Die wunderschönen Blüten des Quittenbaumes sind leider schon wieder Vergangenheit. Dieses Jahr war die Freude nur kurz, denn ein heftiger Regenguss hat die Blütenblätter in kürzester Zeit alle zum Abfallen gebracht. Trotzdem: Blüht die Quitte muss ich mindestens dreimal täglich meine Nase in die herrlich duftenden Blüten stecken. Jedes Jahr eine Freude!
Die Tulpenblüte ist fast vorüber. Nur mehr ein paar wenige spät blühende Sorten halten tapfer durch.
Was das Durchhalten betrifft, stehen die Chancen für die vor ein paar Tagen erblühte Strauchpfingstrose schlecht. Die riesigen Blütenwuschel müssen tägliche Regenfälle ertragen, sind mittlerweile ganz schwer, senken ihre Häupter und lassen die ersten Blütenblätter schon wieder fallen.
Keine gute Zeit für die großen, gefüllten Blüten – und nur eine kurze Freude für uns.
Die kleinen Iris am Bachlauf stehen auch schon seit einer Woche in Blüte. Aber auch sie tun sich schwer mit dem täglichen Regen. Manche Knospen verfaulen noch ehe sie ganz erblüht sind.
Hingegen bildete diese Blüte den Auftakt für einen hoffentlich lang anhaltenden Blütenreigen: Vor einer Woche entschloss sie sich, ihre Blütenblätter zu entfalten. Die Rosa rugosa „Rotes Meer“ war somit 2010 die Rose mit der ersten geöffneten Blüte.
Das Tempo der Natur ist unglaublich. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu bestaunen, dafür muss man sich auch von vielen Blüten rasch wieder für ein Jahr verabschieden.
Für zwei Jahre verabschieden muss ich mich vom Muskatellersalbei, dessen Blütenpracht sich gerade dem Ende zuneigt. Er ist zweijährig und ich habe verabsäumt, Pflanzen für die Blüte im kommenden Jahr auszusäen.
Muskatellersalbei (Salvia sclarea) vor Moxakraut
Ebenso zweijährig der Silberblattsalbei, der vor zwei Wochen zu blühen anfing und jetzt allmählich alle Blüten verliert. Auch von ihm muss ich erst Samen für die Aussaat ernten und kann nächstes Jahr somit nicht mit einer Blüte rechnen.
Silberblattsalbei (Salvia argentea)
Ich habe gelesen, dass man die Blütenstände bei beiden abschneiden soll, damit sie auch im nächsten Jahr noch leben und wieder zu blühen beginnen – etwas, das ich nicht über’s Herz gebracht habe.
Dafür blüht auch der dreifarbige Salbei, der nach dem Winter gar nicht gut ausgesehen hat. Der bleibt als ausdauernde Staude hoffentlich auch die nächsten Jahre noch erhalten.
Die Rosenblüte hat ihren Höhepunkt überschritten, dennoch gibt es noch viele Rosen, die sich üppig präsentieren.
Purpurtraum 2000 mit Zufallsdekoration
Ein Blick auf das hintere Rosenbeet mit Astrid Lindgren mit Rosa gallica ‚Versicolor‘.
Hohe Rose hinten: Astrid Lindgren, vorne: Rosa gallica ‚Versicolor
Aspirin mit seinen riesigen Büscheln.
Im selben Beet die Wife of Bath.
Auch die Rosen in den Bäumen haben ihren Blüh-Höhepunkt erreicht. Ich bin immer ganz traurig, wenn nach einem der bei uns üblichen stürmischen Tage der ganze Boden mit Rosenblättern übersät ist.
New Dawn und Laguna in der Kiefer
Am kleinen Bachlauf wächst alle in rasendem Tempo. Die ersten Hostas beginnen bereits mit der Blüte, ebenso Dreimasterblume, Trollblume, Spiräen und die Gräser.
Besonders hübsch derzeit die zarten Blütenstände der rosa Spierstaude. Es dürfte sich um Filipendula rubra ‚Venusta“ handeln.
Auch in den schattigen Bereichen hält die Fülle Einzug.
Kontrastierend dazu gelbe Blütenfülle aus dem trockenen, sonnigen Bereich: Die Gemeine Nachtkerze macht ihrem Namen alle Ehre – ihre Blüten strahlen förmlich und es ist ein wunderbares Schauspiel am Abend das Öffnen der Blüten zu beobachten.
Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
Auch sie eine zweijährige Pflanze, die durch den Kräutergarten vagabundieren darf. In diesem Jahr blockiert sie leider den Zugang etwas…
Ganz andere Fülle kündigt sich hier an:
Oder hier an den beiden im letzten Jahr gepflanzten Säulenäpfeln:
Und ein wenig naschen konnte ich gestern schon von dieser Fülle, den Taybeeren. Sie schmecken köstlich und sind wesentlich größer als Himbeeren.
Immer wieder stelle ich mir die (zugegebenermaßen dumme) Frage, welcher wohl mein Lieblings-Gartenmonat ist. Derzeit mein Favorit – wie könnte es anders sein: der Mai. Der Mai ist hier bei uns eindeutig der Rosenmonat. Egal, wie streng der Winter ist: Der Mai beschert uns eine wahre Rosenblüten-Pracht.
Reines des Violettes
So sieht derzeit der Eingangsbereich in den „Hauptgarten“ aus:
An der rechten Säule Mme Isaac Pereire, an der linken Louise Odier. Unten am Bild nochmals aus einer etwas anderen Perspektive. Hier kommt rechts schon das sog. Rote Beet ins Bild, in dem ebenfalls einige Rosen wachsen.
Rechts an der Säule klettert Mme Isaac Pereire hoch, dann folgen nach links L.D. Braithwaite, gefolgt von der noch kaum erblühten Astrid Gräfin von Hardenberg – ein wahres Duftwunder! – und links noch Prince Noir, bei dem ich mich immer frage, wie der wohl zu seinem Namen gekommen sein mag.
Am folgenden Bild das Rote Beet von der „Rückseite“. Aus diesem Blickwinkel sind auch schon einige der dunklen Blüten der „Gräfin“ zu sehen.
Damit ich jetzt nicht in Versuchung komme, alle Rosenbüsche vorzustellen, schnell ein Blick in einige andere Gartenbereiche.
Im Kräutergarten dominieren derzeit auch die Rosen. Hinter den Stühlen steht der Rambler Donau in einem riesigen Topf. Wir haben es immer noch nicht geschafft, ihm wenigstens ein halbwegs brauchbares Rankgerüst an die Wand zu basteln. Doch er hält sich vornehm zurück und gebärdet sich als wallender Strauch. Vielleicht werde ich versuchen, ihn halbwegs als Strauchrose zu ziehen. Derzeit bietet er einen recht malerischen Anblick mit seinen überhängenden Trieben.
Eine der schönsten Rosen im Kräutergarten ist Ferdinand Pichard.
Die Rote Krimrose an einem ganz anderen Standort bezaubert vor allem durch ihre recht unterschiedlichen Blütenfarben. Manche Blüten haben ein eher kräftiges, andere ein sehr zartes und manche ein beinahe weißes Gewand.
Ganz hinten im Garten, im eher schattigen Bereich, verausgabt sich schon seit einigen Wochen Golden Showers. Sie wächst an einem Seil entlang nach oben in einen Baum. Ihre leuchtenden Blüten heben sich wunderschön vom dunklen Hintergrund ab.
Die Kletterrosen in den anderen Bäumen beginnen gerade erst zu blühen.
Ganz anders die Rosen am Rosenpavillon. Hier steht alles in voller Blüte. Vorne links Schwanensee, rechts Harlekin und an der Rückseite Leopold Ritter mit einer unglaublichen Fülle in diesem Jahr.
Auch in den anderen Gartenbereichen geben die Rosen derzeit den Ton an.
Roseraie de l’Hay
In den Rosenbeeten sowieso. Da herrscht ein buntes Durcheinander von blühenden Rosen, Storchenschnäbeln, Katzenminze und anderen Stauden.
Aspirin guckt durch Orangenminzen-Blätter
Stellvertretend hier die Souvenir de la Malmaison, die noch nie so üppig und schön geblüht hat wie in diesem Jahr.
Üblicherweise ist sie eine richtig empfindliche Dame. Dieses Jahr – es gab seit Anfang April keinen nennenswerten Regen mehr – scheint ihr aber besonders zu behagen.
Bei all den vielen Rosen, die mit ihrem Duft den Garten zu einem sehr sinnlichen Erlebnis machen, will ich aber keinesfalls die unterschiedlichen Duftnelken außer Acht lassen, die – je nach Windrichtung und Nasen-Standort – die Rosen duftmäßig übertrumpfen.
Im Garten gibt es drei Standorte mit diesen wunderbar duftenden Nelken. So klein – und so ein herrlicher Duft!
Vielleicht schaffe ich es, demnächst noch einige der Rosen in den anderen Gartenteilen zu zeigen, aber nach der gezwungenermaßen langen Blog-Abstinenz will ich euch nicht mit lauter Rosenbildern „erschlagen“.
In den letzten Tagen habe ich etwas aufgeräumt im Garten. Da und dort ein wenig geschnitten, aufgebunden, Löwenzahn aus einigen Beeten entfernt. Dabei bin ich sehr oft den heuer entstandenen Weg zwischen den Rosenbeeten rechts und den Weinbeeten links entlang gegangen. Und jedesmal stieg mir ein fruchtig-süßer Duft in die Nase.
Heute endlich, kurz vor dem Regen, ging ich der Duftwolke auf den Grund. Wieder einmal bewegte ich mich schnüffelnd durch den Garten und landete hier.
Seit eineinhalb Jahren wächst an dieser Stelle die Bodendeckerrose „Sternenflor“. Derzeit umspielt von Phloxen, Geranium und Agastachen. Demnächst blüht links noch eine Schleieraster.
„Sternenflor“ verströmt einen sehr fruchtigen, leicht süßen Duft, sehr intensiv, aber keinesfalls aufdringlich. Sie blüht schon seit dem Frühling durchgehend, aber der ausgezeichnete Duft ist mir – aus welchen Gründen auch immer – erst jetzt aufgefallen. Dabei habe ich ein ausgezeichnet trainiertes Riechorgan…Diese Rose macht mir viel mehr Freude, als ich erwartet hatte: Sie blüht äußerst fleißig, ist ganz gesund, hat schönes, dunkel glänzendes Laub und im Herbst außerdem kleine rote Hagebutten, die das Winterbild beleben.
Zudem sind ihre unzähligen kleinen Blüten wirklich wie leuchtende „Sternderl“.
Auf Wunsch poste ich ab und zu ein paar Rezepte, den Auftakt macht heute mein Rezept für
Rosenblütengelee
Zutaten:
Ca. 15 Blüten von Duftrosen (an einem sonnigen Tag sammeln)
750 ml Flüssigkeit (halb Wasser, halb Rotwein oder Sekt)
Saft einer Zitrone
500 g Gelierzucker 1:2
Astrid Gräfin von Hardenberg
Verwendet habe ich Blüten von „Astrid Gräfin von Hardenberg„, „Louise Odier“ und „Chartreuse de Parme„, die sehr intensiv duften.
Louise Odier
Zubereitung:
Blütenblätter abzupfen, mit der Flüssigkeit übergießen und mindestens 12 Stunden darin ziehen lassen.
Danach durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen, gut abtropfen lassen und fest ausdrücken.
Saft einer Zitrone dazugeben.
Mit Gelierzucker aufkochen und ca. 1 Minute köcheln lassen.
Gelierprobe machen.
In kleine Twist-Off-Gläser abfüllen und gut verschließen.
Chartreuse de Parme
Es gibt unzählige Rezepte für Rosenblütengelees, ich habe lange gesucht und dann dieses hier ausprobiert und zwar mit Rotwein, damit auch die Farbe des Gelees nach Rosen aussieht. Ich war sehr skeptisch, ob es gelingen würde, den zarten Rosenduft wirklich einzufangen, aber es hat funktioniert!