Tomatenplanung 2015

Mit besonders viel Freude mache ich heuer die Tomatenplanung, weil ich wieder – nach einem Jahr Zwangspause – selber aussäen kann!

Viele Sorten muss ich allein schon deswegen anbauen, um keimfähige Samen zu bekommen und so diese Sorten für mich zu erhalten. Natürlich könnte ich wieder frisches Saatgut besorgen. Aber ich hoffe, dass sich durch die Weitervermehrung im eigenen Garten die Sorten auch besser an unser Klima und unseren Boden anpassen. Und Kosten spart das natürlich auch.

Die gesammelte Vielfalt wird mehr, der Platz leider nicht.  Sodass ich sehr viele Sorten mangels Platz nicht anbauen kann. Auch wenn es ihnen sicher nicht gefällt, noch ein Jahr in den dunklen Samenkisten im dunklen Kasten eingesperrt zu sein: Es geht nicht anders.

2015-02-03_01wz

Die Kleinen Mohren

Unter anderem verzichte ich zum ersten Mal seit Jahren auf meine geliebten Valencias und Die Kleinen Mohren. Sortenerhaltung und Neues ausprobieren gehen vor! Denn klarerweise muss ich auch, wie immer, etwas zur Befriedigung meiner Neugier tun und ein paar für mich neue Sorten ausprobieren.

2015-03-03_02wz

Tumbling Tom schaut aus dem Terrassenkisterl neugierig mit vielen Augen in den Garten

In die kleinen Terrassenkisterl sollen folgende kleinwüchsigen Sorten:

Gelbe Johannisbeertomate
Green Sausage
Himbeerrose
Minibel
Pendulina
Ampeltomate rosa
Sweet Pea
Tumbling Tom Red
Vilma
Yellow Canary

2015-03-03_03wz

Ein Blick in den Gemüsegarten

Für die Töpfe rund um das Haus, auf der Terrasse und für den Gemüsegarten (ohne Schutz) habe ich nachstehende Tomatensorten gewählt:

Amish Paste
Anna Russian
Berner Rosen
Black Cherry
Black Plum
Blondköpfchen
Blueberry
Caspian Pink
Chocolate Stripes
Dancing with Smurfs
De Berao Black
Dunkelviolette Indische Fleischtomate
Gelbe von Thun
German Gold
Goldita
Greenwich
Green Zebra
Isis Candy
Königin von Sainte Marthe
Lämpchen
Mallorquinische Hängetomate
Moskovskij Delikates
Negra de la Puebla
Ochsenherz Orange
Ranktomate von Carnica
Roma
Striped Roman
Striped Turkish
Tangella
Tigerella
Togo Trefle
Weißer Pfirsich

Mit der Aussaat warte ich noch ein kleines Weilchen. Es hat sich bewährt, die Ampeltomaten, die allesamt Frühtrager sind, ab Mitte Februar zu säen und die anderen dann in Sätzen ab der zweiten Märzwoche. So muss ich nicht die ganze Pikierarbeit auf einmal machen und die Pflanzen vergeilen auch nicht, bis sie endgültig ausgepflanzt werden können. Tipps zur Aussaat habe ich in einem Beitrag vor einigen Jahren schon mal gegeben, so mache ich es immer noch.

Wer probiert 2015 auch neue Tomatensorten aus?

Tomatensorten: Minibel

Die Minibel ist eine sehr kompakt wachsende kleine Buschtomate. Wer nur Platz auf dem Balkon oder gar nur auf einer Fensterbank hat, ist mit der Minibel sehr gut beraten!

Die Samen habe ich ursprünglich von Gerhard Bohl und vermehre sie seitdem selber Jahr für Jahr weiter, denn diese Sorte gehört zum Standardprogramm für meine Terrassenkisterl.

MB05wzUnverwechselbar ist diese kleinwüchsige Sorte durch ihren besonderen Wuchs. Erst wächst sie aufrecht und wirkt wie ein kleines Bäumchen mit einem ausgesprochen kräftigen Stamm. Wird die Krone aber zu breit und ausladend, kippt die Pflanze langsam um und hängt wie eine Ampeltomate über den Rand des Topfes.

Die Minibel wächst so kompakt, dass man die ersten Früchte oft gar nicht sieht, weil sie unter dem dichten, kräftigen Buschwerk verborgen sind. MB04wzHebt man die Blätter ein wenig an, wird erst deutlich, wie reichtragend die fleißige Minibel ist. Denn obwohl die Pflanzen mit ca. 20 – 25 cm recht niedrig bleiben, ist der Ertrag enorm.

MB03wzDie Früchte sind zwischen 1,5 und 2,5 cm im Durchmesser und richtig schön rund und rot mit einer eher festen Schale, sodass sie auch bei kräftigem Regen noch nie aufgeplatzt sind.

MB02wzGeschmacklich sind sie bei den kleinen Sorten im oberen Mittelfeld angesiedelt. Vorausgesetzt man lässt sie lange genug ausreifen. Bei Tomatenverkostungen durch Freunde war recht oft von „extrem“ gutem Geschmack die Rede. Unter meinen kleinwüchsigen Sorten, die ich Jahr für Jahr in den Kisterln auf der Terrasse ziehe, würde ich sie nach der Himbeerrose auf Platz zwei einreihen, was Geschmack und Ertrag betrifft.

MB01wzIn normalen Gartenjahren fruchtet die Minibel schon recht früh, trägt bis bis zum Frost und bleibt auch recht gesund. Ausgeizen muss man sie, wie alle Ampeltomaten, nicht. Aber oftmals entferne ich ein paar der „Deckblätter“, damit die Sonne besser zu den versteckten Früchten gelangt und sie schneller in meinem Mund landen können. Gerade im Frühsommer erwarte ich die ersten reifen Tomaten ja immer besonders sehnsüchtig!

Alles in allem eine äußerst empfehlenswerte Sorte für den Anbau in kleinen Bakonkisterln und Töpfen!

Paprika- und Chiliplanung 2015

Beim Durchsehen meiner Samenkiste ist mir klar geworden, dass viele der Paprika- und Chilisamen nicht mehr keimfähig sein werden. Diese bleiben im Schnitt gut zwei Jahre sehr gut keimfähig, doch dann lässt erfahrungsgemäß die Keimrate drastisch nach. Nach drei Jahren in der dunklen Kiste zicken sie schon beträchtlich, wenn sie loslegen sollen, nach vier Jahren scheint der Lebenwille der meisten gebrochen. So gesehen habe ich meine potentiellen Chili- und Paprikadamen sehr schlecht behandelt.

Paprikaauswahl

Somit ergibt sich für 2015 folgende Liste der Paprikasorten, die ich aussäen werde und die hoffentlich zuverlässig keimen:
Neusiedler Ideal (mittelgroße, blockige Paprikas, zuverlässige, relativ robuste Sorte)
Pußtagold (spitz zulaufende, kleinere Paprikas, ebenfalls recht zuverlässig tragend)
Cubanelle (große spitz zulaufende Paprikas, die wir zum Grillen und Braten lieben)
Korosko (rote Spitzpaprikasorte, heuer erstmals im Anbau)
Violetta (dickwandige Blockpaprika, erstmals im Anbau)

2015-01-18_03wz

Pußtagold – spitz zulaufend, gelb abreifend, frühreif

Einen Versuch mache ich noch mit folgenden Paprikasorten, vielleicht machen mir einige doch die Freude und schicken ein paar Keimlinge ans Tageslicht:
Purple Beauty (dünnwandige Blockpaprikas, relativ klein, die sehr spät über schwarz nach dunkelrot abreifen, aber im schwarz-violetten Zustand einen ganz tollen Geschmack haben)
Sweet Chocolate (blockige Paprikas, die von dunkelrot nach schokoladenbraun abreifen)
Corno di Torro Rosso (rote Spitzpaprikasorte aus Italien, dünnwandig und perfekt zum Grillen)
Meek and Mild (kleine Spitzpaprikasorte, dunkelviolett abreifend, sehr dünnwandig, ganz zarte Schärfe und perfekt zum Grillen)

Chiliauswahl

Bei den Chilis war das Wühlen in der Samenkiste noch frustrierender. Ich musste viele Samen einfach entsorgen, sie hätten nicht mehr gekeimt. So ist das eben, wenn man viele Sorten ausprobiert und nicht jedes Jahr alle anbauen kann.

2015-01-18_02wz

Zimbabwe Birds Eye – üppig tragend und eine echte Zierde

Frisches bzw. höchstwahrscheinlich noch gut keimfähiges Saatgut von folgenden Sorten kommt bald in die Erde:
Madame Jeanette (Schärfe 10)
Fatalii (Schärfe 10)
Habanero Orange (Schärfe 10)
Zimbabwe Birds Eye (Schärfe 9)
De Cayenne (Schärfe 8)
Lemon Drop (Schärfe 7)
Aji Cristal
(Schärfe 6)
Turuncu Spiral (Schärfe 5 – 6)
Sigaretta (Schärfe 3)
Pimientos de Padron (Schärfe 0 – 5)
Aji Dulce Long (Schärfe 0 – 1)

2015-01-18_01wz

Aji Cristal – nach Rot abreifend, reichtragend

Und ich gebe mich der Hoffnung hin, dass diese Sorten noch zumindest einen Keimling nach oben schicken:
Baskent (Schärfe 7)
Jalapeno (Schärfe 5)
„Gianni“ (keine Ahnung mehr, woher ich diese Samen bekommen habe, handschriftllich am Samensackerl steht „Gianni, ähnlich Salemme Pepper“ – weiß jemand was darüber?)

Auf der Wohnzimmerfensterbank versuche ich wieder einmal drei Pflanzen der Rocoto Manzano Rot zu überwintern. Bisher halten sie sich recht tapfer. Bis zum Mai müssen sie aber noch dort ausharren und können den Garten nur durch das Fenster genießen.

Aussaaterde wartet schon in der Werkstatt auf mich. Mit der Chiliaussaat werde ich kommende Woche loslegen. Sie brauchen immer sehr lang zum Keimen, insbesondere ältere Samen. Und haben sie das Licht der Welt erblickt, wachsen sie auch nicht annähernd so schnell wie beispielsweise Tomaten.

Zudem freue ich mich dieses Jahr ungemein darüber, wieder selber kleine Pflänzchen heranziehen zu können!

Habt ihr schon Pläne für die Gemüseaussaat – oder habt ihr gar schon damit angefangen?

Sitzplatz in der Kiwilaube

Träumt ihr auch schon vom Frühling? Nun, dann kommt mit in unseren Garten, ich zeige euch wieder einmal einen unserer vielen Sitzplätze, die wir im Lauf der Jahre im Garten angelegt haben.

Ziemlich am Anfang unserer Gärtnerkarriere haben wir eine selbsfruchtende Kiwi gepflanzt namens Jenny. Jenny wuchs und gedieh. Die großen Blätter waren kuschelig weich, eine echte Schönheit. Nur getragen hat sie nicht. Somit musste Jenny weichen. Sie wurde ausgegraben, aber irgendwo, tief aus dem Untergrund schickt sie manchmal noch einen Trieb zu ihrem eigenen Gedenken hoch – und um mir ein schlechtes Gewissen zu machen.

Die vormals schon recht dicht bewachsene Kiwilaube ist noch recht kahl, obwohl wir umgehend eine eine glatte, rotschalige und-fleischige Kiwi, Purpurna Sadowa, und eine männliche Befruchtersorte gepflanzt haben.

Ich saß gerne unter dem Jenny-Dach, obwohl es nur ein recht improvisierter Sitzplatz aus überzähligen alten Möbeln war.

2014-12_KL001wzVor zwei Jahren brach der Sessel mir buchstäblich unter dem Hintern weg und eine neue Bank wurde angeschafft. Seither ist dieser Sitzplatz mein absoluter Lieblingsplatz im Garten geworden.

Die Bank ist gerade so lang, dass ich als Kurzling gut darauf liegen kann. Und es liegt sich gut hier neben dem Geplätscher der Zisterne! 2014-12_KL006wzNachmittags ist hier Schatten und so lässt es sich im Sommer gut aushalten.

2014-12_KL004wzGerade letztes Jahr habe ich den Platz noch mehr geschätzt. Aus dem Krankenhaus zurück wurde „das Bankerl“ zu meinem Ruhe- und Schlafplatz, wenn ich tagsüber ein wenig schlafen musste oder lesen bzw. häkeln wollte. Gute Träume garantiert ein selbstgemachter Traumfänger, den ich über meinem Plätzchen angebracht habe.

2014-12_KL008wzEine Solarleuchte spendet auch noch in lauen Sommernächten etwas Licht.

2014-12_KL003wzUnd sogar gegen die einfallenden Gelsen fanden wir eine gute Lösung.

2014-12-KL002wzIm Juni und Juli blüht die unbekannte Kletterrose am Holzschuppen mit einer Üppigkeit, die mich immer wieder begeistert.2014-12_KL007wz

Wenn man den Garten aus der Werkstatt heraus betritt, geht man an der Wurzenwand vorbei und die üppige Schönheit begrüßt einen mit ihrer unglaublichen Vitalität.

2014-12_KL005wzNur die Kiwis müssen noch wachsen, damit die Kiwilaube wieder ihren Namen verdient.

Dankeschön!

Und schon ist es vorbei, das Jahr 2014. Naja, noch nicht ganz, aber fast. Dieses Jahr war ein besonderes, einschneidendes, Lebensveränderndes. In vielen Bereichen auch ein Wieder-Beginn, Neu-Beginn, Anders-Beginn. Das Bloggen hat nun wieder einen festen Platz in meinem Leben und es macht mir sehr viel Freude, wie ich nach meiner langen zwangsbedingten Pause in der Bloggerwelt wieder aufgenommen wurde.

Danke für die vielen lieben, herzlichen Worte und die guten Wünsche von „alten“ Blogfreundinnen und neuen Blogbekanntschaften!

2014-12-21_01wz

Klein-Margit unterm Weihnachtsbaum, reich beschenkt

Weihnachten verbringe ich wie immer mit meinem Schatz und meiner Familie, so wie das schon immer war und hoffentlich noch lange sein wird.

Und gleich nach dem Jahreswechsel werde ich dann in meinen Samenkisten kramen und mit der Planung für das Gemüsejahr 2015 beginnen. Wie ich mich darauf freue! Dann gibt es auch wieder regelmäßig Gemüse- und Tomatensortenportraits und Einblicke in unseren Garten.

Allen BlogfreundInnen, MitbloggerInnen & LeserInnen wünsche ich ein besinnliches Weihnachtsfest, entspannende Feiertage und einen gute Rutsch ins neue Jahr!

Ganz lieben Dank für eure Kommentare und E-Mails, dieser Austausch ist es, der das Bloggen zu etwas wirklich Bereicherndem macht!