Wetterkapriolen

Letzten Mittwoch begann es bei uns sehr stark zu regnen. An und für sich äußerst wünschenswert in unserer Gegend, in der es wenig Niederschläge gibt und der Boden besonders in diesem Jahr sehr ausgetrocknet war. Nur leider goss es am Freitag noch immer ohne Unterbrechung in Strömen, begleitet von Windböen und einer Kälte, die wir sonst nur vom Winter kennen. Freitag Mittag tropfte es dann im Wohnzimmer durch das Dach… Die Kanalisation konnte das Wasser nicht mehr fassen, die Straßen und Gehsteige standen unter Wasser. Hätten wir nicht einen betonierten Zaunsockel rund um das Grundstück – den 70er Jahren sei Dank -, wäre uns das Wasser reingelaufen. Es war auch so schon genug Aufregung mit den Eimern im Wohnzimmer und dem steigenden Wasserpegel und der Frage: Drückt es uns doch das Wasser über die Kanalisation in den Wohnkeller? Hat es nicht. Freitag Nacht ließ der Regen endlich nach, Samstag hatte es aufgehört und so konnten wir zumindest Samstag und Sonntag wie geplant bei unseren Familien im Innviertel verbringen.

Abends unternahm ich mit meiner Schwester noch einen Spaziergang zum See meiner Kindheit, dem Holzöstersee. Einem sehr warmen Moorsee, der sommers zum Baden und winters zum Eislaufen und Stockschießen genutzt wird.

RIMG0005wzAuch in dieser Gegend hatte es heftig geregnet und so stand das Ufer unter Wasser.

RIMG0009wzWie überall heuer, hat der Herbst um einige Wochen früher Einzug gehalten.

RIMG0011wzLeider war es zum Fotografieren bald viel zu dunkel.

RIMG0008wzUnd am nächsten Tag kam wieder der Regen.

RIMG0013wzSomit werde ich das landschaftliche Kleinod „Holzöstersee mit Moor“ ein ander Mal vorstellen, wenn ich bessere Gelegenheit zum Fotografieren habe.

Jetzt muss ich mich erst einmal um den Garten kümmern. Regengüsse und Wind haben in der letzten Woche alles niedergedrückt und umgeweht, die Pappel hat große Äste abgeworfen und die Stangenbohnen kann ich endlich ernten, jetzt wo es nicht mehr ununterbrochen regnet und der Garten nicht mehr schmatzt beim Betreten.

Spätsommersehnsucht

Eisige Kälte hat über Nacht Einzug gehalten. Grau in Grau und strömender Regen. 10 Grad tagsüber, winterliche Temperaturen. Um diese Jahreszeit in unserer Gegend, in der das Klima sehr mild und die Sommer sehr lang sind. Mich hat heute eine große Sehnsucht nach Wärme gepackt und …

… nach dem umwerfenden Duft der Duftnelken im Frühling

RIMG0027wz… nach der Blütenfülle von Frühling und Sommer

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RIMG0037wz… nach dem Duft der unzähligen Rosen im Garten

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RIMG0049wz… nach den vielen hohen, prächtigen Stauden, die trotz Aufbinden von Sturm und Regen längst umgeknickt wurden

RIMG0075wz… nach dem Rosa, Blau und Weiß des Sommers statt des Orange, Rot und Gelb des Herbstes

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RIMG0053wzNoch bemühe ich mich um Optimismus und gebe mich dem Herbst nicht geschlagen.

Annäherung an die „Fette Henne“

In ein paar wenigen Beeten wächst bei mir Sedum, das jetzt langsam zur Höchstform aufläuft und die Staudenbeete mit seinen prächtigen Farben belebt.

Hier im sog. „Roten Beet“ blühen derzeit zwei Sedumarten und begleiten die Blüten eines Storchschnabels, einer Schafgarbe, die letzten Blüten eines Penstemon und einige Rosenblüten in den Herbst hinein.

01-RotesBeet-2007-08-29wzLeider sind aller Sedumpflanzen bei mir namenlos, da ich entweder die Schildchen verwurschtelt habe und erst die Namen anhand der Einkaufs- und Pflanzlisten rekonstruieren müsste. Oder, wie beim Sedum unten, weil ich die Pflanze als Geschenk erhalten habe.

01-Hausbeet-2007-08-29wzDas nachfolgende Sedum habe ich letztes Jahr beim Abverkauf um ein paar Cent aus dem Baumarkt „gerettet“, es hatte aber auch kein Namensschildchen mehr.

05-Sedum3-2007-08-29wzInsekten lieben Sedum, es ist eine im Herbst sehr begehrte Nektarpflanze. Aber nicht nur die Insekten kommen so nahe an die Blüten, auch ich begebe mich oft auf Augenhöhe mit den Schönheiten.

02-Sedum1Detail-2007-08-29wzWie bei vielen Pflanzen erschließt sich nämlich die wirkliche Schönheit der Sedumblüten erst bei langsamer Annäherung …

03-Sedum2Detail1-2007-08-29wz… Ganz aus der Nähe …

04-Sedum2Detail2-2007-08-29wz… sind sie fast von überirdischer Schönheit.

06-Sedum3Detail-2007-08-29wzMir gefallen die „Fetten Hennen“ das ganze Jahr über. Durch ihre standfesten, kräftigen Stängel mit den auffälligen Blättern bieten sie fast zu jeder Jahreszeit einen schönen Anblick im Staudenbeet. Somit werde ich sicher noch einige Sedumarten im Garten ansiedeln. Insbesondere wünsche ich mir als nächstes ein Sedum mit dunkelroten Blättern als Kontrastpflanze in einigen Beeten.

Bunte Kugerl, scharfe Sachen und kein Wein

Nach einem Temperatursturz um 15 Grad von einem Tag auf den anderen und einem Anstieg um 10 Grad am Tag danach hat mich gestern das typische „Wetterumsturzkopfweh“ gepackt. Zu anstrengenden Arbeiten im Garten war ich nicht fähig. Da kam es grade recht, dass schon wieder Einiges auf’s Geerntetwerden wartete.

Allen voran meine Lieblinge, die Tomaten. Sie tragen heuer ganz ausgezeichnet und nach einem kurzen Schwächeanfall wegen Schlechtwetters im Juli haben sich alle wieder aufgerappelt und um die Wette gefruchtet. Bei einigen wie der Indischen Fleischtomate, Valencia oder der Green Zebra zeigen sich jetzt aber doch langsam die ersten Anzeichen der Fäule. Ich entferne fast täglich die Blätter, die irgendwelche Krankheitsanzeichen aufweisen, um die Ausbreitung zumindest zu stoppen. Derzeit schaut’s ganz gut aus. Ich hoffe, es bleibt noch eine Weile so, denn die Pflanzen sind alle noch üppigst mit grünen Tomaten behängt.

2007-08-31_1TomatenerntewzVon der gestrigen Ernte habe ich wieder fünf Gläser Tomatensoße eingekocht und den Dörrapparat befüllt.
Die grünen Tomaten, Green Zebra und Green Sausage, landeten aber im Salat. Die grünen Sorten finde ich allesamt nicht gut als Soße, dafür aber köstlich in Salaten.

Wie ich das nächstes Jahr handhabe mit den Tomaten, ist mir noch ein Rätsel. Ich habe heuer 31 verschiedene Sorten angebaut. Einige wenige werde ich nächstes Jahr nicht mehr anbauen, weil sie nicht gut getragen haben. Dafür habe ich aber schon Samen von mehreren für mich neuen Sorten bekommen, die ich unbedingt ausprobieren möchte. Vielleicht muss ich Münzen werfen… Expandieren geht leider nicht.

Weil ich schon dabei war, habe ich auch gleich noch die reifen Chilis geerntet.

2007-08-31_2ChilierntewzEinige hängen aufgefädelt zum Trocknen am Fenster, die restlichen habe ich mit vielen Kräutern zusammen eingelegt.

2007-08-31_3Chilis-eingelegtwzAuch bei den Chilis werde ich nächstes Jahr etwas machen müssen: Es geht einfach nicht, dass ich jedes Jahr noch mehr Sorten anbaue. Beschränkung heißt das Wort, das ich mir vor der Aussaat im Spätwinter täglich vorbeten müssen werde. Vor allem sollte ich wieder mildere Sorten anbauen, die auch ich essen kann, und bei der Sortenwahl nicht nur an meinen Schatz und an unsere „scharfen“ Gäste und Freunde denken.

Die überreifen Apfelbeeren habe ich endlich auch von ihren Bäumchen geholt. Es waren zwar nicht viele, aber ich bin einfach neugierig auf den Geschmack. Mit ein paar Brombeeren zusammen landeten sie erst mal in der Flotten Lotte.

2007-08-31_4FlotteLottewzUnd dann in zwei kleinen Marmeladegläschen. Die Marmelade schmeckt übrigens köstlich. Ich hab eine Prise Zitronensäure dazugegeben, um den eher faden Geschmack der Apfelbeeren etwas aufzupeppen.
Eigentlich sollte aus den Apfelbeeren ja irgendwann mal Dessertwein werden, aber dafür brauchen wir noch einen richtigen Strauch, mit unseren zwei kleinen Bäumchen bekommen wir nie so eine große Ernte. Also hab ich schon eine kleine Ahnung davon, was ich heute noch machen werde: – Richtig geraten. – Durch den Garten streunen und Ausschau halten nach einem Platz für einen Apfelbeerstrauch.

Kastanienblüte im Spätsommer

Am vergangenen Sonntag machte ich mit meiner Familie einen Spaziergang im angrenzenden Augebiet, der sog. Lobau, Teil des Nationalparks Donauauen. Gemütlich in einer alten Kastanienallee schlendernd, hob ich meinen Kopf, um durch die Baumkronen hindurch einen Blick in den strahlend blauen Himmel zu werfen.

Leider fiel mir sofort ins Auge, wie sehr die Rosskastanienbäume schon durch den Miniermottenbefall entlaubt sind. Ein Jammer. Anstatt einer schönen herbstlichen Allee bietet sich derzeit der Anblick frühwinterlich kahler Bäume mit ein wenig zusammengedörrtem braunem Blattwerk.

Aber irgendetwas irritierte mich…
Da sind doch glatt Blüten an den kahlen Ästen!

2007-08-26_KastanienblueteHerbst1wzBesonders stark von der Miniermotte befallene Bäume, die beinahe entlaubt sind, treiben im Herbst nochmals neue Blüten und Blätter. Einen sonderbareren Anblick bieten die fast schon ausgereiften Kastanien neben den frischen Blüten.

2007-08-26_KastanienblueteHerbst2wz

Dieser kleine Baum hatte kein einziges altes Blatt mehr und sieht aus wie im Frühling. Dahinter sieht man einige ältere braune Baumkronen mit frischem hellgrünem Austrieb. Dieser zweite Austrieb ist nichts anderes als ein Stress-Symptom, das die befallenen Bäume zeigen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Kastanienbäume diesen Stress recht lang ertragen können…