Na, wer findet das unökologische Gewächs? Die Todsünde in allen Biogärten?Gefunden? Es ist natürlich die Smaragdthuje, die sich böse wie sie ist, ganz zentral ins Bild gedrängt hat.
Dass Thujen von Grund auf böse Wesen sind, lebensfeindlich beinahe, das bekommt man in jedem Gartenforum zu hören. Und für jeden naturnah gärtnernden Menschen gehört es sich, diese ökologisch nutzlosen Wesen mit Stumpf und Stiel auszurotten.
Nun ja, ich lege hier ein unfassbares Geständnis ab: Ich mag sie.
Nach dem Winter habe ich wieder angefangen, unsere großen Thujen zu schneiden. Acht riesengroße Smaragdthujen von beachtlichen Ausmaßen. Zwei davon haben wir sogar selber angepflanzt. Sie geben dem Abendsitzplatz einen immergrünen, beruhigenden Rahmen.
Auf obigem Bild sind die beiden Thujen links und rechts von der Bank noch unbeschnitten. Mittlerweile sind durch jährlichen Schnitt schlanke Säulen daraus geworden.
Mit dem Garten haben wir vieles übernommen, das uns nicht gefiel, unter anderem viele Laufmeter „Fichtenhecke“ und noch mehr Laufmeter „Thujenhecke“. Beides unter Anführungszeichen, weil aus den ursprünglichen Hecken Wälder von beachtlichen Dimensionen geworden waren. Diese drei bis vier Meter breiten Heckenwälder haben wir entfernen lassen. Der Platzgewinn war enorm!
Aber die sechs genauso alten Smaragdthujen, die unsere kleine, uneinsehbare tieferliegende Sonnenterrasse vor Blicken schützen, haben wir verschont. Ich habe sie schätzen gelernt. Nicht nur als Blickschutz. Sondern auch, weil sie ein beinahe mediterranes Flair versprühen. Sie wirken wie Zypressen, die wir alle aus der Toskana kennen und lieben. Irgendwie passend zu unseren heißen, trockenen Sommern.
So sehen die Thujen aus, wenn sie gerade beschnitten wurden. Schlank und rank streben sie dem Himmel entgegen. (Nur leider sind sie sehr schlecht zu fotografieren…)
(Nachtrag: Ich bin doch noch fündig geworden und kann ein Foto dieser Thujengruppe zeigen, wie sie sich beim Betreten des Hauptgartens präsentiert.)
Die Vögel hier im Garten lesen sicherlich wenig in Gartenforen und Öko-Zeitschriften. Sie erdreisten sich nämlich alljährlich in diesen lebensfeindlichen grünen Gebilden ihre Nester zu bauen. Und so müssen ganze Vogelgenerationen in diesem schädlichen Umfeld heranwachsen. Beim Schneiden der Thujenmonster finde ich regelmäßig Beweise wie diese. Mehrere. Jedes Jahr! Ist das nicht unerhört?
Wir haben ein altes Häuschen gekauft incl. einer langen Thuja-Hecke. Heckenseitig mussten wir eine Kellerwand und weiter Wände trocken legen und die Abwasserrohre neu verlegen lassen. Die Hecke ist natürlich weg. Leider hatte der Nachbar nichts besseres zu tun, als nun auf seinem Grundstück an der selben Stelle eine neue Thuja-Hecke zu setzen.
Im verbliebenen Teil der Hecke brüten oft Vögel- das wissen auch die in der Umgebung lebenden Katzen, die unsere Hecke als Restaurant betrachten, mit entsprechnden Verlusten. Traurig, immer wieder die Reste zu finden.
Thujen sind pfui? Für mich als Thujen-Allergiker sowieso 😀 aber dass die gleich als unökologisch gehandelt werden, ist mir ein Rätsel, sie Filtern doch die Luft und bieten Tieren unterschlupf und ach egal XD
Liebe Grüße ♥
Was meinst Du mit Thujen Allergiker. Frage deshalb, weil mein Sohn (11jahre alt) immer schnupft und tränende augen bekommt, wenn er im Garten des nachbarn spielt (nur spielt, nicht angreift!!!!) Und genau dort ist eine lange thujenHecke. wüsste sonst nicht, wovon er dies sonst bekommen sollte. Hast du auch diese symptome? oder bloss allergische symptome, wenn du mit den dingern in berührung kommst. bitte um info, danke und lg aus salzburg, rupert
seitedem mein nachbar die thujenhecke radikal beseitigt hat, hat der Wind den alten Zaun (der vom nachbar mit einer plane bespannt wurde) niedergedrückt und wesentlich weniger unterschiedliche Vögel gibt es inzwischen. Zaunkönig und Rotkehlchen sind ganz weg, Meisen und Spatzen auch kaum mehr.
schade….
Ich sie, liebe Margit. Sollen die Leute doch reden, was sie wollen. 😉 Selbst erretten hat sich noch keiner können, ganz gleich, was auch immer er bevorzugt. Wie auch immer er lebt! 😉 🙂 Ich mag überhaupt Nadelgehölze sehr, ob so oder so geschnitten oder ganz natürlich …
Auf anderer Leute Meinungen habe ich auch noch nie viel gegeben, wenn ICH etwas gern hatte! 🙂
Die Immergrünen sind außerdem im Winter ideal als Sichtschutz. Weißt Du, ich wünschte mir hier ringsum eine solche Hecke. Doch bis die einmal so hoch wäre, wohnen wir wahrscheinlich nicht mehr hier. 😉
Mir gefallen jedenfalls auch diese durchwachsenen unterschiedlich grünen Hecken sehr!
http://1.bp.blogspot.com/-mruObJKYeYs/U7CmIez6_AI/AAAAAAAAWVU/ZVWAL4GBfHA/s1600/Hecke.jpg
Liebe Grüße
Sara
so gefallen sie mir auch so schön kompakt geschnitten und für Singvögel Schutz im Winter,
so bleibt er auch unten Grün, so schön Mediteran!
Noch schnittverträglicher ist Lebensbaum, diesen hatten wir füher um unserern sehr windigen Garten am Nord- Ostsse- Kanal; darin brütete sogar der Zaunkönig.
Was ich überhaupt nicht mag ist Kirschlorbeer , der durchwurzelt alles und vertägt kaum Frost, allerdings ist er so günsig. nur wenn man mal einen roden musste pflanzt man keinen zweiten.
mein Lieblingsimmergrün ist Liguster, und den auch sehr verzweigt und dicht schneiden.
Grüße von Frauke
Liebe Frauke, jetzt hast du mich verwirrt: Ist Lebensbaum nicht eine Bezeichnung für Thujen?
Der Immergrüne Liguster ist bei uns leider überhaupt nicht immergrün, den habe ich auch schon getestet.
Liebe Grüße, Margit
So ist’s recht! Mir ist es mittlerweile völlig egal, was wer meint. Wir pflanzen, pflegen in unserem Garten so, wie wir das für gut und richtig halten. Auch in meinem Garten steht eine schöne, große Smaragdthuja, und ja, ich mag die auch. Sie ist so schön gewachsen und ein perfekter Sichtschutz noch dazu.
Weißt du, die Geschmäcker ändern sich ja fast in jedem Jahr. Für mich habe ich gefunden, dass es der Umwelt auch nicht immer gerade zuträglich ist, wenn man ständig erneuert. Und die sogenannten Gartenpäpste mit ihren Ansichten und Vorgaben – ja, die sind mir dann auch egal.
Ich stehe auch zu meiner Thuja!
Herzlichen Gruß, Brigitte
Liebe Margit,
ich kann dich so gut verstehen. Meine Wahl beim Kauf wären Thujen und Co. zwar auch nicht, aber wenn sie dann schon mal da sind, sollte man überlegen, ob man den Lebensraum, den sie ja bieten, einfach so zerstören sollte, nur weil sie nicht ökologisch korrekt sind.
Viele liebe Grüße
Ute
Liebe Margit, ich habe echt geschmunzelt beim Lesen deines Berichtes. Im Grunde genommen bin ich auch kein Fan dieses immergrünen Gewächses….aber….ich hatte auch mal – ein mittlerweilen gross gewordenes – Exemplar.. Als kleines Pflänzchen von ca. 25cm zu Beginn meiner Gartenkarriere gekauft, unwissend über Ansprüche, Wachsverhalten etc. Ich brauchte einfach etwas Immergrünes 🙂 ! Und jetzt ist es ein Baum geworden, hat eine schöne Form und steht noch dort wo ich sie gepflanzt hatte, auf der Grenze zum Weideland nordseits. Nur…dieses Stück Land gehört jetzt meiner Tochter und sie kaufte als erste Pflanzen für ihren neuen kleinen Garten ……weitere Thujen für eine Hecke !!! Als ich es sah, habe ich mehrere Male leer geschluckt und mir die Frage verkniffen, weshalb gerade diese Sorte Pflanze. Sie war so stolz über ihre Neuerwerbung und freute sich auf die erste Pflanzarbeit….da konnte ich wirklich nichts sagen. Zugegeben, Einzelpflanzen mit einer schönen Form, passen an vielen Orten und gefallen mir auch. Was ich immer noch nicht mag, sind Hecken. die einen Garten ganz umschliessen und einem das Gefühl geben, man sei ganz abgeschottet. Als Hintergrund für interessant gestaltete Borders hingegen, kann ich sie wieder sehr gut akzeptieren. Also, es lebe die Thuja…dort wo sie hinpasst 🙂 ! Und bei dir scheint letzteres ja wirklich der Fall zu sein.
Sei herzlich gegrüsst, Barbara
Liebe Barbara, schön, dass du deiner Tochter ihre Freude lassen konntest. Dazu gehört viel Selbstdisziplin und Liebe! Sie wird selber ihre Erfahrunen auch im Gartenbereich machen. Hier im Siedlungsgebiet umpflanzen viele ihr neues Haus/Grundstück mit Thujenhecken. Und ich muss sagen, ich kann es sogar verstehen. Alle anderen (auch im Winter funktionierenden) Sichtschutzlösungen sind einfach sehr teuer.
Ganz liebe Grüße, Margit
Wundervoller Post – tja, ich frage mich auch immer, ob denn die das Wissen haben, das in diversen Büchern und Foren verbreitet wird. Auch bei mir gibt es die eine oder andere dieser verhassten Gewächse und das Amselpaar – oben – und das Rotkelchenpaar – unten – finden sie perfekt. Und das, obwohl man nicht behaupten kann, dass es in meinem übrigen Gestrüpp nicht genug Nistplätze geben würde! Dein Garten ist super und Immergrüne braucht es soooo dringend für die Struktur! Und du hast recht – sie wirken wie Zypressen, wenn sie so geschnitten sind. Sehr schön.
Hab eine feine Zeit
Eisabeth
Man darf sich bloß nicht verrückt machen lassen! Mit Thujenhecken kann ich mich auch nicht anfreunden – vor allem, wenn sie auch noch abwechselnd hell- und dunkelgrün sind!!! Aber einzelne Exemplare sind doch einfach toll! Ich habe mir erst zwei Stück für den Topf gekauft, damit es im Winter nicht so kahl ist!
Erlaubt ist, was gefällt … und zum Glück sind Geschmäcker verschieden!!!!
Viele Grüße von
Margit
An die Vögel habe ich auch als erstes gedacht. Denn die Frühbrüter freuen sich über Thuja, Eiben usw. Allerdings bin ich inzwischen nicht mehr so begeistert von extrem streng geformten Gehölzen, aber den wintergrünen Aspekt möchte ich wirklich nicht missen. Und auch die Vögel sitzen im Winter bei Kälte lieber im Immergrünen als in kahlen Zweigen – die Mischung machts 😉
LG Silke
Liebe Margit,
schön, daß du Thujen auch nicht verteufelst. Ich mag zwar auch keine meterlangen hohen Thujenhecken (anders als einige meine Nachbarinnen), aber in kleinen Gruppen und auch so schlank geschnitten gefallen sie mir sehr! Ich habe auch zwei Smaragdthujen, die mir richtig gut gefallen. Kann ich die eigentlich auch jetzt noch nach ca. 10 Jahren ohne Schnitt problemlos stutzen? Sie sind schon über 2 m hoch und das ist mir zu viel.
LG Kathinka
Liebe Kathinka, beim Thujenschnitt muss man vorsichtig an die Sache herangehen. Einmal zu tief ins Holz geschnitten, treiben sie kein Grün mehr nach. Also nur soviel schneiden, dass noch rundherum Grün bleibt, sonst hast du auf Dauer braune, kahle Stellen. In der Höhe sind auch unsere Thujen eingekürzt. Das vertragen sie gut, wenn man sie dann regelmäßig vorsichtig „rasiert“.
Liebe Grüße, Margit
So einzeln wie auf den Fotos mag ich sie auch. Nur diese ewig gleichen, endlos langen Hecken mag ich nicht wirklich.
VG
Elke
Ich mag Thujen nicht so wahnsinnig gerne, aber wenn sie schön gewachsen sind und es vom Platz her passt, könnte sogar ich mich mit ihnen anfreunden. Und die Smaragdthujen sind ja auch farblich noch sehr schön. Lass dir die Thujen nicht verleiden. Jeder hat doch glücklicherweise einen anderen Geschmack.
Liebe Grüße
Margrit
Und ich mag sie auch. Ebenso die Eiben, deren Beeren ja giftig sein sollen. Bisher ist hier nichts passiert.
So eine schöne schlanke Thuja sieht doch hübsch aus und erinnert ein wenig an Italien.
Liebe Grüße
von Edith
So ist es – unerhört. So lange du sie nicht in die Nähe deines Kanales setzt, ist alles o.k. Der Fachmann vom Kanalsystem sagte mir: Birken und Thujen sind der Feind eines jeglichen Kanals! Also – wie sieht es aus. Ich mag sie nicht, lieber Eiben, aber wenn du sie magst , ist doch alles in Ordnung. Und so schön geschnitten sehen sie tatsächlich nicht mehr wie eine Friedhofsrakete aus.
Sigrun
„Friedhofsrakete“, den Ausdruck kannte ich noch gar nicht, aber sehr treffend!