Schon in Kindertagen habe ich ihn geliebt, den sog. „Löwenzahn-Honig“. Folglich koche ich alljährlich im Frühling ein oder zwei Portionen des köstllichen Blütengelees ein.
Weit muss ich für die Ernte der Grundzutat, nämlich Löwenzahnblüten, nicht gehen: einfach nur ein paar Schritte auf unseren Rasen. Der ist nämlich alles andere als ein klassischer Rasen, er gleicht mehr einer Wiese und bietet somit auch Wildkräuterkulinarisch so einiges: Gundermann, Wegeriche, Rot- und Weißklee, Gänseblümchen, Veilchen, Scharbockskraut, Schafgarbe etc. – und eben auch massenhaft Löwenzahn. Ich finde das praktisch und liebe diese Vielfalt.
Wer das Aroma der sonnigen Löwenzahnblüten ebenso gerne wie ich in Gläser bannt, kann sich an diesem wirklich einfachen Rezept versuchen:
Löwenzahn-Honig
1 l Löwenzahnblüten pflücken und ganz fest in einen Messbecher stopfen.
Diese dann auf einem Tuch ca. eine halbe Stunde ausgebreitet liegen lassen, in dieser Zeit verziehen sich eventuelle Blütenbewohner und suchen das Weite.
Anschließend die Löwenzahnblüten in einen Topf geben und mit 1 l kochendem Wasser übergießen.
Nun brauchen die Blüten 24 Stunden Pause, um ihren Geschmack abzugeben.
Nach dieser Ruhezeit das Ganze durch ein Tuch gießen, dabei die Blütenmasse so richtig gut ausdrücken.
Die verbliebene Flüssigkeit abmessen und wieder auf 1 l Gesamtmenge mit Wasser auffüllen.
In einem Topf 1 kg Zucker und den Saft einer Zitrone zugeben.
Dann ist Geduld angesagt, denn der Saft muss lange, lange nicht zugedeckt vor sich hin köcheln. Das macht aber gar nichts, denn zwischendurch muss man nicht umrühren und kann sogar mal ausschalten und später weiterköcheln lassen.
Mittels Gelierprobe immer wieder die Konsistenz prüfen. Wenn die Masse honigartige Konsistenz aufweist, in saubere Gläschen abfüllen und gut verschließen.
Tipp:
Eine besondere Gaumenfreude ist es, wenn ein Teil der Löwenzahnblüten durch die die frischen, zarten Austriebe von Fichten oder Tannen ersetzt wird. Dann kommt zum sonnigen Geschmack des Löwenzahns ein erdig-waldiges Aroma dazu.