Das Wetter ist nach wie vor frühlingshaft mit Temperaturen von nachts knapp über null und tagsüber knapp um die 8 – 10 Grad, wir haben Anfang Februar. Schon einige dieser Tage konnte ich dazu nutzen, die ersten Clematis und Stauden zurückzuschneiden, das noch überall im Garten herumfliegende Laub aufzurechen und tausend andere kleine Erldeidungen – und noch viele solcher Aufräumarbeiten nach dem Winter stehen mir bevor. Bei diesen Temperaturen und Sonnenschein aber eine richtige Freude.
Auch die ersten Aussaaten habe ich schon gemacht.
Ende Jänner habe ich acht verschiedene Salatsorten gesät. Die ersten Keimlinge zeigten sich vor zwei Tagen. Die zarten Geschöpfe brauchen noch eine ganze Weile, bis sie stark genug zum Verpflanzen sind. Besonders gespannt bin ich auf die alte Sorte „Immergrößer“, die ich von einem Freund bekam, der sie wiederum von einem Gartenliebhaber im Weinviertel erhielt mit der Anmerkung, das sei eine alte, regionale Sorte. Die Arche Noah jedenfalls kennt sie nicht.
Nachdem ich kein Gewächshaus mein Eigen nenne und auch kein ordentliches Frühbeet besitze, ziehe ich meine Gemüsepflanzen auf der Fensterbank vor. Die Salatpflanzen sind besonders heikel. Zum Keimen brauchen sie relativ kühle Temperaturen, danach sehr viel Licht, sonst vergeilen sie ganz, ganz schnell und werden unbrauchbar. So stehen sie des nachts auf einer kühlen Fensterbank und tagsüber bereits auf der Terrasse, um genügend Licht zu bekommen und nur ja nicht zu warm zu stehen. Bei diesen frühlingshaften Temperaturen geht das ganz gut. Hätte es draußen noch Minusgrade, wäre das Vorziehen wesentlich schwieriger.
Nachdem wir am Wochenende auf Familienbesuch im Innviertel waren, konnte ich meine Chilis und Paprikas erst am Montag aussäen. Sie müssen gerade in der Keimphase immer schön feucht bleiben. Da wollte ich kein Risiko eingehen. Nun stehen sie seit gestern auf dem warmen Heizkörper zum Keimen.
Bei der Sortenwahl der Chilis habe ich heuer sehr darauf geachtet, auch viele milde Sorten anzubauen, die man einfach auf den Griller legen und als leicht scharfe Beilage essen kann. Letztes Jahr hatten wir fast ausschließlich sehr scharfe, kaum „einfach so“ essbare Chilis. Mein Schatz und ein paar Freunde haben sich zwar darüber sehr gefreut, aber schließlich will ich auch etwas von den mühevoll gezogenen Pflanzen haben.
Chilisorten 2008:
Aj Cristal (Schärfegrad 6)
Anaheim (Schärfegrad 2 – 3)
Corno di Toro Rosso (Schärfegrad 0)
Dnjepopetrowsk (Schärfegrad 6)
Fish Pepper (Schärfegrad 4)
Gelber Langer Pfefferoni (Schärfegrad 0 – 1)
Lombardo (Schärfegrad 0 – 1)
Red Cherry Hot (Schärfegrad: sehr scharf)
Rocoto Manzano Orange (Schärfegrad 9)
Thai Pepper (Schärfegrad 7 – 10)
Toskana Chili (Schärfegrad 6)
Turuncu Spiral (Schärfegrad 4 – 5)
Bei den Paprikasorten habe ich einige neue, die ich im Freiland testen will. Andere kommen zu den Tomaten in die großen Töpfe an der Hauswand, wo sie ein wenig Schutz im Rücken haben.
Paprikasorten 2008:
Cubanelle
Ferenc Tender
Kurt
Purple Beauty
Pusstagold
Tinkerbell gelb
Tschechischer Früher
Die Wahl der Sorten fällt mir jedes Jahr schwerer, da sich die Sorten auf wundersame Weise zu vermehren scheinen. Manchmal kann ich nicht widerstehen und kaufe mir Samen einer recht verlockend klingenden Sorte. Viele Samen bekomme ich aber von anderen geschenkt oder bei diversen Samen- und Pflanzentausch-„Geschäften“ von anderen Gartenverrückten.
Auch einige Staudensamen habe ich schon vor einer Woche ausgesät, darunter viele trockenheitsverträgliche Pflanzen für das neue Großprojekt im Garten.
Derzeit noch im etwas wirren Planungsstadium, reift im Kopf immer mehr ein Bild davon, wie es einmal aussehen sollte.
Ich hoffe, im Februar eine ganze Menge der anfallenden alljährlichen Arbeiten schon erledigen zu können, um dann im März, wenn mein Schatz Urlaub hat, die meiste Zeit und Energie in das neue Großprojekt stecken zu können.
Verraten wird noch nicht, worum es sich handelt. Aber das Voranschreiten des Vorhabens wird natürlich hier im Blog dokumentiert.
Hallo Margit, so wie es aussieht hast Du ziemlich viele freie Fensterbänke in Deinem Haus. Du beeindruckst mich immer wieder mit Deinem Wissen und Können. Das Foto mit den Emporkömmlingen finde ich klasse, aber wer ein „Immergrößer“ werden will sollte rechtzeitig anfangen 🙂
Bin schon gespannt was da in Planung ist….ich tippe auf eine schöne Sitzfläche ?!?
Liebe Grüße Heidi
@ Astrantia: Na, du bist aber schon sehr anspruchsvoll! Bei der Stabtomate fällt mir spontan die „Tangella“ ein, die könnte ev. nach deinem Geschmack sein. Da gibt’s einen Post dazu. Oder „Early Yellow Stripe“, die noch dazu wirklich wunderhübsch ist! Aber: Geschmäcker sind bekanntlich sehr verschieden…!
Arbeite dich doch einfach durch die Bezugsquellen, die ich angegeben habe. Bei Hahm-Hartmann findest du recht treffende, kurze Beschreibungen.
Liebe Grüße & viel Spaß beim Auswählen, Margit
Sooo viele Chilis?! Da schick ich Dir mal meinen Göttergatten vorbei, vielleicht hast Du ja eine Sorte, die ihm endlich mal zu scharf ist ;-))
Lieben Gruß, Annie Rose
Ich dachte schon, denn ich kenne eine T.-Sorte mit Namen Manzano Wir essen am liebsten Stabtomaten. Sie sollte saftig und sehr fruchtig schmecken. sie muss dünnhäutig sein und unempfindlich gegen Krankheiten. Rot oder gelb gehören zu unseren Favoriten. Wo kaufst du deine Samen.
Halt und eine saftige, nicht mehlige Flaschentomate wäre gut.
Gruß A.
@ Barbara: Ja, wir essen zum größten Teil alles selber – wohlgemerkt sind wir aber nur zu zweit, wir sind also richtige Gemüsefresser und essen fast kein Fleisch.
Das mit dem Familienmitglied wird schwierig, aber vorbeikommen kannst gerne, wir lassen dich bestimmt nicht verhungern;)
@ Ute: Nein, riesig ist mein Garten leider nicht. Für Tomaten, Chilis und Paprikas verwende ich sehr viele große Töpfe, die rund ums Haus verteilt an den Wänden stehen.
@ Brigitte: Freut mich, wenn das Buch Anklang findet!
@ Astrantia: Nein, Tomaten sind och keine dabei in den Saatöpfchen, die säe ich erst Mitte März. Eine Sortenempfehlung willst du? Ui, schwierig. Was darf’s denn sein – Stab-, Fleisch-, Cocktail- oder Ampeltomate?? Bei den Fleischtomaten gehört die Dunkelviolette Indische Fleischtomate zu meinen Lieglingen, ebenso Caspian Pink und Lilac. Bei den Stabtomaten Die kleinen Mohren, Tangella, Moskovskij Delikates, Ranktomate Carnica u.a. Unschlagbar ist der Geschmack der Cocktailtomate Black Cherry.
In welche Richtung konkret suchst du – Art, Farbe, Größe, Verwendung, Reifezeit??
Das Ochsenherz habe ich gerade besichtigt, am liebsten möchte ich hineinbeissen!
@ Wurzerl: Naja, wissen wollen, was es wird hat natürlich nix, rein gar nix mit Neugier zu tun;)
Liebe Grüße, Margit
Bisher habe ich noch nie drinnen auszusaen. Probieren moechte ich es aber heuer. Deine Salatkeimlinge schauen doch schon ziemlich gut aus. Gemuese werde ich weiterhin nicht anbauen – ausser mir wuerde es niemand essen. Da zahlt es sich nicht richtig aus.
LG, Bek
Die Samentopfparade vermittelt mir wieder mal ganz deutlich, was ich doch für ein „fauler Gärtner“ bin. Das sieht alles so verlockend aus und dazu der geheimnisvolle Plan, im März wissen wir dann also mehr. Ich bin nicht neugierig, ich will nur wissen, was es wird.
Liebe Grüße und viel Glück mit der Samen-Kinderstube
Wurzerl
Ach wie schön du alles aufgestellt und beschriftet hast. Habe ich da nicht schon ein paar Tomatensorten entdeckt?
Ich muss gestehen, ich habe noch nicht mal die Samenbestellung abgeschickt. Ach bitte nenne mir ganz auf die Schnelle eine gute Sorte, die du mir empfiehlst. Aber nicht so eine empfindliche wie die Valencia.
Ich empfehle dir nochmals das Ochsenherz. sie schmeckt klasse und sie hat tatsächlich die Form eines Herzens. Das wird deinem „Schatz“ gefallen.
Weißt du was, ich zeige sie dir einfach mal ganz schnell in meinem Blog (hier kann ich ja nichts einstellen).
Gruß A.
Hallo Margit,
wir waren am Samstag auch schon im Garten und haben ganz schön aufgeräumt. Ja, und dann habe ich ja jetzt so ein tolles Buch über Samen geschickt bekommen, das nehme ich nun jeden Abend mit ins Bett, es ist bereits mit einigen gelben Merkzetteln gespickt. Es ist richtig spannend!
Auf dein großes Projekt bin ich jetzt aber auch noch gespannt!
LG, Brigitte
Du bist ja fleißig. Ich muss alles ins Freiland säen, deshalb kann ich auch noch gar nicht anfangen. Und Gemüse habe ich ja eh nicht.
LG Margrit
Du liebe Güte, bist du schon fleißig gewesen! Ich beneide dich um deine Geduld zu warten bis da in den Töpfchen was zu sehen ist. Ich habe sie nicht und bei meinem kleinen Garten würde sich so ein Aufwand auch gar nicht lohnen.
LG Lis
Mann, bist Du aber fleissig, Margit. Da muss ich mich richtig schämen. Mich zieht zur Zeit nichts raus, erst recht denke ich nicht ans Vorziehen. Aber ich habe ja auch kein Gemüse o. ä. im Garten. Bei unserem Mistwetter verschwendet man zur Zeit überhaupt keinen Gedanken an den Garten. Höchstens Sehnsucht nach Frühling.
Liebe Grüße. Birgit
Liebe Margit,
ist sehe du bist ja schon wieder so fleißig! Es wird gelant, gezeichnet und ausgesät.
Ich wünsche ein ausgesprochen gutes und erfolgreiches Gartenjahr und ein glückliches Händchen bei allem was du anpackst.
LG Gabriele
Da bin ich ja mal gespannt, was das für ein Projekt sein wird. Du dokumentierst immer alles so schön. Was für eine Menge an Samentöpfchen! Da musst du ja einen riesigen Garten haben, um alle die Pflanzen unterzubringen. Ich finde es auch toll, wenn man sein Gemüse selber zieht, doch ist es weniger schön, wenn es dann niemand essen will (Gemüsemuffel) oder wenn einem die Schnecken zuvor gekommen sind (und die sind ganz schön schnell).
Aber dir noch viel Spaß beim Säen.
Ute
Oh Margit, ich staune immer wieder, mit welchem Elan und auch welcher Geduld und Freude du hinter die Aussaat gehst. Es sieht ja beinahe aus wie in einer Gärtnerei, alle deine Töpfchen. Und das alles wird dann von dir und deinen Lieben gegessen?? Da möchte man wirklich ein Familienmitglied sein….
Liebe Grüsse aus der kühlen Schweiz!
Barbara
Oooo – da bist du ja schon ausgesprochen fleißig. Ich dachte nicht, dass du jetzt schon aussähst. Mit den Fensterbänken habe ich Probleme, weil nicht vorhanden. Ich glaube, ich werde mich die nächsten Tage mal nach abdeckbaren Saatkästen umschaun. Dann kann ich die im Wintergarten auch auch den Boden stellen, ohne dass die Katzen sie gleich als Katzenklo benutzen.
Herzliche Grüße an die fleissige Gärtnerin auch im Winter:
Elke
P.S. Wetter ist bei uns eher unerfreulich!