Neues Leben, Totes & Gutes

Was ist das nur? – Beim morgendlichen Rundgang durch den Gemüsegarten habe ich am Vlies, mit dem ich unter dem Insektenhotel einige Aussaaten abgedeckt habe, solche kleinen kreisrunden Bröckchen entdeckt.

2012-03-18_01wzEin Blick nach oben genügte: Hotelbetrieb! Die ersten „Kleinen“ vom Vorjahr sind geschlüpft und waren auf ihrem ersten „Ausflug“ – und an der Nachkommenschaft wird auch schon wieder fleißig gearbeitet.

2012-03-18_02wzGlücklicherweise gibt es schon einige Blüten im Garten, die nun fleißig besucht werden.

 

2012-03-18_03wzNeben vielen Krokussen, wie oben am Teichrand, zeigen sich schon viele Gänseblümchen, Schneeglöckchen, ein paar Veilchen, Forsythien oder auch Lungenkraut, das sich vor Jahren mal von ganz alleine hier angesiedelt hat.

2012-03-18_04wzDie erste Narzisse hat heute ihre Blüte geöffnet.

2012-03-18_05wzDer Winter-Duftschneeball (Viburnum farreri „Candidissimum“), sonst immer einer der ersten verlässlichen Pollenspender für das fliegende Insektenvolk, schwächelt in diesem Jahr. Viele Blüten sind erst vermatscht, jetzt trocken und braun und öffnen sich daher nicht. Anstatt der strahlend weißen Blütenpracht wie letztes Jahr um diese Zeit zeigt der Strauch sich heuer in Braun-Weiß.

2012-03-19_06wzDas liegt am milden Winter und dem späten Frost mit sehr tiefen Temperaturen, der uns zwei Wochen lang heimsuchte, nachdem schon alles mit dem Austreiben begonnen hatte.

Viele meiner Helleboren sehen jetzt leider so aus – die Blüten alle mitten im Erblühen erfroren.

2012-03-19_07wzWirklich schlimm hat es aber die Rosen erwischt, die zum Teil schon lange frische Triebe hatten. Unzählige völlig schwarze Triebe, ganze Teile einfach erfroren, zwei Pflanzen überhaupt hinüber. Da blutet ein wenig das Herz beim Schneiden!

Deshalb lieber zu etwas Erfreulicherem:

2012-03-19_08wzHeute durfte der Paradeisernachwuchs zum ersten Mal eine Frischluftkur absolvieren. Im Gegensatz zu den Chilis, bei denen wohl schon viel veraltetes Saatgut dabei war, liegt die Keimrate bei den Tomaten recht hoch – das gibt wieder viele Geschenke an Nachbarn, Freunde und Bekannte!

2012-03-19_09wzDer Rucola hat vor zwei Tagen schon das Licht der Welt erblickt, ebenso die Großblättrige Gartenkresse. Die kleinen Salatpflänzchen in meinen selbst gebastelten Gartenhäuschen haben auch nächtliche Minusgrade gut überstanden und wachsen vor sich hin, der Schnittlauch streckt seine grünen Spitzen ans Licht – aber zu ernten ist da noch nichts. Deshalb sind wir heute kurz in die nahe gelegene Au und haben den ersten Bärlauch der Saison geerntet. Wie gut dieses frische Grün tut!

Richtig gut tat auch der Abschluss des heutigen Frühlingstages:

2012-03-18_10wzDie erste Grillerei des Jahres auf unserer Terrasse!

Tomatenplanung 2012

Spät bin ich dieses Jahr dran mit der Planung der Tomatensorten! Von Jahr zu Jahr sammeln sich mehr interessante Sorten an und die Entscheidung fällt mir immer schwerer. Ich versuche wie immer eine Mischung meiner Lieblinge und einiger neuer Sorten unterzubringen. Leider ist der Platz endlich.

Paradeisersorten für 2012

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Noire de Russe

In die Balkonkistern auf der Terrasse und in Ampeln kommen folgende kleinwüchsigen Sorten:
Green Sausage
Himbeerrose
Johannisbeertomate gelb
Minibel

Pendulina
Ampeltomate rosa
Sweet Pea
Tumbling Tom Red
Yellow Canary

Neu davon nur die Sweet Pea (Danke, Anja!), auf die ich schon sehr gespannt bin!

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Goldita

Der Gemüsegarten und sämtliche Töpfe rund um’s Haus werden mit folgenden Sorten bestückt:
Ganz neu für mich:
Anna Russian (Danke, Anja!)
Blondköpfchen (Danke, Anja!)
Chocolate Stripes (Danke, Henry!)
Cream Sausage (Danke, Anja!)
De Berao Black
Evergreen (Danke, Henry!)
Gary Ibsen’s Gold (Danke, Henry!)
Pink Brandywine (Danke, Daniela!)
Königin von Sainte Marthe (Danke, Barbara!)
Schon einmal oder mehrmals angebaut und heuer wieder:
Berner Rosen
Black Cherry
Die kleinen Mohren
Dunkelviolette Indische Fleischtomate
German Gold
Goldita
Green Zebra
Isis Candy
Lämpchen
Mallorquinische Hängetomate
Moskovskij Delikates
Moneymaker
Ranktomate von Carnica
Roma
San Marzano
Schlesische Himbeere
Striped Roman
Striped Turkish
Tangella
Teardrops
Noire de Russe
Valencia
Vogts Bulgarische Fleischtomate
Zahnradtomate
Zieglers Fleisch

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Moskovskij Delikates

Am 23. Februar habe ich die Ampeltomaten alle ausgesät. Heute ist die erste davon, eine Sweet Pea, gekeimt. Das ging flott!

Normalerweise warte ich mit den „großen“ Tomatensorten bis März und säe dann im Lauf der ersten Märzhälfte alle Sorten aus (siehe Tomatenaussaat – einige Tipps). Heute jedoch konnte ich mich angesichts des Aprilwetters – Sturm, Graupelschauer, Nieselregen und dann wieder ein wenig Sonne – nicht mehr zurückhalten und habe ca. die Hälfte der übrigen Sorten angebaut. Irgendeine Freude muss frau sich doch an so einem Tag gönnen.

Habt ihr schon die Tomatensamen in die Erde gebracht?
Und für welche Sorten habt ihr euch entschieden?

Wo die Wurzen wohnen – Teil VI

Wurzenslums

In den vorangegangenen Posts „Wo die Wurzen wohnen“ (Teil I – V) habe ich recht noble Wurzensiedlungen gezeigt. Aber nicht alle Wurzen haben das Glück, eine der luxuriösen Villen zu ergattern, sich ein individuelles Häuschen oder eine Wohnung in einer schmucken Siedlung leisten zu können. Manche ereilt ein schweres Schicksal und sie landen in einem Slum.

Zusammengezimmerte Behausungen aus dem Müll anderer.

2012-02-Wsl03wzGeduckt am Rand zwischen Weg und abgrenzender Bepflanzung.

2012-02-Wsl10wzEinzig die überhängende Rose bietet manchmal mit ihrem Duft Abwechslung im tristen Alltag.

2012-02-Wsl04wzEin Stückchen weiter, auf der gegenüberliegenden Seite des Wegs, hat sich auch ein Stadtviertel aus dem entwickelt, was andere wegwerfen.

2012-02-Wsl02wz Ausrangierte Metalltöpfe, zersprungene Tontöpfe, Scherben, Holzreste.

2012-02_Wsl01wzSpäter im Jahr, wenn alles schon gewachsen ist und in Blüte steht, fällt dieses Viertel gar nicht mehr so ins Auge.

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Auch neben anderen vielbegangenen Wegen finden sich Wurzenslums, wie hier der riesige, zersprungene Tontopf am Fuße des Sommerflieders, ein Opfer der Kälte.

2012-02_Wsl07wzAus dem, was andere achtlos wegwerfen, schaffen sich weniger begüterte Wurzen mit viel Geschick und Kreativität ein halbwegs gemütliches Heim, so gut es eben geht.

2012-02-Wsl08wzDie Bewohnerschaft ist so bunt und vielfältig wie in der Multi-Kulti-Siedlung, nur eben nicht so begütert.

2012-02_Wsl09wzWobei auch diese Lage nicht ganz aussichtslos ist: Manche Kinder schaffen den Sprung aus den Slums heraus und können ein vielbeachtetes Leben als Vorreiter bei der Besiedlung neuer Lebensräume führen. Doch das erfordert viel Mut und zähe Ausdauer.

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Hier geht’s zu den bisherigen Berichten:
Wo die Wurzen wohnen – Teil I: Sanddornsiedlung
Wo die Wurzen wohnen – Teil II: Multi-Kulti-Siedlung „Blühender Weg“
Wo die Wurzen wohnen – Teil III: Antikes Wurzenhochhaus
Wo die Wurzen wohnen – Teil IV: Exklusive Höhenlage
Wo die Wurzen wohnen – Teil V: Zaunstädtchen

Tomatensorten: Togo Trefle

Die Togo Trefle ist eindeutig die kleinste Fleischtomate in meiner Sammlung. Mit einem Durchmesser von durchschnittlich nur 3 cm macht sie größenmäßig im Vergleich zu anderen Fleischtomaten nicht viel her.

2012-01-19_TTr4wzGeschmacklich jedoch schon! Wer sie noch sonnenwarm verspeist, wird vom leicht süßen, sehr „tomatig“ vollen Geschmack sicherlich genauso angetan sein wie ich.

2012-01-19_TTr5wzDie Schale ist fest, keine Frucht ist geplatzt, das Fleisch ist weich und sehr saftig.

Von der Form her unterscheiden sich die rot abreifenden Früchte, wie am Bild erkennbar, ein wenig. Manche sind ganz rund, die meisten jedoch ganz schwach gerippt.

2012-01-19_TTr3wzDie Früchte wachsen in Rispen.

2012-01-19_TTr1wzDie Pflanzen wurden bei mir in etwa 2 m hoch und ich konnte keinen Unterschied zwischen den im Freiland wachsenden und den Pflanzen in den geschützter stehenden Kübeln feststellen, weder im Geschmack noch auf die Pflanzengesundheit bezogen. Bis zum Frosteinbruch konnte ich von den kleinen, würzigen Fleischtomaten ernten.

2012-01-19_TTr2wzDie Herkunft der Togo Trefle liegt in Westafrika. Der Name bedeutet angeblich „Kleeblatt von Toga“ und bezieht sich auf die Form der aufgeschnittenen Früchte. Die Samen, aus denen ich meine Pflanzen gezogen habe, stammen aus einem Samentauschpaket.

Ganz bestimmt werde ich Togo Trefle wieder einmal anbauen.

Tomatensorten: Mallorquinische Hängetomate

Die sogenannte Mallorquinische Hängetomate bekam ich vor einigen Jahren von Daniela aus Spanien und habe sie schon mehrmals bei uns angebaut. Auf der spanischen Verpackung steht „tomaquet de penjar“ („Tomate zum Aufhängen“). Oft wird sie auch als „Wintertomate“ bezeichnet.

Wintertomate deshalb, weil sie über hervorragende Lagereigenschaften verfügt: Die Schale ist recht fest, das Fruchtfleisch fest und die langen Rispen der Mallorquinischen Hängetomate machen es möglich, sie einfach wie Knoblauchzöpfe aufzuhängen.

Die Früchte dieser Sorte werden durchschnittlich 8 – 10 cm groß, sind plattrund und leicht gerippt. Die Farbe liegt irgendwo zwischen Rosa und Rot.

2012-01_MHt4wzDas Erscheinungsbild dieser Sorte ist eindrucksvoll: Die Stängel erreichen eine beachtliche Stärke und der Wuchs in die Höhe scheint unbegrenzt. Die Mallorquinische Hängetomate ist die einzige Sorte, die ich jemals in der Höhe kappen musste, weil meine Schnüre nicht mehr ausgereicht haben für ihre unbändige Wuchskraft.

2012-01_MHt1wzDer Ertrag ist überwältigend: Die Mallorquinische Hängetomate trägt nicht nur große Früchte, sondern auch sehr viele. Die schweren Rispen knicken fast immer, was jedoch dem Reifefortgang keinen Abbruch tut. Und auch die Menge der Rispen an einer Pflanze ist beeindruckend!

2012-01_MHt2wzAm Ende der Saison sind die recht robusten Stauden von unten bis oben hin voll mit Rispen.

Bis zur völligen Reife benötigen die Hängetomaten relativ lange. Dafür aber fangen sie schon recht früh damit an, Früchte anzusetzen und reifen bestens im Lager nach.

2012-01_MHt3wzZur Verwendung schrieb mir Daniela: „Diese Sorte nimmt man bevorzugt für das ‚pà amb tomàquet‘, also das Brot mit Tomate, das hier in Katalunien und auf den Balearen so etwas wie ein Nationalgericht ist. Man reibt Brot, vorzugsweise helles, geröstetes Landbrot, mit einer aufgeschnittenen Tomate ein, träufelt Olivenöl darüber und isst es entweder pur, zu Käse, Schinken, aber auch zu Hauptgerichten. Viele reiben die Brotscheibe auch erst noch mit einer Knoblauchzehe ein und geben Salz dazu.“

Ich kann nur sagen: Es schmeckt köstlich!

Mangels Aufhängemöglichkeiten habe ich die Hängetomaten in einer Schachtel bei relativ niedriger Raumtemperatur aufbewahrt. Wie lange sie halten würden, kann ich jedoch nicht sagen, da nach einigen Monaten immer alle aufgegessen waren.

Mehr Sortenbeschreibungen hier: Tomatensorten-Beschreibungen