Endlich wird es wieder wärmer! Sonne, Baden, Sommerfeste im Freien werden wieder vorstellbar. Die Luft duftet nach Holunderblüten. Zeit, ein prickelndes sommerliches Getränk anzusetzen.
Hodka
Zutaten:
30 – 40 Hollerblütendolden (je mehr Blüten, desto intensiver der Geschmack)
1,5 l Mineralwasser, prickelnd
50 g Zitronensäure
550 g Zucker
1,5 l Wodka
Zubereitung:
Die Dolden ungewaschen in einen Topf geben, Zitronensäure dazugeben und mit dem Mineralwasser übergießen.
24 Stunden zugedeckt und kühl stehen lassen.
Dann abseihen, gut ausdrücken, den Wodka dazuschütten und den Zucker darin auflösen.
Abfüllen, verschließen.
Diese Basis dann mit prickelndem Mineralwasser aufspritzen, eine Zitronenspalte und einen Minzeständel (oder auch ein paar Blätter Zitronenmelisse) dazugeben und an einem sommerlich warmen Tag diesen herrlichen Cocktail genießen.
habe ich in den letzten beiden Tagen die ersten Paradeiser, Chilis und Paprikas.
In jedem Topf dürfen je eine Tomate und eine Chili oder Paprika Platz nehmen.
Zwar bin ich erkältet und habe keine Stimme, aber das Auspflanzen ist keine anstrengende Arbeit, sobald die Töpfe einmal vorbereitet sind. Und das habe ich schon in den letzten Wochen sukzessive getan.
Die Wetterprognose ist so gut, dass ich die geschützt auf der Terrasse oder vor Hauswänden stehenden Pflanzen endlich ins Freie entlassen konnte. Nur einmal noch soll die Temperatur nachts auf 9 Grad runtergehen. Das halten die jungen Erwachsenen spielend aus, wo sie doch schon wochenlang auf ihr Leben in der großen Welt vorbereitet wurden.
Die ungeschützt im Gemüsegarten wachsenden Tomaten müssen noch warten, bis der angekündigte Regen vorüber ist, dann beginnt auch für sie der Ernst des Lebens.
Vor den Töpfen all die Pflanzen, die in ihren Anzuchttöpfchen noch immer auf die große Freiheit warten.
Zum Auspflanzen der Tomaten habe ich vor einigen Jahren schon einmal einige Tipps gegeben, nachzulesen im Beitrag „Der Geschmack der Freiheit„.
Ich hoffe nun, die Pflanzen fühlen sich wohl in ihren neuen Wohnungen und liefern viele Früchte und Freude! Mit dem Blühen haben ja einige schon vorher angefangen. Die ersten Blütenansätze gab es bei der Gelben Johannisbeertomate und der Ampeltomate rosa.
Blüte der Gelben Johannisbeertomate
Und ich hoffe, sie haben meine Beschwörungen gehört, sich nur ja anständig zu benehmen in der Welt der Erwachsenen. Laut sprechen konnte ich ja nicht, also musste ich quasi Gedankenmurmeln. Vermutlich verstehen sie das aber genau so gut.
Gleich nach dem Winter überkam es uns, das Baufieber! In unserer an Materialien reichen Garage findet sich so einiges, das sich gut verwerten lässt. Nun steht unser Haus ja schon seit vielen Jahrzehnten, aber über ein paar zusätzliche Unterkünfte freuen sich bestimmt die Insekten.
Die Bienen haben es in den leztzten Jahren ohnehin immer schwerer. Kein Wunder, bei all den Giften, der Klimaerwärmung und den ignoranten Leuten, denen eine Wiese mit Gänseblümchen, Löwenzahn und anderen Wiesenblumen zu unordentlich ist und die daher ihre Gärten lieber in eine Kiesgrube verwandeln. Auch Obstbäume gibt es immer weniger. Ich frage mich oft, wer denn all die schicken Zeitschriften kauft, in denen es um das Gärtnern und das ach so schöne Leben auf dem Land geht. Kaufen das Menschen, die gar nicht gärtnern wollen? Zeitschriftenkauf als Ersatzhandlung? Nur davon träumen, damit man sich die Fingernägel nicht schmutzig machen muss?
Nun ja, zurück zu den (Wild)Bienen. Vor Jahren haben wir schon ein großes Insektenhotel im Gemüsegarten gebaut, aus lauter Materialien, die wir herumliegen hatten- ja, in der Garage… Es wird nach wie vor fleißig genutzt und bekommt nach der Eiablage immer einen Schutz gegen allzu hungrige Spechte.
Auch in diesem Jahr waren die Bienen wieder fleißig und viele Hotelzimmer wurden neu bezogen.Neben dem großen Hotel im Gemüsegarten wollten wir dieses Jahr ein paar neue, exklusive Angebote schaffen. Und so wurde eine alte Schublade kurzerhand zu einer schicken Insektenpension umgestaltet. Das gesamte Material dazu hatten wir schon, nichts musste gekauft werden. Lediglich ein bisschen Zeit investiert.
Die neue Pension hängt an der Wand beim Kräutergarten und scheint sich in kurzer Zeit einen guten Ruf erworben zu haben. Über mangelnde Auslastung können die Pensionsbesitzer jedenfalls nicht klagen.In diversen Baumärkten sah ich immer wieder einfache angebohrte Holzklötze als Insektenhotels. In den unermesslichen Tiefen unserer Garage liegen unter anderem diverse Reste von Gartenprojekten. Daher haben wir gleich eine Kette aus drei Bienen-Motels eröffnet, nicht besonders schick, aber mit bester Aussicht. Wie zu sehen ist, gefällt dieses Motel den Bienen. Schon nach ein paar Tagen haben sich viele Gäste eingemietet.
Aufgehängt habe ich die drei Motels an recht unterschiedlichen Plätzen: am Pfosten des Gartentors, am Rankgitter neben der Zisterne und am Bohnenrankgestell bei den Hochbeeten, an der Nordseite des Hauses. Alle drei Motels sind nach Süden ausgerichtet und werden sehr gut angenommen.Natürlich habe ich auch Petitionen gegen Neonicotinoide unterschrieben. Aber das ist eben nicht alles, was man für die Bienen machen kann. Man kann einen Rasen zur Wiese werden lassen, viele bei Bienen beliebte Blütenstauden pflanzen, Imkern – was leider bei uns aufgrund einer sehr schweren Allergie nicht möglich ist – und viele Insektenhotels anbieten. Letzteres sieht zudem ausgesprochen nett aus und bietet beste Unterhaltung an den An- und Abreisetagen der Hotelgäste.
PS: Insektenhotel geht auch so, ganz ohne großes Basteln:
In diesem Jahr geht es uns wirklich gut. Den ganzen Winter über konnte ich Salate und Kohl aus dem Garten ernten und schon bald im Jahr beschenkte uns die Natur mit ihren Gaben. Das erste, das ich alljährlich in der Au suche, ist wilder Lauch, wenn er gerade aus dem Boden kommt, noch ganz zart im Geschmack. Dann folgt die Bärlauchsaison, es gibt Bärlauchrisotto, Bärlauchknödel, Bärlauchgnocchi, Bärlauch in Salaten, auf Brote usw. Aber die Natur bietet noch viel mehr.
Besonders im Frühling liebe ich Wildkräutersalate. Dafür eignen sich sehr viele Kräuter. Ich mag am liebsten eine Mischung aus Vogelmiere, Knoblauchrauke, etwas Giersch, Löwenzahn- und Gänseblümchenblättern. Wirklich sensationell ist, wieviel Lauch in der Au zu finden ist. Richtig dicke Stangen! Sie schmecken etwas kräftiger als Frühlingszwiebeln. Es gibt mehrere Arten von wildem Lauch, aber ich kenne mich botanisch leider zu wenig aus, um sie benennen zu können.
Zum ersten Mal probiert haben wir heuer Hopfensprossen, früher auch als Hopfenspargel bezeichnet. Zuerst musste ich mal ein Auge dafür bekommen, wo er zu finden ist, der wilde Hopfen. Ist ja nicht ganz einfach, die zarten Triebe im Gebüsch auszumachen. Aber schnell wird man fündig, wenn man erst einmal ein geschultes Auge hat.
Dort, wo die Hopfensprossen mit den Fingern leicht abzuknipsen sind, ist auch die geeignete Stelle . Bis dorthin sind sie schön zart.
Derzeit ist die Au voll mit wildem Kerbel! Er steht ganz kurz vor der Blüte, also höchste Zeit, ihn zu ernten. Ich liebe Kerbel zu Spargelgerichten. Aber die Spargelsaison beginnt erst, wenn der Kerbel schon am Ende seiner Lebenszeit steht. Also habe ich einen Buschen davon geholt und klein gehackt eingefroren. Im Garten baue ich schon seit Jahren keinen Kerbel mehr an, wieso sollte ich auch!
Demnächst werde ich wohl wieder Löwenzahngelee machen, in meiner Kindheit einfach Löwenzahnhonig genannt. Und bald beginnt dann schon der Holunder zu blühen, die Blütenansätze sind schon zu sehen, was wieder viele Möglichkeiten eröffnet, zB für Hollerblütensirup oder Holundergelee.
Die Natur ist so großzügig und gibt uns so viel, ohne dass wir uns dafür anstrengen müssen! Wenn ich mal keine Freude mehr am Gärtnern habe oder zu wenig Kraft dafür, kann ich trotzdem weiterhin ernten. Ein schöner Gedanke!
In meiner Kindheit galt meine geliebte Tante als ein wenig sonderbar, weil sie Grünzeug aus Wald und Wiese geerntet und verarbeitet hat. Jetzt scheint es sehr schick zu sein. Zumindest gibt es eine inflationäre Anzahl von Rezepten für alles Mögliche und alle Garten- und Lifestyle-Zeitschriften sind voll mit Tipps zu Wildkräutern. Ich sehe aber nie Leute, die in der Natur etwas ernten. Außer ein paar Frauen mit Kopftüchern manchmal auf einer Wiese. Die haben, so scheint es, einen anderen kulturellen Hintergrund und zählen sicher nicht zu den Leserinnen der In-Lifestyle-Magazine.
Puh, es ist geschafft! Mein erster Pflanzenflohmarkt hier im Garten ist am Samstag über die Bühne gegangen. Das Wetter war nicht ganz so gnädig. Zwei Tage vorher war noch Sommer, am Samstag dann eher wieder Winter…
Aber auch einige Regenschauer und kalter Wind konnten die vielen Besucher nicht abhalten, zu uns in den Garten zu kommen.
Wie jedes Jahr hatte ich auch in diesem viel zu viele Pflanzen herangezogen – und meine Kräuter warteten schon lange darauf, geteilt zu werden bzw. haben sich einige recht gut ausgesamt und ich wollte die Kleinen nicht auf den Kompost geben. Anstatt wie sonst immer Freunde anzubetteln „Nehmt doch ein paar Pflanzen, ich hab so viele!“, und dafür bergeweise Schokolade, die ich eigentlich nicht mag, zu bekommen, hatte ich mir dieses Jahr etwas anderes überlegt.
Ich wollte ein wenig Geld für das hiesige Kunstlokal auftreiben, ein Ort, an dem Kultur und Kunst bei uns lebendig sind und der sich zu einem Treffpunkt lieber Menschen entwickelt hat. Da Kultur immer unter Geldmangel leidet, sollte der Erlös aus meinem Pflanzenflohmarkt dieser Institution zukommen.
Über 100 Tomaten und noch einiges mehr an Chilis und Paprikas habe ich allein für den Pflanzenflohmarkt pikiert und schon seit Wochen tagsüber zum Abhärten raus- und abends wieder reingetragen. Eine Freundin steuerte noch einige ihrer Tomaten- und Chilijungpflanzen bei. Letztendlich fanden sich auch um die 120 Töpfe mit Kräutern im Angebot, alles geteilte Stauden und Sämlinge aus unserem Garten. Und natürlich wollte ich auch, dass der Garten halbwegs präsentabel aussieht, wenn schon mal so viele Gäste durchmarschieren.
Alles hat wunderbar geklappt! Freunde fanden sich ein, Nachbarn, Bekannte und Unbekannte. Von 11 – 19 Uhr herrschte trotz des scheußlichen Wetters ein reges Kommen und Gehen. Auch als schon längst alle Pflanzen weg waren, kamen immer noch Besucher, flanierten im Garten und plauderten auf der überdachten Terrasse.
Trotz aller Anstrengung war es auch für mich ein wunderbarer Tag, der mir wieder einmal gezeigt hat, dass das Gärtnern und die Freude an Pflanzen viele nette Menschen zusammenbringt – und dass man mit überzähligen Pflanzen und ein wenig Einsatz auch wirklich gute Dinge unterstützen kann.
Und jetzt kann ich mich wieder mehr um den gärtnerischen Alltag und das Bloggen kümmern und auch mal wieder eine Blogrunde drehen und schauen, was sich bei euch so getan hat!