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Baufieber! – Schubladen-Pension & Motel-Kette

Gleich nach dem Winter überkam es uns, das Baufieber! In unserer an Materialien reichen Garage findet sich so einiges, das sich gut verwerten lässt. Nun steht unser Haus ja schon seit vielen Jahrzehnten, aber über ein paar zusätzliche Unterkünfte freuen sich bestimmt die Insekten.

Die Bienen haben es in den leztzten Jahren ohnehin immer schwerer. Kein Wunder, bei all den Giften, der Klimaerwärmung und den ignoranten Leuten, denen eine Wiese mit Gänseblümchen, Löwenzahn und anderen Wiesenblumen zu unordentlich ist und die daher ihre Gärten lieber in eine Kiesgrube verwandeln. Auch Obstbäume gibt es immer weniger. Ich frage mich oft, wer denn all die schicken Zeitschriften kauft, in denen es um das Gärtnern und das ach so schöne Leben auf dem Land geht. Kaufen das Menschen, die gar nicht gärtnern wollen? Zeitschriftenkauf als Ersatzhandlung? Nur davon träumen, damit man sich die Fingernägel nicht schmutzig machen muss?

Nun ja, zurück zu den (Wild)Bienen. Vor Jahren haben wir schon ein großes Insektenhotel im Gemüsegarten gebaut, aus lauter Materialien, die wir herumliegen hatten- ja, in der Garage… Es wird nach wie vor fleißig genutzt und bekommt nach der Eiablage immer einen Schutz gegen allzu hungrige Spechte.

2015-04-30_01wzAuch in diesem Jahr waren die Bienen wieder fleißig und viele Hotelzimmer wurden neu bezogen.2015-04-30_02wzNeben dem großen Hotel im Gemüsegarten wollten wir dieses Jahr ein paar neue, exklusive Angebote schaffen. Und so wurde eine alte Schublade kurzerhand zu einer schicken Insektenpension umgestaltet. Das gesamte Material dazu hatten wir schon, nichts musste gekauft werden. Lediglich ein bisschen Zeit investiert.

2015-04-30_03wzDie neue Pension hängt an der Wand beim Kräutergarten und scheint sich in kurzer Zeit einen guten Ruf erworben zu haben. Über mangelnde Auslastung können die Pensionsbesitzer jedenfalls nicht klagen.2015-04-30_04wzIn diversen Baumärkten sah ich immer wieder einfache angebohrte Holzklötze als Insektenhotels. In den unermesslichen Tiefen unserer Garage liegen unter anderem diverse Reste von Gartenprojekten. Daher haben wir gleich eine Kette aus drei Bienen-Motels eröffnet, nicht besonders schick, aber mit bester Aussicht. 2015-04-30_06wzWie zu sehen ist, gefällt dieses Motel den Bienen. Schon nach ein paar Tagen haben sich viele Gäste eingemietet.

2015-04-30_05wz Aufgehängt habe ich die drei Motels an recht unterschiedlichen Plätzen: am Pfosten des Gartentors, am Rankgitter neben der Zisterne und am Bohnenrankgestell bei den Hochbeeten, an der Nordseite des Hauses. Alle drei Motels sind nach Süden ausgerichtet und werden sehr gut angenommen.2015-04-30_07wzNatürlich habe ich auch Petitionen gegen Neonicotinoide unterschrieben. Aber das ist eben nicht alles, was man für die Bienen machen kann. Man kann einen Rasen zur Wiese werden lassen, viele bei Bienen beliebte Blütenstauden pflanzen, Imkern – was leider bei uns aufgrund einer sehr schweren Allergie nicht möglich ist – und viele Insektenhotels anbieten. Letzteres sieht zudem ausgesprochen nett aus und bietet beste Unterhaltung an den An- und Abreisetagen der Hotelgäste.

PS: Insektenhotel geht auch so, ganz ohne großes Basteln:

2015-04-30_0zwz

Thujen, das gehört sich nicht

Na, wer findet das unökologische Gewächs? Die Todsünde in allen Biogärten?2015-03-03_TH05wzGefunden? Es ist natürlich die Smaragdthuje, die sich böse wie sie ist, ganz zentral ins Bild gedrängt hat.

Dass Thujen von Grund auf böse Wesen sind, lebensfeindlich beinahe, das bekommt man in jedem Gartenforum zu hören. Und für jeden naturnah gärtnernden Menschen gehört es sich, diese ökologisch nutzlosen Wesen mit Stumpf und Stiel auszurotten.

Nun ja, ich lege hier ein unfassbares Geständnis ab: Ich mag sie.

Nach dem Winter habe ich wieder angefangen, unsere großen Thujen zu schneiden. Acht riesengroße Smaragdthujen von beachtlichen Ausmaßen. Zwei davon haben wir sogar selber angepflanzt. Sie geben dem Abendsitzplatz einen immergrünen, beruhigenden Rahmen.

2015-03-03_TH04wzAuf obigem Bild sind die beiden Thujen links und rechts von der Bank noch unbeschnitten. Mittlerweile sind durch jährlichen Schnitt schlanke Säulen daraus geworden.

Mit dem Garten haben wir vieles übernommen, das uns nicht gefiel, unter anderem viele Laufmeter „Fichtenhecke“ und noch mehr Laufmeter „Thujenhecke“. Beides unter Anführungszeichen, weil aus den ursprünglichen Hecken Wälder von beachtlichen Dimensionen geworden waren. Diese drei bis vier Meter breiten Heckenwälder haben wir entfernen lassen. Der Platzgewinn war enorm!

Aber die sechs genauso alten Smaragdthujen, die unsere kleine, uneinsehbare tieferliegende Sonnenterrasse vor Blicken schützen, haben wir verschont. Ich habe sie schätzen gelernt. Nicht nur als Blickschutz. Sondern auch, weil sie ein beinahe mediterranes Flair versprühen. Sie wirken wie Zypressen, die wir alle aus der Toskana kennen und lieben. Irgendwie passend zu unseren heißen, trockenen Sommern.

2015-03-03_TH02wzSo sehen die Thujen aus, wenn sie gerade beschnitten wurden. Schlank und rank streben sie dem Himmel entgegen. (Nur leider sind sie sehr schlecht zu fotografieren…)

(Nachtrag: Ich bin doch noch fündig geworden und kann ein Foto dieser Thujengruppe zeigen, wie sie sich beim Betreten des Hauptgartens präsentiert.)
2015-03-03_TH03wzDie Vögel hier im Garten lesen sicherlich wenig in Gartenforen und Öko-Zeitschriften. Sie erdreisten sich nämlich alljährlich in diesen lebensfeindlichen grünen Gebilden ihre Nester zu bauen. Und so müssen ganze Vogelgenerationen in diesem schädlichen Umfeld heranwachsen. 2015-03-03_TH01wzBeim Schneiden der Thujenmonster finde ich regelmäßig Beweise wie diese. Mehrere. Jedes Jahr! Ist das nicht unerhört?

Namenlose Eleganz oder Wer bin ich?

Wie viele von euch überwintere ich mangels Wintergarten oder Gewächshaus einige nicht frostharte Pflanzen im Haus auf diversen Fensterbänken. Im kühlen Badezimmer stehen alljährlich in trauter Vielsamkeit einige Arten von Salbei und Geranien. Und nun ist es wieder passiert: Ich öffne die Badezimmertür und es surrt und brummt. Und am Fenster sitzt ein seltsames Insekt mit äußerst spannendem Aussehen.

2012-12-19_1wzJedes Jahr, meist ab Ende Dezember, finden sich diese Insekten dort, wo ich Pflanzen überwintere. Da kommt mir doch der Verdacht, die könnten aus der Erde geschlüpft sein? Oder hat irgendein Tierchen seine Eier auf den Blättern abgelegt? Die Töpfe werden vor dem Übersiedeln ins Haus rundherm abgebürstet, die Pflanzen zurückgeschnitten, alles Unkraut aus dem Topf entfernt. Woher kommen die eleganten Schönheiten? Und was mache ich mit ihnen? Ich fürchte, eine Übersiedelung ins Freie werden sie nicht überleben?

Mir tun sie jedenfalls leid. Sie strahlen so eine Eleganz und Anmut aus – und ich habe keine Ahnung, wer sie sind. Vielleicht kann mir ja jemand von euch weiterhelfen?

Wochenend-Nachlese

Was war das für ein schönes Wochenende – Sonne, Wärme, blauer Himmel. Einfach Frühling!

Im Garten hat der erste Löwenzahn gestrahlt. Bald kann ich wieder viele Blätter davon für Salate und Blüten für „Löwenzahn-Honig“ ernten.

2012-03-27_02wzUnd die Marille macht Versprechungen auf Früchte.

2012-03-27_03wzDie protzige Kaiserkrone lässt sich noch ein bisschen Zeit mit ihrer Pracht.

2012-03-27_04wzDafür erstrahlt der Zierpflaumenhimmel schon in zartem Rosa.

2012-03-27_06wzSonntag war Bautag: Das Insektenhotel bekam ein paar Etagenwohnungen dazu und die Ohrenkneifer – Ohrenzwicker – Ohrenschlüpfer – Ohrenkriecher und was es nicht alles noch für Namen für diese Insekten gibt, bekamen zwei neue Häuser in den Zwetschkenbäumen.

2012-03-27_05wzZwei andere Tierchen fühlten sich ebenfalls recht wohl am Sonntag und ließen sich von ihren Frühlingsgefühlen zu artübergreifenden Aktivitäten hinreißen.

2012-03-27_01wzBin schon gespannt auf die Nachkommenschaft – wie die wohl aussehen wird;-)

Neues Leben, Totes & Gutes

Was ist das nur? – Beim morgendlichen Rundgang durch den Gemüsegarten habe ich am Vlies, mit dem ich unter dem Insektenhotel einige Aussaaten abgedeckt habe, solche kleinen kreisrunden Bröckchen entdeckt.

2012-03-18_01wzEin Blick nach oben genügte: Hotelbetrieb! Die ersten „Kleinen“ vom Vorjahr sind geschlüpft und waren auf ihrem ersten „Ausflug“ – und an der Nachkommenschaft wird auch schon wieder fleißig gearbeitet.

2012-03-18_02wzGlücklicherweise gibt es schon einige Blüten im Garten, die nun fleißig besucht werden.

 

2012-03-18_03wzNeben vielen Krokussen, wie oben am Teichrand, zeigen sich schon viele Gänseblümchen, Schneeglöckchen, ein paar Veilchen, Forsythien oder auch Lungenkraut, das sich vor Jahren mal von ganz alleine hier angesiedelt hat.

2012-03-18_04wzDie erste Narzisse hat heute ihre Blüte geöffnet.

2012-03-18_05wzDer Winter-Duftschneeball (Viburnum farreri „Candidissimum“), sonst immer einer der ersten verlässlichen Pollenspender für das fliegende Insektenvolk, schwächelt in diesem Jahr. Viele Blüten sind erst vermatscht, jetzt trocken und braun und öffnen sich daher nicht. Anstatt der strahlend weißen Blütenpracht wie letztes Jahr um diese Zeit zeigt der Strauch sich heuer in Braun-Weiß.

2012-03-19_06wzDas liegt am milden Winter und dem späten Frost mit sehr tiefen Temperaturen, der uns zwei Wochen lang heimsuchte, nachdem schon alles mit dem Austreiben begonnen hatte.

Viele meiner Helleboren sehen jetzt leider so aus – die Blüten alle mitten im Erblühen erfroren.

2012-03-19_07wzWirklich schlimm hat es aber die Rosen erwischt, die zum Teil schon lange frische Triebe hatten. Unzählige völlig schwarze Triebe, ganze Teile einfach erfroren, zwei Pflanzen überhaupt hinüber. Da blutet ein wenig das Herz beim Schneiden!

Deshalb lieber zu etwas Erfreulicherem:

2012-03-19_08wzHeute durfte der Paradeisernachwuchs zum ersten Mal eine Frischluftkur absolvieren. Im Gegensatz zu den Chilis, bei denen wohl schon viel veraltetes Saatgut dabei war, liegt die Keimrate bei den Tomaten recht hoch – das gibt wieder viele Geschenke an Nachbarn, Freunde und Bekannte!

2012-03-19_09wzDer Rucola hat vor zwei Tagen schon das Licht der Welt erblickt, ebenso die Großblättrige Gartenkresse. Die kleinen Salatpflänzchen in meinen selbst gebastelten Gartenhäuschen haben auch nächtliche Minusgrade gut überstanden und wachsen vor sich hin, der Schnittlauch streckt seine grünen Spitzen ans Licht – aber zu ernten ist da noch nichts. Deshalb sind wir heute kurz in die nahe gelegene Au und haben den ersten Bärlauch der Saison geerntet. Wie gut dieses frische Grün tut!

Richtig gut tat auch der Abschluss des heutigen Frühlingstages:

2012-03-18_10wzDie erste Grillerei des Jahres auf unserer Terrasse!