Rattenschwanzrettich

Rattenschwanzrettich_2007-05-30wzRadieschen aus unserem Gemüsegarten sind eine beliebte Mahlzeit für allerlei Getier, sodass ich fast nie in den Genuss dieser scharfen roten Kugerln komme. Immer waren schon andere schneller…

Letztes Jahr habe ich dann von der seltsamen Pflanze namens Rattenschwanzradi (Raphanus sativus var. caudatus) gehört. Bei diesem rettichartigen Gemüse isst man nicht die Wurzel wie bei Rettichen üblich, sondern die Schoten, also die Samenstände. Anscheinend sind die Rattenschwänze bei der Gemüsegartenbevölkerung nicht so beliebt, sodass auch der Gemüsegärtner eine Chance auf Ernte hat. Ich besorgte mir Samen – gar nicht so einfach. Die Samen bekam ich über hilfreiche Geister aus meinem geliebten Gartenforum.

Heuer baute ich also zum ersten Mal Rattenschwänze im Gemüsegarten an und war schon sehr gespannt auf die erste Verkostung: Scharf schmecken die Schoten, manche sind sehr scharf, mit einem ganz eindeutigen Rettichgeschmack. Ich esse sie gerne als Snack zu einem Butterbrot. Will ich sie weniger scharf, ernte ich sie am Vortag und lagere sie bis zum Verzehr in einer Dose im Kühlschrank. Dann sind sie noch immer knackig, aber etwas zungen- und gaumenverträglicher.
Sicher schmecken die Rattenschwänze gut mit diversen Dip-Saucen. Ausprobieren werde ich demnächst auch, wie sie in einem asiatischen Wok-Gemüsegericht schmecken. Kann ich mir gut vorstellen.

Die Pflanzen werden ca. 60 cm hoch und tragen Unmengen von Schoten, die ganz witzig nach oben stehen. Wichtig ist es, den richtigen Erntezeitpunkt zu erwischen, bevor sie zu groß werden.

Neue Mitbewohner

Heuer ist unser Garten unglaublich bevölkert. Viel mehr Vögel als in den ersten Jahren haben sich hier eingenistet: Zwei Amselpärchen, unzählige Meisen und Hausrotschwänzchen zählen zu den ständigen Mietern. Daneben kommen auch ständig Fluggäste vorbei, um zu trinken, zu baden oder es sich in einem der Bäume für eine Weile gemütlich zu machen: Zwei Taubenpärchen, einige Krähen, Elstern und Spechte gehören zu den häufigsten Gästen.

Wunderbar, am Abend auf einem der ruhigen Sitzplätze zu sitzen, die letzten Sonnenstrahlen zu genießen und den Vögeln bei ihrem Treiben zuzuschauen.

Doch auch ganz neue Bewohner haben sich eingenistet. In der Zisterne wird dieser hier des öfteren beim kühlen Bad beobachtet:

Frosch2_2007-05-30wzAnfangs war ich erschrocken, als etwas plötzlich im Rasen vor mir aufhüpfte und im nächsten Topfuntersetzer Platz nahm, in dem Wasser stand. Mittlerweile hab ich mich an die lustigen Hüpfer gewöhnt, die zwischen dem Schatten unter den Stauden in den Beeten, den vielen mit Wasser gefüllten Topfuntersetzern und der Zisterne hin und her pendeln.

Erste Chili- und Tomatenfrüchte

Kukljica_2007-05-28wzJedes Jahr warte ich sehnsüchtig auf die ersten angesetzten Früchte der Chilis und Tomaten. Heuer habe ich erstmals auch russische Chilisorten angebaut. Zu meinem Erstaunen haben aber nicht die kältetoleranteren Sorten aus Russland zuerst Früchte angesetzt, sondern der „Scharfe Pfeffer von Kukljica„, eine Chilisorte aus Kroatien.

Bei den Tomaten ist die allerfrüheste, wie schon im letzten Jahr, die Sorte „Pendulina„,, die vor ca. eineinhalb Wochen die ersten winzigen Tomatenkugerln angesetzt hat, dicht gefolgt von „Tumbling Tom„. Beide wachsen in den Kisterln auf der Terrasse und werden als Hängetomaten gezogen.

Jetzt haben wir nach einer sehr langen, sehr heißen Periode (mit über 30 Grad tagsüber und Nachttemperaturen von 20 Grad war es richtig tropisch-hochsommerlich) wieder kühleres Wetter mit 15 – 18 Grad tagsüber, wesentlich kälteren Nächten und immer wieder Regen.

Pendulina_2007-05-28wzIch hoffe, meine Tomatenlieblinge wachsen und gedeihen trotzdem weiter, denn mein Gaumen kann es kaum mehr erwarten…

TumblingTom_2007-05-28wz

Rankgerüste Marke Eigenbau

Durch meine Vorliebe für Kletterrosen und hohe Strauchrosen stand ich voriges Jahr vor dem Problem: Die müssen sich irgendwo festhalten können…

Ich begann im Internet und in Bau- und Gartenmärkten Ausschau zu halten nach Rankgerüsten für Rosen. Das Ergebnis war ernüchternd. Rankgerüste aus Metall waren entweder stabil und sündteuer oder wackelig und leistbar oder zu schnörkelig und sowieso gleich überwachsen und daher nicht mehr zu sehen. Holz erschien mir zu wuchtig, da ja doch einige dieser Dinger in den Garten kommen sollten. Die Rankgerüste sollten schließlich nicht den Garten dominieren, sondern die Rosen.

Also blieb nur: Selber machen.

Das Material: Moniereisen (Betonrippenstahl) mit 10 mm Stärke, Distanzstreifen und verzinkter Draht in einer Stärke, die grade noch zu verarbeiten ist.

Die Ergebnisse sind aus meiner Sicht recht befriedigend: Ausreichend stabil, nicht zu dominant, fügen sich gut in den Garten ein und kommen meinem persönlichem ästhetischen Empfinden durch die „Rost-Patina“ sehr entgegen.

Hier im Hintergrund zwei Ranksäulen an einem der Zugänge in den Hauptteil des Gartens. An einer Säule Madame Odier, an der anderen Madame Isaac Pereire.

Ranksaeule1_2007-05-23wzHier aus der Nähe:

Ranksaeule3_2007-05-23wzRanksaeule2_2007-05-23wzZwei Strauchrosen vor dem Zaun erhielten Rankpyramiden mit einer Höhe von ca. 2 m und lassen sich nun sehr gut daran etwas besser in Form bringen:

Rankpyramide1_2007-05-22wzGleich beim oben gezeigten Gartenzugang entstand ein Sitzplatz. Ein großes Rankgerüst fungiert hier quasi als Raumteiler und soll im Lauf der nächsten Jahre hoffentlich von der Moosrose „William Lobb“ und der Clematis viticella „Mme Julia Correvon“ bewachsen wird und somit die Sicht auf den hinteren Gartenteil versperrt.

Rankgeruest1_2007-05-23wzHier ein Detail des großen Rankgerüsts:

Ranksaeule3_2007-05-23wz

Kräuterparadies

Heute war ich im Paradies.

Wie das geht? Ein Ausflug in die Steiermark zum Kräuterexperten Gartenbau Wagner macht’s möglich. Dort erwartet einen ein unglaublicher Schaugarten, in dem man zwischen Kräutern aller Art lustwandeln darf, sich an den Blüten und Düften erfreuen und dem Gesumm der unzähligen Insekten lauschen kann, die angezogen vom Wahnsinnsangebot an Nektar überall in Scharen herumfliegen.

Gerade jetzt stehen Thymian und Salbei in voller Blüte, ein wahres Blütenmeer überzieht den Hang des Schaugartens.

01WagnerGesamtmitMauer_2007-05-18wzBesonders angetan hat es mir das „Amphitheater“, in dem man sich die Sitzfläche unter anderem mit Currykraut teilen darf:

02WagnerSenke_2007-05-18wzViele kreative Gestaltungselemente bereichern den Schaugarten. Im Recycling-Garten finden zum Beispiel alte Flaschen als Beetbegrenzung neue Verwendung.

05WagnerFlaschen_2007-05-18wzBesonders schön sind auch die Zäune gestaltet. 03WagnerParkplatzzaun_2007-05-18wzWie hier am Parkplatz mit durchbohrten Steinen und Holzscheiben als Stützen oder unten mit sehr kunstvoll mit geschälten, verschnörkelten Ästen.

04WagnerZaun_2007-05-18wzFür nächstes Jahr haben wir im Garten noch ein größeres Projekt geplant, das uns – glücklicherweise – beinahe dazu zwingen wird, wieder zum Wagner zu fahren, um dort die dafür benötigten Kräuter zu kaufen. Leer war aber der Kofferraum auch heute nicht…