Eisige Kälte hat über Nacht Einzug gehalten. Grau in Grau und strömender Regen. 10 Grad tagsüber, winterliche Temperaturen. Um diese Jahreszeit in unserer Gegend, in der das Klima sehr mild und die Sommer sehr lang sind. Mich hat heute eine große Sehnsucht nach Wärme gepackt und …
… nach dem umwerfenden Duft der Duftnelken im Frühling
… nach der Blütenfülle von Frühling und Sommer
… nach dem Duft der unzähligen Rosen im Garten
… nach den vielen hohen, prächtigen Stauden, die trotz Aufbinden von Sturm und Regen längst umgeknickt wurden
… nach dem Rosa, Blau und Weiß des Sommers statt des Orange, Rot und Gelb des Herbstes
Noch bemühe ich mich um Optimismus und gebe mich dem Herbst nicht geschlagen.
Nach dem langandauernden Nieselwetter mit Höchsttemperaturen von 20 Grad überrollt uns nun seit einer halben Woche eine Hitzewelle mit täglich um die 37 bis 38 Grad.
Die Tomaten im Freiland und in den Balkonkisterln hatten nach dem kühlen Wetter leider alle erste Anzeichen von Fäule gezeigt. Ich habe radikal sämtliche Blätter entfernt bis auf die obersten. Die Kisterltomaten sind zum Teil daher sehr kahl. – außer Stängeln und massenhaft Früchten.
Glücklicherweise konnte ich gerade feststellen, dass sich bei den meisten Pflanzen bereits wieder neue Austriebe zeigen, die gesund zu sein scheinen.
Im Freiland hat es wohl eine „Sungold“ erwischt. Die anderen scheinen sich langsam aufzurappeln. Die Radikalkur hat also etwas gebracht.
Bei einigen großen Tomatentöpfen habe ich „Pendulina„ beigepflanzt. Die Pendulinas scheint es mit der Fäule am schlimmsten erwischt zu haben. Ob die sich auch wieder erholen, bleibt noch abzuwarten.
Jedenfalls können wir uns schon seit geraumer Zeit wieder mit Tomaten aus dem eigenen Garten versorgen – hoffentlich bleibt dieser Zustand bis lange in den Herbst hinein so!
Durch den sehr heißen und trockenen Frühling sind die Tomaten in diesem Jahr besonders vielversprechend: Große, kräftige Pflanzen mit ganz dicken Stängeln und sehr üppigem Fruchtansatz.
Die Tomaten in den Kübeln auf der Terrasse (Ranktomate, Himmelsstürmer und Opalska) haben zum Teil schon den Dachüberstand erreicht. Nun versuche ich sie an den quer gespannten Schnüren horizontal zu leiten, was gar nicht so einfach ist. Eine Pflanze ist schon abgebrochen, als ich sie vorsichtig am horizontalen Seil befestigen wollte. Die Stängel sind so kräftig, dass sie schon nach zwei Tagen nicht mehr biegsam genug sind, um sich „umleiten“ zu lassen. Da heißt’s dran bleiben!
In den Balkonkisterln rund um die Terrasse habe ich heuer wieder – wie auch schon in den letzten drei Jahren – eher kleinbleibende Hängetomaten gepflanzt (Rosa Ampeltomate,Tumbling Tom, Yellow Canary etc.). Womit ich nicht gerechnet habe: In diesem Jahr sind die Pflanzen wesentlich größer als in den letzten Jahren, so dass es ganz schön schwierig ist, die Tomatenpflanzen etwas zu bändigen.
Die ersten reifen Tomaten konnte ich schon ernten: Pendulina und Rosa Ampeltomate haben das Rennen gemacht. Tumbling Tom wird als nächstes folgen.
Bei den Tomaten in den Töpfen und Kisterln ist der Fruchtansatz enorm heuer, sie sind alle kräftig und gesund, wohl auch deshalb, weil sie etwas geschützt an den Hauswänden stehen.
Um die Freilandtomaten, die ganz ungeschützt im Gemüsegarten stehen, mache ich mir etwas Sorgen. Nach einem ebenfalls guten Start mit bestem Tomatenwetter ist es nun seit ca. einer Woche sehr stürmisch (mit bis zu 120 km/h), es gab heftige Regengüsse und zwischendurch hat es ständig genieselt. Somit konnten die vom Wind lädierten Pflanzen auch nicht wirklich abtrocknen. In den letzten beiden Tagen gab es einen Temperatursturz von 35 auf 20 Grad mit deutlich niedrigeren Nachttemperaturen. Jetzt zeichnet sich wieder schöneres Wetter ab. Hoffentlich hat das Wetter der letzten Woche nicht den Boden für die verschiedensten Tomatenkrankheiten bereitet.