Himmelwärts
Samer’s weekly kaleidoscope (1)
Mein syrischer Freund Samer wohnt seit Februar in unserem kleinen Ort. Er fotografiert leidenschaftlich gerne und gut und als ich ihn gefragt habe, ob er Fotos von meinem Garten machen möchte, hat er sofort zugesagt. Und so wird es ab nun einmal in der Woche einen Blick auf unseren Garten aus seiner Perspektive geben.
Selber wird man irgendwann einmal „betriebsblind“ und fotografiert immer dieselben Dinge aus immer denselbern Perspektiven. Ich freue mich, nun meinen Garten einmal in der Woche aus Samers Blickwinkel zeigen zu können.
Leaves are falling like snow in white and pink
Danke, Samer, für die wunderschönen Fotos!
Tomatensorten: Yellow Canary
Die Yellow Canary ist eine sehr kleinwüchsige und hübsche Buschtomate.
Von einer kleinen Pflanze kann man natürlich auch keine allzu großen Früchte erwarten: So sind die runden, gelben Früchte in etwas so groß wie eine Ein-Euro-Münze. Vom Ansatz her sind die meisten reifen Früchte etwas dunkler, ins dezent Bräunliche gehend, geflammt.
Über 20 bis 25 cm Höhe kommt die Yellow Canary nicht hinaus. Sie wächst erst sehr gedrungen und aufrecht und ähnelt wie die Minibel einem kleinen Bäumchen.
Wenn schon viel Fruchtansatz an der Pflanze ist, kippt sie – wohl aufgrund des Gewichts – recht gerne zur Seite. Und so schieben sich dann mehrere Triebe in die Höhe und die Pflanze wird insgesamt bis zum Saisonende hin immer breiter.
Ihre Früchte versteckt sie gerne unter dem dicht wachsenden Blattwerk. Man muss schon genau schauen, um alle zu finden.Ausgeizen muss man sie nicht. Ich entferne aber ab und zu einige der Deckblätter, damit an die versteckten Früchte mehr Sonne kommt.
Ihre Vorteile liegen ganz klar nicht im Geschmack. Der ist recht durchschnittlich „tomatig“, nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Aber die Yellow Canary ist sehr, sehr genügsan. Ich würde sagen, von all den kleinwüchsigen Tomaten bzw. Ampeltomaten, die ich in unseren Terrassenkisterln ziehe, ist sie diejenige, die mit dem engsten Raum auskommt. Ihre Schale eher fest, was zur Folge hat, dass die Früchte auch bei extremen Wetterwechseln nicht aufplatzen. Von der Braunfäule zeigt sie sich in den meisten Jahren recht unbeeindruckt. Somit ist sie trotz des durchschnittlichen Geschmacks zu empfehlen!
Trotz ihres Zwergenwuchses beeindruckt sie mit einem üppigen Fruchtansatz und trägt unermüdlich bis zum Frost. Die reifen Früchte sind auch nach der Ernte relativ lange lagerfähig.
Tja, man sollte die Kleinen eben nicht unterschätzen!
Tomatenplanung 2016
Ich musste tragischerweise feststellen: Der Garten ist wieder nicht gewachsen!
Während die Tomatensorten sich in ihren Aufbewahrungsboxen auf nahezu wundersame Weise vermehren, bleibt das Platzangebot für die paradiesischen Früchte immer gleich groß. So steigt meine Bedrängnis Jahr für Jahr, wenn es zum entscheidenden Auswahlverfahren kommt: Wer darf ans Licht und an die Luft in dieser Saison?
Dieses Jahr ließ ich einfach mein Gefühl entscheiden und habe vor zwei Wochen schon die Ampeltomaten ausgesät. Nachdem sie nun alle mehr oder weniger brav geschlüpft sind und neugierig aus dem Fenster schauen, ist heute der große Rest der Tomaten für dieses Jahr in die Erde gewandert.
Letztendlich habe ich folgende Sorten für das Gartenjahr 2016 ausgewählt:
Ampeltomaten
Ampeltomate rosa
Gelbe Johannisbeertomate
Green Sausage
Himbeerrose
Minibel
Sweet Pea
Tumbling Tom Red
Tumbling Tom Yellow
Yellow Canary
Stab-/Fleisch- und Cocktailtomaten
Ananas
Anna Russian
Berner Rosen
Black Cherry
Blondköpfchen
Blueberry
De Berao black
Die kleinen Mohren
Gary Ibsen’s Gold
German Gold
Goldita
Greenwich
Indigo Rose
Isis Candy
Lämpchen
Mallorquinische Hängetomate
Mexikanische Honigtomate
Montfavet F1
Moskovskij Delikates
Negra de la Puebla
Noire de Russe
Ochsenherz orange
Ranktomate von Carnica
Roma
Schlesische Himbeere
Striped Roman
Striped Turkish
Sun Drop
Tangella
Tigerella
Togo Trefle
Valencia
Weißer Pfirsich
White Queen
Zahnradtomate
Zum allerersten Mal ist auch eine F1-Hybride unter den ausgewählten Sorten. Ich habe diese Samen geschenkt bekommen und einige Jahre gezögert, sie anzubauen. Nun siegt doch die Neugier. Angeblich ist sie „resistent“ gegen Braunfäule und alle möglichen anderen Tomatenkrankheiten. Mal schauen, ob das stimmt! (Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht daran.)
Habt ihr schon eure Tomatenauswahl getroffen?
Tomatensorten: Gary Ibsen’s Gold
Die Sorte hat eine interessante Geschichte: Sie wurde 40 Jahre lang von einem Farmer in West Virginia gezogen, der sie seinerseits von seinem Onkel bekommen hatte. Dann sandte der Farmer einige Samen an den Züchter Gary Ibsen, der diese schöne Sorte weiter vermehrte. Ibsen war nach ein paar Jahren so begeistert von dieser Paradeisersorte, dass er meinte, das sei „my kind of gold“. Seine Frau schlug dann vor, die bis dahin unbenante Sorte Gary Ibsen’s Gold zu nennen. (Quelle: tomatofest)
Die gold-orange leuchtenden Früchte dieser Fleischtomate sind nur schwach gerippt und haben einen Durchmesser zwischen 4 – 9 cm bei einer Höhe von durchschnittlich 5 cm.
Mansche wachsen ein wenig unförmig.Die Pflanzen werden ca. 2 m hoch und sind bei mir nicht ganz so gesund wie manch andere Fleischtomaten. Bei Anzeichen von Braunfäule habe ich die befallenen Blätter entfernt, die Pflanzen sind weitergewachsen und haben zum Glück auch noch getragen. Meiner Erfahrung nach trät die Gary Ibsen’s Gold eher spät. Daher fällt der Ertrag nicht allzu groß aus.
Reife Früchte sind sehr cremig und saftig und äußerst aromatisch. Geeignet für Salate, für Tomaten mit Mozzarella und auch sehr gut in feinen Soßen oder als cremige Tomatensuppe. Das ergibt auch eine wunderschöne Farbe im Teller!
Ein weiterer Nachteil neben der späten Reife: Die Tomaten platzen recht leicht auf. Bei mir sind auch die Früchte in den geschützter stehenden Töpfen an der südseitigen Hauswand fast alle aufgeplatzt. Der Geschmack macht die Nachteile wett: Das Warten auf diese reifen Paradeiser lohnt sich!