Category Archives: Sonstiges

Stille Erdung

Angesichts der Katastrophe in Japan frage ich mich schon die ganze Woche, wie ich überhaupt hier noch über Blümchen, Gemüse und anderen „Kleinkram“ schreiben kann.

Eine ganze Zeit lang war ich recht „sprachlos“, hier im Blog, auf der Facebook-Wachsen und Werden-Seite und überhaupt. Den Kopf voll mit all den schrecklichen Bildern, völlig überfordert von den vielen Informationen ohne eigentlichen Wert.

Erdbeben und Tsunami weisen uns den Platz: Das Sagen hat ganz klar die Natur. Durch das Spielen mit zerstörerischer Atomkraft weisen wir Menschen uns selber an den Platz: Ist der Mensch nichts weiter als ein Parasit? Ich muss zugeben, den Gedanken trage ich schon eine ganze Weile mit mir herum.

Geholfen gegen diese Gedankenflut hat mir schließlich der Garten. Ich habe stundenlang vor mich hingearbeitet, wortlos, still. Mich an den Regenwürmern erfreut, die sich massenhaft unter dem winterlichen Mulch in den Gemüsebeeten vergnügt haben. Das hat mich wieder etwas geerdet. Ich kann die Welt nicht retten. Ich kann mit viel Glück und Anstrengung vielleicht Vorbild sein, ein ganz kleines, in meinem ganz kleinen Umfeld für ein anderes Verhalten.

Weihnachtsgrüße

Weihnachten ist für mich immer ein Fest, um Danke zu sagen zu Menschen, die zu meinem Leben gehören und die mir etwas bedeuten.

Viele, die hier mitlesen, gehören nun schon länger zu meinem Leben: Das Teilen von Gedanken und das Gewähren von privaten Einblicken in Garten, Haus und Leben verbindet über die Jahre.

Mit manchen hat sich auch ein Austausch von Gedanken abseits der Bloggerei entwickelt und mit einigen verbindet mich mittlerweile ein sehr inniges freundschaftliches Gefühl.

Ihr seid eine wirkliche Bereicherung für mein Leben –
Dankeschön euch allen!

2010-12-22_02wzDie Blogwelt hat sich verändert: Als ich anfing, im März 2007, war die deutschsprachige Gartenbloggerwelt für mich überschaubar, eigentlich recht klein. Viele liebgewordene Kontakte und Blogs sind damals entstanden, die mich bis heute begleiten.

Mittlerweile sprießen die neuen Blogs nur so aus dem Boden und ich komme schon lange nicht mehr dazu, auch alle neuen schönen, inspirierenden Blogs regelmäßig zu besuchen oder gar Kommentare zu hinterlassen. Schon gar nicht, wenn es täglich neue Beiträge gibt.

Umso mehr freue ich mich, dass es immer noch LeserInnen gibt, die hier bei mir ihre Gedanken zu meinen Beiträgen niederschreiben.

Dankeschön für eure oft sehr interessanten und bereichernden Worte!

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Weihnachtskrippe meiner Schwester, von ihr selber liebevoll gebastelt

Bei mir macht sich derzeit eine gewisse Internet-Müdigkeit breit – ich brauche eine kleine Blogpause bis nach Neujahr oder nach Heilig Drei König.

Ihr Lieben alle, seid bitte nicht böse,
wenn ich nicht mehr bei allen vorbeischauen
und Weihnachtswünsche hinterlassen kann!

Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern
ein frohes Weihnachtsfest, entspannende Feiertage
und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Im nächsten Jahr geht es hier wie gewohnt wieder weiter mit Berichten aus dem Garten, Portraits ausgefallener Gemüsearten und Tomatensorten, Selbstgemachtem und vielen Bildern aus Natur und Garten.

Alles Liebe & bis bald,
Margit

„Hendl aus dem Plastiksack“ oder: Verkommene Kochkultur

Durch die vielen verschiedenen Kräuter und ausgefallenen Gemüsearten, die ich in unserem Garten anbaue, bin ich auch immer auf der Suche nach Möglichkeiten, diese zu verwenden.

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Hörnchenkürbis

Ich möchte sie ja nicht nur anschauen, daran schnuppern und sie fotografieren, sondern will auch einen praktischen Nutzen daraus ziehen.

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Spargelerbse

Manche Leute schütteln da nur den Kopf, so nach dem Motto: „Erst macht sie sich die mühsame Arbeit mit dem Anbauen, dann auch noch die ganze Arbeit mit dem Kochen. Wozu? Gibt doch alles zu kaufen und stundenlang Kochen macht schon mal gar keinen Spaß.“

Zwei große Irrtümer – vom „mühsamen Anbau“ jetzt mal abgesehen – stecken darin: Erstens gibt es Vieles nicht zu kaufen von dem, was hier bei uns im Garten wächst, und das sind oft sehr interessante Geschmäcker und ausgefallenes Gemüse, und zweitens muss Kochen keine stundenlange Arbeit sein.

Hinter der Annahme, Kochen sei ein Zeitfresser, verbirgt sich eine einfache Tatsache: Kaum jemand kann heutzutage noch wirklich Kochen.

„Schnelle Küche“ bedeutet für die meisten, etwas aus dem Tiefkühlfach in die Mikrowelle zu stellen oder etwas aus irgendeinem Packerl mit Wasser anzurühren und aufzukochen. Allerhöchstens noch ein Schnitzel aus der Vakuumverpackung holen, kurz salzen, pfeffern und schnell braten. Dazu gibt’s dann eine M….fix-Irgendwas. Oder man stopft ein Hendl in einen Plastiksack, schüttet eine Fertigwürzmischung dazu und steckt das einfach ins Rohr. Welch‘ kulinarischer Höhepunkt.
Schnell mag das sein. Preiswert nicht. Gesund erst recht nicht. Und irgendwie schüttelt’s mich immer, wenn ich diese spezielle Hendl-im-Sack-Werbung sehe.

Mit wirklichen Rohstoffen – „Lebens“mitteln – kann kaum mehr jemand umgehen.
Und wenn dann doch die Lust am Kochen aufkeimt, starten Interessierte meist den Versuch, etwas aus einem hippen Kochbuch pingeligst nachzukochen, wofür mit Sicherheit 113 schwierig zu beschaffende und oft teure Zutaten benötigt werden. Und das war’s dann auch schon.
Das Fazit: Kochen ist kompliziert, teuer und zeitaufwändig.

Irrtum!

Schnelles, gesundes, preiswertes “Alltagskochen” haben einfach die wenigsten gelernt. Dafür benötigt man ein gewisses Grundverständnis, vor allem aber Übung und den Mut, zu experimentieren. Dann ist es nicht so schwer, schnell und preiswert etwas Gesundes auf den Tisch zu bringen.
Das i-Tüpfelchen ist, wenn man dazu frisches Gemüse und frische Kräuter aus dem eigenen Garten verwenden kann.

Das führt mich wieder zum Anfang: Kochen macht Spaß! Und es dauert keinesfalls Stunden, etwas Schmackhaftes und Gesundes zuzubereiten.

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Hirschhornwegerich

Sehr ärgere ich mich auch über die oftmals geäußerte Ansicht, nur „Reiche“ könnten sich gesund ernähren. Gesunde Sachen seien ja so teuer.
Ja, wenn man glaubt, seinen Vitaminbedarf im Winter mit Ananas, Grapefruits und Erdbeeren aus Spanien decken zu müssen, dann schon!
Hat denn niemand mehr eine Ahnung, wie viel an Vitaminen allein in den verschiedenen – im Winter überall erhältlichen und preisgünstigen – Kohlgemüsen steckt?
Aber: Die muss man ja zubereiten.
Und: Nein, das schmeckt dann nicht langweilig! Es gibt eine unglaubliche Vielzahl an schnellen Gerichten, die man daraus zaubern kann.

Wieviel weniger Probleme hätten wir, wenn die Menschen wieder die gesunde, schnelle Alltagsküche beherrschen würden: weniger Transportkilometer, weniger Verpackungsmüll, bessere lokale Landwirtschaft, weniger fehlernährte Menschen.

Wie haltet ihr das?
Ist Kochen, wie ich es verstehe, einfach nicht (mehr) zeitgemäß? Warum nicht?

Urlaub im Garten: Es geht!

Urlaub im Garten.
Ich hab’s gelernt. Es geht.
Faul sein zu Hause, das funktioniert.

2010-08-17_01wzDen ganzen Tag im Liegestuhl, viele Bücher lesen, Cocktails schlürfen,
abkühlen in der Gartenbadewanne,
abends lange auf der Terrasse bei einem guten Glas Rotwein den Grillen lauschen.
Und keine Gartenarbeit machen.
Das Geschaffene einfach genießen.

2010-08-17_02wzDem „Unkraut“ beim Wachsen zusehen.
Den Stachelbeeren beim Reifen
– und nur die ernten, die man gerade essen mag.
Den Rest bekommen eben die Vögel.
Zu viele Gurken? Man müsste sie einlegen?
Jetzt nicht. Jetzt ist Urlaubszeit.
Selber schuld, was müssen sie auch jetzt wie die Verrückten wachsen.
Ich ernte nur, was wir auch sofort essen.
Einzig die Töpfe alle zwei Tage gießen. Zu zweit schnell erledigt.

2010-08-17_08wzAb und zu inspirierende Ausflüge in die Umgebung
– es gibt hier soviel zu entdecken!
Dann wieder im Garten lümmeln.

2010-08-17_04wzBeobachten.

2010-08-17_03wzStill sein.

2010-08-17_06wzLesen.

2010-08-17_05wzHerrlich!

Vor einigen Jahren konnte ich das noch nicht. Jetzt schon.
Das ist etwas Wichtiges, das ich vom Garten gelernt habe
– wenn nicht die wichtigste Gartenlehre überhaupt:
Gelassenheit.
Den Dingen ihren Lauf lassen.

2010-08-17_07wzWoanders urlauben?
Ja, vielleicht im trüben November. Wenn der Garten ruht.

Frohe Festtage!

Morgen schon ist Heiliger Abend. Bei vielen BlogfreundInnen wollte ich noch vorbei schauen und Festtagswünsche und Grüße hinterlassen. Leider ist mir das nicht gelungen. Zuerst hielt mich eine Gehirnerschütterung vom Bildschirm fern, dann Angina.

So müsst ihr euch meine lieben Wünsche leider selber hier abholen:

Frohe Festtage!
Genießt die Zeit, lasst euch nicht anstecken von der Hektik rund herum und gönnt euch Zeit für euch und eure Lieben!

2009-12-Kawz

2009-12-KawzWeihnachtskrippe meiner Familie

Danke an alle, die hier immer wieder vorbei schauen und Grüße hinterlassen!

Danke für eure Anregungen,
die ihr mir durch eure Blogs und Kommentare immer wieder gebt!

Einige von euch durfte ich zu meiner großen Freude in diesem Jahr persönlich kennen lernen – ich hoffe, wir sehen einander im neuen Jahr wieder!
Und wer weiß: Vielleicht kommen 2010 ja ein paar neue Bekanntschaften und Freundschaften dazu.

Allen LeserInnen meines Blogs
wünsche ich entspannte Feiertage
& einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

PS: Falls sich beim obigen Krippen-Bild jemand gefragt hat, was da für ein pinkfarbenes Ding hinter dem Stein auf dem Dach hervorlugt, hier nochmals ganz groß: Der kleine „O-bi-lacht“.

2009-12-KbwzEine kleine Plastikfigur, die vor Jahrzehnten irgendwie in unserer Familie gelandet ist und seither alljährlich am Krippendach residiert.
Woher der Name kommt? Nun, alle kennen wohl das entsprechende Weihnachtslied mit der Textzeile „o wie lacht“. Irgendwie wurde in Kindertagen daraus „Obilacht“ – und schon war der Name für den frechen pinken Kerl gefunden.
Mittlerweile sind wir Kinder erwachsen, aber unser Obilacht erhält dennoch – immer noch unter (gespieltem?) Protest unserer Mutter -, seinen angestammten Platz am Krippendach.