den anderen Gemüsearten im Garten so richtig bequem zu machen.

2015-03-11_03wzNaja, um ehrlich zu sein, ganz so aufopferungsbereit sind wir natürlich nicht. Unsere alten Federpölster hatten ausgedient und neue mussten her. Wie praktisch, dass wir einen Gemüsegarten haben und Federn sich hervorragend als natürlicher Dünger eignen.

Dieses Jahr müssen wir zum ersten Mal seit Anlegen des Gemüsegartens vor 11 Jahren (Ist das echt schon so lange her?!) die Beete umgraben. Sonst hacke ich sie ja nur leicht durch, wie hier beschrieben.

Unsere alte, riesengroße Pappel, die viel zu nahe am Gemüsegarten wächst, hat die Herrschaft über den Boden endgültig übernommen und ihre gierigen Wurzeln durch alle Beete geschickt. Auf der Suche nach Nahrung und Wasser hat ihr Wurzelgeflecht den Boden der Gemüsebeete so sehr verdichtet, dass sich die Gemüsepflanzen schon sichtlich schwer taten, den Wurzelfilz zu durchdringen.  Also heißt es heuer: umgraben und Wurzeln aus den Beeten entfernen. Pro Beet gibt das mehrere Eimer voll Wurzelwerk in allen Dimensionen, vom feinen Wurzelfilz bis zu mehrere Finger dicken Wurzelbrummern. Der Pappel wird’s nicht schaden.

2015-03-11_01wz

Wurzeln aus einem einzigen Gemüsebeet, drei große Eimer voll

Nach dem Umgraben und Entfernen der Wurzeln habe ich tiefe Gräben in den Beeten gezogen und darin Reihe für Reihe die Federn der ausgedienten Pölster versenkt.

2015-03-11_02wz Federn sind meines Wissens bester Stickstoffdünger, vergleichbar mit Hornspänen.

Unser Gemüse wird sich bestimmt freuen. Ich hoffe nur, es missversteht nicht die Federn und verharrt im Tiefschlaf anstatt uns das weiche Bett mit gesundem Wachstum zu danken.

Wie düngt ihr eure Gemüsebeete?

Test-Frühbeet

Nun konnte ich doch nicht widerstehen. Schon lange denke ich über ein Frühbeet nach. Vor einer Woche habe ich beim Discounter ein kleines, billiges gekauft. Es isoliert bestimmt nicht wahnsinnig gut, die Wände und der Deckel sind nicht sehr dick. Und ewig halten wird es auch nicht. Aber ich kann so einmal ausprobieren, wo ein guter Platz sein könnte für ein stabileres. Und schauen, welche Größe denn für ein richtiges, stabiles Sinn machen würde. Auf diese Weise kann ich das billige Ding als Testobjekt betrachten – und so meinen Kauf ein bisschen besser rechtfertigen. Ist das nicht fein?2015-03-05_01wzEine besondere Zierde ist es nicht. Wenn ich mal weiß, wo und wie groß, dann sollte das endgültige Objekt der frühpflanzerischen Begierde optisch schon einen Tick ansprechender sein. Vielleicht so, wie die alten Frühbeete im Garten meiner Elten, mit betonierten Seitenwänden, auf denen die Glasabdeckungen dann eingepasst liegen können. Mit der Zeit vermoosen die Betonwände außen so schön, dass es ganz hübsch anzusehen ist. Und es hält ewig!

2015-03-05_02wzDie Neuerwerbung habe ich natürlich schon bepflanzt. 12 Salatpflanzen passen ganz gut hinein, das ist schon mal nicht schlecht! Damit sie es im neuen Zuhause noch ein bisschen kuscheliger haben, musste eine alte Noppenfolie herhalten, die irgendwann einmal als Verpackung hier ankam.

Im Beet nebenan wohnen schon ein paar Kohlrabipflänzchen. Dort habe ich vor ein paar Tagen Petersielie gesät und Puffbohnen gelegt. Die kleinen Windräder machen Geräusche, wenn sie in Bewegung sind. Das ist gut so. Denn unsere Amseln wühlen zu gern in frischen Beeten!2015-03-05_03wzDie Kohlrabis haben es nicht ganz so luxuriös. Sie müssen mit den Null-Euro-Gewächshäusern vorlieb nehmen, die ich seit vielen Jahren immer im Vorfrühling verwende, um kleine Pflanzen oder auch Saaten vor der Kälte zu schützen. 2015-03-05_04wzHabt ihr Frühbeete in euren Gärten?
Wenn ja, aus welchem Material sind sie gebaut und welche Größe macht Sinn?

Kälteschutz im Gemüsegarten

In unserem Garten haben wir leider kein Gewächshaus. Am Anfang haben wir keines geplant, nun ist ohne größeren Umbau kein Platz mehr und die Kosten sind ja auch nicht ohne. Das bringt mich jedes Jahr im Vorfrühling ins Grübeln: Wie kann ich Salate auspflanzen, wenn es eigentlich noch zu kalt dafür ist?

In der Garage – nein, nein, kein Platz für Autos, ein Platz zum Lagern für altes Holz, Pflanztöpfe, Bewässerungsschläuche, Sommerliegen und sonstige lebensnotwendige Utensilien! – haben wir noch den Rahmen eines alten Lattenrosts aufgehoben. Man weiß ja nie. Und siehe da, wir wussten.

2011-03-06_02wzFlugs an zwei Abenden entstanden daraus – und aus dicker Plastikfolie – zwei kleine, mobile Häuschen für den Gemüsegarten: Holz zurecht schneiden, zusammenschrauben, Folie schneiden, antackern, fertig.

2011-03-06_03wzEin paar Tage später war der Boden endlich soweit aufgetaut, dass ich wenigstens ein paar Salatwinzlinge auspflanzen konnte.

Als Abdeckung für die noch wirklich kalten Nächte erhalten die Häuschen derzeit noch je zwei Lagen Noppenfolie und zwei alte Teppiche. Auch aus dem Garagenfundus natürlich. (Warum andere Leute immer alles gleich wegwerfen?)

2011-03-06_01wzEinige Steine habe ich noch um die kleinen Pflanzen drapiert, die sollen als Wärmespeicher dienen. Ob die Steine wirklich was bringen, kann ich noch nicht sagen. Tagsüber gebe ich die Teppiche und die Noppenfolie von den Häuschen herunter. Je nach Temperatur dürfen die Salatpflanzen auch mal Frischluft tanken. Gegen Abend wird alles wieder abgedeckt.
Auf diese Weise haben meine kleinen Salatpflanzen sogar schon Nächte mit minus sechs, sieben Grad überstanden.

Schönheitspreis bekomme ich dafür keinen, aber praktisch und kostengünstig ist die Lösung allemal.