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November im Oktober

Novemberwetter Ende September und Anfang Oktober. Selten ein paar sonnige Stunden. Ansonsten Hochnebel, Niesel und stürmischer Wind.

Eine der raren Sonnenstunden habe ich genutzt, um endlich mal wieder Fotos zu machen.
2010-10-05_04wzDen Garten dominieren jetzt Astern.

2010-10-05_02wzIch liebe besonders die mächtigen, hohen Asternbüsche, die daher im Herbst überall im Garten zu finden sind.

2010-10-05_03wzHie und da lugen noch ein paar Rosen zwischen den Astern hervor. Sehr zierend auch die Samenstände der Clematis.

2010-10-05_01wzBis zum Frost blüht jedes Jahr „The Fairy„. Ein wahres Rosenwunder an Vitalität – und Schönheit.

2010-10-05_11wzViele eigentlich weiße Rosenblüten sind im Herbst mit unregelmäßigen rosa Flecken und Tupfen überzogen.

2010-10-05_10wzIch liebe im Herbst das scheinbare Durcheinander von Blüten, Verblühtem und Samenständen.

2010-10-05_06wzHier verweben sich die Blüten von blitzblauem Prärie-Salbei (Salvia azurea var. granidflora) mit den herbstlich rosa überhauchten Blüten einer unbekannten weißen Rose und den Samenständen von Agastache und lange schon verblühtem Lavendel zu einem Gesamtbild.

Die meisten fetten Hennen sind schon seit Wochen verblüht. Aber ihre Samenstände dürfen bis zum Frühling stehen bleiben.

2010-10-05_05wzNur eine einzige Herbstanemone hat’s geschafft, in unserem Garten dauerhaft Fuß zu fassen. Dafür freue ich mich über ihre strahlenden Blüten umso mehr.

2010-10-05_08wzWährend die Hostas ganz unverkennbar den Gesetzen der Jahreszeiten Folge leisten,

2010-10-05_07wzhaben sich diese weißen, tapferen Blüten in der Jahreszeit geirrt, wie mir scheint.

2010-10-05_09wzLeuchtende Farbenpracht bringt auch dieses Sedum in den herbstlichen Garten. Seine grünen Blätter verfärben sich im Herbst in ein schreiendes Rosa.

2010-10-05_13wzDieses Sedum hat sich die Haare wachsen lassen, falls der Winter gar lang und kalt werden sollte.

2010-10-05_12wzEin einsamer Sonnenhut versucht noch den Garten erstrahlen zu lassen. Mal schauen, ob es ihm gelingt, die Sonne zurück zu holen.

2010-10-05_14wzHerbstbilder aus dem gemüsigen Gartenteil gibt’s ein ander Mal.

Extreme

Bisher war dieses Jahr durch Extreme gekennzeichnet – extrem langer, ungewöhnlich kalter Winter. Übergangslos begann der Frühling. Der hatte aber nur Unmengen von Regen zu bieten, Stürme und Kälte. Das zog sich hin bis weit in die zweite Junihälfte. Dazwischen waren zwei mal drei schöne Tage – einmal hatte ich lieben Besuch, die anderen verbrachte ich vorwiegend in meiner Badewanne. Dann kam die Gelsenplage über uns und ein enorm schwüles, drückendes Wetter. Das Haus ohne Gelsenspray zu verlassen ist nach wie vor nicht ratsam, außer man möchte mal auf andere Art Blut spenden. Und jetzt ist es seit fast zwei Wochen heiß. Naja, das ist untertrieben: Es herrscht drückende Hitze. Ständige Temperaturen weit über 30 Grad. Heute 37, morgen auch. Und kein Tröpfchen Regen in Sicht.

Irgendwie hat mir das alles ein wenig die Lust am Bloggen – und zeitweise auch am Garten – verdorben. Nun hier ein Nachtrag im Zeitraffer:

In der vorletzten Juni-Woche bekam ich Besuch von meiner Schwester. Das Haus ohne lange Ärmel zu verlassen, war leider nicht möglich! Aber immerhin hat es nicht geregnet…

2010-07-14_01wzAn den alten Seitenarmen der Donau waren fast alle Uferböschungen geflutet. Der Wasserstand war zwei Monate lang enorm hoch. In unserer ganzen Gegend sahen die Mais- wie Reisfelder aus.

Die Rosenblüte war kurz.
Kaum erblüht schon wieder zermatscht.
Matsch gefolgt von Mehltau, Sternrußtau und Blattläusen.

2010-07-14_02wzDer Regen war gar nicht nett zu den duftenden Schönheiten. Viele stehen jetzt recht nackt im Garten.

Am ersten Juliwochenende fand wie immer „Das Konzert in der Au“ bei uns im Ort statt. Klassik mitten in der Natur, vor einem Altarm der Donau. Im Hintergrund wird gezirpt, die Vögel begleiten die Musik mit ihrem dezenten Gesang. Einfach wunderschön.

2010-07-14_03wzIn diesem Jahr mit dem Mozart Requiem. Ein ganz besonderes Erlebnis. Und mit Gelsenspray eingesprüht von oben bis unten konnte ich es auch richtig genießen.

Trotz des gar nicht so günstigen Wetters durfte ich auch schon einiges ernten. Jede Menge Salate, Kohlrabi in rauen Mengen, Mangold, Guten Heinrich, Spargelsalate, Spargelerbsen, Kräuter für den Wintervorräte, die ersten Gurken und die ersten kleinen Tomaten – heuer ein Monat später als üblich.2010-07-14_03awz

Die Zuckerschoten machen mir in diesem Jahr viel mehr Freude, da sie an den neuen Gittern wesentlich einfacher zu ernten sind. Bald sind sie abgeerntet, dann kann ich die Gitter einfach rausnehmen und für ihren Einsatz im nächsten Jahr in der Garage lagern.

Die weißen und roten Ribisl (Johannisbeeren) sowie die Jostabeeren sind seit einer Woche abgeerntet. Ich habe viel zu lange mit dem Ernten gewartet, einige waren schon überreif und sind abgefallen. Aber die Gelsen sitzen zuhauf in den Sträuchern und das Ernten war kein Vergnügen.

2010-07-14_04wzTrotzdem konnte ich ein paar Flaschen mit dem Saft der Ribisln füllen. Im Winter mag ich ihn besonders gerne.

2010-07-14_05wzJetzt trinke ich lieber erfrischenden Zitronenmelissen- oder Minzesirup. Auch davon sollte ich endlich alles abernten. Aber bei der Hitze…!
In zwei, drei Tagen sind dann die schwarzen Ribisl dran mit der Ernte. Die werde ich auch entsaften. Ich mag gar nicht dran denken bei 37 Grad Außentemperatur in der Küche den Dampfentsafter anzuwerfen.

Allen, die mir zwischendurch Mails geschickt haben oder nachgefragt habe, ob’s mir auch gut geht: Danke euch herzlich für eure lieben Gedanken und eure Fürsorge!

Es ist angerichtet

Der April war verregnet und sehr stürmisch – und kalt natürlich. Eisig kalt.

Der Mai war verregnet, sehr, sehr stürmisch – und viel zu kalt. Ganze vier Tage im Mai waren ohne heftige Regenfälle. Bis zum Mai haben wir hier in Wien nur 44 Prozent der sonst üblichen Sonnenstunden abbekommen. Dafür fast dreimal soviel Niederschläge.
Der Juni war anfangs regnerisch und stürmisch. Und mäßig kühl.
Ich wollte zwischendurch den Garten am liebsten zubetonieren und grün anstreichen. Und eventuell noch ein paar Plastiktomaten aufstellen.

Und jetzt: Hitzewelle! Heute mit 35 Grad.

Da gibt’s nichts Besseres, als sich hier mit dem Garten und dem Wetter wieder auszusöhnen.

2010-06-11_04wzWasser ist schon eingelassen und muss sich noch ein wenig erwärmen. 11 Grad sind selbst mir zu kalt.

2010-06-11_01wzAls Schutz vor Blättern und anderem Zeugs, das mir mein Badewasser vermiesen könnte, wird in der Zwischenzeit die Wanne mit einem alten Vorhang abgedeckt.

2010-06-11_02wzBücher, Sonnenhut und Sonnenbrille liegen schon bereit.

2010-06-11_03wzJetzt fehlen nur noch ein kühles Getränk – und ich.

Ruck zuck-Gartenjahr

Wie die Zeit vergeht!

In der letzten Februarwoche taute er langsam weg, der hartnäckige Schnee.

Dann endlich

  • Tonnen von Laub vom Pseudo-Rasen entfernt
  • Unmengen Kiefernnadeln und Zapfen aus den Beeten und von der Wiese gerecht
  • zwischendurch Chilis nachgesät
  • vertrocknete Stauden in den Beeten abgeschnitten
  • den wahnsinnig gewordenen Holunder auf handliches Format geschnitten
  • das beinahe unverrottbare Laub unserer riesigen alten Pappel säckeweise von den Beeten im Gemüsegarten entfernt
  • zwischendurch Chilis nachgesät
  • die riesige Brombeere geschnitten
  • das eingestürzte Bachufer wieder aufgebaut
  • zwischendurch wieder Chilis nachgesät
  • die Stauden am und im Teich zurückgeschnitten
  • die Hostas in den Töpfen gedüngt
  • ein paar Beerensträucher geschnitten
  • noch mehr große Sträucher geschnitten
  • einen riesigen Haufen Häckselmaterial aufgetürmt
  • mich gefragt, was ich mit den vielen Chilis machen soll – letztendlich sind nämlich dann doch, wenn auch mit großer Verzögerung, wirklich alle gekeimt
  • noch einen Nistkasten aufgehängt
  • die ersten Tomaten ausgesät
  • nach blühenden Krokussen Ausschau gehalten, zwei gefunden
  • bei zurückgekehrter Eiseskälte und stürmischem Nordwind mit dicker brauner Wollhaube und blitzblauen Ohrenschützern (nein, es gibt kein Foto) unseren Häcksler angeworfen. Der Haufen war weg in Null komma nix, ich eingestaubt von oben bis unten.

2010-03-08wzUnd dann war schon wieder Winter.

Herbst? Nein, Winter.

Der Wintereinbruch steht kurz bevor. War vor einer Woche noch Schwitzen in Shorts und Sandalen angesagt, heißt’s jetzt: warme Schuhe, Socken, lange Hosen, dicke Pullis und am besten auch noch eine Haube gegen den schneidenden Sturm aus Norden.

Meinen Pflanzen gefällt das genauso wenig wie mir. Also bin ich seit Tagen am Einräumen und Ernten – bei eisigen Temperaturen und stürmischem Nordwind. Sehr unlustig.

Das viele Gemüse, das noch draußen hängt, will aber jetzt geerntet werden. Die Chilis und Paprikas lassen schon ihre Blätter hängen, die Tomaten befinden sich in Schockstarre.

In der Küche herrschen schlachtfeldgleiche Zustände: Es werden Tomaten eingekocht, eingefroren und getrocknet.

2009-10-14_005wzEinige davon kommen umgehend zusammen mit mediterranen Kräutern und einer Knoblauchzehe in Olivenöl.

2009-10-14wzUnmengen von Paprikas harren ihrer Bestimmung. Also habe ich in den letzten Tagen viele von ihnen abgenommen, mit vegetarischem Innenleben versehen und in die Gefriertruhe gesteckt. So geht das Kochen im Winter recht schnell. Schöne Aussichten, bleibt mehr Zeit zum Seifesieden!

Die Paprikas habe ich nach dem Füllen einzeln eingefroren, erst wenn wie gefrostet sind, kommen sie in Gefrierbeutel, so kann ich sie einzeln entnehmen.

2009-10-14_003wzDie Hörnchenkürbisse hängen voller kleiner Früchte. Da wir nicht alle in Salaten und Eintöpfen essen können, habe ich versuchsweise mal einige Gläschen davon in einem milden Essig mit vielen Kräutern, Knoblauch und ein paar Chilis eingelegt. Gekostet werden kann erst in einigen Wochen, solange müssen die kleinen Kürbisse durchziehen.

2009-10-14_002wzApropos Chilis: Die Armen sind jetzt so richtig in Hochform. Nutzt alles nix, auch sie müssen geerntet werden. Einige Gläser habe ich noch in Essig mit ganz vielen Kräutern eingelegt, einige größere mittelscharfe Chilis mit der gleichen Fülle wie Paprikas gefüllt und eingefroren. Die werden im Winter zusammen mit den gefüllten Paprikas in einer Tomatensoße serviert. Den Rest werde ich dann wohl noch in den nächsten Tagen zu Chili-Pasten verarbeiten.

Die letzten Teekräuter musste ich auch ernten, bevor der Frost meine heißgeliebten Zitronen- und Minzverbenen erwischt.

2009-10-14_004wzDie geernteten Quitten lasse ich noch eine Woche stehen – es duftet himmlisch! Bis dahin sollte ich überlegen, was ich damit anstelle – Gelee, Likör, Schnaps?

Jeden Tag wird’s nun noch kälter, die Nachttemperaturen nähern sich dem Nullpunkt, im Wienerwald soll’s demnächst den ersten Schnee geben. Der Sturm pfeift seit gestern um’s Haus, so auch jetzt wieder. Hoffentlich geht’s diesmal glimpflicher ab als beim letzten Sturm im August. Unser Marillenbaum hat leider trotz sofortiger Stützmaßnahmen und behutsamem Rückschnitt nicht überlebt. Schon seit vielen Wochen steht er kahl und braun da. Wir werden im Frühling wohl einen neuen pflanzen.

Und nun ist’s Zeit für eine Kanne Tee und ein schönes Feuerchen im Kamin. Das sind die Vorteile am Winter.