Bisher war dieses Jahr durch Extreme gekennzeichnet – extrem langer, ungewöhnlich kalter Winter. Übergangslos begann der Frühling. Der hatte aber nur Unmengen von Regen zu bieten, Stürme und Kälte. Das zog sich hin bis weit in die zweite Junihälfte. Dazwischen waren zwei mal drei schöne Tage – einmal hatte ich lieben Besuch, die anderen verbrachte ich vorwiegend in meiner Badewanne. Dann kam die Gelsenplage über uns und ein enorm schwüles, drückendes Wetter. Das Haus ohne Gelsenspray zu verlassen ist nach wie vor nicht ratsam, außer man möchte mal auf andere Art Blut spenden. Und jetzt ist es seit fast zwei Wochen heiß. Naja, das ist untertrieben: Es herrscht drückende Hitze. Ständige Temperaturen weit über 30 Grad. Heute 37, morgen auch. Und kein Tröpfchen Regen in Sicht.
Irgendwie hat mir das alles ein wenig die Lust am Bloggen – und zeitweise auch am Garten – verdorben. Nun hier ein Nachtrag im Zeitraffer:
In der vorletzten Juni-Woche bekam ich Besuch von meiner Schwester. Das Haus ohne lange Ärmel zu verlassen, war leider nicht möglich! Aber immerhin hat es nicht geregnet…
An den alten Seitenarmen der Donau waren fast alle Uferböschungen geflutet. Der Wasserstand war zwei Monate lang enorm hoch. In unserer ganzen Gegend sahen die Mais- wie Reisfelder aus.
Die Rosenblüte war kurz.
Kaum erblüht schon wieder zermatscht.
Matsch gefolgt von Mehltau, Sternrußtau und Blattläusen.
Der Regen war gar nicht nett zu den duftenden Schönheiten. Viele stehen jetzt recht nackt im Garten.
Am ersten Juliwochenende fand wie immer „Das Konzert in der Au“ bei uns im Ort statt. Klassik mitten in der Natur, vor einem Altarm der Donau. Im Hintergrund wird gezirpt, die Vögel begleiten die Musik mit ihrem dezenten Gesang. Einfach wunderschön.
In diesem Jahr mit dem Mozart Requiem. Ein ganz besonderes Erlebnis. Und mit Gelsenspray eingesprüht von oben bis unten konnte ich es auch richtig genießen.
Trotz des gar nicht so günstigen Wetters durfte ich auch schon einiges ernten. Jede Menge Salate, Kohlrabi in rauen Mengen, Mangold, Guten Heinrich, Spargelsalate, Spargelerbsen, Kräuter für den Wintervorräte, die ersten Gurken und die ersten kleinen Tomaten – heuer ein Monat später als üblich.
Die Zuckerschoten machen mir in diesem Jahr viel mehr Freude, da sie an den neuen Gittern wesentlich einfacher zu ernten sind. Bald sind sie abgeerntet, dann kann ich die Gitter einfach rausnehmen und für ihren Einsatz im nächsten Jahr in der Garage lagern.
Die weißen und roten Ribisl (Johannisbeeren) sowie die Jostabeeren sind seit einer Woche abgeerntet. Ich habe viel zu lange mit dem Ernten gewartet, einige waren schon überreif und sind abgefallen. Aber die Gelsen sitzen zuhauf in den Sträuchern und das Ernten war kein Vergnügen.
Trotzdem konnte ich ein paar Flaschen mit dem Saft der Ribisln füllen. Im Winter mag ich ihn besonders gerne.
Jetzt trinke ich lieber erfrischenden Zitronenmelissen- oder Minzesirup. Auch davon sollte ich endlich alles abernten. Aber bei der Hitze…!
In zwei, drei Tagen sind dann die schwarzen Ribisl dran mit der Ernte. Die werde ich auch entsaften. Ich mag gar nicht dran denken bei 37 Grad Außentemperatur in der Küche den Dampfentsafter anzuwerfen.
Allen, die mir zwischendurch Mails geschickt haben oder nachgefragt habe, ob’s mir auch gut geht: Danke euch herzlich für eure lieben Gedanken und eure Fürsorge!
Liebe Margit
Du bist eine richtige Kräuterfee, herrlich , gefällt mir gut !
Mir erging es wie dir, täglich 35° und noch mehr, tägliche Kreislaufschwächen und einen Kollaps , jetzt hat mir mein Helmut im Gartenhaus eine Klimaanlage eingebaut.Stundenlang ist auch nicht gut , aber zur erholung ein Traum.
Ein normaler Somer wäre schön , aber was ist den eigentlich beim Wetter noch normal ?Alles ohne Übergänge und schweren Unwettern, die armen Menschen.
Vielleicht pendelt es sich doch noch schön ein und wir können den Garten wieder alle genießen.
LG Jutta
@ Frieda: Die Situation der Bauern ist – nicht nur wetterbedingt – wirklich nicht gerade rosig. Allein wenn man bedenkt, was Bauern für einen Liter Milch oder ein Kilo Erdäpfel bekommen. Wahnsinn, diese Ausbeutung. Mit dem Wasser gibt’s bei uns hier kein Problem. Marchfeld ist ja Gemüsebauernland – die Felder werden alle bewässert. Fragt sich nur, wie lange das gut geht.
Ich hoffe, das Unwetter gestern hat euch nicht zu schlimm erwischt!?
Liebe Grüße, Margit
@ Regina: Bezugsquellen für alte Tomatensorten findest du ein paar in meinem Blog gelistet unter dem Label „Bezugsquellen“. Viel Spaß beim Stöbern!
Übrigens: Auch wenn der Bezug von Samen über das Bohlsche Samenarchiv etwas umständlich klingt, es lohnt sich wirklich – sehr empfehlenswert!
Liebe Grüße, Margit
Liebe Margit
es ist kein Trost für dich, aber ich könnte das gleiche von hier erzählen und unserem Garten (nur dass die erste Tomate erst gestern „fällig“ war und nicht so früh wie bei dir!). Auch die Johannisbeeren sind geerntet, diesmal von meiner Freundin, welche die Beeren lieber hat als ich 😉 ! Ein neues Wort für Mücken habe ich gelernt und Ribiseln ist mir auch noch nicht so geläufig 🙂 !! Diese Woche haben wir Kohlrabischwemme. Die beiden Monate Juli/August bringen mich gartenmässig immer in ein gewisses Tief. Vieles ist verblüht, krank, der Boden zu hart um dem Wildkraut Herrin zu werden, kurz ich fühle mich von all der Arbeit im Garten etwas ausgepowert. Die Hitze (wir haben auch ständig über 30° und keinen Regen!) trägt vielleicht auch etwas dazu bei. Und doch, es sind richtige Sommertage und ich „geniesse“ sie….mit dem Zugeständnis, dass man etwas träger sein darf für eine gewisse Weile :-)!
Sei ganz lieb gegrüsst,
Barbara
Liebe Margit,
bei Deiner Bescheibung kann ich so gut verstehen, dass Dir die Lust am Garten & Bloggen zeitweilig vergangen ist!
Mir geht es immer mal wieder mit den Zecken so, die je nach Witterung jeden unbeschwerten Schritt ins Beet verhindern und selbst den kürzesten Gartenspaziergang zu einem gesundheitsrisiko machen können. Aber zum Glück lernt man im Laufe der Zeit ja auch mit diesen Umständen im Garten umzugehen und sich oder den Garten anzupassen.
Ich wünsche Dir, dass Deine Gartenfreude bald zurückkommt!
Liebe Grüße
Silke
Hallo liebe Margit,
da trifft es dich mal wieder (noch) heftiger als uns. Zwar stöhne ich auch seit gut drei Wochen unter dieser unglaublichen Hitze, aber die Schnaken (Gelsen) haben sich bisher einigermaßen zurückgehalten. Erst seit gestern Abend bin ich plötzlich ziemlich zerstochen (und eben habe ich eine zwischen den Händen zerklatscht -recht geschieht ihr!). Gestern kam ein arges Gewitter runter, aber das immerhin mal Regen und ein bisschen Abkühlung gebracht. Mal sehn wie’s weiter geht, dran drehen können wir eh nicht.
Lieben Gruß
Elke
liebe margit,
mir geht es zur zeit genauso,
es ist seit tagen unerträglich heiß
und schwül.habe gestern auch meine letzten johannisbeeren geerntet,bei den weißen hatte ich heuer nicht viele,aber die schwarzen waren voll mit beeren…sie schlummern erstmal in der tiefkühltruhe….werde sie im herbst,wenn es kühler ist verarbeiten
habe erst 20kg erdbeeren bei dieser hitze verarbeitet…da hatte ich einfach keine lust mehr
heute ist es etwas kühler..richtig erfrischend..aber die nächste hitzewelle soll ja schon wieder kommen.ich habe gesehen dass bei dir schon die ersten tomaten reifen,
bei mir sind sie noch alle grün und sehr klein,obwohl ich sie regelmäßig bin brennesseldünger versorge.ich suche alte sorten von tomaten weißt du wo man sie bekommen kann?
liebe grüße und ein schönes wochenende wünscht dir regina
Liebe Margit,
zwar hatte ich deinen Blog auf meiner Leseliste immer im Auge. Jedoch dachte ich mir, du wärest so im Garten beschäftigt. Dass dich die Mücken so mögen, das konnte ich natürlich nicht wissen.
Ach, das Wetter ist irre. Gestern kam ich ins Büro und mein Klimagerät war mir entführt worden. Ich muss ja nicht mehr, wenn ich nicht will, also entweder Gerät oder ich geh nachhause. Es hatte fast 40°. Da bekommt man Hirnsausen, unerträglich.
Mein Garten – mit den Rosen das Gleiche wie bei dir! Meine Tomaten, besonders die Striped Romans haben im Tomatenhaus sehr viele Tomätchen, noch nicht erntereif, aber sie wachsen und auch alle anderen. Ein paar mickern, denen ist’s zu heiß. Gemüse wächst wie wild. Arbeit im Garten – nur morgens.
Ein wenig Kultur wär auch nicht schlecht, im Moment leider nur mit Goia Feidman’s CD. Oder beim Lesen.
Ich grüße dich ganz herzlich in deine Gelsenfestung, Brigitte
Hier hat es gestern Abend mal kurz geduscht, gerade so viel dass man mal einen Tag nicht wässern muss! Ansonsten ist die Hitze wirklich nicht mehr zum aushalten, so extrem hätte es ja auch nicht kommen müssen. Meine Wohlfühltemperatur liegt bei 25°, heisser braucht es gar nicht zu werden.
Zum Glück haben wir keine Schnakenplage, das ist ja wirklich ärgerlich wenn bei bei der Hitze auch noch langärmlig rumlaufen muss
LG Lis
Tja, das liebe Wetter…..
Auch für den Garten wärs gemässigter natürlich besser.
Aber, was sollen wir Bauern sagen ?
Die Wiesen werden dürr,des Nachbarn Ölkürbisse ebenso. Wenn zuwenig Futter ist, werden mehr Rinder verkaufen, und wir werden weniger fürs Fleisch bekommen.
Ich bin froh, daß die Zeit der Pensionierung näherrrückt.
Da arbeitet man hart, oft am Limit, und muss mit dem auskommen, was der Handel ach so grosszügig für unsere Produkte bezahlt. 🙁
Oh, sorry, das gehört ja eigentlich nicht mehr zum Wetter….
Ich muss nochmal raus, den Regner im Gemüsegarten abstellen….
lg Frieda
hallo Margit, es ist überall das Gleiche, auch hier weit im Osten nur Hitze und kein Regen in Sicht, aber ich freue mich nun auf die Hängetomaten, die wirklich enorm aufgeholt haben und Hunderte von Blüten haben, mal sehen, vielleicht kann ich auch ernten, dir weiterhin viel Erntespaß und tolle Vorräte für den Winter wünscht die Geli
Hallo Margit,
ihr also auch – dieses extreme Wetter haben wir Gärtnerinnen wirklich nicht verdient! Aber wir müssen ja froh sein, wenn wir nicht gerade mitten in einer Wetter-Katastrophe stecken.
Wir können wirklich nur noch abwarten und Tee trinken.
Lieben gruß Anne
Oja, ich kann dich soo gut verstehen, bei 37° da läßt der Elan sehr zu wünschen übrig. Man macht nur das Nötigste und das in den frühen Morgenstunden. Ich habe auch schon schön ernten können und viele Gemüsesorten legen jetzt erst richtig los, darauf freue ich mich schon sehr.
Ich wünsche dir trotzdem einen schönen Sommer, vielleicht müssen wir uns in Zukunft immer auf solche Sommer einstellen.
Liebe Grüße
von Edith
Hallo, also ehrlich gesagt habe ich mir keine Sorgen um dich gemacht! Ich dachte mir, dass du genau wie ich keine Lust hast, weil das Wetter einen fertig macht!
Es macht wirklich bald keinen Spaß mehr. Man gießt und gießt und trotzdem geht was kaputt.
Ich mußte oft an dich denken in letzter Zeit, wegen der Tomaten und Peperonis. Meine Peppers wachsen wie die Wutz, ich weiß nicht, warum ich das mache. So viele kann ja niemand essen. Die zwei Tomaten die ich im Topf habe, verschlingen mehr Leitungswasser als ich an Ernte zu erwarten habe. Trotzdem macht es Spaß!
Dein Johannisbeerfoto ist klasse!
Sigrun