Category Archives: Sonstiges

Just married

So langes Schweigen hier. Diesmal ist der Grund ein äußerst erfreulicher.
Nachdem ich letztes Jahr meine schlimmen Momente mit euch geteilt habe, möchte ich das nun auch mit einem besonders schönen tun.

2015-08-20_001wzMein Schatz und ich haben nach 21 gemeinsamen Jahren Ende Juni geheiratet. Die Vorbereitungen haben meine ganze Zeit beansprucht. Denn wir wollten keine 08/15-Trauung.

2015-08-20_002wzDie Trauung fand auf einem kleinen Boot aus den 1920er-Jahren statt – und mitten auf der Donau. Inmitten der Natur also.

2015-08-20_004wzUnd all die Kräfte der Natur wurden auch zur Trauungszeremonie auf schamanische Weise herbei gerufen.

2015-08-20_003wzNach der Zeremonie sind wir zwei Stunden auf der Donau geschipptert, um zum Ort unseres Festes zu gelangen. Nach dem Verlassen des Trauungsbootes hat uns am Landungssteg eine alte Tschaike erwartet. Diese Boote wurden auf der Donau bis Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet.2015-08-20_005wzDie Tschaike hat uns zu einer Schiffmühle übergesetzt, die in einem Nebenarm der Donau liegt. 2015-08-20_006wzSchiffmühlen wurden früher in der Donau dazu verwendet, Getreide zu mahlen. Die großen Mühlräder wurden angetrieben durch die Strömung des Flusses. Heute ist sie ein Museum. Wir haben aus der recht urigen Location einen festlichen Ort gemacht, der genau zu uns passt.

2015-08-20_008wzEinfach, aber liebevoll dekoriert.

2015-08-20_007wzMit Wiesenblumen, die über unseren Köpfen geschwebt sind.

2015-08-20_009wzUnd zwischen den Museumsstücken platziert waren.

2015-08-20_010wzAus der Mühle konnten wir über Stege auf den Damm, der zwischen dem Nebenarm der Donau und der Donau liegt, um auch im Freien zu feiern.

2015-08-20_011wzDenn es sollte eine Hochzeit in und mit der Natur sein.

2015-08-20_012wzAm Damm wurde extra für unsere Hochzeit eine Art Mini-Amphitheater angelegt für das abendliche Konzert.

2015-08-20_013wzBei Einbruch der Dämmerung spielten zwei befreundete Musiker ein Irish-Folk-Konzert für uns und unsere Gäste.

2015-08-20_014wzDer nächtliche Ausblick auf den Auwald und den Himmel war genauso romantisch wie der ganze Tag.

Pflanzen für die Kunst!

Puh, es ist geschafft! Mein erster Pflanzenflohmarkt hier im Garten ist am Samstag über die Bühne gegangen. Das Wetter war nicht ganz so gnädig. Zwei Tage vorher war noch Sommer, am Samstag dann eher wieder Winter…
Aber auch einige Regenschauer und kalter Wind konnten die vielen Besucher nicht abhalten, zu uns in den Garten zu kommen.

Wie jedes Jahr hatte ich auch in diesem viel zu viele Pflanzen herangezogen – und meine Kräuter warteten schon lange darauf, geteilt zu werden bzw. haben sich einige recht gut ausgesamt und ich wollte die Kleinen nicht auf den Kompost geben. Anstatt wie sonst immer Freunde anzubetteln „Nehmt doch ein paar Pflanzen, ich hab so viele!“, und dafür bergeweise Schokolade, die ich eigentlich nicht mag, zu bekommen, hatte ich mir dieses Jahr etwas anderes überlegt.

Ich wollte ein wenig Geld für das hiesige Kunstlokal auftreiben, ein Ort, an dem Kultur und Kunst bei uns lebendig sind und der sich zu einem Treffpunkt lieber Menschen entwickelt hat. Da Kultur immer unter Geldmangel leidet, sollte der Erlös aus meinem Pflanzenflohmarkt dieser Institution zukommen.

2015-04-20_03wzÜber 100 Tomaten und noch einiges mehr an Chilis und Paprikas habe ich allein für den Pflanzenflohmarkt pikiert und schon seit Wochen tagsüber zum Abhärten raus- und abends wieder reingetragen. Eine Freundin steuerte noch einige ihrer Tomaten- und Chilijungpflanzen bei. Letztendlich fanden sich auch um die 120 Töpfe mit Kräutern im Angebot, alles geteilte Stauden und Sämlinge aus unserem Garten. Und natürlich wollte ich auch, dass der Garten halbwegs präsentabel aussieht, wenn schon mal so viele Gäste durchmarschieren.

2015-04-20_02wzAlles hat wunderbar geklappt! Freunde fanden sich ein, Nachbarn, Bekannte und Unbekannte. Von 11 – 19 Uhr herrschte trotz des scheußlichen Wetters ein reges Kommen und Gehen. Auch als schon längst alle Pflanzen weg waren, kamen immer noch Besucher, flanierten im Garten und plauderten auf der überdachten Terrasse.

2015-04-20_01wzTrotz aller Anstrengung war es auch für mich ein wunderbarer Tag, der mir wieder einmal gezeigt hat, dass das Gärtnern und die Freude an Pflanzen viele nette Menschen zusammenbringt – und dass man mit überzähligen Pflanzen und ein wenig Einsatz auch wirklich gute Dinge unterstützen kann.

Und jetzt kann ich mich wieder mehr um den gärtnerischen Alltag und das Bloggen kümmern und auch mal wieder eine Blogrunde drehen und schauen, was sich bei euch so getan hat!

Dankeschön!

Und schon ist es vorbei, das Jahr 2014. Naja, noch nicht ganz, aber fast. Dieses Jahr war ein besonderes, einschneidendes, Lebensveränderndes. In vielen Bereichen auch ein Wieder-Beginn, Neu-Beginn, Anders-Beginn. Das Bloggen hat nun wieder einen festen Platz in meinem Leben und es macht mir sehr viel Freude, wie ich nach meiner langen zwangsbedingten Pause in der Bloggerwelt wieder aufgenommen wurde.

Danke für die vielen lieben, herzlichen Worte und die guten Wünsche von „alten“ Blogfreundinnen und neuen Blogbekanntschaften!

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Klein-Margit unterm Weihnachtsbaum, reich beschenkt

Weihnachten verbringe ich wie immer mit meinem Schatz und meiner Familie, so wie das schon immer war und hoffentlich noch lange sein wird.

Und gleich nach dem Jahreswechsel werde ich dann in meinen Samenkisten kramen und mit der Planung für das Gemüsejahr 2015 beginnen. Wie ich mich darauf freue! Dann gibt es auch wieder regelmäßig Gemüse- und Tomatensortenportraits und Einblicke in unseren Garten.

Allen BlogfreundInnen, MitbloggerInnen & LeserInnen wünsche ich ein besinnliches Weihnachtsfest, entspannende Feiertage und einen gute Rutsch ins neue Jahr!

Ganz lieben Dank für eure Kommentare und E-Mails, dieser Austausch ist es, der das Bloggen zu etwas wirklich Bereicherndem macht!

Ohne Familie geht gar nix

Einige Male wurde ich schon gefragt, wer sich denn während meiner langen Krankenphase um den Garten gekümmert hat. Nun, für mich war das durchaus auch etwas, das mich, im Krankenhaus liegend, trotz aller wirklich großen Sorgen um meine Gesundheit, bekümmert hat. Ich hatte Angst, dass der Garten, den wir über Jahre hin liebevoll angelegt hatten, rasch verwildern würde.

Denn ihr wisst sicher alle, wie schnell ein Bereich im Garten, um den man sich nicht richtig kümmern kann (oder will …) ganz anders aussieht! Schwups ist alles überwuchert mit Unkraut, die Stauden und Sträucher fliehen himmelwärts und aufdringliches Blühzeug schleudert seine Samen in jedes freie Stückchen Erde und übernimmt über Nacht die Regentschaft.

Gerade im Spätwinter und Frühling wartet in unserem Garten immer die meiste Arbeit, da ich die Stauden immer erst im Frühling schneide. Und auch der Gemüsegarten, das Befüllen der vielen großen Tomaten- und Chilitöpfe rund ums Haus sowie das Vorziehen all der Paradeiser, Chilis, Paprikas und anderen Gemüsepflanzen ist gerade im Februar, März und April wirklich viel Arbeit. Und in diesen Monaten bin ich komplett ausgefallen und konnte einfach überhaupt nichts machen.

Doch mein Schatz, der sich in all der Zeit mindestens genausoviel Sorgen um mich gemacht hat, schaffte es trotz allem, den Anfang zu machen und hat im Februar begonnen, die Staudenbeete zu schneiden. Ich habe die Beete im Krankenhaus aus dem Kopf aufgezeichnet und markiert, was wo wie zu schneiden ist. Dank der modernen Technik konnte er mir, wenn er unsicher war, schnell ein Foto ins Krankenhaus schicken und ich konnte ihn instruieren. Sogar die Rosen hat er geschnitten – und das richtig gut!

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Beginn der Rosenblüte 2014

Unser beider Familien leben 350 km weg und haben selber große Gärten, da ist Hilfe nicht so einfach. Trotzdem ist im März ist meine Schwiegermutter für ein Wochenende angerückt und hat sich durch einen großen Bereich des Gartens gearbeitet, Laub entfernt, Stauden geschnitten, Unkraut gejätet.

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Blick über eines der Staudenbeete, Juni 2014

Ein paar Wochen später kam dann meine Mutter und hat neben meiner Pflege (und der Pflege von meinem Schatz, der sich nach all der Anstrengung beinahe eine Lungenentzündung eingefangen hat) auch noch eine Woche lang im Garten geackert. Ja, das ist das richtige Wort! Richtig viel gearbeitet! Geschnitten, gejätet, ein paar Beete im Gemüsegarten pflanzfertig gemacht, die ersten Salate gepflanzt, Petersilie, Mangold, Salate, Radieschen ausgesät und „nebenbei“ gekocht, gewaschen, umsorgt.

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Gemüsegarten Anfang Mai 2014

Als sie abfuhr, war der Garten schon recht manierlich in meinen Augen. All meine Befürchtungen waren zerstreut und ich konnte so die ersten sonnigen Tage auf einer Liege im Garten verbringen.

Fam006wzZwischendurch kam meine Schwester für eine Woche, hat den Haushalt geschmissen und auch einiges im Garten gearbeitet: gepflanzt, die Wege gekehrt, aufgeräumt.

Abgelöst wurde sie von meiner Mutter, die nochmal eine Woche bei uns war und den restlichen Garten richtig frühlingsfit gemacht hat: alle Staudenbeete geschnitten und den ganzen Gemüsegarten vorbereitet! Nie hätte ich im Krankenhaus gedacht, dass wir 2014 Gemüse ernten würden, aber so kam es!

Fam004wzZu guter Letzt hat noch mein Schwager gemeinsam mit meinem Schatz ein Wochenende lang neben anstrengenden Baumschnittarbeiten sämtliche Tomaten- und Chilitöpfe zur Bepflanzung fertig gemacht. Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet.

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Tomatentöpfe, frisch befüllt und gedüngt

Mitte Mai konnte ich schon ganz leichte Arbeiten für kurze Zeit am Tag machen. Sodass ich die Freude hatte, all die geschenkten Pflänzchen von meiner Mutter und Freundinnen (danke besonders an Sonia und Martina!) und die von der Arche Noah gekauften in die vorbereiteten Töpfe und Beete zu setzen. Das war so leichte Arbeit, dass ich sie ohne Anstrengung ganz gemächlich machen konnte. Ich musste ja nur ein kleines Pflanzloch in die lockere Erde wühlen und die Zöglinge gut einbetten.

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Ein kleiner Teil der Tomatentöpfe, frisch bepflanzt

So kam es, dass wir dank lieber Menschen und unserer Familie auch heuer einen wunderbaren Garten hatten, in dem ich mich erholen konnte und der uns reiche Ernte beschert hat. Wir hatten noch nie so viele Paprikas wie in diesem Jahr! Und ich musste beim Ernten immer an all die lieben Menschen denken, die mich mit den Pflänzchen beschenkt und Beete und Töpfe vorbereitet hatten. Ich konnte sogar einige Gläser Tomatensoße einkochen, obwohl 2014 wirklich kein gutes Tomatenjahr war.

Nun darf ich körperlich ja wieder arbeiten, auch wenn ich häufiger Pausen einlegen und alles etwas gemächlicher angehen muss. Und ich bin unglaublich froh darüber, dass nicht nur ich, sondern auch unser geliebter Garten dieses Jahr so gut überstanden hat. Ohne Familie wäre das nicht gegangen und ich müsste im kommenden Frühling wirkliche Schwerstarbeit leisten. Fam007wzDankeschön, liebe Familie, für die viele Arbeit und die Pflanzen – und dankeschön, liebe Freundinnen, für die vielen vorgezogenen Pflanzerln! Ihr habt mir dieses schwere Jahr mit eurer gärtnerischen Unterstützung unglaublich erleichtert und sehr viel Freude gemacht! (Wobei der größte Dank natürlich meinem Schatz gebührt, das weiß er zwar, aber es sei hier auch mal dick vermerkt.)

Paradiesisches Buch

Wie schon geschrieben, war ich lange krank und konnte von Gartenarbeit und Garten nur träumen. Aber der Gedanke daran, wieder im Garten sein und dort werkeln zu können, hat mich die ganze Zeit motiviert.

Ein ganz besonderer Motivator war mir das wunderbare Buch Atlas der erlesenen Paradeiser mit dem Untertitel „Und was man alles mit ihnen anstellen kann“ von Erich Stekovics, Julia Kospach und Peter Angerer.

In trüben, traurigen Tagen habe ich immer wieder darin geblättert, gelesen und die herrlichen Bilder genossen. Das Buch bietet eine Unmenge an Information über Tomaten in Form von alphabetisch geordneten Stichwörtern, auch solchen, die man ganz und gar nicht erwarten würde in einem Tomatenbuch. Zum Beispiel „Armstrong, Lous“, “ Galapagos“, „9 1/2 Wochen“ (Nein, nein, das ist keine Anspielung auf den Film mit Mickey Rourke und Kim Basinger! Neuneinhalb oder zehn Wochen dauert die Paradeiser-Erntesaison in den Hausgärten.) oder „Tanzen“. Ihr fragt euch, was es mit dem Tanzen und den Tomaten auf sich hat? Nun, viel von der Vitalität und ihrem Geschmack verdanken die Tomaten dem Tanzen im Wind. Er bewegt Stauden und Früchte, wodurch sie sich viele kleine Verletzungen zuziehen. So mobilisieren sie ihre Selbstheilungskräfte und Energien. „Deshalb sind für mich die Paradeiser, die sichtbare Narben tragen, nicht nur die schönsten, sondern auch die besten“, schreibt Erich Stekovics im Buch. Auch deshalb stellt man die kleinen Tomatenpflänzchen bei der Anzucht vor dem Auspflanzen schon immer wieder ins Freie.

Wunderbar unterhaltsam und amüsant ist jede Menge an Information in diesem dicken Buch untergebracht über Herkunft, Geschichte, Anbau, Pflege und Verwendung von Tomaten.

Dazu gibt es auch 77 Sortenportraits mit herrlichen Fotos der paradiesischen Früchte.

2014-11-26_TomatenatlaswzAllein diese Fotos anzuschauen, ist schon der reinste Genuss für alle Tomatenaficionados! Beim Lesen musste ich oft an meine dilettantischen Fotos bei den Tomatensorten-Portraits hier im Blog denken. Ich müsste ich noch viel üben, um meine Lieblingsfrüchte in ein so schönes Licht rücken zu können.

Für alle eingefleischten Tomatenliebhaber und dazu zähle ich schon lange, bietet auch der Rezeptteil des Buches einiges: sehr raffinierte, teils außergewöhnliche Verwendungsmöglichkeiten! „Weiße Mandeleiscreme mit eingelegten Paradeisern und geliertem Anis-Minz-Tee“ liest sich ja doch einigermaßen befremdlich für meinen Geschmack, aber das verführerische Bild dazu macht mich neugierig. Und ich bin sicher, dass ich einige von den Rezeptkreationen im kommenden Jahr ausprobieren werde. Vorausgesetzt zwei Dinge klappen: Ich gedeihe wieder 🙂  und meine Paradeiser ebenfalls.

Atlas der erlesenen Paradeiser
und was man alles mit ihnen anstellen kann
Erich Stekovics, Julia Kospach, Peter Angerer
Löwenzahn-Verlag

Und nein, keine Angst, ich überschwemme meinen Blog jetzt ganz sicher nicht mit Buchtipps. Für dieses Buch mache ich aber gerne eine Ausnahme!