Category Archives: Tomaten(sorten)

Fensterbank-Plantage

Da harren sie nun der Dinge, all die vorgezogenen Chilis, Paprikas und Paradeiser.

2011-04-12_01wzBesetzen alle Fensterbänke und genießen den Ausblick in den Garten.

2011-04-12_03wzEtwas über 70 Tomatenpflanzen und über 30 Chilis und Paprikas werde ich behalten und nach den Eisheiligen, oder, sollte die Wetterprognose umwerfend gut sein, auch etwas früher, ins Freie zu pflanzen. Tagsüber trage ich sie zum Abhärten oft ins Freie. Aber damit bin ich heuer nachlässiger als in den letzten Jahren. Die Schlepperei ist schon recht mühsam. Licht haben sie ja genug an den Südfenstern des Ess- und Wohnzimmers.

Manche plagt wohl schon die Ungeduld angesichts der sonnigen letzten Woche. So wie diese „Bolivian Rainbow“ mit den schönen lila überhauchten Blättern. Diese Chili zeigt bereits ihre erste geöffnete Blüte.

2011-04-12_02wzSie gehört zu den eher kleinwüchsigen Pflanzen. Deshalb mache ich mir keine großen Sorgen wegen eines möglichen Platzmangels. Alle „Großen“ sind frisch getopft, mit etwas Kompost versorgt und werden täglich besucht und bewundert.

Die warmen Tage und Nächte sind vorerst vorüber. Kalte, stürmische und regnerische Tage sind angebrochen. Sobald das Wetter wieder stabiler wird, dürfen die Chilis, Paprikas und Paradeiser in das kleine Gewächshaus auf der Terrasse übersiedeln, das wir seit dem Vorjahr immer im April aufbauen. Dann wird es nämlich zu eng auf den Fensterbänken: Gurken, Kürbisse und Zucchinis müssen ausgesät werden.

Tomatenplanung 2011

Ein Kraftakt ist vollbracht: Die Paradeiserplanung für dieses Jahr ist fertig.

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Links oben „Caspian Pink“, rechts oben „Greenwich“, links unten „Valencia“, rechts unten „Noire de Russe“

Jedes Jahr vermehren sich die Paradeisersorten in meiner Samenschublade geradezu auf magische Weise. Liebe Menschen schicken und schenken mir Samen oder bringen mir Paradeisersorten mit, die in den Gärten ihrer Verwandtschaft gedeihen, manchmal kann ich mich selber nicht zurückhalten und kaufe mir die eine oder andere Sorte oder ertausche sie über Blogbekanntschaften, Foren und Samentauschpakete. Auf diese Weise wird die Auswahl von Jahr zu Jahr schwieriger. Ich will ja meine Lieblingssorten wieder anbauen, trotzdem neue Sorten erkunden und von allem etwas: rote, orange, gelbe, grüne, braune, weiße, gestreifte, innen marmorierte, süße, säuerliche, milde, weiche, feste, große, kleine und winzige Paradeiser. Ja, ja, als Liebhaberin von Paradeisern hat frau ein schweres Leben.

2011 werde ich folgende Sorten anbauen:

Fleischtomaten:
Caspian Pink
Dunkelviolette Indische Fleischtomate
German Gold
Giant Green Zebra
Greenwich
Mariannas Peace
Noire de Russe
Togo Trefle
Valencia
Vogts Bulgarische Fleischtomate

Stabtomaten:
Die kleinen Mohren
Gelbe von Thun
Green Zebra
Mallorquinische Hängetomate (tomaquet de penjar)
Moneymaker
Moskovskij Delikates
Polnische von Rosa
Ranktomate von Carnica
Roma
San Marzano
Schimmeig Creg
Striped Roman
Striped Turkish
Tangella
Zahnradtomate

Cocktailtomaten:
Bianca (auch Bianca Cherry)
Black Cherry
Goldita
Isis Candy
Johannisbeertomate gelb
Johannisbeertomate rot
Sun Drop

Ampeltomaten:
Ampeltomate rosa
Green Sausage
Himbeerrose
Minibel
Pendulina
Tumbling Tom Red

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„Tangella“, ein absoluter Massenträger und sehr robust

Mit der Aussaat lasse ich mir aber wie immer bis zur ersten Märzwoche Zeit.
Über die Tomatenaussaat habe ich schon vor zwei Jahren aufgrund häufiger Nachfragen einen Artikel geschrieben:
Tomatenaussaat – einige Tipps

Habt ihr schon eure Sorten für dieses Jahr ausgewählt?
Ich bin natürlich neugierig, welche Paradeisersorten in den Gärten meiner LeserInnen wachsen!

Tomatensorten: Early Yellow Striped

Die Early Yellow Striped habe ich im Abstand von einigen Jahren immer wieder einmal angebaut. Die Samen habe ich ursprünglich von Manfred Hahm-Hartmann, der sie unter der Bezeichnung Early Yellow Stripe führt. Im Sortenbuch von Bohl und auch im Tomatenatlas läuft sie unter dem Namen Early Yellow Striped, daran werde ich mich halten.

2010-12_EYSt1rwzDie Early Yellow Striped ist eine Stabtomate mit einem Durchmesser von ca. 3 – 4 cm. In den Jahren, in denen ich sie angebaut habe, gehörte sie zu den frühesten reifen Tomaten. 2006 konnte ich schon Ende Juni die schönen Früchte dieser Sorte genießen.

2010-12_EYStr5wzDie ausgeprägte Streifung verliert sich, je mehr die Tomate ihre eigentliche Farbe – Himbeerrosa mit gelben Streifen – mit annimmt.

2010-12_EYStr2wzBei anderen gestreiften Tomaten, z.B. Green Zebra oder Striped Turkish, konnte ich das nicht in dieser Form beobachten.

2010-12_EYStr4wzGeschmacklich würde ich die Early Yellow Striped als mild, ein wenig süß und sehr saftig bezeichnen. Ihr Nachteil liegt eindeutig in der Empfindlichkeit gegenüber Regen. Die Pflanzen im Freiland trugen weniger als die geschützter stehenden in den Töpfen. Im Freiland sind fast alle Früchte aufgeplatzt.

2010-12_EYStr3wzWer nach einer frühen Tomatensorte sucht und einen etwas geschützten Platz, z.B. an einer Südwand mit Dachüberstand, bieten kann, wird mit der Early Yellow Striped möglicherweise fündig. Auch von der Höhe her, die Pflanzen erreichen ca. 1,5 – 1,8 m, eignet sich diese Sorte gut für den Anbau in Töpfen. – Einfach ausprobieren!

Tomatensorten: Berner Rosen

Gerhard Bohl reiht die Berner Rosen unter die Stabtomaten. Ich habe aber auch schon gelesen, dass sie zu den Fleischtomaten zählen. Wie auch immer: Es handelt sich um eine köstliche Sorte!

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Berner Rosen mit einem ersten Anflug von Farbe

Die runden, schwach gerippten Früchte sind unterschiedlich groß – bis zu acht cm im Durchmesser – und sind im reifen Zustand dunkelrosa.

2010-12_BR2wzDie Samen hat mir Barbara vor ein paar Jahren zukommen lassen. Es handelt sich um eine alte Schweizer Gartensorte.

2010-12_BR3wzDie Pflanzen werden ca. 2 m hoch und sind durchschnittlich anfällig für die Braunfäule. Ich habe sie zwei Jahre angebaut, jeweils im Freiland und geschützt an der Hauswand im Topf. 2009 wurden die Freilandpflanzen kurioserweise früher befallen als im eigentlich schlechten Tomatenjahr 2010. In diesem verregneten, durchschnittlich eher kühlen Tomatenjahr waren die Berner Rosen eine der letzten halbwegs gesunden Pflanzen im Freiland.
Zwischen den Pflanzen im Topf und im Freiland konnte ich in beiden Jahren keinen nennenswerten Unterschied feststellen: Alle trugen recht gut und die Braunfäule kam ziemlich zeitgleich über sie.

2010-12_BR4wzDer einzige Nachteil scheint mir die eher späte Reife zu sein. Ich musste mich sehr lang gedulden, um die köstlichen Berner Rosen verspeisen zu können. Man kann also auch Pech mit dieser Sorte haben, wenn einmal das Wetter so gar nicht mitspielen will.

Der Geschmack aber macht das lange Warten mehr als wett: Die Berner Rosen sind sehr aromatisch, leicht süß, sehr saftig, mit einem weichen Fruchtfleisch unter einer zarten Schale.

2010-12_BR5wzNeben dem „Einfach so-Essen“ eignen sich die Berner Rosen hervorragend für Tomatensoßen und Tomatensuppen.

Ich bin begeistert von dieser Schweizer Sorte! – Danke, Barbara!

Tomatensorten: Negra de la Puebla

Diese Sorte stammt ursprünglich aus Andalusien. Daniela war so lieb, mir Samen dieser aromatischen Fleischtomaten zukommen zu lassen.

2010_NdlP1wzDie Früchte der Negra de la Puebla wiegen durchschnittlich 420 Gramm. Damit sind sie so schwer, dass die Stängel unter der zunehmenden Last oft knicken. Ganz abgebrochen ist trotzdem keiner. Die Stängel sitzen ausgesprochen fest im Fruchtfleisch, sodass beim Herausoperieren etwas chirurgisches Geschick von Vorteil ist.

2010_NdlP2wzDie Früchte sind leicht plattrund, schwach gerippt und neigen an der Oberfläche etwas zur Rissbildung. Sie sollten dann rasch geerntet werden, damit sie nicht faulen.

Das Fruchfleisch ist mürbe und weich und schmeckt süßlich und sehr aromatisch.

2010_NdP5wzDie dunkelrot bis braun gefärbte Negra de la Puebla ist durch eine leichte Flammung auch äußerlich sehr attraktiv.

2010_NdlP3wzGetragen haben die ca. 2 m hohen Pflanzen gut, wenn man bedenkt, wieviel schon eine einzelne Tomate wiegt. Auffallend ist ihr schmaler Wuchs. Sie eignen sich daher gut zur Kombination mit einer höher wachsenden Chilipflanze im Topf. Apropos Topf: Ob nun im (großen) Topf an der Hauswand oder ungeschützt im Freiland wachsend: Der Negra de la Puebla war das egal. Der Ertrag war in etwa gleich hoch. Auch was die Gesundheit betrifft, konnte ich keinen nennenswerten Unterschied feststellen.

Am liebsten verwende ich die Negra de la Puebla für Soßen. Sie schmeckt auch köstlich für Tomaten mit Mozzarella oder groß gewürfelt im Griechischen Salat.

Eine besondere Anfälligkeit für Braunfäule konnte ich in den vergangenen zwei Jahren trotz schlechtem Tomatenwetter nicht fest stellen. Gegen Spätherbst erst schleichen sich langsam die ersten Anzeichen der Braunfäule ein. Durch Ausbrechen der kranken Blätter lässt sich das jedoch gut unter Kontrolle halten.