Category Archives: Tomaten(sorten)

Tomatenplanung für 2009

Die letzten eisig-kalten, meist auch grauen Tage habe ich genutzt, um die Gemüseaussaat für das laufende Gartenjahr zu planen. Als erstes mache ich immer die exakte Planung für meine absoluten Lieblinge, die Tomaten: Welche Sorten, wieviele Pflanzen, wo wird welche Sorte untergebracht (Gemüsegarten, Kübel, Kisterl, Standort).

Fleischtomaten:
Beefsteak, rot, 2 Pfl.
Caspian Pink, rosa, 2 Pfl.
Cheroquee Chocolate, dunkel weinrot bis braun, 2 Pfl.
Dunkelviolette Indische Fleischtomate, dunkelrot – braun, 2 Pfl.
Greenwich: grünockergelb, 2 Pfl.
Noire de Russe, dunkelrot bis braun, 1 Pfl.
Valencia: orange, 2 Pfl.
Vogts Bulgarische Fleischtomate: rot, 4 Pfl.

2009-01-09_1wzStabtomaten:
De Berao rot: rot, 2 Pfl.
Die Kleinen Mohren, braunrot, 4 Pfl.
Green Zebra: grün-gelb-gestreift, 1 Pfl.
Ideal: rot, 2 Pfl.
Moskovskij Delikates: rot, 2 Pfl.
Ranktomate von Carnica: rot, 3 Pfl.
Resistente von N.H.: rot, 2 Pfl.
Roma: rot, 2 Pfl.
Striped Roman: rot-gelb-gestreift, 2 Pfl.
Striped Turkish: rot-gelb-orange-gestreift, 2 Pfl.
Tangella: gelb-orange, 3 Pfl.

Cocktailtomaten:
Black Cherry: violett-dunkelrot, 2 Pfl.
Inverno a Grappoli: rot, 2 Pfl.
Mischas gelbe Cocktail: gebl, 1 Pfl.
Sun Drop: orange, 1 Pfl.
Teardrops: rot, 1 Pfl.

Ampeltomaten/sehr kleine Buschtomaten (Anbau in Balkonkästen od. als Unterpflanzung):
Ampeltomate rosa: dunkelrosa, 4 Pfl.
Green Sausage: grün-gelb-gestreift, 4 Pfl.
Himbeerrose: rot mit dunklerem Schimmer, 3 Pfl.
Johannisbeertomate rot: rot, 2 Pfl.
Johannisbeertomate gelb: gelb, 2 Pfl.
Minibel: rot, 3 Pfl.
Pendulina: orange-gelb, 5 Pfl.
Tumbling Tom Red: rot, 4 Pfl.
Yellow Canary: gelb, 5 Pfl.

2009-01-09_2wzDurchzählen, wieviele Pflanzen das sind, mag ich lieber nicht. Aber es sind jedes Jahr in etwa gleich viele, da sich an der Anzahl der tomatentauglichen Plätze – leider – nichts ändert.
Auch wenn es viel erscheint: Wir essen alljährlich die gesamte Ernte auf bzw. wird der Überschuss eingekocht und eingefroren, so haben wir auch nach der Tomatensaison noch etwas von der Süße des Sommers.

Aussäen werde ich um den 9. März herum. Ein wenig fängt es schon an, in den Gartenhänden zu kribbeln…

Tomatensorten: Dunkelviolette Indische Fleischtomate

Geschmacklich gehört die Dunkelviolette Indische Fleischtomate zu meinen Lieblingen. Seit drei Jahren baue ich sie nun an mit unterschiedlichen Erfahrungen.

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Dunkelviolette Indische Fleischtomate von unten fotografiert

Die Samen stammen von der Arche Noah. Ihren Ursprung soll die Sorte, wie der Name nahelegt, in Indien haben.

Die Pflanzen sind außergewöhnlich stämmig und kräftig und werden, wie ich heuer erleben durfte, 3,5 m hoch.

2008-12-15_01wzFarblich schwankt die Dunkelviolette Indische Fleischtomate irgendwo zwischen olivgrün und braunrot. Die Früchte sind mehr hoch als breit und durchschnittlich 200 g schwer. Leider sind sie etwas platzgefährdet, wenn sie nicht rechtzeitig geerntet werden. Dann muss man aufpassen, denn sie fangen relativ rasch an den aufgeplatzen Stellen an zu faulen. Vollreif schmecken sie ausgezeichnet und sind sehr saftig. Am liebsten verwende ich sie im Tomatensalat oder mit Mozzarella, Basilikum, Olivenöl und Balsamico als Zwischenmahlzeit. Aber auch als Soßentomate eignet sie sich sehr gut, ist mir aber fast zu schade.

2008-12-15_04wzDie Dunkelviolette Indische Fleischtomate trägt schon relativ früh, trägt auch sehr reich (siehe Bild links, die Rispen sind manchmal so schwer, dass sie knicken) und bis zum Herbst ungebrochen – vorausgesetzt, sie bleibt gesund.

Ich hatte in den letzten Jahren mehrere Standorte ausprobiert. Im Freiland hat sie leider zu den ersten gehört, die von der Braunfäule dahingerafft wurden. Etwas geschützter an der Hauswand hat sie bis zum Herbst durchgehalten und recht gut getragen (Bild links). In diesem Jahr stand sie vor Regen geschützt unter dem Terrassendach, wo es brütend heiß wird. Einigen Sorten bekommt diese stauende Hitze gar nicht. Der Dunkelvioletten Indischen Fleischtomate aber schon. Dies scheint der ideale Standort für sie zu sein: Sie wurde gut 3,5 m hoch, hat überreich und durchgehend bis zum Frost getragen. Allerdings habe ich radikal die Blätter dieser stämmigsten meiner Tomatensorten entfernt und ihr nur wenig Blattwerk gelassen. Ob das auch zu ihrer Gesundheit bis zum Frost beigetragen hat?

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Dunkelviolette Indische Fleischtomate links mit Ranktomate Carnica rechts im Tomatenhimmel

Jedenfalls steht fest, dass ich sie auch im nächsten Jahr anbauen werde und zwar wieder unter dem schützenden Terrassendach. Sie scheint ihren optimalen Standort gefunden zu haben.

Tomatensorten: Teardrops

Die Tomatenfreiland-Saison ist vorbei. Vorgestern Nacht hat der erste Frost kurz vorbeigeschaut und ich habe vorher vorsichtshalber die Terrassentomaten sowie alles andere aus den großen Töpfen geerntet. Eine große Schüssel voll reifer Tomaten, eine genauso große mit unreifen und eine Schüssel voller Chilis und Paprikas haben uns diese letzte Ernte der frostgefährdeten Pflanzen eingebracht.
Nun ist es wieder Zeit, Rückschau auf ein paar Sorten zu halten.

Teardrops – dieser beinahe poetische Name beschreibt ganz gut die Form der kleinen roten Tomaten. An langen Rispen sind die tropfenförmigen Früchte aufgefädelt. Oft so viele, dass die Rispe aufgrund des Gewichts knickt. Wie am Bild erkennbar, weisen nicht alle Früchte die exakt gleiche Form auf. Einige sind mehr oval, andere verjüngen sich nach oben hin.

2007-10-02_TD1wzDer Ursprung der Sorte liegt in China. Die Samen habe ich vor einigen Jahren von Manfred Hahm-Hartmann bezogen. Er beschreibt Teardrops als süße, sehr ertragreiche Spalier-Cocktailtomaten.

In Gerhard Bohls Sortenbuch wird Teardrops ohne „s“ (also Teardrop) geführt und als „kräftig wachsende Obst-Stabtomate“ beschrieben. Er beschreibt die Sorte als widerstandsfähig gegen Braunfäule, ertragreich und kräftig wachsend mit geringem bis mittlerem Wärmeanspruch. Was den Geschmack betrifft, wird dieser ebenfalls als süß und „obstig“ umschrieben.

2007-08-18_TD2wzLaut meinen vierjährigen Erfahrungen mit Teardrops kann geschmacklich von süß keine Rede sein. „Obstig“ trifft es wesentlich besser.

Der Ertrag ist wirklich sehr hoch, die Sorte trägt aber erst relativ spät im Jahr. Ich habe sie immer mehrtriebig gezogen und am Saisonende hatte ich dann ein regelrechtes Gewirr an Zweigen, die alle blühten und fruchteten. Bei mir stand sie bisher immer im Freiland ausgepflanzt an einer Wand, jedoch ohne Dach. Was die Krankheitsanfälligkeit betrifft, gehört sie meinen Erfahrungen nach eher zu den robusteren Sorten. Vorausgesetzt man „lichtet“ regelmäßig das Zuviel an Blattwerk aus, sodass die Pflanzen gut durchlüftet werden.

Am liebsten verwende ich die „Tränen“ als Naschtomaten zur Jause und in den Salat.

Siechtum im Tomatenhimmel

Auf der Terrasse kann ich nach wie vor frische Tomaten ernten. Allerdings haben sich hier in den letzten beiden Wochen Krankheit und Siechtum breit gemacht.

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Blick nach rechts (alle Bilder von heute mittag)

Normalerweise entferne ich sofort alle Blätter mit Anzeichen von Mehltau oder Braunfäule. Aber bedingt durch meine lange Grippe habe ich das vernachlässigen müssen und so konnten die lästigen Pilze um sich greifen.

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Blick in die andere Richtung

Trotz der befallenen Blätter sind die Früchte noch gesund und schmecken köstlich. Drei Sorten bilden in diesem Jahr den Terrassen-Dschungel: Dunkelviolette Indische Fleischtomate, Ranktomate Carnica und De Berao.

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Ranktomate Carnica

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Links die Dunkelviolette Indische Fleischtomate

Bei dieser Sortenwahl wird es auch im nächsten Jahr bleiben, alle drei haben sich ganz gut auf der Terrasse, unter deren Dach sich im Sommer die Hitze furchtbar staut, bewährt.

Ich bin wirklich dankbar dafür, dass wir zu dieser Jahreszeit noch frische Tomaten ernten können. Zudem reifen im Haus körbeweise die unreif geernteten Tomaten aus dem Garten nach. Meine Einmachgläser sind alle voll, der Gefrierschrank auch. Ich hoffe, der Frost lässt sich noch eine Weile Zeit, damit ich nicht alle Terrassen-Tomaten auf einmal ernten muss.
Wenn ich in anderen Blogs schon von Wintereinbruch lese und Bilder von schneebedeckten Gärten sehe, kommt mir das beinahe unglaublich vor.

Erste Tomaten-Noternte

Heute war wieder einer dieser Tage, die ich nicht mag: Den ganzen Tag dichter Nebel, düsterer Himmel, unterbrochen immer wieder von heftigen Regenfällen – Luftfeuchtigkeit zum Angreifen. Denn kalt ist es nicht. Man konnte mit T-Shirt draußen sein, sofern man nichts gegen das Nass-Werden hat.
Bei meinem kurzen Rundgang – eigentlich sollte ich noch das Sofa hüten – habe ich gesehen, dass im Gemüsegarten schlagartig die Tomaten krank werden. Also musste ich schnell ein paar große Schüsseln holen und den Rest grün abernten und in Sicherheit bringen.

Die Tangellapflanzen, die in einem anderen Freiland-Beet ungeschützt stehen, sind noch kerngesund. Ich lasse sie noch bis zum ersten Frost stehen.

Die unreifen Tomaten dürfen wie üblich in Schachteln im Haus nachreifen. Die meisten tun das auch ganz gut. Zum Kochen sind sie immer noch um Längen besser als gekaufte.

2008-10-16_ErntewzUm unsere Tomaten-Frischversorgung muss ich mir also noch keine Sorgen machen. Der Tomatenhimmel auf der Terrasse hängt nämlich auch noch voller reifer, halbreifer und grüner Früchte. Die Pflanzen auf der Terrasse schauen noch halbwegs gut aus. Bin gespannt, wie lang sie noch durchhalten. Und die Tomaten in den Töpfen an der Hauswand sind ebenfalls noch halbwegs gesund, obwohl sie bei jedem Regen etwas Nässe abbekommen.

Allerdings konnte ich etwas ganz Ungewöhnliches beobachten, das mir gar nicht gefällt: Einige der Paprika- und Chilipflanzen beginnen sich von den Blättern her mit einer dicken wattigen Schicht zu überziehen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Da muss wohl die ungewöhnlich große Feuchtigkeit und der überaus kalte September in diesem Jahr eine Rolle spielen. Jedenfalls werden bei weitem nicht alle Chilis abreifen.

Dafür hatte ich heuer zum ersten Mal eine richtig, richtig gute Paprikaernte heuer – aber dazu ein ander Mal.