Gleich nach dem Winter überkam es uns, das Baufieber! In unserer an Materialien reichen Garage findet sich so einiges, das sich gut verwerten lässt. Nun steht unser Haus ja schon seit vielen Jahrzehnten, aber über ein paar zusätzliche Unterkünfte freuen sich bestimmt die Insekten.
Die Bienen haben es in den leztzten Jahren ohnehin immer schwerer. Kein Wunder, bei all den Giften, der Klimaerwärmung und den ignoranten Leuten, denen eine Wiese mit Gänseblümchen, Löwenzahn und anderen Wiesenblumen zu unordentlich ist und die daher ihre Gärten lieber in eine Kiesgrube verwandeln. Auch Obstbäume gibt es immer weniger. Ich frage mich oft, wer denn all die schicken Zeitschriften kauft, in denen es um das Gärtnern und das ach so schöne Leben auf dem Land geht. Kaufen das Menschen, die gar nicht gärtnern wollen? Zeitschriftenkauf als Ersatzhandlung? Nur davon träumen, damit man sich die Fingernägel nicht schmutzig machen muss?
Nun ja, zurück zu den (Wild)Bienen. Vor Jahren haben wir schon ein großes Insektenhotel im Gemüsegarten gebaut, aus lauter Materialien, die wir herumliegen hatten- ja, in der Garage… Es wird nach wie vor fleißig genutzt und bekommt nach der Eiablage immer einen Schutz gegen allzu hungrige Spechte.
Auch in diesem Jahr waren die Bienen wieder fleißig und viele Hotelzimmer wurden neu bezogen.Neben dem großen Hotel im Gemüsegarten wollten wir dieses Jahr ein paar neue, exklusive Angebote schaffen. Und so wurde eine alte Schublade kurzerhand zu einer schicken Insektenpension umgestaltet. Das gesamte Material dazu hatten wir schon, nichts musste gekauft werden. Lediglich ein bisschen Zeit investiert.
Die neue Pension hängt an der Wand beim Kräutergarten und scheint sich in kurzer Zeit einen guten Ruf erworben zu haben. Über mangelnde Auslastung können die Pensionsbesitzer jedenfalls nicht klagen.In diversen Baumärkten sah ich immer wieder einfache angebohrte Holzklötze als Insektenhotels. In den unermesslichen Tiefen unserer Garage liegen unter anderem diverse Reste von Gartenprojekten. Daher haben wir gleich eine Kette aus drei Bienen-Motels eröffnet, nicht besonders schick, aber mit bester Aussicht. Wie zu sehen ist, gefällt dieses Motel den Bienen. Schon nach ein paar Tagen haben sich viele Gäste eingemietet.
Aufgehängt habe ich die drei Motels an recht unterschiedlichen Plätzen: am Pfosten des Gartentors, am Rankgitter neben der Zisterne und am Bohnenrankgestell bei den Hochbeeten, an der Nordseite des Hauses. Alle drei Motels sind nach Süden ausgerichtet und werden sehr gut angenommen.Natürlich habe ich auch Petitionen gegen Neonicotinoide unterschrieben. Aber das ist eben nicht alles, was man für die Bienen machen kann. Man kann einen Rasen zur Wiese werden lassen, viele bei Bienen beliebte Blütenstauden pflanzen, Imkern – was leider bei uns aufgrund einer sehr schweren Allergie nicht möglich ist – und viele Insektenhotels anbieten. Letzteres sieht zudem ausgesprochen nett aus und bietet beste Unterhaltung an den An- und Abreisetagen der Hotelgäste.
PS: Insektenhotel geht auch so, ganz ohne großes Basteln: