Jetzt kommt sie wieder, die Zeit für meinen frischen Lieblingstee!
Einer meiner liebsten Tees ist eine Mischung aus den Blättern der Schwarzen Ribislstaude (Johannisbeeren), getrockneten Schwarzen Ribisln und Hollerblüten.
Die Blätter der Schwarzen Ribislstauden kann man, ebenso wie die Blütendolden des Hollers, auch frisch für Tee verwenden. Dazu die Blätter einfach in grobe Streifen schneiden, so geben sie ihr Aroma besser ab.
Ich trockne jedes Jahr auch Ribislblätter und Hollerblüten, um im Winter diese Teemischung genießen zu können. Hollerblüten schmecken nicht nur gut, sondern wirken bei Erkältungen und man sagt ihnen auch eine leichte antidepressive Wirkung nach. Also genau das, was man im Winter benötigt.
Auch Schwarze Ribislblätter und -Beeren sowie Hollerblüten trockne ich für den Wintervorrat. Sie schmecken übrigens auch sehr gut „pur“ als Tee oder gemischt mit zitronig schmeckenden Kräutern wie Zitronengras oder Zitronenverbene.
Also ran an die Ribislstauden! Jetzt, so frisch nach dem Austrieb, sind die Blätter noch schädlingsfrei und haben bestes Aroma. Aber aufgepasst: Nicht einen Trieb völlig kahl pflücken, sondern von der ganzen Pflanze verteilt Laub pflücken.
Bis zur Ernte der reifen Beeren dauert es noch eine Weile. Daher verwende ich welche aus dem Vorjahr, die im Dörrapparat langsam getrocknet wurden.
Die Hollerblüten nach der Ernte nicht waschen, sonst verschwindet viel vom Aroma. Die Dolden nur leicht ausschütteln, um allfälliges Getier nicht mit aufzubrühen. Die Blütendolden trockne ich auf einem Tuch locker ausgebreitet im Schatten. Für das Dörrgerät sind sie meiner Meinung nach zu „sensibel“, sie werden nämlich recht schnell braun, wenn man sie zu schnell (oder zu heiß) trocknet.
Lange wird es bis zur Hollerblütenernte nicht mehr dauern, die kleinen Blütenansätze sind schon sichtbar.
Wetter:
Ach ja, das Wetter. Da ließe sich viel jammern. Über den langen Winter, die fehlende Sonne, die andauernde Kälte. Den viel zu lange gefrorenen Boden im Gemüsegarten. Letztendlich bin ich gegenüber den hier „normalen“ Gartenjahren ca. eineinhalb Monate mit den Arbeiten im Rückstand.Gemüsegarten:
Meist beginne ich mit dem Auspflanzen der ersten Salate und dem Herrichten der Beete so Mitte/Ende Februar. Die kleinen Pflänzchen kommen dann zwar noch „unter die Haube„, aber wachsen schon ein wenig und haben einiges an Vorsprung gegenüber später gepflanzten. Dieses Jahr war daran nicht zu denken. Jetzt erst sprießen die ersten zarten Kräutlein wie Schnittlauch, Schnittknoblauch, Blutampfer, Türkische Rauke, Winterheckenzwiebel, Pimpinelle etc. und einige gekaufte Salatpflänzlein und Kohlrabis sind ausgepflanzt. Die ersten Freilandsaaten (Karotten, Radieschen, Großblättrige Kresse, Erdnussrucola, Algiersalat, Roter Meier, diverse Pflücksalate, Spargelsalat) konnte ich vor ca. eineinhalb Wochen machen. In diesem Jahr müssen wir uns lange auf die erste Salaternte gedulden.
Angesichts dessen macht sich der Wunsch nach einem möglichst großen Gewächshaus breit. Aber das muss sicher noch viele Jahre warten, denn vorher gibt es viel dringlichere Renovierungsarbeiten am und im Haus, die Geld verschlingen.
Der spät gesetzte Knoblauch hat den Winter sehr gut überstanden und schaut schon 20 cm aus der Erde. Auch der Gute Heinrich erweist sich als sehr zuverlässig, bald steht die erste Ernte an.
Vorziehen: Chilis, Paprikas und Ananaskirschen standen lange, lange auf der Süd-Fensterbank, wo sie jedes Jahr den Ausblick beim Wachsen genießen dürfen. Nur dass sie dieses Jahr viel länger auf den täglichen Freigang auf die Terrasse warten mussten. Das sieht man ihnen an: Winzlinge sondergleichen, unvorstellbar, dass diese zarten, grünen Geschöpfe noch heuer fruchten sollen. Bei ihrem Anblick kommen Zweifel hoch.
Meine geliebten Tomaten konnte ich erst sehr spät aussäen, da mich alle möglichen Krankheiten für zwei Monate völlig außer Gefecht gesetzt hatten. So sind auch sie zart, winzig und wollen nicht so recht vom Fleck kommen. Alles in allem: So ein Jahr hatte ich noch nie. Doch die Hoffnung auf Paradeiser stirbt zuletzt.
Vor ein paar Tagen habe ich endlich auch Gurken, Melothrias, Hörnchenkürbisse und Kürbisse ausgesät. Ich glaube, Zucchinipflanzen werde ich mir in diesem Jahr kaufen, mir läuft einfach die Zeit davon (und viel Platz für die kleinen Zöglinge habe ich auch nicht mehr).
Tierisches:
Der Flugbetrieb im Insektenhotel begann heuer später. Gott sei Dank, denn die üblichen Vor- und Frühlingsblüher setzten auch erst sehr spät Blüten an. Die Krokusse, die hier im ganzen Garten zu finden sind, wollten in diesem Jahr zum Großteil gar nicht blühen oder taten dies nur für sehr kurze Zeit. Zuerst zu kalt, dann wohl schon zu warm. Jetzt aber herrscht Hochbetrieb am Insektenhotel und ich könnte stundenlang zuschauen, wie die Gäste aus- und einchecken.
Die erste Holzbiene wurde schon vor Wochen gesichtet, hoffentlich hat sie die noch kühlen Wochen gut überstanden. Jetzt schwirren auch schon ihre Geschwister durch die Lüfte.
Im Teich findet sich wieder ein Laichballen, vermutlich von den Molchen, die hier alljährlich für Nachwuchs sorgen. Spannend zu beobachten!
Eine Rötelmaus war vor vier Tagen in der Werkstatt zu Besuch. Da konnten wir sie gar nicht brauchen und nach einem halben Tag schon saß sie in einer der Lebendfallen und hat recht unglücklich und hektisch um sich geblickt. Jetzt darf sie im naheliegenden Wald wieder ihr Leben in Freiheit genießen.
Sonstige Arbeiten im Garten:
Mit dem Rosenschnitt bin ich nun endlich fast fertig. Es warten noch ein paar Kletterrosen auf’s Auslichten. Meine Arme sind völlig zerkratzt und bekommen täglich Ringelblumensalbe. Auch sonst ist der Strauch- und Staudenschnitt zum allergrößten Teil erledigt. Endlich! Obwohl ich täglich wieder etwas entdecke, das ich vergessen habe. Was ich sonst gemütlich in eineinhalb, zwei Monaten erledige, muss heuer im Eiltempo durchgezogen werden.
Die Terrasse ist bereit für Frühlingsgäste, wie auch die meisten Sitzplätze im Garten.
Neuerwerbungen und Abschiede: Von der Gewürzrinde mussten wir uns nach diesem Winter endgültig verabschieden. Sie mickerte in den letzten beiden Jahren nur mehr und nach diesem Winter wollte sie nicht mehr austreiben. Stattdessen hat ein Mini-Ringlotten-Bäumchen Einzug in den großen Topf gehalten. Ich konnte einfach nicht widerstehen, als ich es sah. Mir ist schon klar, dass ich mir von diesen Mini-Obstbäumchen (einen Mini-Pfirsich haben wir schon) keine Erträge erwarten darf. Sollte sie dennoch jemals ein paar Früchte hervorbringen, feuen wir uns. Auch der Sumpfporst/Grönländische Porst (ja, ich habe ein Faible für Giftpflanzen) hat nur mehr gemickert, trotz aller Liebe. So wurde er erlöst und darf jetzt in Walhalla glücklich werden;-) Unsere drei Topfheidelbeeren haben sich bewährt – und so haben wir jetzt eine vierte im ehemaligen Sumpfporst-Topf. Unterpflanzt mit zwei Sorten Preiselbeeren, auch so ein Experiment, bei dem ich mich über jede Beere einfach freuen würde, aber nichts erwarte.
Noch einen Abschied gibt es zu vermelden: Die wunderbar duftende Bourbonrose Zéphirine Drouhin hat das Zeitliche gesegnet und wird mir sehr fehlen. Sie war alljährlich eine der ersten blühenden Rosen und hat einen herrlichen Duft verströmt. Jahrelang hat sie in einem riesigen Kübel gewohnt und mit ihren langen Trieben und den vielen Blüten ein kahles Holzzaunelement verschönert. Wer ihren Platz einnehmen wird, weiß ich noch nicht genau.
Den endgültig letzten großen Buchs haben wir ausgegraben, er war mannshoch und jetzt wächst statt seiner eine Frucht-Haselnuss. Für eine zweite Sorte fanden wir auch noch Platz und sind schon gespannt, ob und wann die Haselnüsse erstmals fruchten.
Alles in allem muss ich feststellen, dass statt fast aller toter Sträucher jetzt Essbares wächst. Also wieder ein Schritt mehr in Richtung ein bisschen Selbstversorgung.
Befinden: Noch immer hustend, vor allem bei größerer Anstrengung und recht schnell müde. Also Kräfte gut einteilen und trotz aller Arbeit schonen!
Vor ein paar Tagen hätte beinahe den ersten Sonnenbrand bekommen – an die schon so starke Sonne muss ich mich erst wieder gewöhnen.
Beim Anblick der vielen Blüten, die sich endlich geöffnet haben – Marille, Pfirsich, Kriecherl, Schlüsselblumen, Forsythien, Veilchen, Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Gänseblümchen und und und -, kann das Befinden aber nur gut sein!
Jedes Jahr kommt der Zeitpunkt, an dem ich die Entscheidung treffen muss, welche der vielen gesammelten Paradeisersorten in Töpfen, Kisterln und im Freiland wachsen dürfen. Die Lieblingssorten, die unbedingt immer dabei sein müssen, werden mehr. Die ertauschten und geschenkten Sorten auch. Der Garten wächst leider nicht mit. Das finde ich gemein. Und alle sehen so spannend aus: Verlockung in rot, braun, grün, gelb, orange, klein und groß, länglich und rund, gestreift, marmoriert …
Heuer hatte ich besonders viel Zeit, mir über die Sortenauswahl Gedanken zu machen, da ich fast ein Monat lang durch verschiedene Infekte völlig außer Gefecht gesetzt war. Mein Kopf hat in dieser Zeit Gartenplanung betrieben. Recht viel Anderes war nicht möglich.
Nun denn. 2013 werden folgende Tomatensorten im Wachsen und Werden-Garten zu finden sein:
Diese Auswahl hat sich seit vielen Jahren kaum verändert. Nur die Sweet Pea ist letztes Jahr neu dazugekommen: Sehr ähnlich der roten Johannsibeertomate, eventuell etwas süßer, dafür möglicherweise nicht ganz so robust. Das muss ich dieses Jahr aber nochmals testen.
Viele dieser Sorten habe ich schon einige Jahre hindurch angebaut und für gut befunden. Bei nicht wenigen Sorten habe ich festgestellt, dass mein Samenvorrat bald zu Ende geht oder ich nur mehr schon recht alte Samen habe. Daher muss ich 2013 viele davon anbauen, um die Sorte nicht zu verlieren. Das schränkt den Platz für wirklich neue Tomatensorten drastisch ein.
Also baue ich 2013 nur zwei für mich wirklich ganz neue Sorten an, die mir Frieda (Ein ganz liebes Dankeschön!) geschickt hat: Beuteltomate aus Ecuador Rozi Okrugli
Alle anderen neuen Sorten, die mir liebe Menschen zukommen haben lassen, müssen sich noch ein Jahr gedulden (und ich auch…).
Ich hoffe nur, dass meine erst am 14. März gesäten Lieblinge rasch keimen und dann flott wachsen! So spät war ich schon lange nicht mehr dran mit der Aussaat – aber Gesundheit geht einfach vor.
Am Anfang meiner Experimente mit Buchsersatzpflanzen stand Ilex crenata. Kein Wunder, sehen doch die Blätter dieser Ilex-Art den Buchsbaumblättern zum Verwechseln ähnlich. Noch dazu sollen sie gut schnittverträglich sein. Und hier wurden sie überall zu gar nicht so hohen Preisen angeboten.
Ich erstand also zwei Pflanzen von Ilex crenata „Glory Gem“ und pflanzte sie an halbschattige Plätze.
Ilex crenata „Glory Gem“
Ihr Laub war wunderschön, sattes Grün und glänzend. Ich wollte sie eventuell zu kleinen Kugeln formen. Eigentlich. – Sie wuchsen langsam, aber das war mir recht. Groß sollten sie ohnehin nicht werden. Ab dem dritten Jahr jedoch stockte das Wachstum. Im vierten Jahr warfen sie fast ale Blätter ab – und nun stehen die beiden unansehnlichen Gerippe ganz traurig im Garten herum. Ich werde sie wohl im Frühling ausgraben.
Ich hatte ja schon gelesen, dass Ilex crenata keine zu kalkhaltigen Böden verträgt, aber frau hofft ja doch immer, auch gegen jede Vernunft. Vielleicht pflanze ich die beiden in Töpfe mit etwas saurer Erde und versuche, sie wieder hoch zu päppeln, damit ihr eigentlich so schönes immergrünes Erscheinungsbild woanders zur Geltung kommen kann. Als Buchsersatz in unserem Garten ist Ilex crenata leider nicht geeignet.
Ein ähnliches Schicksal ereilte auch die drei Ilex crenata „Fastigiata“-Pflanzen. Auch diese Sorte hat kleine, eiförmige Blätter in einem schönen, satten Grün, die auch im Winter das Auge erfreuen und soll sehr schnittverträglich sein.
Ilex crenata „Fastigiata“
„Fastigiata“ wächst schmal aufrecht und sehr langsam, was der Sorte auch die Namen „Raketenilex“ bzw. „Säulenilex“ eingebracht hat. Auch in diesem Fall hat mein „Haben-Wollen“ über die Vernunft gesiegt. Um es kurz zu machen: Von den drei Pflanzen lebt heute keine mehr. Leider! Denn diese Sorte hatte es mir mit ihrem schönen Wuchs wirklich angetan.
Ilex crenata „Fastigiata“
Ganz anders andere Ilex-Arten wie Ilex aquifolium („Alaska“, „Silver Queen“) und Ilex meserveae („Blue Angel“, „Blue Prince“): Die scheinen mit dem Boden in unserem Garten halbwegs gut zurecht zu kommen und bereichern mit ihren grünen Blättern das winterliche Erscheinungsbild. Ihr Wuchs ist nicht überwältigend üppig, aber sie scheinen sich eingewähnt zu haben. Allerdings sind diese Großsträucher aufgrund ihrer Größe nicht wirklich als Buchsersatz zu bezeichnen.
Wer einen Garten hat, dessen Boden nicht zu kalkhaltig ist, dem kann ich Ilex crenata als Buchsersatz empfehlen. Kaum eine andere der kursierenden Ersatzpflanzen hat ein so ähnliches Erscheinungsbild.
Ein weiterer Beitrag zu Buchsersatzpflanzen wird folgen. Der erste Beitrag dazu findet sich hier.
Die Fleischtomate German Gold, deren Samen ich über einen Blog-Kontakt bekam, hat 2011 bei mir Einzug gehalten. Zwei Jahre nacheinander habe ich sie angebaut und bin von ihrer Schönheit und ihrem Geschmack richtig begeistert.
Die Früchte der German Gold sind, wie der Name schon sagt, goldgelb-orange mit pinkfabenem Einschlag. Aufgeschnitten bieten sie einen wunderschönen Anblick! Sodass wir sie sehr gerne schön angerichtet mit Mozzarella oder Schafskäse und Basilikum essen.
Doch bei Paradeisern zählen nicht nur die inneren Werte. Und so durfte ich mich auch über das äußere Erscheinungsbild der German Gold freuen. Die einzelnen Paradeiser bieten einfach einen wunderschönen Anblick!
Doch nicht nur ihre Schönheit überzeugt. Auch Geschmack und Konsistenz sind herrlich: saftig, weich, sehr aromatisch mit wenig Säure. Sie zergeht förmlich auf dem Gaumen.
Aufgrund ihrer Größe eignet sich die German Gold auch gut für Soßen: Zwei Paradeiser sind ausreichend, um zwei Personen mit einer Pastasoße zu beglücken.
German Gold noch unreif und im Wachsen begriffen…
und hier ausgewachsen und reif.
In ihrer Erscheinungsform sind die einzelnen Früchte sehr unterschiedlich. Sie sind flachrund und schwach bis sehr stark gerippt. Der Stängelansatz liegt recht tief, sodass man ihn regelrecht herausoperieren muss. Aber das steigert nur die Vorfreude auf den Genuss!
Gezogen habe ich einige Pflanzen in einem Topf direkt an der südseitigen Wohnzimmerwand, wo sie etwas geschützt stehen, aber bei starkem Regen immer noch waschelnass werden, und ein paar Exemplare auch ungeschützt im Garten ausgepflanzt. Obwohl die German Gold anfällig gegenüber Braun- und Krautfäule sein soll, haben sich die Pflanzen im Garten gut geschlagen, genauso gut getragen und recht lange der berüchtigten Krankheit getrotzt. Das liegt vielleicht auch daran, dass die German Gold für eine Fleischtomate recht früh reife Früchte trug.
Überhaupt war der Ertrag überraschend gut. Ich hätte nicht gedacht, dass die gar nicht so großen und hohen Stauden so viele dieser wirklich großen Früchte tragen würden!
Die Sortenwahl für 2013 gestaltet sich immer schwieriger, denn natürlich will ich viele meiner schönen und guten Sorten wieder anbauen, aber auch neue Tomatensorten ausprobieren – und dummerweise wächst der Garten einfach nicht…
Hier geht’s zur Übersicht über die von mir beschriebenen Paradeisersorten.