Zu meiner Frühstückslektüre gehört neben einer aktuellen Tageszeitung das österreichische Nachrichtenmagazin „Profil“. Überraschenderweise stieß ich in einem Interview mit dem Regisseur Lars von Trier auf das Thema Garten:
profil: Sie beschäftigen sich privat viel mit Ihrem Garten, aber ich habe den Verdacht, dass das für Sie auch kein Idyll ist.
Lars von Trier: Man denkt immer, Gärtnern sei so erholsam. Aber was man wirklich tut: Man ist eine Art Hitler im eigenen Garten. Erst räumt man alles weg, dann pflanzt man Samen, und wann immer ein Halm kommt, entscheidet man, welche Rasse man züchtet. Wenn etwas wächst, bringt man zuerst die Schwachen um. Und am Ende bringt man alle um – und isst sie.
(profil, Nr. 44, 40. Jg., 23. Oktober 2009)
Eigentlich wollte ich ja jetzt in den Garten – aber nun bin ich unsicher, ob ich dieses Schlachtfeld noch guten Gewissens betreten kann;-)
Die Technik ist ein Hund. Oder ist doch irgendwo der Wurm drin?
Welches Viech auch immer: Ich bin seit zwei Tagen offline. Irgendein Leitungsproblem irgendwo.
Wundert euch also nicht, wenn ich nicht auf Mails antworte, nicht poste und nirgendwo vorbei schaue. Der Wurm ist hoffentlich bald gefunden und die Leitung durchgepustet.
Bis dahin wünsche ich allen einen schönen Herbstbeginn, Margit
Ganz so schlimm kalt wie auf dem Foto ist es nicht. Aber heute ist der Garten wieder etwas angezuckert. Wir hatten in diesem Jahr noch keinen einzigen schönen Tag! Entweder es regnet, schneit oder graupelt, es ist eisig kalt – so wie heute, minus 2 Grad – oder es stürmt ganz gewaltig – so wie in den letzten Tagen wieder mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h und eisig schneidendem Nordwind.
Was aber auf den Garten bezogen nicht viel ausmacht. Denn nachdem ich mich endlich wieder schmerzfrei bewegen (und sitzen!) konnte, hat mich vor eineinhalb Wochen eine böse Erkältung erwischt: dröhnende Kopfschmerzen, Fieber, Angina und ein Schnupfen, dass ich mir am liebsten die Nase amputieren möchte… Also so oder so nix mit Gartenarbeit.
So „spät im Jahr“ hatte ich noch nie so wenige der anstehenden Frühlingsarbeiten erledigt. Aber ist ja auch nicht Frühling, wenn man’s genau nimmt. Zumindest nicht bei uns hier.
Zwischendurch habe ich immer mal wieder in euren Blogs geschmökert, aber zum Kommentieren fehlte mir die Ausdauer und die Energie – hab‘ ich ja zum Gesundschlafen benötigt.
So, genug gejammert. Wenigstens kommt heute Sonne bei den Fenstern herein, muss ich nur noch den Schnee-Zuckerguss ausblenden und kann mir von meinem Krankensofa aus den Frühling vorstellen.
Nachdem ich letzten Dienstag einen unschönen Abgang über unsere nasse Terrassentreppe hingelegt habe, muss ich leider langes Sitzen immer noch vermeiden. Ist einfach zu schmerzhaft. Stehen und Herumlaufen geht mittlerweile wieder ganz gut, aber das Sitzfleisch mag noch immer nicht so recht. Daher konnte ich auch nicht Kommentieren oder Bloggen.
Stattdessen – quasi als Trost und Ablenkung – habe ich in den letzten Tagen mit der Tomatenaussaat angefangen.
Die Auswahl bzw. den ausgefeilten Pflanzplan von Anfang des Jahres habe ich wieder über den Haufen geworfen. Mir sind ein paar Tomatensorten aus der Schweiz und aus Spanien zugeflogen, die ich unbedingt heuer noch ausprobieren will. Danke!
Viele von den Sorten aus meiner Tomatensamen-Schublade kann ich in diesem Jahr aufgrund von Platzmangel nicht anbauen. Gott sei Dank bleibt die Keimfähigkeit bei Tomatensamen recht lange erhalten.
Diesmal habe ich in mehreren Portionen gesät: am 3.3., am 5.3. und am 6.3. Morgen säe ich dann die restlichen Sorten.
Auf unseren Heizkörpern sieht es wieder mal so aus:
Auch einige Chilisorten stehen noch immer hier zum Keimen im Warmen. Unter meinen Sorten war teilweise schon recht altes Saatgut, das sich noch immer ziert mit der Keimung. Schon mehrmals musste ich nachsäen. Doch ich fürchte, bei einigen, besonders bei den milden Sorten waren die Samen schon zu alt. Großen Mangel an Chilis werde ich trotzdem nicht haben! So weiß ich wenigstens annähernd, wo ich die Pflanzen unterbringen kann.
Kaum zu glauben, dass diese dünnen, zarten Keimlinge in den kommenden Monaten zu meterhohen, kräftigen Pflanzen heranwachsen, die kiloweise Tomaten tragen!
Damit sie das tun, besprühe ich insbesondere meine Tomaten wie auch in den letzten Jahren schon ab der Aussaat immer wieder mit verdünntem Kamillen- und Schachtelhalmtee. Das dient der Stärkung, sodass sie Braunfäule und anderen Krankheiten länger standhalten können. Zumindest ist das meine Überzeugung. Andere würden sagen, das ist unwissenschaftlicher Quatsch.
Da es in diesem Jahr ausgesprochen dunkel ist bei uns – schon wieder eine Woche nur mit Regen, Sturm und dunklem Himmel -, reicht das Licht an den Fensterbänken nicht aus. So stehen idie kleinen Pflänzchen m kühleren Keller auf meinem Nähtisch nun unter einer Tageslichtlampe. Ein zweiter heller Platz ist bereits in Arbeit.
Täglich werden sie besprüht und ein wenig gestreichelt, kein Scherz! Die sanfte Hin- und Her-Bewegung stärkt die Pflanzen ebenfalls, sodass sie kräftige Stängel bekommen.
Ich fürchte, mit dem Kommentieren eurer Blogs werde ich mich auch in dieser Woche noch zurückhalten müssen. Wie ich gerade merke, behagt mir das Sitzen noch gar nicht. Da gehe ich vielleicht dann doch lieber gleich heute Tomaten säen…