Category Archives: Tomaten(sorten)

Tomatensorten: Green Sausage

Die Green Sausage baue ich nach vier Jahren auch in diesem Jahr wieder an. Der Hauptgrund dafür ist, dass sie eine der hübschesten Tomaten ist, die ich kenne. Und sie schmeckt uns auch, vor allem in Salaten.

2009_GrSaus1wzDie Samen dieser klein bleibenden Buschtomatensorte habe ich ursprünglich von Irina Zacharias.

Die Früchte sind ca. 7 cm lang, länglich, leicht bananenförmig gebogen, mit einer winzigen Spitze am Ende, gelb-grün-gestreift und reifen bei mir ab Mitte Juli. Da sie sehr fest sind, sind sie auch relativ gut lagerbar.

2009_GrSaus2wzDurch den hängenden Wuchs lässt sich die Green Sausage sehr gut in Ampeln und Kisterln ziehen. Ich pflanze meist ein paar in die Balkonkisterl auf unserer Terrase und als Unterpflanzung hoher Tomaten in die großen, relativ hohen Tomatentöpfe. Ausgeizen muss man die Green Sausage nicht, aber ich nehme des öfteren Blätter ab, um das Laub auszulichten und so für schnelleres Abtrocknen nach einem Regen zu sorgen.

2009_GrSaus3wzDie Früchte sind nicht nur an der Pflanze und in Salaten ausgesprochen dekorativ, die Green Sausage trägt auch recht üppig und lang. Einen Haken hat diese Sorte jedoch, der nicht unbeträchtlich ist: Sie neigt sehr stark zur Blütenendfäule. Durch regelmäßiges Wässern und reichliche Gaben von Gesteinsmehl und Düngekalk lässt sich dem halbwegs abhelfen. Für Braunfäule scheint sie mir hingegen nicht anfällig zu sein.

Tomatensorten: Caspian Pink

Caspian Pink ist eine ganz wunderbare Fleischtomate. Ich lernte sie vor einigen Jahren bei einer Verkostung bei der Arche Noah kennen und besorgte mir von Irina Zacharias Samen dieser ursprünglich aus Russland stammenden Sorte.

Die Farbe geht, wie der Name schon sagt, leicht ins Rosarote. Von Pink kann aber keine Rede sein. Das Fruchtfleisch ist weich, sehr saftig und wunderbar aromatisch. Es schmilzt förmlich auf der Zunge. Die Früchte sind breitrund, schwach gerippt, neigen an der Oberseite zur Rissbildung und sind bis zu einem halben Kilo schwer.

2009_CP1wzEntgegen der Angaben, die man zur Caspian Pink findet, reift sie bei mir nicht früher als August. Die Pflanzen werden ca. 2,5 m hoch, bleiben recht schmal und sind durchschnittlich gesund. Der Ertrag ist nicht übermäßig hoch, aber angebaut wird die Caspian Pink von mir jedes Jahr, weil sie einfach ganz hervorragend schmeckt!

Tomatensorten: Noire de Russe

Ein paar wenige Samen der Noire de Russe habe ich in einem Gartenforum eingetauscht und letztes Jahr zum ersten Mal angebaut. Ich war hin und weg von den schönen und äußerst aromatischen Tomaten.

2009-NdR1wzDie Früchte sind dunkelbraun bis dunkelrot gefärbt, oben etwas olivgrün geflammt und an der Unterseite ebenfalls leicht dunkel geflammt.

2009-NdR2wzVon der Form her sind die einzelnen Früchte unterschiedlich, von plattrund bis oval, die meisten ein klein wenig gerippt. Die Stängel sitzen recht tief und fest in der Tomate, sodass das Ernten gar nicht so einfach ist. An der Oberseite neigen sie vor allem bei Regenwetter zur Rissbildung.

Geschmacklich gehören sie zu meinen Lieblingen – sehr aromatisch, saftig, würzig, mit schnittfestem Fruchtfleisch. Ideal für Soßen oder auch für eine meiner liebsten sommerlichen Mittagessen: Tomaten mit Mozzarella und Basilikum.

2009-NdR3wzZwei Pflanzen zog ich mehrtriebig in Töpfen an einer Wand, eine Pflanze ungeschützt im Freiland. Alle erreichten ca. 2 m Höhe. Der Ertrag war bei allen dreien recht hoch und ich konnte sie bis zum Frost beernten.

Da ich nur mehr ein Samenkorn aus der Tauschaktion übrig und vergessen habe, selber Saatgut zu nehmen, begab ich mich auf die Suche nach einer Quelle für sortenreinen Samennachschub und wurde nur bei einem deutschen Gartenshop fündig. Üblicherweise habe ich bei meinen Bezugsquellen mit den überaus vielfältigen Tomatensorten kaum Probleme eine bestimmte Sorte zu finden. Also begann ich ein wenig zu recherchieren und fand heraus, dass die Noire de Russe möglicherweise identisch mit der aus Australien kommenden Black Russian sein soll. Der Sortenname Noire de Russe taucht – abgesehen von dem einen deutschen Anbieter – immer nur im Zusammenhang mit französischsprachigen Quellen auf.

Wie dem auch sei, ich versuche es heuer mit meinem einzigen kostbaren Samenkorn und hoffe inständig, dass es gut keimt und sich daraus eine kräftige Pflanze entwickelt.

Tomatensorten: Urbans Gigant

Seit ich angefangen habe mit dem Tomatenanbau bin ich auf der Suche nach der Fleischtomate schlechthin: Sie sollte natürlich geschmacklich hervorragend, fleischig, aber nicht zu „suppig“, sein, nicht zu stark gerippt, mit den Anbaubedingungen im Freiland zurecht kommen, üppig und ausdauernd tragen und möglichst widerstandsfähig gegen die Braunfäule sein. Eh klar, die eierlegende Wollmilchsau unter den Tomaten eben.

2008 baute ich mit Urbans Gigant wieder einmal eine neue Sorte an. Die Samen habe ich aus Gerhard Bohls Samenarchiv. Er beschreibt diese Sorte als „reichtragende, große, schwach gerippte Fleischtomate“, die widerstandsfähig gegen die Braunfäule sein soll.

2009_Urb1wz

Mitte u. rechts hinten: Urans Gigant mit außerordentlich reichem Fruchtansatz, links hinten das gelbe Lämpchen

Anfangs enwickelte sich Urbans Gigant prächtig im Freiland. Die drei Versuchspflanzen waren kräftig und setzten reichlich Früchte an. Allerdings wurden sie Mitte September als einzige Sorte von der Braunfäule befallen. Alle anderen Tomatenstöcke rundherum waren entweder noch völlig gesund bzw. nur sehr leicht an einigen Blättern befallen. Urbans Gigant erwischte es jedoch böse: Innerhalb von einigen Tagen erst die Blätter, dann die Stängel und die Früchte. Sodass ich die Pflanzen schließlich entfernen musste, während alle anderen Sorten noch bis zum Frost weiter getragen haben.

2009_Urb2wz

Die Braunfäule hat bereits die Stängel erwischt

„Reichtragend“ kann ich also bestätigen, „schwach gerippt“ auch, aber die Widerstandsfähigkeit gegen Braunfäule leider nicht.

Die Früchte, die ausgereift waren, haben mir auch nicht sonderlich geschmeckt: Die Schale war hart, die ganze Frucht war irgendwie hart und nicht besonders aromatisch.

Ein Jahr Anbau ist sicherlich zu wenig, um eine Sorte zu beurteilen, aber Urbans Gigant macht in diesem Jahr erst mal Pause bei mir.

Tomatensorten: Lämpchen

Das Lämpchen, auch Laternchen bzw. De Berao gelb, habe ich 2008 zum ersten Mal angebaut. Die Samen stammen aus Gerhard Bohls Samenarchiv. Ursprünglich kommt die Sorte aus Russland.

Die Früchte sind eiförmig, durchschnittlich 6 cm lang und 4 cm im Durchmesser. Ihren Namen tragen sie völlig zurecht: Ich hatte die beiden Lämpchen frei im Gemüsegarten ausgepflanzt und schon von weitem leuchteten mir die „gelben Eier“ förmlich entgegen, sobald sie reif waren.

2009_Laemp1wzDie Pflanzen sind sehr hoch gewachsen, obwohl sie als wahre Winzlinge in die Saison gestartet waren. Am Ende der Saison musste ich mir eine spezielle Konstruktion basteln, um die 2,5 m hohen und gut tragenden Lämpchen nicht kappen zu müssen.

Die Lämpchen gelten wie ihre roten Verwandten, die De Berao, als sehr widerstandsfähig gegen Braunfäule. Das kann ich – zumindest für die vergangene Saison – bestätigen.

2009_Laemp2wzGeschmacklich sind sie, und auch hier zeigt sich die Ähnlichkeit mit der De Berao, nicht herausragend. Sind aber sehr platzfest, dickwandig und wirklich lange lagerfähig. Auch wenn der Geschmack nicht überwältigend ist: Die gute Widerstandsfähigkeit gegen Braunfäule macht den Anbau allemal lohnend, wenn man kein Gewächshaus hat.