Das Rätsel um den kunstvollen Kokon war schnell gelöst: Es ist ein Kokon der Wespenspinne, Argiope bruennichi, wie Frieda mir mitteilte.
Ihren Namen verdankt die Wespenspinne eindeutig der wespenartigen Zeichnung ihres Hinterleibs. Die Weibchen sind um die 2 ,5 cm groß, die Männchen angeblich nur 6 mm und wesentlich unauffälliger. Das erklärt, warum ich bisher nur weibliche Wespenspinnen bei uns gesichtet habe.
Seit einigen Jahren schon können wir diese wunderschönen Spinnentiere in unserem Garten beobachten, in diesem Jahr gibt es im Garten viele ihrer Art.
Am Foto unten wickelt eine Wespenspinne gerade ihre Beute ein, ehe sie sie tötet und anschließend aussaugt.
Im gestern gezeigten Kokon überwintert der Nachwuchs der Wespenspinnen. Die jungen Spinnen verlassen den Kokon im Frühling, sobald die Temperaturen für sie warm genug sind.
Also wird nächstes Jahr wieder so ein Jahr, in dem ich alles erst im späteren Frühling schneiden kann. Ich habe jedes mal sonst Angst, die Kokons von Spinnen oder den Nachwuchs der Gottesanbeterinnen auf dem Kompost zu „entsorgen“ – und das will ich keinesfalls. Schließlich bin ich ganz eigennützig und will auch nächstes Jahr so fotogene Mitbewohner, die ich beobachten kann.